Priusfreunde.de

Hallo,

habe heute wie angekündigt die Scheiben und Beläge vorn am P3 gewechselt. Ausreichende Vorabinformation hat mir geholfen.
Dank @degdi mit seiner geposteten Explosionszeichnung des Vorderradbremssattels und allen Vorbereitungen ging alles ohne Zwischenfälle innerhalb von 3 Stunden über die Bühne. Mein Drehmomentschlüssel hat dabei gute Dienste geleistet.
Für die Führungen der Beläge habe ich Keramikpaste genommen. Die Schiebebolzen habe ich mit dem Langzeitfett von Liqui Moly mit MoS2 eingefettet. Vorschrift von Toyote ist Lithium Glykolfett, welches ich aber im Netz nicht finden konnte.
In den Videos bei You Tube hat man statt Keramikpaste das Keramikspray benutzt. Fand ich nicht gut, denn dadurch saut man Teile ein, die nichts abbekommen sollten.

Hier 2 Bilder des schlechten Tragbildes.
Hier die rechte Innenseite

Und hier die Außenseite. Sieht aus wie neu.
Ich verstehe nicht, wie 2 Seiten einer Scheibe so unterschiedlich abgenutzt werden können.


MfG Harzbube.

Nun, wenn beide Seiten eingriff hatten, war auf einer Seite wohl mehr Dreck oder andere Schleifmittel am Werk. Oder die Bremsbeläge hatten unterschiedliche Eigenschaften.

Das die "Neu aussehende" Seite kontakt zum Bremsbeläg hatte ist aber gesichert ja?

gruß, Axel

SmilingDevil schrieb:
Nun, wenn beide Seiten eingriff hatten, war auf einer Seite wohl mehr Dreck oder andere Schleifmittel am Werk. Oder die Bremsbeläge hatten unterschiedliche Eigenschaften.
Sind noch alles Originalteile.

Das die "Neu aussehende" Seite kontakt zum Bremsbeläg hatte ist aber gesichert ja?JA, sonst wäre sie ja nicht blank und fast ohne Riefen.
Laut Wartungsbericht zog die Bremse leicht nach rechts, also in Richtung der verschlissenen Scheibe.

MfG Harzbube.

harzbube schrieb:
Sind noch alles Originalteile.

Was ja nicht ausschließt das sich doch mal irgendwas in die Bremsscheibe verirrt, was da nicht hinsollte bei der Produktion, oder beim betrieb... erstmal abhaken und beobachten denke ich..

harzbube schrieb:

Ich verstehe nicht, wie 2 Seiten einer Scheibe so unterschiedlich abgenutzt werden können.


Das ist einfach zu erklären: Schwimm- bzw. Faustsattelbremse.

Wenn der schwimmende Teil fest gegammelt ist, passiert auf der Innenseite nicht mehr viel, während die Kolbenseite (Außen) einwandfrei arbeitet.

E180 schrieb:
harzbube schrieb:

Ich verstehe nicht, wie 2 Seiten einer Scheibe so unterschiedlich abgenutzt werden können.


Das ist einfach zu erklären: Schwimm- bzw. Faustsattelbremse.

Wenn der schwimmende Teil fest gegammelt ist, passiert auf der Innenseite nicht mehr viel, während die Kolbenseite (Außen) einwandfrei arbeitet.

Genau umgekehrt: Die vergammelte Innenseite ist die Kolbenseite.
Deinen Verdacht hatte ich auch. Die Führungsbolzen waren nicht festgegammelt.
Was mich verwirrt, dass die durch ein Blech geschützte Innenseite diesen Verschleiß aufweist.
In Zukunft werde ich die neuen Scheiben in "N" von Anfang an mehr fordern.

MfG Harzbube.

Hallo Harzbube,

genau so schlechte Tragbilder hatte ich bei der Hinterachse (nach gut 100.000km). Dort lag der Hauptgrund darin, dass die Beläge in den Führungen total festgegammelt waren und ich die herausmeißel mußte. Da kam beim normalen Bremsen einfach der Bremsdruck nicht mehr zu den Scheiben durch und soetwas wird dann in Sachen Korrosion zum Selbstläufer.

Bei meiner Bremsen Überholung (hinten ist komplett neu gemacht und vorne nur gängig gemacht) habe ich vorne als auch hinten die die Beläge am Belaghalterbleich um ca. 1mm abgeschliffen, damit sich die Beläge leicht in den Führungen bewegen können und die Federbleche auch ihre Federwirkung wahrnehmen können. Nützt ja nichts, wenn die Beläge stramm in den Führungen sitzen und die Federbleche zusammengepreßt sind.

Seit der Zeit habe ich einen super weichen Bremsübergang von der Rekupierphase zur Scheibenbremsphase bei kleiner werdenden Geschwindigkeit. Hinten wird aber schon von anbeginn etwas mitgebremmst und das hält die Scheiben metallisch blank. Aber eben nur, wenn sich die Beläge auch leicht in den Führungen bewegen können!

Waren bei dir die Beläge (Innenseite) denn nicht in den Führungen festgegammelt? Das würde das schlechte Tragbild der Innenseite erklären.

Glückwunsch zu deinem erfolgreichen Bremsenservice, jetzt weist du was du hast.

Grüsse, Helmut

Hallo harzbube
Wenn der Klotz in der Führung festsitzt stützt sich die Bremskraft auf dem festen Bremsklotz ab und wirt auf die Außenseite über tragen .dieser Bremsklotz sitzt fest in der Zange so dass der aeussere Klotz bremst und der innenliegende gar nicht zur Anlage kommt .
Heinz!

Guten Morgen Harzbube,

Waren bei dir die Beläge (Innenseite) denn nicht in den Führungen festgegammelt? Das würde das schlechte Tragbild der Innenseite erklären.

Grüsse, Helmut

haribo schrieb:
Guten Morgen Harzbube,

Waren bei dir die Beläge (Innenseite) denn nicht in den Führungen festgegammelt? Das würde das schlechte Tragbild der Innenseite erklären.

Grüsse, Helmut
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich den Bremssattelträger mit den Belägen rausgenommen und die Beläge, jedenfalls den einen, "rausgebrochen".
Das war meine erste Reparatur solcher Art, da achtet man noch nicht auf solche Sachen. "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben".
Beim nächsten mal werde ich besser aufachten.

MfG Harzbube.

ich würde auch sagen, der innere belag war schwergängig halter, so dass der kolbendruck fast ausschliesslich über den freien schwimmsattel auf den äußeren belag wirkte. diese bremse funktioniert halt nur, wenn alle beweglichen teile sich auch wirklich bewegen lassen.

kurzer schrieb:
ich würde auch sagen, der innere belag war schwergängig halter, so dass der kolbendruck fast ausschliesslich über den freien schwimmsattel auf den äußeren belag wirkte. diese bremse funktioniert halt nur, wenn alle beweglichen teile sich auch wirklich bewegen lassen.
Danke @kurzer, Deine Erklärung ist einleuchtend.
Bei der letzten Wartung wurde das schlechte Bremsbild angemahnt mit der Bemerkung, ich solle mehr bremsen. Auf meine Meinung dem Meister gegenüber ob da was festsitzen könnte sagte er: "Das Rad lässt sich frei drehen, da ist nichts".
Als Meister der KFZ-Branche sollte ich das besser deuten können und dem Kunden einleuchtend vermitteln. Jetzt weiss ich mehr und kann auf deren gute Ratschläge verzichten.
Gut das es das Forum gibt.

MfG Harzbube.

kurzer schrieb:
ich würde auch sagen, der innere belag war schwergängig halter, so dass der kolbendruck fast ausschliesslich über den freien schwimmsattel auf den äußeren belag wirkte. diese bremse funktioniert halt nur, wenn alle beweglichen teile sich auch wirklich bewegen lassen.

geht nicht - gibt's nicht.

Gibt es doch:

wenn der Belag der Kolbenseite (innen) fest sitzt, kann er nicht auf die Scheibe drücken und den Sattel abstützen, damit er Richtung Kolben rutscht und die passive Belagseite (aussen) an die Scheibe drückt.

Da aber aussen die Scheibe sauber ist, ist der Belag Innenseite mit dem Kolben beweglich.

Die Ursache der unterschiedlichen Nutzung der Scheibe wird in einer schwergängigen Sattelführung liegen. Also wird wohl trotz gelöster Bremse der Belag leicht aussen schleifen, ohne dass der immer vorhandene Seitenschlag der Bremsscheibe Selbige frei drückt.

Hallo
Wenn die sattelfuehrung fest sitzt , wird jede kleine Bremsung über den leicht gängigen Klotz innen ausgeführt .
Dann ist die Innenseite der Scheibe blank.
Gruss, heinz

Ja, und wenn die Sattelführung nicht fest, sondern nur schwergängig ist, schleift sie länger und putzt die Scheibe aussen frei.