Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

ich bin seit ca. einem halben Jahr im Besitz eines Prius 3 Life '10 und gerade dabei, das Audiosystem aufzurüsten.

Ich habe das ganze vor ca. 3 Jahren schon einmal bei meinem alten Corolla BJ 04 gemacht (der olle Kasettenspieler musste raus) und war begeistert, was ein einfacher Tausch von Radio, Lautsprechern zusammen mit dem Dämmen der Türen bringen kann. Endlich klar hörbare Hochtöne, eine saubere Mitte und eine kräftig betonter Kickbass...

Ich habe bereits das Werksradio durch ein Pioneer DAB Radio mit 4x50W MOSFET Ausgangsleistung ersetzt sowie die Dachantenne durch eine DAB-Aktivantenne getauscht und meinen alten Pioneer Kompakt-Untersitz-Aktivwoofer eingebaut.



Als nächsten ist das Dämmen der Türen und der Tausch der Lautsprecher dran. Bei der Auswahl der neuen Speaker hat sich bei mir eine Frage aufgetan, die ich mir trotz längerer Internetsuche noch nicht sicher beantworten kann, da ich jetzt nicht direkt HiFi-Experte bin:

Der Umbau erfolgte bei mir unter der Prämisse, mit nicht zu vielen Kabeln arbeiten zu müssen, damit das ganze später ggf. auch wieder reversibel ist. Ergo will ich den original Kabelbaum behalten, nur der Aktivwoofer ist direkt am Cinch-Radioausgang für den Sub angeschlossen.

Beim Corolla waren das damals Koax Lautsprecher, der Prius hat jetzt aber HT verbaut, weshalb ich eine 2-Wege System kaufen werde. Ich habe im HiFi-Shop nachgefragt, ob ich denn überhaupt eine Frequenzweiche für den HT verbauen muss da bereits HT installiert sind. Er meinte es ist erforderlich, da sich nur an den Werks-HT ein kleiner Kondensator befindet.

Wo bringe ich nun am besten die die Frequenzweiche an? am Kabel direkt vor dem Hochtöner? oder hinten am Radio? Teilen sich die Kabel irgendwo auf, oder laufen die von einem Lautsprecher zum anderen?

Ich freue mich auf eure Antworten

Grüße DerDaP3

Herzlich willkommen im Forum!

Soweit ich das aus meiner aktiven Hifi-Zeit noch in Erinnerung habe, filtert der Kondensator lediglich die Frequenzen unterhalb soundsoviel Hertz raus, um den Hochtöner nicht zu quälen, während eine echte Frequenzweiche das Musiksignal tatsächlich für die einzelnen Chassis aufteilt und jeder "Treiber" so nur das wiedergeben muss, was ihm liegt.

Da Hoch- und Tieftöner beim P3 räumlich völlig voneinander getrennt sind, würde ich die Frequenzweiche dort deponieren, wo sich die Kabel aktuell aufteilen, sprich in Richtung Tür und nach oben zum Armaturenbrett. Zur werksseitigen Verkabelung kann ich dir leider nichts sagen.

Die genaue Entfernung zu Radio/Lautsprechern spielt dabei m.W. keine Rolle, such dir einfach einen Platz, wo...nunja...Platz ist.

Timo

Erstaunlich - kaum tauscht man alles aus, klingts besser!?!

"... einfacher Tausch von Radio, Lautsprechern zusammen mit dem Dämmen der Türen bringen kann."

Moin DerDaP3,

wenn dem vorhandenen Hochtöner ein Kondensator als Hochpass vorgeschaltet ist, kannst/musst du das bei dem neuen HT ebenso machen - schon aus Schutzgründen. Ich sehe als Limit 17,5 Watt. Wenn bei großer Lautstärke die Tiefen voll durchkämen, könnte das den HT killen.

An welcher Stelle der im Signalweg ist, spielt keine Rolle. Um den Klang nicht zu sehr zu verfälschen, solltest du mal nachsehen, ob die Übernahmefrequenz des neuen HT der des "alten" enspricht. Danach richtet sich die Kapazität des Kondensators. Wenn du dem Tieftöner noch eine Spule parallel schaltest, bekommst du eine höhere Flankensteilheit (dann werden noch mehr TT-Anteile vom HT "ferngehalten". Man sollte es aber berechnen.

Hier wird das ganz gut erklärt.

Ansonsten ist Klangempfinden etwas sehr subjektives. Wenn's gefällt, ist es O.K.

Oh Mann..., es ist Jahrzehnte her, dass ich das mal gelernt habe...

Das Problem mit dem alten Hochtöner wird allerdings sein, daß es dazu keine technischen Daten gibt, die Übernahmefrequenz müsste man also irgendwie messen.
Ist es nicht noch immer so, daß bei getrennten Mehrwegesystemen sowieso Frequenzweichen dabei sind? Wozu dann die Mühe, selber was zu löten?

Timo

Um Frequenzweichen umbauen zu können oder andere Komponenten verändern, muß man erst mal Fakten kennen. Besonders die Eigenschaften des Tiefmitteltöners (TMT) und dessen "Frequenzweiche". Wenn schon der Hochtoner (HT) nur einen Kondensator hat, also irgendwie mit 6dB/Oktave gefiltert wird, hat der TMT womöglich exakt kein Bauteil und läuft als Breitbänder.
Ich weiß zugegeben nicht, wie die Verfügbarkeit von Bauteilen ist. Aber wenn finanziell machbar würde ich Aktivtechnik einbauen. Ein Linkwitz-Riley 4. Ordnung ist was anderes als das passive Gefrickel. Aber im Auto ist es ohnehin ungleich schwerer, als daheim bzw. im Studio.

Wie groß sind denn die Membrane, im Durchmesser? (gerne natürlich Sd und andere technische Angaben )

LG
Klaus

Timico schrieb:
Ist es nicht noch immer so, daß bei getrennten Mehrwegesystemen sowieso Frequenzweichen dabei sind? Wozu dann die Mühe, selber was zu löten?Keine Ahnung...

Aus irgendwelchen, mir selbst nicht erklärbaren, Gründen habe ich an den Sound im Auto nicht denselben hohen Anspruch, wie an den Klang zu Hause im Wohnzimmer...

Die JBL-Anlage im P4 ist nicht schlecht. Es ginge aber fraglos noch besser

KSR1 schrieb:
Aber wenn finanziell machbar würde ich Aktivtechnik einbauen.Zustimmung! Ob man das allerdings im Auto heraushört, stelle ich mal dahin...

Haehnchen schrieb:
Ansonsten ist Klangempfinden etwas sehr subjektives. Wenn's gefällt, ist es O.K.
Nein, definitiv nicht! Wenn es günstig sein ok, wenn es gut sein soll definitiv nicht.
Meßgeräte messen Gigaherz, Ohren von Menschen hören 20 Kiloherz. Faktor Millionen oder so...

Wenn es objektiv gut ist, was im Auto äußerst schwierig ist, ist es auch wohlgefällig für die Ohren. "Objektiv gut" ist im Auto per Kunstkopf am Hörplatz zu ermitteln. Aber das führt zugegeben zu weit.

LG
Klaus

Haehnchen schrieb:
Zustimmung! Ob man das allerdings im Auto heraushört, stelle ich mal dahin...
Gerade hier sind Dinge wichtig, die man nur aktiv regeln kann. Laufzeitkorrektur z.B..
Flankensteilheit, um zu den Weichen zurück zu kommen, ist immer gut. 12dB sind solider Standard für passive Lautsprecher. 12dB TMT und 18dB HT können im Auto wegen der Phasenverschiebung 2. / 3. Ordnung vorteilhaft sein.

LG
Klaus

Wenn man verstanden hat, dass der Hörraum und die Lautsprecher als ein System mit jeder Menge Wechselwirkungen zu betrachten sind (Stichwort: Raumakustik), kommt man schnell zu der Frage, wie man das im Auto-Innenraum optimieren soll. Da spielen Dinge wie Dämmung, Reflektionen und maximal mögliche Dynamik eine Rolle.

Du hast es schon richtig gesagt: "Im Auto äußerst schwierig"...

Klang ist und bleibt etwas Subjektives. Die Wandlung von elektrischen Impulsen in Luftschwingungen geschieht ja schließlich für menschliche Ohren - und die sind sehr subjektiv.

Was einem Messmikrofon an einem bestimmten(!) Punkt im Hörraum "gefällt" muss nicht zwangsläufig dem Hörer gefallen. Außerdem haben beileibe nicht alle Menschen vergleichbare Frequenzgänge. Wenn das Messmikro sagt "zu viele Höhen", sagt der (ältere) Hörer "bisschen dumpf".

Man benötigt auch die richtigen Frequenzübergänge. Die kann man mit der Thomsonschen Schwingungsformel berechnen. Aber was auch wichtig ist, dass die Lautsprecher sowohl von ihren Frequenzgang als auch ihres Wirkungsgrad aufeinander abgestimmt sind. Das ganze auch noch auf den Raumklang eines Autos abzustimmen ist eine echte Herausforderung.

Gerd

Genau so ist es!

Haehnchen schrieb:
Wenn man verstanden hat, dass der Hörraum und die Lautsprecher als ein System mit jeder Menge Wechselwirkungen zu betrachten sind (Stichwort: Raumakustik)
Eben.
Klang ist und bleibt etwas Subjektives.
Klang in Natura ja. Klang aus einem Lautsprecher kann nur richtig oder falsch sein, oder etwas dazwischen. Er entspricht dem originalen Instrument, oder eben nicht. Ich maße mir nicht an, das Pavarotti nur "über meine tollen Lautsprecher gut klingt", weil die was daran verbiegen. Entweder es ist Pavarotti oder eben nicht. Wenn es mir anders besser gefällt, ist das völlig in Ordnung. Hat aber nichts mehr mit dem künstlerischen Original zu tun. Da gibt es kein Vertun.

Um das in einer Frequenzweiche annähernd zu erreichen brauchen wir nun zunächst mal konkretere Angaben vom TE.

LG
Klaus

Ich glaube, der möchte nichts weiter, als stressfrei bessere Lautsprecher zu verbauen.

Timo