Priusfreunde.de

Falls das Thema bereits im Forum angesprochen wurde, sorry für meinen etwaigen Doppelpost und die Platzierung in diesem Thread:

am 19.08.2017 Zitat:Stromnetz nicht vorbereitet für Ausbreitung von E-Autos

Der Bund erwartet eine EU-Quote für Elektroautos - doch das Stromnetz ist auf eine massenhafte Verbreitung von E-Mobilen gar nicht vorbereitet. Eng werden könnte es in Bayern.
- www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Stro...utos-id42442176.html

Mein Statement:
1. Vielleicht erinnert sich manch einer an die Aussage am folgenden Tag, den 20.08.2017 von Hrn. Seehofer bezügl. der Zukunft Auto in Dtl.
Getätigt in den Medien ( ARD oder ZDF Politik Interview ) ....

2. Hauptsache die Industrie ( ggf. 4.0 ) wird immer den benötigten Strombedarf erhalten und das selbstverständlich zum unschlagbarsten Preis.

Hybridfan5

Links?

Interessiert mich.

Gruß
Helmut

PS: Sowas finde ich immer (an der A1 zum Beispiel)

ellert_de schrieb:
Links?
Kirchheimer Dreieck oder Lohfelden an der A7. Keine Links, mein Handy Akku ist leer, findet man aber auch so.

Das sind erste zaghafte Ansätze und sehr seltene Ausnahmen. An den Autobahnen bei Tank&Rast findet man meist nur eine Säule mit drei Anschlusstypen (Typ 2, Chademo und CCS), dafür aber aktuell noch kostenfrei. Ein sehr guter Ansatz, aber nicht mehr. Benötigt wird das flächendeckend, mit mindestens 5, später auch mehr Ladepunkten und automatisierter Abrechnung. Das wird auch kommen, aber das dauert.

Tesla hat frühzeitig erkannt, dass ein funktionierendes Schnellladenetz elementare Voraussetzung ist, wenn man mehr als eine Handvoll Enthusiasten ansprechen möchte. Weil wir bei solchen Dingen immer von vielen, vielen Jahren sprechen, hat das Unternehmen sein eigenes Ladenetzwerk selbst gebaut. Nur so konnte das funktionieren, denn hätte man das nicht gemacht, würden auf unserem Kontinent bestenfalls ein paar Dutzend Teslas rumfahren - wenn überhaupt.

Schon um einen Eindruck zu gewinnen, verwende ich im Alltag nicht immer Supercharger. Obwohl das sehr verlockend ist, denn die gibt es zahlreich und sie haben mindestens 4, oft auch 8 oder mehr Ladepunkte. Aber häufig gibt es eben auch Ladepunkte in der Nähe meines aktuellen Ziels.

Zum Beispiel bin ich häufiger für einige Stunden in einer benachbarten Großstadt. Im Parkhaus gibt es vier Typ 2-Ladesäulen (3x11 und 1x22 kW) plus CEE und Schuko. Parken kostet für Ladende pauschal 3,50 Euro, egal wie viel Strom, egal wie lange. Da hänge ich den Tesla gemütlich an eine der 11 kW-Säulen und wenn ich später wieder komme, sind meine üblichen 80% erreicht. Die 22 kW-Säule lasse ich für andere frei, weil ich sowieso ein paar Stunden brauche, bis ich das Auto wieder abholen kann. Funktioniert prima.

Im Alltag treffe ich jenseits der Supercharger auf alle erdenklichen Varianten, bis hin zu Säulen, bei denen immer nur ein Anschluss funktioniert und solchen, bei denen man sich die Ladeleistung teilen muss, wenn mehrere angehängt sind.

Viele Säulen haben auch nur einen Anschluss, oft Typ 2 und oft mit einer zusätzlichen Schuko-Steckdose. Werden mehrere Anschlussvarianten angeboten, lassen sich meist zeitgleich zwei davon verwenden. Ich habe schon an derselben mit Chademo geladen, weil der Typ 2-Port gerade von einem anderen Fahrzeug belegt war, und umgekehrt.

Was sich bewährt hat, ist eine Handy-Nummer hinter der Windschutzscheibe zu hinterlassen. Wenn jemand sich mit der letzten Kilowattstunde zu einer Säule gerettet hat, ist er dankbar dafür, kann anrufen und fragen, wie lange man noch die Säule belegt. Es gehört zum guten Ton, die Säule freizugeben, wenn man selbst schon genug geladen hat.

Leider wird das aber oft nicht so gehandhabt, insbesondere bei E-Autos, die keinem konkreten Fahrer zuzuordnen sind (Carsharing, Pool-Fahrzeuge von Unternehmen und dergleichen). Die findet man nicht selten als permanente Ladesäulen-Blockierer, mitunter auch tagelang. Das kommt fast noch häufiger vor als von Verbrennern zugeparkte Säulen. Man wird sich etwas einfallen lassen müssen, um das künftig anders zu handhaben.

Vor allem aber, und das kann ich gar nicht oft genug sagen, brauchen wir ein einheitliches, leistungsfähiges, markenoffenes Ladenetzwerk mit automatisierter Fahrzeug-Identifikation und Abrechnung nach Energiemenge. Jeder muss jederzeit sein Auto aufladen können und wissen, dass die nächste Säule nicht weiter als ein paar Kilometer entfernt, barrierefrei und rund um die Uhr in Betrieb ist sowie dass dort ausreichend viele Autos zeitgleich laden können.

So lange das nicht gegeben ist, wird sich an den marginalen Zulassungszahlen von BEV wenig ändern.

Grüße, Egon

Hi Egon,

ein wenig weitergesponnen, wie sollte das aussehen wenn tatsächlich die komplette Privat-Mobilität auf "E" umgestellt ist. Wie würdest Du da die Situation an Autobahn Raststätten beurteilen? Wie würde das aussehen müssen - die Hälfte aller PKW Parkplätze mit Ladesäulen belegt? Was für eine elektrische Leistung wäre das pro Raststätte. Ich habe keine Ahnung von Starkstrom Infrastruktur. Aber man liest halt immer wieder - "jahaa, schön und gut, aber was wäre wenn alle..."

Ich wüsste im Moment keine Antwort. Klar, wenn die Infrastruktur in DE sehr dicht ist und man hauptsächlich in der Stadt/zuHause/Ziel problemlost volllädt (also in der Fläche) - bräuchte man die Autobahnladepunkte nur noch zur Fernreise, das aber eben alle 300km. Und das jetzt mal auf den Gesamtverkehr hochgeschätzt, und sagen wir einfach mit leistungstarken Ladern a la Tesla.

Das soll jetzt keine Studie werden, aber wie würdest Du das aus dem Bauch schätzen, wie sähe so eine Rastanlage aus? Zunächst nur für PKW (keine LKW, Busse,...).

Grüße, Walter

Egon schrieb:
(Carsharing, Pool-Fahrzeuge von Unternehmen und dergleichen). Die findet man nicht selten als permanente Ladesäulen-Blockierer, mitunter auch tagelang. Das kommt fast noch häufiger vor als von Verbrennern zugeparkte Säulen. Man wird sich etwas einfallen lassen müssen, um das künftig anders zu handhaben.
Vorschlag zur Lösung des "Parkproblems":

Automatisch abgerechnete Parkgebühren nach Ende des Ladevorgangs. Wenn die hoch genug angesetzt sind, fahren die Leute schon zur Seite.

Gibt es das nicht inzwischen auch bei Tesla?

Gruß Thorsten

@cirr_s: Eine Windenergieanlage hat heute rund 3MW Nenn- und somit auch Anschlussleistung. In Parks entsprechende Vielfache davon.
Quer übers Land haben wir mittlerweile tausende solcher Anlagen ans Stromnetz angeschlossen.
Die 3MW einer WEA entsprechen 20 (!) Tesla-Superchargern @ maximaler Leistung. Ein typischer Rastplatz ist also von der Netzanschlussleistung vergleichbar zu einem Windanlagenpark und vom Netzanschluss technisch wie auch ökonomisch kein Problem.

Tesla hat das mit den Superchargern einfach genial gelöst. Genial auch, dass ich auf dem Bildschirm im Auto schon sehen kann, wie viele Charger frei sind. Man daraf gespannt sein, wie es in 3-5 Jahren sein wird, wenn wohl doch relativ viele Model 3 rumfahren werden? Aber ich bin optimistisch, dass Tesla alles nötige tun wird, dass es weiterhin funktionieren wird.
Bei den anderen Herstellern ist halt einfach das Risiko größer, dass Ladestation zugeparkt ist, defekt oder sogar von einem Dauerlader blockiert. Da wäre wirklich ein großer Ausbau fällig. Bei den Superchargern laden halt tatsäclich nur Teslas.

Es bleibt spannend!

Viele Grüße
Gerald

Ich bin ja derzeit im Urlaub unterwegs.
Nicht wenige Rastplätze sind brechend voll. Voll von LKW die einfach keinen Stellplatz finden. da interessiert es nicht ob der Platz ursprünglich für PKW, PKW mit Wohnwagen bzw.Camper oder eben für E-Autos vorgesehen war. Und ein bisschen habe ich sogar Vertändnis für auch wenn ich halt auch für mein rund 12m langes Gespann etwas Platz brauche.
Ich habe mein Gespann sogar schon mal 2. Reihe abstellen müssen, nur um mal einem Bedürfnis nachzugehen...
Da glaube ich noch weniger dass diese Plätze eines Tages tasächlich für den mit den letzten Kilometern in der Reichweitenanzeige heranschleichenden E-Autofahrer tatsächlich dann auch frei sind.

Das Raststättenproblem ist immens größer, die massenweise E-Mobilisierung würde dies nochmals verschärfen.
Übermüdeter LKW Knecht gegen wutentbrannten E-Mobilisten...

Ich weiß das dies sehr skeptisch geschrieben ist, aber es ist die derzeitige Situation. Und ich war glücklicherweise nicht einmal in der Hauptreisezeit unterwegs.

Da sind noch ganz andere Nüsse zu knacken.


Und von Dauerladern zugeparkte Ladesäulen könnte man durchaus mit einem Zuschlag belegen. 1€/h lässt die E-Mobilität bei soviel Ignoranz dann wenigstens entsprechend teuer werden. Auch wenn es dem 0km-Reichweiten Fahrer nicht wirklich hilft.

PS: Ich glaube die Abschlepper blicken in eine rosige Zukunft.

Ja, sorry ich wollte das Thema nicht umlenken.
Es ist halt aktuelle Erfahrung von rund 1700km quer durch Deutschland im Sommer 2017...

Wunsch und Wirklichkeit sind halt zwei Dinge die man sicher annähern könnte, wenn genug Geld dafür da wäre. Nur sind es halt unterschiedliche Interessen die da unter einen Hut kommen müssen.

Was technisch machbar ist, ist leider was Anderes.

cirr_s schrieb:
ein wenig weitergesponnen, wie sollte das aussehen wenn tatsächlich die komplette Privat-Mobilität auf "E" umgestellt ist.
Ich finde nicht, dass sich diese Frage stellt. Das ist eher ein Totschlagargument, denn dass sämtliche Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden, ist reine Science Fiction. Wenn das überhaupt passiert, sprechen wir von Jahrzehnten des Übergangs, und entsprechend der Entwicklung wird sich auch die Lade-Infrastruktur entwickeln.

Was wir initial brauchen ist ein barrierefreies (!) Ladenetzwerk, das deutlich mehr E-Autos verdaut als umher fahren. Nur wenn klar ist, dass es im Alltag funktioniert, schafft das Sicherheit und Vertrauen. Das hat bei Tesla geklappt, und das wird auch bei allen anderen funktionieren.

Was man sich hingegen gerne schenken kann ist das Hinstellen von Ladesäulen, für die man eine spezielle regionale Zugangsberechtigung benötigt, die man nur während der üblichen Bürozeiten in einer bestimmten Stadt in einem bestimmten Gebäude bei einer Frau Susemihl persönlich, aber schriftlich beantragen muss. Die ist aber leider gerade im Urlaub...

Derlei Gewürge ist einfach nur ärgerlich.


priusb78 schrieb:
Automatisch abgerechnete Parkgebühren nach Ende des Ladevorgangs. Wenn die hoch genug angesetzt sind, fahren die Leute schon zur Seite. Gibt es das nicht inzwischen auch bei Tesla?
Ja, und zwar dann, wenn ein Supercharger zu mehr als 50 Prozent belegt ist. Man bekommt per Smartphone eine Information, dass der Ladevorgang in Bälde beendet sein wird und eine weitere, wenn er beendet ist. Dann hat man noch 5 Minuten Zeit, die Säule zu räumen, ansonsten wird es teuer.

Ich meine, Tesla berechnet dann 35 Cent Strafgebühr pro Minute, das tut weh. Vielleicht kann jemand die genaue Zahl beisteuern oder bestätigen. Ist mir allerdings noch nie passiert, denn die Supercharger-Kapazitäten in D sind recht großzügig - ausgenommen Wiesbaden mit nur 4 Ladepunkten.


TF104 schrieb:
Nicht wenige Rastplätze sind brechend voll. Voll von LKW die einfach keinen Stellplatz finden. [...] Das Raststättenproblem ist immens größer, die massenweise E-Mobilisierung würde dies nochmals verschärfen.
Absolut, ja. Man sieht ja schon, dass LKW bei Einbruch der Dunkelheit regelmäßig jede verfügbare Haltemöglichkeit nutzen müssen und oft genug mit eingeschaltetem Warnblinker die Einfahrt von Autobahn-Parkplätzen blockieren.

Das ist aber ein generelles Problem und hängt mit dem ständig steigenden Güterverkehr und der gezielten Verlagerung von Lagerkapazitäten auf die Straße zusammen. An dieser Stelle ist die Politik gefragt.


Grüße, Egon

das lkw-problem wird sich wesentlich schneller lösen, als das mit den lademöglichkeiten. die raststätten sind nur darum überfüllt, weil die fahrer pausen machen MÜSSEN. im rahmen des autonomen fahrens wird dieser parkraum auf mittlere sicht nicht mehr gebraucht.

Egon schrieb:
Was sich bewährt hat, ist eine Handy-Nummer hinter der Windschutzscheibe zu hinterlassen. Ich gebe zu bedenken (!) nicht jeder besitzt ein Mobiltelefon oder ggf. ist es technisch oder anders bedingt gerade außer in Betrieb.
markenoffenes Ladenetzwerk mit automatisierter Fahrzeug-Identifikation Den Wunsch verstehe ich zunächst nicht und würde ihn auch strikt ablehnen. Ich bin nun einmal gegen jegliche Überwachungsmöglichkeiten. Und das für alle Lebewesen.
Letztendlich gibt es bereits reichlich Diskussionsstoff, wie die digitale Welt die Demokratie gefährdet !

Edit: falls gemeint war: Herstellermodell erkennen; Ok, einverstanden ! Ende Edit.

Da ich noch eine Menge Text hier zu lesen habe, ende ich nun.
Manchmal finde ich die Idee oder den flexiblen Laderoboter von VW gar nicht mehr so schlecht.
Zumindest die Idee als solche !

Viel Spaß
Hybridfan5

@VIP hier drunter:
Wer nur zum Brötchen holen mit E-Auto unterwegs ist und i.d.R. immer mit Schuko zu Hause lädt....muss kein unhöflicher Mensch sein.
Immer kreativ bleiben !

Hybridfan5 schrieb:
Ich gebe zu bedenken (!) nicht jeder besitzt ein Mobiltelefon oder ggf. ist es technisch bedingt gerade außer in Betrieb.
Ein EV-Fahrer unterwegs ohne funktionierendes Mobiltelefon?
No risk no fun???

ARD Report Mainz
E-Autos scheitern an Vermietern und Besitzergemeinschaften

www.ardmediathek.de/tv/REPORT-MAINZ/E-Au...;documentId=45540188

Wir hier schon einmal berichtet. Der größte Teil ist Egoismus. Erst einmal ich, die Anderen sind mir scheißegal.

MfG Harzbube.