Priusfreunde.de

Asche auf mein Haupt. Da habe ich doch den Beitrag des nachfolgenden PF gedanklich Deinem Betrag zu geortnet.

VG Erirad

Bei einer Bremsung mit Einsatz ABS muss Rekuperieren abgeschaltet werden...

- Antrieb wechselt zwischen Stand (Blockade) und Rollend (Freigabe der Radbremse) = ABS
daraus folgt: Rekuperation gleich Null bis Wenig
- Belastung des Antriebes ist maximal (abwechselnd starke Beschleunigung zwischen plus und minus = ABS), wahrscheinlich löst die "Notkupplung" aus, bzw. verhindert einen mechanischen Schaden im Antriebsstrang.

Fazit: Bremsung erfolgt ausschliesslich durch die mechanischen Bremsen.

Bei extremen Bremsen können die Bremsscheiben bis zu 600 °C heiß werden. Da können sch Gerüche von den Bremsklötzen kommen. Ausserdem hat der Prius eine elektrisch betriebene Bremspumpe.

Was die Trommelbremsen betrifft, kann die Bremsleistung durch Fading nachlassen. Bei starker Erwärmung dehnen sich die Btemsbacken stärker als die Bremstrommeln. Die Folge ist, dass die Auflagefläche, und somit die Bremswiekumg, geringer wird. Dabei erhitzen sich die Bremsen so stark, dass die Bremsflüssigkeit zu sieden anfangen kann. Bei Scheibenbremsen liegen die Beläge gerade. Deshalb neige sie nicht so stark zum Fading.


Yaris Gerd

hverheyen schrieb:
Bei einer Bremsung mit Einsatz ABS muss Rekuperieren abgeschaltet werden...

- Antrieb wechselt zwischen Stand (Blockade) und Rollend (Freigabe der Radbremse) = ABS
daraus folgt: Rekuperation gleich Null bis Wenig
- Belastung des Antriebes ist maximal (abwechselnd starke Beschleunigung zwischen plus und minus = ABS), wahrscheinlich löst die "Notkupplung" aus, bzw. verhindert einen mechanischen Schaden im Antriebsstrang.

Fazit: Bremsung erfolgt ausschliesslich durch die mechanischen Bremsen.

Soweit ich das verstanden verfügt mein Prius III Plugin über eine elektrische Servolenkung. EPS System genannt. Gegen Ende der gegenständlichen Vollbremsung musste ich das Fahrzeug im vollen Bremsdruck von der rechten Autobahn- Spur auf die linke Spur ziehen. Aufgefallen ist mir dabei die gute Lenkbarkeit des Fahrzeugs, ohne jegliche Neigung zum Ausscheren. Von einem automatischen Schalten der Automatik in den Leerlauf habe ich hingegen nichts bemerkt. Auffallend war auch dass vom sonst gewohnten ABS Rütteln während dieser Vollbremsung nichts zu bemerken war. Es könnte auch sein dass ich den Fuß Bremsdruck für ein Rütteln hätte noch steigern müssen.

EPS ist nicht die Servolenkung, sondern ein gezieltes Ansteuern der einzelnen Radbremsen um Schleudergefahr zu minimieren.

ABS macht sich nicht durch Rütteln am Bremspedal bemerkbar, im Gegensatz zu Auto V 1.0. Ausser durch die Warnleuchte merkt man davon eher nix. Zumal man bei einer solchen Situation eher auf andere Dinge achtet.

Das sich auch bei einer Vollbremsung das Auto noch gut lenken lies spricht für eine perfekte Abstimmung von ABS, EPS und Servolenkung.

Die Notkupplung soll nur durch Durchrutschen den Antriebsstrang vor allzu großen Beschleunigungen schützen. Mann stelle sich nur vor, bei großen Geschwindigkeiten innerhalb von wenigen 10tel Sekunden ggf den E-Motor in der Laufrichtung umzukehren. (Verbrenner an, Fahrpedal auf "Vollgas", Panikbremsung bis zum Stillstand). Ohne durchrutschende Notkupplung fliegen einem wahrscheinlich diverse Motoren um die Ohren.

JHaag schrieb:
Gestern ist es mir passiert, auf der Fahrt von Memmingen nach München A96, 170 Kmh

Hinter einer Fahrbahnkuppe, leichte Linkskurve plötzlich stehender Verkehr.
Wenn passive, stehende Dinge "plötzlich" auftauchen, war man womöglich zu schnell unterwegs.

Reflexartig hat meine rechten Hand versucht den Prius Warnblinkschalter zu erreichen, im Getränkehalter eine 1 Liter PET Mineralwasserflasche fast leer. Ein Knall und diese ist in den Beifahrer- Fußraum geflogen. Zugleich Fußbremse in die Eisen, trockene Fahrbahn Sommerreifen, der stehende Verkehr kommt bedrohlich näher.

Nun spüre ich wie mich die Prius Bremsen brutal in den Gurt schmeißen. Wo früher in einer ähnlichen Situation die Bremsen meines Fiat UNO 75SX sich in Butter aufgelöst haben, fangen nun die Bremsen meines Prius so richtig gut zu wirken an. Mein Uno damals hatte hinten Trommelbremsen und die Scheiben vorne waren schon etwas dünn.

Trotzdem VIER Scheibenbremsen zu haben ist in einem solchen Moment ein erhebendes Gefühl.
Nö. Ich bin in den 90ern ein paar Monate einen Opel Ascona C aus den 80ern gefahren. 115PS, ca. 1.100kg mit Trommelbremsen hinten. Der hat auch sehr gut verzögert. Übrigens mit soweit ich erinnere 185er Reifen. Mein Ascona mit 75PS hatte 165er und kleinere Trommeln sowie Scheiben vorne. Kein Vergleich.

Maßgeblich ist nach meiner Meinung in erster Linie, wieviel Reibung die Reifen auf die Straße bringen. Und wieviel Energie, also Masse mal Geschwindigkeit, sie vernichten müssen. Wenn man keine Rennen fährt, und mehrmals hintereinander Vollbremsungen macht, haben Trommeln keinen Nachteil. Im Rennbetrieb haben Scheibenbremsen den Vorteil, die Wärme besser abführen zu können. Aus dem Grund sind manche Scheiben auch geschlitzt oder gelocht und innenbelüftet. Um Pumpwirkungen von warmen Bremsschläuchen auszuschließen bzw. zu minimieren, installiert man dann am besten noch Stahl-Flex-Bremsschläuche.

LG
Klaus

Danke für die vielen Antworten, da haben alle Leser wieder etwas dazu gelernt. Auch ich habe bei allen meinen harten Bremsungen mit dem YHSD von ABS nichts gespürt, kenne es aber sehrwohl von "normalen" Bremsungen auf nicht perfektem Untergrund. Auch die Reifen quietschten nicht, wie ich es aber schon einmal mit dem P3 bei einer harten Bremsung hatte.
@Roller: mein Gedanke war, mit Strom aus dem Akku ein Gegendrehmoment aufzubauen. Da ich mich aber mit dem Antrieb nie auseinander gesetzt habe, war es halt nur so eine Idee. Deine Spaßantwort hatte ich durchaus so entgegen genommen und fand meinen platzierten Lacher als den geeignetsten.
@autogas_prius: danke zu den Hinweisen zwecks Akkustand.
@Egon: ich würde sagen Bremsassistent und Gurtstraffer lösen beim YHSD gefühlt gleichzeitig aus. ABS hat nie angesprochen und ob der Warnblinker angeht, hängt entscheidend davon ab, wie man kurzfristig auf der Bremse weiter arbeitet. Also, man kann z.B.: beim spüren des Gurtstraffers die Bremse wieder leicht lösen und der Warnblinker bleibt aus. Bleibt man ebenso stark auf der Bremse oder drückt noch stärker drauf, dann kommt auch der Warnblinker. Dieser geht wieder aus, falls das Fahrzeug nicht in den Stillstand gerät.
Grüße an alle!
Hybridfan5

hverheyen schrieb:
EPS ist nicht die Servolenkung, sondern ein gezieltes Ansteuern der einzelnen Radbremsen um Schleudergefahr zu minimieren.
Doch doch, EPS ist die Servolenkung. Das steht für Electric power steering.

Du meinst ESP

UPS...

@Hybridfan5

Das ABS regelt beim Bremsen erst, wenn die Räder rutschen und das Auto schneller als 20 Km/h fährt. Der Gurtstraffer löst mur bei einer Kolision aus und muss dann erneuert werden. Der Gurt hat jedoch zwei Mechanismen zu arretieren. Durch ein kleines Gewicht löst die Fliehkraft die Arretierung aus und durch schelles Ziehen am Gurt wird der Gurt auch srretiert. Der Bremsassitent sorgt dafür, das Bremsverhalten des Fahrers zu analysieren. Wenn Ein Fahrer regelmäßig schwach bremst und dann schneller und doch schwach bremst, macht der BA eine Villbremsung daraus. Wen der Fahrer gleich wieder die Bremse leicht löst, wird auch nicht mehr voll gebremst.

Yaris Gerd

YarisGerd schrieb:
Der Gurtstraffer löst mur bei einer Kolision aus und muss dann erneuert werden.
Das ist richtig, gilt aber nur für ausschließlich pyrotechnische Gurtstraffer. Toyota verbaut aber in vielen Modellen zusätzlich reversible Gurtstraffer, die mit einem kleinen E-Motor arbeiten.

Zu finden in sämtlichen Autos mit PCS (Pre Crash Safety System), denn dort wird der Gurt in der zweiten Auslösestufe des Systems bereits leicht gestrafft. Geichzeitig werden die Kopfstützen an den Fahrerschädel herangefahren, wobei dieser Zusatzbestandteil des PCS aber meines Wissens nur in den dickeren Lexus-Limousinen verbaut ist.

Wenn man wissen möchte, ob das eigene Fahrzeug über einen reversiblen Gurtstraffer verfügt, kann man das leicht überprüfen: Im Augenblick des Abschaltens des Fahrzeugs geht ein sanfter Ruck durch den Fahrergurt, wenn das System an Bord ist.

Grüße, Egon

YarisGerd schrieb:
...Wenn Ein Fahrer regelmäßig schwach bremst und dann schneller und doch schwach bremst, macht der BA eine Vollbremsung daraus...

Ein solches Verhalten ist mir noch nie aufgefallen.
Ein Bremsassistent merkt sich doch nicht, was ich sonst immer mache. Bei entsprechend schneller Pedalbetätigung aktiviert er die volle Verstärkung des Bremskraftverstärkers, die aber nicht zu einer Vollbremsung führt, wenn der Fahrer nicht selbst entsprechend Druck gibt.
Jedenfalls in meiner Vorstellung von einem BA.

Egon schrieb:
YarisGerd schrieb:
Der Gurtstraffer löst mur bei einer Kolision aus und muss dann erneuert werden.
Das ist richtig, gilt aber nur für ausschließlich pyrotechnische Gurtstraffer. Toyota verbaut aber in vielen Modellen zusätzlich reversible Gurtstraffer, die mit einem kleinen E-Motor arbeiten.
Ok, ich verwende vielleicht nicht immer richtige Begriffe. Aber in diesem Fall spreche ich von einem Gurtstraffer in meinem YHSD aus folgendem Grund: ich trete sehr schnell und fest auf die Bremse, sitze nicht direkt mit dem Rücken an der Lehne und der Gurt zieht mich ganz deutlich spürbar zurück in den Sitz. Für mich ein Gurtstraffer. Wenn Egon nun sogar noch sagen kann, dass dieser per E-Moter betätigt wird, dann würde ich dies rein nach dem Bauchgefühl bestätigen.
@YarisGerd, ich hoffe, Du hast auch diesen Straffer.
Gruß
hybridfan5

@Egon

Besten Dank für die Information. Man lern eben immer dazu.

Yaris Gerd