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Grüße, Egon

Die Notwendigkeit eines Grundeinkommen ist sicher da, man wird es aber zu verhindern wissen.

Das Problem ist halt das die industrieelle Lebenskultur im Umbruch ist.
Weg von Verbrennermotoren bedeutet viele wegfallende Jobs bei der Industrie, egal ob Hersteller oder Zulieferer.
Der Umbruch in der Energiewirtschaft ist ähnlich groß.
Es sind ja nicht nur die Kohlekumpel die wegfallen wenn nichts mehr abgebaut wird. Diese Leute ohne Beschäftigung können ja auch nicht alle Fremdenführer in renaturierten Ex Bergbauregionen werden.
Es hängen indirekt -also wie beim Automobil- Jobs in der weiteren Wirtschaft dran.
Wenn nichts mehr abgebaut wird, fällt die Förderung der Kohle weg. Die, die diese Anlagen betreuen, bauen etc. haben dann auch keine Zukunft. Da hängt dann der Maschinenbau inclusive Zulieferern und Dienstleistern dran.
Das sind dann mit Sicherheit nochmal genauso viele Jobs.

Fallen diese Industriejobs weg, dann gehts weiter zu den "Kleinen".
Handwerksbetriebe die in diesen Firmen ihre Dienste leisten...

Eine schier endlose Spirale, die man beim Automobil gern herauszögern möchte.

In den nächsten 14 Jahren wird sich die (Arbeits)Welt stark verändern.

TF104 schrieb:
Eine schier endlose Spirale, die man beim Automobil gern herauszögern möchte.Damit es uns schlussendlich umso härter trifft, wenn der Rest der Welt diese Taktik nicht verfolgt und ich kenne zumindest einen "klitzekleinen" Staat, der nicht so weitermachen will wie Deutschland: China!

Ich habe es doch nicht geträumt, schon auf vielen Dingen des Lebens folgende 3 Worte gelesen zu haben: "Made in China".
Bloß weil man derzeit noch in dieser Branche jede Menge an China verkaufen kann, ist man alles andere als auf der sicheren Seite. Die Betonung liegt eindeutig auf NOCH! Der ganze Knowhow-Vorsprung bei den Verbrennern ist in ein paar Jahren absolut wertlos.

In den nächsten 14 Jahren wird sich die (Arbeits)Welt stark verändern. Genau deshalb darf man es sich heute keinesfalls leisten, den anspringenden Markt bei den E-Autos zu verschlafen. Ankündigungen wie von Zetsche, man werde bis 2025 zehn weitere E-Modelle haben, ordne ich noch als Tiefschlaf ein.

eppf

Man sollte aber auch die Chancen sehen die insbesonder in den Arbeitsplätzen zum Bau der Akkus und auch der Elektronik bestehen. Alleine die Entwicklung eines Autopiloten, aber auch die Teile dafür und die Montage ist ein nicht zu vernachlässigbarer Aufwand. Ich glaube die (die Hardware ist immer verbaut) Freischaltung des APs bei Tesla kostet 5.500 €.

Die Frage ist nur wo diese Systeme entwickelt werden, in den USA, in Asien oder in Deutschland. Klar, Kohlekumpel wird es in Zukunft nicht mehr geben, aber das wußte man schon seit 30 Jahren. Eine wirkliche Überraschung ist das nun wirklich nicht mehr. Wünschenswert wäre dass der Übergang zur "Kohleproduktion=0kt" kontrolliert erfolgt.

Ich denke durch die eAutos werden Firmen wie Bosch oder Siemens so richtig aufblühen.

Mich erinnern viele Diskussionen an die Zeit als Carl Benz in Ladenburg sein erstes Auto vorstellte. Die Pferdekutschenbesitzer und auch die allermeisten anderen verhöhnten ihn.

Wir sind evolutionsmäßig keinen Schritt weiter entwickelt, ja wir sind nicht einmal in der Lage aus der Geschichte zu lernen. Das finde ich eher traurig für die selbsternannte "Krone der Schöpfung".

"Elektromobilität" ist bei uns in der Firma (Autozulieferer) ein Schimpfwort!
Wenn der Werksleiter sagt, dass mit zunehmender Elektromobil-Entwicklung geht unsere Firma den Bach runter, könnt ihr schon mal vorstellen, was ich mit meinem Plug-In von den Kollegen hören muß? Nicht umsonst sind es NUR zwei Hybridautos auf dem Parkplatz, mein PHEV und ein RAV4 Hybrid. Wenn ich nur erwähne, dass ich in ein Paar Jahren ein E-Mobil kaufen werde, dann ist die Hölle los!

Woody schrieb:
...was ich mit meinem Plug-In von den Kollegen hören muß? Ich würde mal die Gegenfrage stellen, wie viel Umsatz die Firma wohl machen würde, wenn man seinerzeit bei Pferdekutschen geblieben wäre.

Den Frust infolge Arbeitsplatzangst kann ich durchaus verstehen, die fehlende Einsicht, dass der Systemwechsel unaufhaltsam und auch NOTWENDIGER WEISE auf uns zukommt, dagegen gar nicht.

Ein Bildröhrenhersteller ist auch nicht gefragt worden, ob die TFT-Bildschirme kommen dürfen oder nicht. Oder was sollen die Firmen sagen, deren Geschäft seinerzeit auf Basis von Asbest lief?

Es gibt einfach Entwicklungen, die kann man nicht dauerhaft aufhalten, durch erfolgreiche Lobbyarbeit hat die alte Technik ohnehin ca. 15 Jahre länger gelebt als eigentlich notwendig. Wenn die Mineralöllobby dem EV1 nicht den Garaus gemacht hätte, wären wir heute schon viel weiter mit der E-Mobilität fortgeschritten.

eppf

Woody schrieb:
Wenn ich nur erwähne, dass ich in ein Paar Jahren ein E-Mobil kaufen werde, dann ist die Hölle los.
Du musst ja nicht solange warten, fahr demnächst doch mal mit einem gemieteten Tesla zur Arbeit.

Die Frage ist welche Antwort das Management auf geänderte Markt Bedingungen hat, meckern hilft da nicht weiter!

Man kann natürlich einfach so weiter machen bis zum Untergang oder die Flucht nach vorn antreten und das Unternehmen umbauen, neue Markte suchen, ggf. Auch andere Branche da ist der kreative Unternehmer gefragt.

gcf schrieb:
Man kann natürlich einfach so weiter machen bis zum Untergang oder die Flucht nach vorn antreten und das Unternehmen umbauen, neue Markte suchen,...Den Umbau werden aber nur diejenigen schaffen, die unter den Ersten sind mit der Erkenntnis, dass Handlungsbedarf besteht.

eppf

alupo schrieb:
Man sollte aber auch die Chancen sehen die insbesonder in den Arbeitsplätzen zum Bau der Akkus und auch der Elektronik bestehen...

Die Frage ist nur wo diese Systeme entwickelt werden, in den USA, in Asien oder in Deutschland...

Ich arbeite im CAD-Bereich und sehe jeden Tag vom 4-,6- 8-Zylinder Verbrenner bis zum Elektromotor die verschiednenen Modelle. Ich muss schon sagen, dass ein E-Motor verglichen mit einem Verbrenner absolut simpel ist. Wenn ich bedenke wie viele Komponenten bei einem E-Motor im Vergleich zum Verbrenner wegfallen glaube ich kaum, dass das schmerzlos bei den deutschen Automobilherstellern/Zulieferen über die Runden geht. Hinzu kommt noch, dass die Batterietechnologie komplett in asiat. (Japan) amerikan. Hand ist. Deutschland hat auf diesem Sektor fast nix vorzuweisen. Der Umstieg auf die E-Mobilität wird D nicht so leicht verkraften, da das Autombil einen Grossteil des deutschen Exportvolumens ausmacht. Im Gegensatz zu den USA oder Japan kann das "deutsche" Automobil beim Einbruch nicht durch "deutsche" Smartphones, Digitalkameras, Computer oder sonstige "deutsche" Konsumgüter ersetzt werden, da es diese nicht gibt. Mal ernsthaft Innovation und Technologie in diesen Bereichen kam doch seit Jahrzehnten nicht aus Deutschland. Die deutschen Autmobilhersteller werden vermutlich mit dem Voranschreiten des E-Autos deutliche Marktanteile verlieren. Auch die deutsche Industrie steht dann vor grossen Herausforderungen und natürlich erst Recht der Ingenieur/Meister/Techniker/Arbeiter...(Perspektivlosigkeit ???)

@janos71:
Mit deinen Ausführungen hast zu zweifelsfrei Recht. Es stellt sich bloß die Frage, wie diese Erkenntnisse, die jeder logisch denkende Bürger realisiert, auch in die Führungsköpfe von Politik und Industrie transportiert werden können.

Durch diesen Beton sind sie leider sehr schwer durchzubringen und damit wird es unweigerlich so kommen, wie es immer gekommen ist. Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird man erkennen, dass man etwas verschlafen hat.

eppf