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Stopp des Umweltbonus betrifft gut 60.000 abgeschlossene Kaufverträge
Vom plötzlichen Stopp des Umweltbonus sind rund 60.000 bereits verkaufte Elektroautos betroffen. Das hat eine aktuelle Blitzumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ergeben, die am 18. und 19. Dezember 2023 im markengebundenen Fabrikatshandel durchgeführt wurde. Daran hätten sich zahlreiche Betriebe beteiligt, so der Verband.
www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg...ndustrie-bw-100.html

LG
Klaus

priusb78 schrieb:
Was heisst "auf die Hersteller eingedroschen"?
Die verhalten sich ganz normal: Lobbyarbeit maximal betreiben, Politiker überzeugen, dass Arbeitsplätze bedroht sind, Subventionen einschieben, maximale Gewinne machen und Dividenden ausschütten. Das kennen wir. Ist legal, aber deshalb noch lange nicht gut.
Zustimmung. Welcher Hersteller ist nun der größte Gangster - der, der jetzt schnell für seine Kunden eine Lösung findet, indem er den Förderungsaufall übernimmt, oder der, der lange nichts macht? Hier scheint der erste abgewatscht zu werden. Das verstehe ich nicht. Wäre es euch lieber gewesen, dass die Hersteller weiter rumjammern und so lange betteln, bis die Politik wieder einknickt?

Bitte nicht falsch verstehen: ich bin dafür, dass die Förderung ausläuft. Ich war der Meinung, dass sie ohnehin eingepreist war und ohne Förderung die Preise sich auf niedrigerem Level einpendeln werden. Ich freue mich auch, dass offenbar nun endlich die Zeit beginnt, wo mehrere Hersteller mit günstigen BEV-Modellen auf den Markt kommen, die ohne Förderung schon interessant bepreist sind.

Man sollte die Marktpsychologie, wie sie heute im PHEV-Thread angesprochen wurde, nicht unterschätzen.

Siehe der Beitrag von Egon
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=255#783559

Da wird ein Bericht zitiert, in dem steht:
"Wenn ich als Kunde einen Nachlass bekomme (hier: der Umweltbonus), leiste ich mir gerne auch mal mehr."

Es ist ein Irrglaube, dass die Verkaufszahlen gleich hoch wären, mit und ohne Kaufprämie, wenn auch der Endpreis derselbe wäre.

Klar haben sich die Hersteller indirekt an der Kaufprämie selbst bedient, aber die psychologische Wirkung dieser Prämie alleine ist gewiss für einen ansehnlichen Anteil der BEV-Verkäufe verantwortlich.

Auch für die Kaufprämie gilt der alte Spruch, "Rabatt, Rabatt, das lass dir sagen, wird immer vorher aufgeschlagen". Rabatt oder Prämie ist aber nach wie vor der ultimative Anreiz, auf den die Kunden anspringen. Deutlich mehr als der schlussendliche Endpreis.

Z.B. bei einem BEV, das 45000 EUR kostet, wovon der Staat 4500 EUR übernimmt, denken nicht wenige Leute, "ok, kaufe ich, die 4500 EUR nehme ich mit". Ein nennenswerter Anteil davon würde beim selben Auto für 40000 EUR, ohne einen Nachlass eingeräumt zu bekommen, dagegen sagen "ich kaufe mir doch kein BEV für 40000 EUR".

Im Sinne des Anschubs der E-Mobiliät war deshalb die Prämie sehr hilfreich und bei bisher insgesamt ca. 1/6 der Geldmenge, die man jährlich für Diesel- und Dienstwagenprivileg verschenkt, sprechen wir vergleichsweise über Peanuts. Hilfreiche Peanuts im Sinne der Antriebswende!

eppf

P.S.: Man beachte die beiden in Fettschrift verfassten Vokabeln.

eppf schrieb:
Z.B. bei einem BEV, das 45000 EUR kostet, wovon der Staat 4500 EUR übernimmt, denken nicht wenige Leute, "ok, kaufe ich, die 4500 EUR nehme ich mit". Ein nennenswerter Anteil davon würde beim selben Auto für 40000 EUR, ohne einen Nachlass eingeräumt zu bekommen, dagegen sagen "ich kaufe mir doch kein BEV für 40000 EUR".
Da kenn ich mich vielleicht mit Psychologie zu wenig aus, aber für mich würde ich eher die Aussage ausschließen - bei meinen BEV habe ich mir nur den Preis nach Förderung gemerkt, nicht das, was ich gezahlt und danach vom Staat wiederbekommen habe.

Aber beim Gebrauchten fiel mir etwas auf: ich fragte immer erst den Neuwagenpreis und dann den Inzahlungnahmepreis des Yaris an. Der Händler, der mir beim Yaris mehr bot, war mir sympatischer, weil er mir irgendwie das Gefühl gab, meinen gut gepflegten Yaris mehr wert zu schätzen als der andere Händler. Ich weiß nicht mehr, wo ich in der Summe mehr oder weniger gezahlt hätte, ich kaufte beim "sympatischeren" Händler (er war auch erheblich näher - zu Fuß erreichbar).

bgl-tom schrieb:
Welcher Hersteller ist nun der größte Gangster - der, der jetzt schnell für seine Kunden eine Lösung findet, indem er den Förderungsaufall übernimmt, oder der, der lange nichts macht? Hier scheint der erste abgewatscht zu werden. Das verstehe ich nicht.Also ob die Frage bei dem Thema wäre, welche der beiden Vorgehen die größere Gängsterei wäre. Für mich ist es völlig surreal, wie man als scheinbarer Endverbraucher so eine regelrechte Lobbyarbeit betreiben kann.

Wenn jemand deine Brieftasche klaut, das Geld entnimmt und, damit du nicht den Heckmeck mit Ausweis & Co. auch noch hast, die Börse mit den Ausweispapieren, Fahrerlaubnis, Mitgliedskarten etc. wieder zurück gibt, der ist für dich dann auch ein sozial eingestellter Mitbürger im Vergleich zu demjenigen, der alles mit nimmt und den Rest inkl. Ausweis & Co irgendwo entsorgt?

Wäre es euch lieber gewesen, dass...[ff.]Die Hersteller hätten die Förderung auch einfach denjenigen lassen können, für die sie - zumindest offiziell - auch gedacht war, statt die Preis hoch zu treiben und sich so die Förderung selber einzuverleiben. Wie wäre es denn mit der Alternative?


Grüße ~Shar~

In dem Falle könnte man auch sagen, das sie mit dieser Lobby-Aktion auf die Schnauze gefallen sind, wird dann nächstes Jahr spannend mit den Strafzahlungen für den Flottenverbrauch.

bgl-tom schrieb:
Da kenn ich mich vielleicht mit Psychologie zu wenig aus, aber für mich würde ich eher die Aussage ausschließenEs gibt große Branchen, die leben mehr oder weniger komplett von diesem Prinzip, konsequent mit Rabatten zu arbeiten und die würden es wohl nicht tun, wenn es nicht erfolgreich wäre.

Man nehme z.B. die Möbelbranche. Also ich habe z.B. meine neue Küche bei einem relativ kleinen Küchenstudio gekauft, wo für den Inhaber "Rabat(t)" eine Stadt in Marokko war.

Ich zahlte aber schlussendlich dennoch weniger, als bei den großen Häusern, die sich bei den Rabattzahlen gegenseitig überboten haben.

Billig bzw. doppelt billig wird es bei denen nur dann, wenn man bei den minderwertigen Marken landet. Dann unterschreibt man aber doch häufig einen Vertrag mit einer namhaften Marke, weil es ja 30, 40 oder gar 50% gibt und man zahlt schlussendlich mehr, als man eigentlich vorhatte.

Es ist leider so, bei vielen Leuten schaltet die Vokabel "Rabatt" das Hirn aus.

eppf

eppf: da gilt das Motto "wer billig kauft, kauft zwei Mal".
Aber es soll ja Leute geben, die sich alle 5-10 Jahre eine neue Küche oder Wohnzimmer kaufen. Oder beim Umzug die alten Möbel in die Tonne treten.
Meine Möbel sind uralt und gar nicht mehr modern. Dafür aber nachhaltig
Das trifft auch auf andere Dinge zu, z.B. Staubsauger oder Waschmaschinen.

Sorry für OT

Zitat:
Tausende Anträge für E-Auto-Förderung noch am Wochenende gestellt - www.spiegel.de/auto/elektroauto-kaufen-t...f9-957f-dada545d8a1d

Nach dem Förderstopp - Wird Elektromobilität 2024 trotzdem bezahlbar?- www.n-tv.de/auto/Wird-Elektromobilitaet-...article24614279.html


Beeindruckend die Reaktion von Tesla: Die Prämie wird zwar bis Jahresende vom Hersteller übernommen, aber zeitgleich sind die meisten "Preisanpassungen" (das bedeutet "Rabatte" in Tesla-Sprache) in etwa dieser Höhe von der Webseite verschwunden.

Grüße, Egon

Deutschland erhält Milliarden aus EU-Fördertopf für E-Mobilität und Wasserstoffprojekte
Deutschland hat nach Angaben der EU-Kommission erstmals Geld aus dem in der Corona-Krise geschaffenen EU-Fördermitteltopf ARF erhalten. Vier Milliarden Euro gehen in die Bundesrepublik. Mitte September hatte Berlin die Zahlung bei der Brüsseler Behörde angefordert.
ecomento.de/2024/01/02/deutschland-erhae...wasserstoffprojekte/

LG
Klaus

Welche eMobility-Förderung im KTF Bestand hat – und welche nicht

Die Bundesregierung hat sich auf die Überarbeitung des Wirtschaftsplans für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) im Jahr 2024 geeinigt. Damit ist nun klar, welche über den KTF finanzierten Förderprogramme ganz oder teilweise erhalten bleiben und welche den Einsparungen zum Opfer fallen.
www.electrive.net/2024/01/02/welche-emob...at-und-welche-nicht/

LG
Klaus

Die Regierung hat due staatliche Förderung für E-Autos gestrichen. Aber was zu Geier hindert die Hersteller, den Hersteller Anteil bis Ende 2024 weiter zu Zahlen? Hätte die Regierung keine Geldprobleme, hâtten die Hersteller ihren viktiven Anteil doch auch bezahlt. Dann hätten die Kunden nur 1.500 Euro mehr zu Bezahlen. Dann hätte ich mir den e-C3 geleast und 1500 Euro plus etwa 1.000 Euro für die Überweisung bezahlt. Das hätte die Kunden nicht so hart getroffen und die Händler hätten doch nicht wirklich einen Verlust gehabt.

Umweltbundesamt schlägt höhere Verbrenner-Besteuerung zur Förderung von E-Autos vor
Elektroautos werden seit Ende 2023 in Deutschland nicht mehr mit dem „Umweltbonus“ bezuschusst. Das Umweltbundesamt will mit einer höheren Besteuerung von Verbrennern einen neuen Stromer-Bonus finanzieren.
ecomento.de/2024/01/03/umweltbundesamt-s...ung-von-e-autos-vor/

LG
Klaus

Für die E-Autos von Toyota übernimmt der deutsche Importeur im ersten Quartal 2024 die entfallene Förderung - so wird es zumindest kommuniziert. Folgende Modelle sind dadurch 4.500 Euro billiger als ihr derzeitiger Listenpreis:

• Toyota bz4X
• Toyota Proace und Proace City (Stellantis)
• Lexus UX 300e
• Lexus RZ 450 h

- ecomento.de/2024/01/02/bis-31-maerz-2024...euro-umweltbonus-an/
- www.auto-medienportal.net/artikel/detail/64019
- www.energate-messenger.ch/news/239378/au...ernehmen-umweltbonus
- www.toyota-media.de/blog/unternehmen/art...den-umweltbonus/text

Erfahrungsgemäß wird das dazu führen, dass Händler Rabatte ablehnen werden. Ich bin gespannt, ob man diese als Weiterführung der Förderung deklarierte Bonuszahlung ab April tatsächlich wieder entfallen lässt. Das würde bedeuten, dass die Autos dann wieder teurer werden. Wahrscheinlicher ist, dass zeitgleich die UVP korrigiert wird oder einfach wieder individuelle Rabatte gewährt werden.

Das betrifft aber ohnehin nur den bz4X/RZ 450h. Hingegen gibt es die beiden umgelabelten Stellantis-Transporter baugleich als Citroën sehr viel billiger, außerdem steht bei diesen ein gründliches Facelift vor der Tür. Und der UX 300e ist aus mehreren Gründen kein Auto, über das ein halbwegs informierter E-Auto-Interessent ernsthaft nachdenken würde.

Grüße, Egon

Zitat:
Rechtsregierung unter Meloni
Italien will Kauf von Elektroautos offenbar mit bis zu 13.750 Euro bezuschussen

Italien hat eine der ältesten Autoflotten Europas – laut einem Medienbericht will die Regierung die Bürger nun ermuntern, Stinker gegen Stromer zu tauschen. Ein heimischer Hersteller bringt wohl bald das passende Modell. - www.spiegel.de/auto/italien-regierung-wi...04-8a45-73f1697c5820

Grüße, Egon