Priusfreunde.de

Wenn ich mir den Bericht über die Supercharger-Stationen ansehe, dann ärgere ich mich, in einem in dieser Hinsicht derart fortschrittsfeindlichen Land zu wohnen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass nun der Niedergang der deutschen Automobilindustrie beginnen wird. Hier wurde der Fortschritt einfach zugunsten kurzfrisitger Rendite verschlafen. Momentan stimmen zwar die Verkaufszahlen noch, aber warten wir mal 10-20 Jahre ab. Tesla gibt ordentlich Gas.

schrubber schrieb:
Wenn ich mir den Bericht über die Supercharger-Stationen ansehe, dann ärgere ich mich, in einem in dieser Hinsicht derart fortschrittsfeindlichen Land zu wohnen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass nun der Niedergang der deutschen Automobilindustrie beginnen wird. Hier wurde der Fortschritt einfach zugunsten kurzfrisitger Rendite verschlafen. Momentan stimmen zwar die Verkaufszahlen noch, aber warten wir mal 10-20 Jahre ab. Tesla gibt ordentlich Gas.

Ja so ist das. Wir kaufen ihre frittierten Hühnchen, Filme, TV-Shows, Musik usw. Bei den Japanern ihre Elektronik. Nur ihre Autos bisher eher nicht. Bald wird sich das wohl gezwungenermaßen ändern.

Leute Ihr könnt sagen was ihr wollt. Das Elektroauto ist alltagstauglich und bezahlbar und sollte ich einmal ein neues Auto brauchen. Es wird wohl ein Elektroauto. Der Prius kommt dann als Zweitwagen in die Garage. Wenn Benzin 4€ kostet, dann werden alle so denken.

Leider fehlen hier in D-Land noch die Anreize und die positiven Medienberichte:

Fox News:

CWein schrieb:
Wenn Benzin 4€ kostet, dann werden alle so denken.

Na dann hoffe einmal, dass mit dem Strompreis nicht ähnliches passiert. Zumindest in den letzten 5 Jahren hat der Strompreis deutlicher zugelegt als der Spritpreis. Letzterer natürlich mich deutlicheren Schwankungen.

Im Moment ist es so, dass die Benzinkosten eines Hybrids in etwa bei 50% der Stromkosten eines E-Autos liegen, sofern man den Strom zu normalen Haushaltspreisen bezieht.

Und vergiss eines nicht! Wenn einmal der E-Auto-Anteil ausreichend hoch ist, wird die Politik dafür sorgen, dass der zugehörige Strom entsprechend besteuert wird.

Eine Abschöpfung in diese Richtung wird in irgendeiner Art kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Deshalb müsste man besser wie folgt vergleichen:
Benzinpreis ohne Steuern und Abgaben vs. Strompreis ohne Steuern und Abgaben. Ohne das jetzt genau nachgerechnet zu haben, aber dann sieht es für Benzin tendenziell besser aus. Auch wenn ich alles andere als ein Befürworter der Beibehaltung von Verbrennungsmotoren bin.

eppf

Im Hinblick auf neuartige Fördermethoden wird Benzin wohl noch eine ganze Weile in der Endrechnung günstiger bleiben. Zumal man beim Strom wohl fiktiv weitere Steuern dazurechnen müsste, da der Staat dafür Sorgen muss, seine Einnahmen stabil zu halten.
Leider wird hier aber übersehen, dass ein extrem wertvoller Rohstoff, der zu viel mehr fähig ist, sinnlos verschwendet wird. Im Grunde genommen wäre eine Rückbesinnung auf Verbrennungsmotoren letztendlich mal wieder eine Verschiebung des Problems auf kommende Generationen. Warum das Problem nicht jetzt lösen? Ach ja, ich vergaß, die Profite...

Tesla baut an den Supercharger Stationen stationäre Batterien ein mit 500 kWh als Zwischenspeicher und kann damit die Stromnetzbelastung niedrig halten. Plan ist auch PV Anlagen an den Stationen zu haben die auch die Batterie nachfüttern. Die PV Anlagen sollen mehr Energie erzeugen als vertankt wird, man könnte die Stationen auch losgelöst vom Stromnetz bauen, oder Fahrzeuge laden bei einem Stromausfall.

> Die machen es richtig!!

Quelle www.greencarreports.com/news/1084498_tes...percharger-expansion

Grüße
Solaris

schrubber schrieb:
Im Hinblick auf neuartige Fördermethoden wird Benzin wohl noch eine ganze Weile in der Endrechnung günstiger bleiben.
Egal wie die Entwicklung hier laufen wird, ein Hauptproblem in vielen Autofahrerköpfen ist immer noch, dass der Spritpreis offensichtlich egal ist! Es wird zwar bei einem Preisschub kräftig gemault, der dickste Motor, der breiteste Reifen, die deutlich über 200kmh fahrende Schrankwand wird trotzdem gekauft.

Die Hybridfahrer mit einer über 15 Jahre hinweg ausgereiften Technik sind leider immer noch in der absoluten Minderheit. Wenn eine so lange Entwicklungsreife von der deutschen Kundschaft fast komplett ignoriert wird, wird es mit E-Autos, die jetzt neu auf den Markt sollen erst recht nichts.

Hier in D wird sich in größerem Umfang erst dann etwas ändern, wenn die Tankrechnung wirklich weh tut und ans Eingemachte geht.

Für mich ist klar: Über einen reinen E-Antrieb denke ich bei meinem übernächsten Auto nach, das nächste wird ein Hybrid. Ich habe zwar Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach, meine Lampen weitgehend auf LED umgestellt, aber einen Goldesel, der mir ein E-Auto mit der von mir benötigten Reichweite bezahlt, habe ich nicht.

eppf

Wer hat den schon Die Lösung unseres Mobilitätsproblems können jedoch nicht alleine die Elektroautos sein. Ein weiteres Problem sind die langen Fahrtstrecken, die die Arbeitnehmer zur ihrem Arbeitsplatz zurücklegen (müssen). Könnte man diese auf wenige km beschränken, dann würde es ein kleiner Akku oder ein Pedelec genauso tun. Für längere Strecken gäbe es ja immer noch die Bahn. Auch hier könnte man einige Verbesserungen am System durchführen (Autoverladung z.B.). Aber, wie du schon schriebst, der Deutsche allgemein will das nicht, daher kriegt er eben das, was er will und wohl auch verdient. Wobei zu hinterfragen wäre, woher diese Einstellung kommt. Diese wird nämlich präzise von den Werbeabteilungen der Automobilindustrie gebildet (Stickwort Sportlichkeit).

Auf Grund meiner Philosophie (vgl. Signatur) kann ich einem aus ideellen Gründen herbeigeführtem Zwang zu Bahn und Fahrrad leider nichts abgewinnen. Alle Zwangsmaßnahmen führen nur zum Sozialismus. Who is John Galt?

Nein, wie man am Beispiel Teslas sieht, erwachsen die größten Ideen und deren Umsetzung aus der Freiheit Dinge anders machen zu können.

Tesla ist quasi was Apple einmal was. Ein underdog der uns noch lange begleiten wird.

Freiheit bedeutet aber auch die Wahl der anderen zu akzeptieren. Fährt jemand Diesel, so ist das seine Entscheidung. Leider trifft er diese Entscheidung aber nicht wirklich frei.

Denn wir haben in Deutschland leider das Problem, dass wir echte Freiheit durch unsere so "soziale Marktwirtschaft" verhindern und uns damit selbst ausbremsen. Wir subventionieren an den falschen Stellen und verhindern damit Innovationen. Wir verhindern wichtige (auch EU) Gesetze zum Schutze der eigenen Industrie und vergessen, dass wir einfach nur etwas weiterdenken müssten. Das betrifft nicht nur den Automobilsektor, aber auch Medizin, Landwirtschaft, Computer, Energie etc.

Aber das ist Deutschland.

Solaris schrieb:
Tesla baut an den Supercharger Stationen stationäre Batterien ein mit 500 kWh als Zwischenspeicher und kann damit die Stromnetzbelastung niedrig halten. Plan ist auch PV Anlagen an den Stationen zu haben die auch die Batterie nachfüttern. Die PV Anlagen sollen mehr Energie erzeugen als vertankt wird, man könnte die Stationen auch losgelöst vom Stromnetz bauen, oder Fahrzeuge laden bei einem Stromausfall.

> Die machen es richtig!!

Quelle www.greencarreports.com/news/1084498_tes...percharger-expansion

Grüße
Solaris

Naja das ganze ist etwas "schön geredet".
Da steht das 2 Stationen in Kalifornien einen Speicher von zusammen 500kWh haben, also 250kWh je Station(eventuell auch anders verteilt). Auch steht dort das nur einige Stationen Speicher besitzen.

Und das die PV Anlagen mehr Strom produzieren halte ich auch für ein Gerücht, das mag am Anfang noch stimmen und später auch noch bei den Stationen im "nirgendwo", aber sicher nicht an den Stationen in z.B. San Fransisco.

Das mit Solarpanels bestückte Dach hat etwa 6x15m also 90m² (großzügig geschätzt) und bietet 5 Teslas Platz zum Aufladen.
In San Fransisco liegt der Solar Ertrag bei durschnittlich 4,4kWh/m²/tag macht 400kW pro Tag.

Ein Model S braucht beim 20min Aufladen 0,3h*120kW => 36kW
-> 11 Ladevorgänge je 20min pro Tag und der Solarstrom ist Weg
oder anders ausgedrückt wenn die Ladestation zu 3% ausgelastet wird.

Auch finde ich es schade, dass die Supercharger proprietär sind.
Halte ich ebenfalls für den falschen Weg um ehrlich zu sein. Aber für Tesla ist das natürlich ein sehr gutes Alleinstellungsmerkmal...

Hallo Erestor,
Du gehst davon aus, dass jeder eine volle Ladung braucht, das ist in den wenigsten Ladungen der Fall. Du hast aber sicher recht dass eine frequentierte Station über PV nicht die abgegebene Leistung ernten kann, wenn es nur die PV Fläche der Station ist.

In Kalifornien hats etwa den doppeltem Solarerstrag wie bei uns also ca. 2000 kWh/kwp a, komme damit bei Deiner Fläche auf einen Ertrag durchschnittlich 55 kWh/Tag. Mehr Fläche wie die Station wäre also angeraten.

Was Tesla macht ist ein Alleinstellungsmerkmal. Von einer flächigen Ladeinfrastruktur hätten alle mehr, das ist aber nicht Job eines Autoherstellers. Schade ist dass man durch den Verkauf von Strom an E-Tankstellen die E-Tankstelle nicht finanzieren kann, deshalb braucht es andere Modelle.

Solaris

schrubber schrieb:
Wenn ich mir den Bericht über die Supercharger-Stationen ansehe, dann ärgere ich mich, in einem in dieser Hinsicht derart fortschrittsfeindlichen Land zu wohnen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass nun der Niedergang der deutschen Automobilindustrie beginnen wird. Hier wurde der Fortschritt einfach zugunsten kurzfrisitger Rendite verschlafen. Momentan stimmen zwar die Verkaufszahlen noch, aber warten wir mal 10-20 Jahre ab. Tesla gibt ordentlich Gas.

Da glaube ich nicht dran. Die Technik in den E-Autos ist simpel. Das was am komplexesten ist, ist die Batterietechnik. Die Batterien kannst du dir als Hersteller aber recht leicht dazu kaufen. Panasonic verkauft ja z.B. auch die Batterien die sie zusammen mit Toyota entwickelt haben.

Heutzutage wird eh soviel dazugekauft. Es geht ja eher um Baukastenentwicklung. Was du nicht selber hast kaufst du halt dazu. Da "die Deutschen" das Image und auch das Kleingeld haben, werden die nie wirklich ins Hintertreffen geraten.

So meine Prognose.

frufus schrieb:
schrubber schrieb:
Wenn ich mir den Bericht über die Supercharger-Stationen ansehe, dann ärgere ich mich, in einem in dieser Hinsicht derart fortschrittsfeindlichen Land zu wohnen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass nun der Niedergang der deutschen Automobilindustrie beginnen wird. Hier wurde der Fortschritt einfach zugunsten kurzfrisitger Rendite verschlafen. Momentan stimmen zwar die Verkaufszahlen noch, aber warten wir mal 10-20 Jahre ab. Tesla gibt ordentlich Gas.

Da glaube ich nicht dran. Die Technik in den E-Autos ist simpel. ...

Das denke ich auch, frufus.
Sobald die deutschen Hersteller wollen, können sie auch. Sieh DPF, siehe Hybrid, insbesondere Jetta. Experimente haben die in den letzten 30Jahren eigentlich genug gemacht. Wenn sie wollen können sie. Würde mich nicht wundern, wenn es mal nötig wäre, es innerhalb kurzer Zeit Brennstoffzellenauto gebe. Nach meiner Einschätzung wird hierzulande nichts verschlafen, sondern bewußt ausgesessen.

LG
klaus

Solaris schrieb:
Hallo Erestor,
Du gehst davon aus, dass jeder eine volle Ladung braucht, das ist in den wenigsten Ladungen der Fall.
Naja, meine Traumvorstellung ist es nicht, auch mit E-Autos so verfahren zu müssen, wie in Australien abseits der Städte, wo man sicherheitshalber immer nachtankt, sobald sich der Tank auf 1/2 nähert und eine Tankstelle auftaucht.

Mir ist auch bei uns die Tankerei heute schon lästig, dies bei Reichweiten um die 500km und wenn es nicht diese unsägliche Benzinpreisgestaltung gäbe, dass man frühmorgens gar nicht mehr tanken darf, ohne komplett über den Tisch gezogen zu werden, würde ich garantiert jedes Mal meinen Tank annähernd leer fahren.

Einer der Hauptvorteile, den ich bei einem eventuell anstehenden Kauf eines Toyota Hybrids sehe, ist die Verlängerung der Reichweite.

Auch wenn viele Diesel die Reichweite noch toppen könnten, eine Partikelschleuder kommt mir trotzdem garantiert nicht ins Haus.

eppf

Ich fahre seit Jahren mit Elektroautos. Zuerst mit einem umgebauten Ford Fiesta mit Bleibatterien aber feiner Technik (Drehstrommotor mit Frequenzumrichter), dann (und noch immer) mit Citroen Saxo Electrique und seit 1,5 Jahren als Firmenwagen mit einem Peugeot iOn. Von einem zum anderen jedes Mal ein Quantensprung. Einen iOn werde ich mir demnächst auch privat zulegen. Das Auto ist echt gut.

Da mein Saxo vor einiger Zeit durch einen Auffahrunfall am Heck massiv beschädigt war und meinen damaligen Benziner der TÜV verweigert wurde, sah ich mich nach einem Prius um. Zwar hielt und halte ich bis heute nicht viel vom serienmäßigen Prius, da es in meinen Augen ziemlich sinnlos ist die hocheffizente Technik von einem Verbrenner aufladen zu lassen, doch habe ich etwas von der Konvertierung zum Plug-in gelesen und mir einen gekauft. Nur aus dem Grund um ihn umrüsten zu können. Sonst hätte ich mir wohl keinen Prius gekauft.

Mit dem Umbau gehört der Prius für mich so ziemlich zum besten Wagen den man kaufen kann. Seit dem letzten Tanken sind fast 2100km vergangen, der Tank ist noch ca 70% voll, ich fahre zumindest 80km weit. 100 sind sicher auch drin, brauchte ich aber noch nie. Da fahre ich Stadt und Stadtautobahnen(80-95km/h schnell).

Leider verschlafen die deutschen Hersteller die Plug in Geschichte ziemlich. Hier sehe ich die Zukunft, zumindest mittelfristig bis es am Batteriesektor große Durchbrüche gibt .
Aber möchte die Industrie eigentlich, dass bei allen ein Verbrauch von 0,8Liter/100km am Display zu sehen ist und mich die Tankstelle nur 2x im Jahr sieht?

Grüße
Robert

robert36a schrieb:
Aber möchte die Industrie eigentlich, dass bei allen ein Verbrauch von 0,8Liter/100km am Display zu sehen ist und mich die Tankstelle nur 2x im Jahr sieht?

Du müsstest zumindest fairer Weise schreiben: 0.8l + 15kWh pro 100km. Inwiefern der Strom die CO2-Bilanz verschlechtert, hat allerdings jeder durch seine Versorgerauswahl selbst im Griff.

eppf