priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 00:24 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
Zitat: Der Wirkungsgrad von E-Autos - Tesla Model S 70D und 90D, BMW i3, e-Golf, Nissan Leaf, Renault Zoe. Wir vergleichen die theoretischen Verbräuche aus Luftwiderstand und Reifenwiderstand von E-Autos mit realen Fahrwerten der genormten EPA- und NEFZ-Zyklen. Das Ergebnis ist eine Blamage für die deutschen und französischen Automobilhersteller. Tesla zeigt mit Abstand die besten Werte und nur der Nissan Leaf kann ein wenig mithalten.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 11:54 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
Ja, der gute alte Lüning...
Dass es (wegen des mit der Geschwindigkeit quadratisch wachsenden Luftwiderstandes) im Prinzip falsch ist, die effektive Bewegungs-Arbeit auf Basis der Durchschnitts-Geschwindigkeit zu berechnen, hat er ja selbst zugegeben. Das lässt er aber durchgehen, weil sich nach seiner Meinung der Fehler auf alle Modelle etwa gleich auswirken soll.
Da aber die Fahrzyklen, egal ob EPS oder NEFZ, nicht mit konstanter, sondern häufig wechselnder Geschwindigkeit gefahren werden, fehlt natürlich in der Berechnung auch die Beschleunigungsarbeit. Insbesondere bei den niedrigen Tempi des NEFZ dürften sie doch die kalkulierte Arbeit deutlich erhöhen und somit im Ergebnis die Wirkungsgrade aller Fahrzeuge wesentlich besser sein als dargestellt.
...sollte die Prozente lieber bei Whisky berechnen.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 13:03 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
Ich finde diesen Vergleich richtig gut. Ich hatte selbst in einer meiner Exceltabellen vor Jahren so den Wirkungsgrad des P3 zu ermitteln versucht, zusätzlich zu einer anderen Vorgehensweise für die reine e-Schiene (70%*70%, zwei Wege d.h. von der kinetischen Energieform bis letztendlich wieder zur kinetischen Energieform). Ich hatte an einen Fehler bei mir geglaubt, denn die Ergebnisse waren katastrophal niedrig, trotz "des effizientesten Hybridsystems" der Welt.
Dass die Beschleunigungsarbeit fehlt sehe ich als Keinen Nachteil, denn zum Schluß des Zyklusses ist die Geschwindigkeit wieder 0 kmh, d.h. es wurde rekuperiert. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Genau das zeigen die Zahlen. Und auch da wurde bei allen Testwagen gleich gerechnet (das ist leider heute nicht Stand der Technik, es wird eher betrogen, manche meinen geschummelt, aber ich akzeptiere diesen Betrug für mich nicht da für Schummeleien die $$$$ viel zu viele sind.
Im Übrigen finde ich jetzt dieses Productplacement eher lustig weil so dermaßen offensichtlich, im Gegensatz zu vielen Filmen in Kino/Fernsehen. Oder ist noch niemandem aufgefallen dass in deutschen Fernsehserien die Hauptdarsteller fast ausschließlich deutsche Autos fahren. Wenn das jemanden stört muss er in allen Fällen eine vergleichbare Kritik äußern und NICHT NUR HIER um damit diesen Ansatz als Ganzes zu diskreditieren.
Daher, wenn eine Formel falsch ist oder gar der Ansatz völlig unzutreffend ist, bitte laut und deutlich "hier" rufen. Und zumindest begründen oder viel besser: eine neue eigene Rechnung veröffentlichen.
Ansonsten sind wir hier doch keine Korinthenkacker, insbesondere wenn ich mir so durch den Kopf gehen lasse wie oft doch aus einer subjektiven Einmalbeobachtung unter Inoranz aller wesentlichen Rahmenbedingungen allgemeine Verhaltensweisen probagiert werden?
Daher, man muss sicher nicht alles glauben, aber der Wirkungsgradunterschied ist eben gewaltig (auch wenn es leichter ist einen besseren Wirkungsgrad mit größeren Aggregaten zu erzielen als mit kleinen, aber wir reden hier nur noch um einen Faktor 3, d.h. z.B. 90kWh versus 30kWh) und insbesondere die europäischen NEFZ-Lügen fallen bei allen betrachteten europäischen Herstellern auf. Nach Dieselgate jetzt ein eAuto-Betrugsgate? Eigentlich sollte es reichen, oder...
Mein Resumee ist, dass ich persönlich zukünftig dem NEFZ noch weniger glaube als bisher und mein Vergleichsmaßstab zukünftig nur noch amerikanische Messungen sein werden. Ich hoffe dass beim zukünftigen weltweiten Messzyklus die asiatischen und amerikanischen Autobauer in Verbindung mit der EPA weniger proaktive Lücken für einen Betrug einbauen werden, auch weil der europäische Einfluß geringer sein wird. So zumindest meine Hoffnung.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 14:13 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
alupo schrieb: Dass die Beschleunigungsarbeit fehlt sehe ich als Keinen Nachteil, denn zum Schluß des Zyklusses ist die Geschwindigkeit wieder 0 kmh, d.h. es wurde rekuperiert. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Genau das zeigen die Zahlen.
Aha.
Und wenn die Beschleunigungsarbeit dabei wäre, was zeigten die Zahlen dann? Den Wirkungsgrad?
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 14:49 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
alupo schrieb: Mein Resumee ist, dass ich persönlich zukünftig dem NEFZ noch weniger glaube als bisher und mein Vergleichsmaßstab zukünftig nur noch amerikanische Messungen sein werden.
So sehe ich das auch. Den NEFZ ignoriere ich und betrachte nur noch EPA. Die deutschen Auto-Journalisten sollten dies auch endlich tun.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 16:38 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
VIP schrieb: ...dürften sie doch die kalkulierte Arbeit deutlich erhöhen und somit im Ergebnis die Wirkungsgrade aller Fahrzeuge wesentlich besser sein als dargestellt.Was aber wiederum für alle Fahrzeuge gültig ist und deshalb ist der ausgewiesene Wirkungsgrad zwar absolut gesehen nicht richtig, aber relativ gesehen im Vergleich zwischen den Fahrzeugen erkennt man, wer den besseren Job gemacht hat.
Um genau dieses aufzuzeigen, ging es doch, oder um was denn sonst?
Man sollte froh sein, wenn Leute solche Rechnungen aufmachen und diese, wenn auch mit teilweise zu großen Vereinfachungen durchziehen. Immer noch um Welten besser als die üblichen Pauschalaussagen wie "woher soll der Strom für die E-Autos kommen" etc, wo die Leute zu faul sind, überhaupt etwas zu berechnen und nur die Argumente der E-Auto-Gegner nachplappern.
Wichtig ist es auch, dass z.B. die Selbstbeweihräucherung des i3 durch BMW, man habe ein gezielt leichtes Auto mit dem bestmöglichen E-Motor entwickelt, einmal als solche entlarvt wird. Obwohl jedem normaldenkenden Menschen schon lange ein Licht hätte aufgehen können, dass BMW zwar Marketing betreibt, aber keine Energieeffizienz. Alleine die Testergebnisse, dass der REX des i3 mit 9l/100km Benzin zuschlägt, hätte diese Erkenntnis rüberbringen müssen.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 17:21 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
Tut mir leid, aber diese Art von Vergleich, dem man auf Basis von EPS/NEFZ das Mäntelchen der Objektivität umhängen will, daneben aber großzügig konzediert, dass von eventuellen Ungenauigkeiten alle gleich betroffen seien, geht mir gegen den Strich.
Das Ganze als Beweis dafür hinzustellen, dass die i3-Technik zusammengeschusterter Pfusch ist, während das einzig Wahre in dieser Auswahl der Asynchronmotor von Tesla sei und Tesla hochwertige Komponenten, die Anderen aber chinesischen Müll verbauen, treibt mir die Galle hoch.
Dass der REX des i3 in dieser Konfiguration kein Wirkungsgradwunder, sondern ein Notstromaggregat ist, dass möglichst wenig eingesetzt werden soll, hat in diesem Zusammenhang überhaupt nichts verloren.
Ich unterstelle dem Whiskyvertreter unlautere Absichten, die bei Leichtgläubigen auf fruchtbaren Boden fallen. Der Vergleich hinkt doch auf der ganzen Linie.
Jeder hier weiß und beklagt doch, dass der NEFZ für A&F ist, was seine Aussage über den tatsächlichen Verbrauch, insbesondere von Autos verschiedener Hersteller, betrifft. Aber in der Tabelle des Herrn Lüning soll er plötzlich für einen Wirkungsgrad-Vergleich her halten?
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 17:56 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
Mich wundert nicht, dass die Teslas besser abschneiden im Wirkungsgradvergleich. Und das liegt nicht an den Motoren sondern am Akku. Und das liegt auch nicht daran, dass es Tesla besser macht als die Anderen. Das ist einfach pure Physik:
Ein größerer Akku hat einen geringeren Innenwiderstand und somit fällt auch weniger Spannung über diesen ab. Bei doppelter Kapazität ist der Widerstand nur halb so groß und ebenso die Verluste im Akku bei gleicher Leistungsanforderung. Dies gilt aber nicht nur für das Entladen sondern auch für die Rekuperation.
Im Vergleich verbraucht der normale P3 auch deutlich mehr als der P3 PHEV im reinen Hybridmodus. Nach meiner Erfahrung etwa 10-20% je nach Fahrstrecke. Der 4,5kWh LiIon Akku hat natürlich einen viel besseren Wirkungsgrad als der 1,3kWh NiHM Akku.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 18:25 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
VIP schrieb: Tut mir leid, aber diese Art von Vergleich, dem man auf Basis von EPS/NEFZ das Mäntelchen der Objektivität umhängen will, daneben aber großzügig konzediert, dass von eventuellen Ungenauigkeiten alle gleich betroffen seien, geht mir gegen den Strich.
Schauen wir uns einfach nur die obersten Zeilen seiner Tabelle an.
Wenn man davon ausgeht, dass die EPA- und NEFZ-Reichweiten richtig wiedergegeben sind, erkennt man doch sofort, wie sehr der NEFZ-Verbrauch des i3 im Vergleich zu EPA geschönt ist.
Eigentlich hätte man hier schon aufhören können und das Endergebnis war bereits klar.
Den Verbrauch des REX habe ich deshalb nochmals ins Spiel gebracht, weil es selbst als Notstromaggregat betrachtet ein Armutszeugnis ist. Bevor ich so ein Signal mit 9 Liter Verbrauch setze, lasse ich es aus Imagegründen besser komplett bleiben.
Was BMW auch nicht glaubwürdiger macht, ist der billige Trick mit der Ah-Angabe. Da will man offensichtlich die Leute verarschen, welche die zugrundeliegende Spannung nicht einberechnen können. Die "Währung" der Akkukapazität bei E-Autos lautet kWh, Punkt, aus, fertig!
Sorry, wenn ich mit dem i3 so hart ins Gericht gehe, aber wenn ein selbsternannter E-Markt-Weltführer einen REX für einen Kleinwagen mit 9l Verbrauch anbietet und von Ah anstelle allgemein üblich von kWh spricht, dann hat er in meinen Augen keine bessere Behandlung verdient!
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 19:52 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
eppf schrieb:
Sorry, wenn ich mit dem i3 so hart ins Gericht gehe, aber wenn ein selbsternannter E-Markt-Weltführer einen REX für einen Kleinwagen mit 9l Verbrauch anbietet und von Ah anstelle allgemein üblich von kWh spricht, dann hat er in meinen Augen keine bessere Behandlung verdient!
eppf
Was so eine Verarsche bringt, hat man ja beim Ampera gesehen, der angeblich kein Hybrid sein sollte.
Die potentiellen Kunden kennen sich meist doch etwas aus und kommen sich dann verschaukelt vor und nehmen lieber Abstand von der Marke.
Aw: Horst Lüning bestimmt den Wirkungsgrad von E-Autos 15.09.2016 19:57 - vor 7 Jahren, 7 Monaten
eppf schrieb: ...der billige Trick mit der Ah-Angabe. Da will man offensichtlich die Leute verarschen...
Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschließen.
Seit Marketing eine universitäre Disziplin ist, gilt das leider für "Werbung" in vielen Bereichen.