Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit Mal wieder Nachricht von mir und unserem Berti. Ich hatte Egon gebeten, den Thread zwischenzeitlich zu schließen, bis ich entschieden habe, wie es bei uns gegen Ford weitergeht. Das wissen wir nun. Darüber werde ich in diesem Thread jedoch vorerst nichts sagen und bitte euch, die Motorenproblematik ganz außer Acht zu lassen.

Heute möchte ich euch endlich von meinen ersten Erfahrungen mit den Wohnwagen dran erzählen. Dafür bekommt ihr zunächst ein Bild von unserem Gespann:



Und wie fährt er sich?

Einfach großartig! Power ohne Ende und läuft wie auf Schienen. Selbst mit leergelutschtem Akku kommt immer noch ordentlich Schub, so dass man vergessen kann, dass da hinten 2,3*2,8m sowie 1,5t dranhängen!

Der Verbrauch ist dabei moderat. 10,6l/100km auf Langstrecke bei von Anfang an leerem Akku. Hybridpiloten bekommen da wohl Schnappatmung, aber ich kann euch versichern: Mein oller CMax Diesel hat sich beim Gespannziehen locker 15l durch die Injektoren gezogen.

Was leider gar nicht gut funktioniert, und das finde ich sehr schade, ist der Autopilot. Er korrigiert viel zu früh und lässt das Gespann nicht laufen, wodurch es sich binnen kürzester Zeit aufzuschaukeln beginnt. Nun gut, im Endeffekt hätte ich es wissen können- das dürfte noch zu schwierig für die Software sein.

Ansonsten noch ein paar Worte zum Verbrauch solo:

Elektrisch hier im Ried: 15-17kwh/100km
Elektrisch im Mittelgebirge: 22-25kwh/100km

Hybridmodus, leerer Akku: 3,5-5l, je nach Fahrweise und Höhenprofil.

Ja, ihr hat euch nicht verguckt: Der Kuga ist im Hybridmodus extrem sparsam. Er fährt fast 60% der Strecke elektrisch. Dabei packt er stets bei laufendem Motor den Akku voll und fährt ihn dann konsequent leer. Dadurch ist er auch im Hügeligen sehr sparsam: Wenn der Motor bergauf sowieso läuft, kommt es kaum darauf an, dass nebenbei der Akku noch vollgepackt wird. Motorpower dafür ist genug vorhanden. Bergab rekuperiert er dann noch viel stärker, als ich es von HSD kenne. Das ergibt dann wieder eine recht beachtliche EV- Fahrstrecke, vor allem, wenn man das Segeln beherrscht. Das geht nämlich erstaunlich einfach.

Kurzum, verbrauchstechnisch ist der Kuga trotz seiner Größe eine Wucht. Er ist ideal für uns.

Danke für die Rückmeldung.
Was verstehst du unter leerem Akku? Der Kuga sollte sich da ja an sich wie der Hybrid fahren also Energie zurückgewinnen und sie wieder verfahren. Bei Dauerlast auf der Autobahn mit Tempomat fährt der RAV4 ja auch mit zunehmend weniger Verbrennerleistung.
Der Wert an sich ist völlig in Ordnung.

Ach ja, wieviel hast du ihn gefahren bevor der Wagen das erste Mal dran hing?
Ich habe beim RAV was von 800km gelesen.

Mit leerem Akku meine ich, dass die elektrische Reichweite mit 0km angezeigt wird. Ebenso wie der RAV4 geht es dann im Vollhybridmodus weiter.

Ich habe ihn bei 3000km das erste Mal angehangen, wobei ich darauf geachtet habe, dass der Motor ungefähr 1500km gelaufen war.

Seit gestern sind wir wieder on Tour mit dem Kuga, diesmal Solo ohne den Wohnwagen, Ziel ist eine Pferdepension am südlichen Stadtrand von Leipzig (die innerfamiliäre Kompromissfindung beim Urlaub treibt manchmal seltsame Blüten). Mit Zwischenhalt auf der Wartburg, hielt sich der Benzinverbrauch mit 5,5l bei 120-140kmh erfreulich in Grenzen. Gefahren bin ich im EV-later, um in den Städten dann in den EV-Modus zu wechseln. Das klappt auch soweit gut, nur habe ich hier vor Ort das Problem, keine Ladestation in fußläufiger Nähe zu finden. Es gibt zwei, die eine befindet sich jedoch auf einem teuren Bezahlparkplatz, die andere nimmt die Karte meines örtlichen Energieversorgers nicht an. Da bin ich froh, trotz aller Unkenrufe noch den Benziner als Backup an Bord zu haben, so dass ich keine weiteren Verrenkungen anstellen muss, um das Auto weiter nutzen zu können.

Die Assistenzsysteme arbeiten weiter prima, der Notbremsassistent hat einmal quasi durch das Auto vor und hindurch angeschlagen, als dessen Vordermann plötzlich den Anker warf. Ich wusste gar nicht, dass das geht. Endlich bin ich auch im Besitz eines Smartphones mit kabelloser Aufladung und kann die Ladeschale nutzen. Ist es normal, dass dieses dabei recht warm wird?

Edit: Heute morgen noch eine dritte Ladestation ausprobiert. Zumindest das entsperren ging, danach ging der Kuga aber in Störung, angeblich ist die Säule defekt

Und nochmal edit: Vor einem Supermarkt hat es endlich geklappt, Aktivierung in der App. Yeah!

Ich weiß nun nicht was genau als Ortsrand definiert ist. Aber gerade im südlichen Leipzig gibt es ein paar Lader mit 50kW und sogar eine Aral mit 4*300kW: www.goingelectric.de/stromtankstellen/De...-Tabaksmuehle/66293/ Das sollte mit einem halbwegs schnell ladenden BEV also kein Problem sein.

LG
Klaus

schrubber schrieb:
Stadtrand von Leipzig (die innerfamiliäre Kompromissfindung beim Urlaub treibt manchmal seltsame Blüten)

Warum so negativ?

Leipzig ist ne tolle Stadt, schaut sie euch an!

Beginnt mit einem Blick vom "Weisheitszahn" (City-Hochhaus mit Aussichtsplattform in 142m Höhe) und schlendert anschließend durch die bunte Innenstadt, mit den vielen Hinterhöfen und Passagen, und genießt ein Essen in einem der vielen traditionsreichen Gaststätten.

Vergesst nich im Hauptbahnhof, Europas größter Kopfbahnhof, vorbeizuschauen.

Das wäre so das Leipzig-Anfängerprogramm für einen Tag...

"seltsame Blüten" - ich fass es nicht...

Das war unsere nächste Lademöglichkeit, leider hinter einer Schranke und defekt:www.goingelectric.de/stromtankstellen/De...ner-Strasse-1/44716/

Die seltsamen Blüten waren bezogen auf die Auswahl der Übernachtungsstätte in Leipzig, sorry, das war falsch ausgedrückt. Der eine will Bahnanschluss an die Innenstadt, die andere unbedingt Pferde, ein anderer würde viel lieber Campen... Leipzig war toll, wir haben uns fünf Tage lang ausführlich mit dieser Stadt und ihrer besonderen jüngeren Geschichte beschäftigt. Lerchen vom Corso, ein Traum!

Vor kurzem habe ich die letzte Gelegenheit wahrgenommen, die Werksgarantie gegen Cash auf 8 Jahre bzw. 160tkm zu verlängern. Damit sind wir vorerst auf der sicheren Seite, und wenn der Motor 160tkm unter unseren Einsatzbedingungen schafft, dann wird er sehr wahrscheinlich auch keine Probleme mit den Pleuellagern bekommen.

Der Verbrauch hat sich derzeit wieder erfreulicherweise auf 16kwh/100km gesenkt. Während der kalten Tage stieg er auf das Doppelte. Die Beheizung des Akkus sowie des Innenraums kostet dank fehlender Wärmepumpe viel an Energie. Diese zieht er dafür im Gegensatz zu vielen PHEVs anderer Hersteller rein aus dem Akku und wirft den Benziner nicht zwangsweise an, sofern man das Startprozedere im Winter berücksichtigt: 1x Start drücken ohne Bremse, dann auf EV-now umstellen, danach nochmal auf Start drücken mit Bremse. Beherzigt man dies nicht und drückt gleich auf die Bremse, ist der Benziner sofort da. Dies wird in keinem Handbuch beschrieben und ich wette, 99% aller Kugafahrer ärgern sich in Winter über einen unnötig laufenden Motor. Das passt allerdings sehr gut zur Kommunikationsstrategie dieses Herstellers.

Es wird Mal wieder Zeit für ein Update.

Der Winterverbrauch ist wie befürchtet enorm angestiegen. Je nach Fahrprofil, sind durchaus 30kwh drinnen, nämlich wenn es oft auf Kurzstrecke geht. Der Kuga beheizt nämlich während der Fahrt den Akku, das zieht ordentlich Leistung.

Auf längeren Strecken pendelt er sich mit aktivierter Heizung zwischen 20-25kwh ein. Belässt man es bei der Frontscheiben-, Lenkrad- und Sitzheizung, so kann man sommerähnliche Verbräuche bis runter auf 16kwh erzielen. Bei letzterem belasse ich es auch, wenn ich alleine unterwegs ist. Diese drei Heizungen genügen für mein persönliches Wohlbefinden locker.

Ein anderes Ärgernis ist wesentlich gravierender als der erhöhte Verbrauch: Unter 2Grad + springt zwangsweise der Benziner an. Dieses Verhalten ist neu und wurde erst mit einem Update Mitte 2022 eingeführt, wodurch unser Kuga dieses schon ab Werk hat. Warum dem jetzt so ist, kann sich niemand bei den Kugafahrern erklären. Beim Händler sowieso nicht, die Community hat wesentlich mehr Ahnung von diesem Auto. Am ehesten könnte es sein, dass man den Motor vorwärmen möchte, falls er für einen erhöhten Leistungsbedarf anspringt. Richtig Sinn ergibt das aber nicht, den gesparten Verschleiss holt man durch den Zwangskaltstart morgens locker wieder rein...

Nichtsdestotrotz haben wir eine Lösung gefunden, welche wir den "workaround" nennen: Man starte das Auto einmal ohne die Bremse zu betätigen, klicke sämtliche Meldungen weg, schalte einmal durch alle Modi hindurch zurück zum EV-jetzt und drücke nochmals den Startknopf zusammen mit Bremse. Etwas umständlich, aber funktioniert. Bleibt nur die Hoffnung, dass die Softwareentwickler in Köln davon nichts mitbekommen, wobei die ja sowieso nix mehr merken...

Dem befürchteten Motorproblem bin ich aktiv entgegengetreten und habe für schlappe 2400€ die Garantie auf 8 Jahre bzw. 160.000km verlängert. Letzteres werden wir voraussichtlich im 6. Jahr erreichen. Wenn er bis dahin im schweren Wohnwagenbetrieb nicht verreckt ist, dann dürfte er standfest bleiben. Hoffen wir.

Ja, und so bleibt die Freude über das ansonsten top geeignete Zugfahrzeug gespalten. Ford schafft sich ab, anders kann man es nicht ausdrücken, wenn das meistverkaufte Auto dermaßen schlecht aufgestellt ist, was die Software angeht. Ich weiß nicht, wie es mit Ford weitergehen soll, man spart ja immer mehr Ingenieure in der Entwicklung ein und verlässt sich auf die Amis. Da die Preise gleichzeitig gewaltig in Richtung Premium marschieren, glaube ich nicht, dass diese Marke in Zukunft noch viele Käufer findet. 50k+€ würde ich für keinen Ford ausgeben.

mit der garantieverlängerung auf 8 Jahre bzw. 160.000km bist du auf der sicheren seite.

schrubber schrieb:
Ich weiß nicht, wie es mit Ford weitergehen soll, man spart ja immer mehr Ingenieure in der Entwicklung ein und verlässt sich auf die Amis.


zu ford:der ford mustang mach-e in unserer familie macht bis jetzt keine probleme,hoffentlich bleibt das weiterhin so.
esox

Die Strategie ist bei vielen Herstellern nicht zu verstehen. Nach dem Aus des Mondeo fallen ja Fiesta und Focus ebenfalls raus. Keine Ahnung was man zukünftig verkaufen will. E-Transit mit 150km Reichweite und 750kg Anhängelast werden Handwerksbetriebe verschmähen...aber gut.
Die Tendenz zu immer teurer trifft scheinbar so ziemlich Jeden außer Tesla.

Hast du dich wegen der Garantie verschrieben? 2500€ oder 250€?
Bei einem solchen Preis sollte die Liste der Ausschlüsse aus der Garantie entsprechend kurz sein.

Ich war früher (bis in die 90er) großer Ford-Fan, hab irgendwann das Interesse verloren, schau aber bis heute hin, wenn von Ford etwas Neues kommt - und die Aussage aus @Schrubbers letzten Zeilen kann ich schon seit Jahren(-zehnten) unterschreiben: man hat immer wieder den Eindruck, daß Ford es in vielen Bereichen bei 85% gut sein lässt. Oftmals könnte das Produkt so richtig gut sein, wenn...ja wenn man nicht bei der Verarbeitung, der Materialauswahl, der Software oder Konstruktion zugunsten der Marge unverständliche Abstriche machen würde!
Das zieht sich leider seit Ewigkeiten quer durch die Produktpalette und lässt mich auch bei anfänglichem Interesse an einem neuen Modell immer wieder enttäuscht abwinken. Sehr schade, weil mir Ford im Grunde immer noch sympatisch ist, aber auf einen richtig grünen Zweig werden sie bei mir wohl nie wieder kommen. Die Ausdünnung der Modellpalette und den Versuch, "Premium" zu werden, kann ich daher auch nur noch mit einem ratlosen Schulterzucken kommentieren. "Ford schafft sich ab" trifft es absolut quf den Punkt.

Timo

TF104 schrieb:

Hast du dich wegen der Garantie verschrieben? 2500€ oder 250€?
Bei einem solchen Preis sollte die Liste der Ausschlüsse aus der Garantie entsprechend kurz sein.

Ja, 2500€. Die Liste ist sehr kurz, es gibt nämlich keine!

Mit 85% kann ich eigentlich sehr gut leben, das ist meine Strategie im Berufsleben, um nicht den Burnout anheim zu fallen. Aber da sehe ich Ford nicht, bei 85% Prozent ginge es um die Feinheiten, die Perfektion ausmachen. Die brauche ich nicht und mag ich auch nicht bezahlen (zur Erinnerung, alles in allem steht hier ein Titanium in Vollausstattung bis aufs Glasdach für 32k€). Das sind kleinere Schwächen in Ordnung, bspw. der geringere Funktionsumfang des Cockpit-LED-Schirms oder der nicht so dolle Empfang des DAB+. Auch auf die Motorabdeckung kann ich verzichten, auch wenn es wirklich hässlich aussieht unter der Haube.

Was aber gar nicht geht, dass grundsätzliche Funktionen mangelhaft sind oder erst gar nicht funktionieren. Bspw. die FordPassApp, die absolut nutzlos ist, weil sie nur selten Verbindung zum Fahrzuelleug aufbauen kann (was anfangs super klappte). Ich kann auf eine App verzichten, wenn ich alle Funktionen davon auch in Auto selbst ausführen kann, also Ladezeiten, max. Aufladung und Co. Rudimentär geht das auch. Aber will man einen etwas umfangreicheren Ladeplan implementieren, steht man ohne App im Regen. Kurzum: Ich brauche nicht jede Spielerei. Aber wenn etwas vorhanden ist oder spezifisch dafür ausgelegt wurde, muss es auch funktionieren. Das ist beim Kuga mitnichten der Fall.

Der App Ärger ist aber auch bei manchen Toyota Nutzern der Fall.
Auch dort wird über eine fehlende Verbindung zum geparkten Fahrzeug genannt.
Wobei man da sehen muss das man ggf. das Problem hat das man das Fahrzeug empfangstechnisch grenzwertig abstellt so dass das Modul keine Verbindung aufbauen kann.
Ich habe zB. bei mir keine Probleme, da ich das WLAN im Haus so verteilt habe das ich auf dem Hof, in der Garage und im Garten noch etwas WLAN habe.
Das meine Garagendacheindeckung (Blechdach) problematisch ist merke ich am DAB+ Empfang. Vor der Garage habe ich Sender die in der Garage abgeschirmt werden. Möglicherweise liegt da ein Punkt wo eine fehlerhafte Kommunikation zum Fahrzeug liegen könnte.
Vielleicht das heimische WLAN mit einem Repeater mal in Richtung Abstellplatz erweitern.

Die Garantie ist fraglos wichtig, bei der offiziellen Problemlösung die Ford anbietet.
Allerdings sind rund 8% vom Neupreis eine Ansage.

Über das Problem mit der App berichten sehr viele Kugafahrer. Ich habe bereits einen Repeater installiert, das WLan in der Garage ist gut.