Ich schaue gerade – wie immer am Sonntag um diese Zeit – den "Sonntags-
Stammtisch" im bayerischen Fernsehen.
Die Gäste werden da zum Ende der Sendung aufgefordert, ihren "Ärger der Woche"
und die "Freude der Woche" zu nennen.
Prof. Heckl, Leiter des Deutschen Museums in München, gehört zur Stammequipe
dieser Sendung. Sein "Ärger der Woche" war die Gründung eines Konsortiums in
Japan, das sich die Normierung und Standardisierung von Ladestationen für
Elektroautos zum Ziel gesetzt hat.
(Hintergrund dazu z.B.
-->hier.)
Seine Begründung: Deutschland sei doch so aktiv in Sachen E-Auto, es gebe
sogar demnächst einen Gipfel dazu, und wenn man solche Entwicklungen
zulasse, bestehe die Gefahr, dass Deutschland ins Hintertreffen gerate.
Ich schätze Herrn Heckl und seine Kommentare sehr, aber das ist - mit Verlaub -
Blödsinn.
Nicht der Stecker wird entscheiden, sondern die Autos – wenn es sie denn
tatsächlich irgendwann einmal gibt.
Dass sich überhaupt jemand Gedanken über Standards macht, ist gut und
richtig – wer hat sich nicht schon darüber geärgert, dass er zum Anschluss
seines Rasierers auf Reisen ständig ein Set von Adaptern mitschleppen muss?
Die gesamte Autoindustrie sollte den Japanern dankbar sein, dass sie dieses
Thema frühzeitig aufgreifen, ehe -zig verschiedene "Standards" parallel
existieren.
Chris