Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

nach 18 Monaten "fremdfahrens" bin ich ab Mittwoch wieder ein Priusler.

Was mich ein wenig beschäftigt, ich hab verschiedene Angaben, was das "korrekte" Bremsen angeht:

Wenn man das Bremspedal leicht drückt, wird dann nur der Ladestrom erhöht? Oder werden die Bremsbacken eben doch gleichzeitig an die Scheiben angelegt? Also beim Bergabfahren lieber "B" oder leicht bremsen? Will die Scheiben noch ein Weilchen behalten

Liebe Grüße

tobibu

Die Stufe "B" ist die Motorbremse. Bei starkem, länger anhaltendem Gefälle schaltest du in Stufe "B", um die Bremsen nicht zu überhitzen. Also da, wo du bisher in den ersten oder zweiten Gang zurückgeschaltet hast. Ich brauche die Stufe "B" etwa 2 mal im Jahr .

Geht man vom Gaspedal, wird bereits etwas mit dem Generator gebremst, tritt man leicht auf das Bremspedal wird mehr mit dem Generator gebremst. Tritt man noch stärker aufs Bremspedal werden zusätzlich die Radbremsen betätigt. Unter 8 km/h schaltet die Rekupation des Generators ab und es wird nur noch mit den Radbremsen verzögert. Bei Einsatz des ABS wird der Generator abgeschaltet und nur noch mit den Radbremsen gebremst.

Den Übergang merkt man nur, wenn man gezielt darauf achtet. Einzige Ausnahme: Übergang bei 8 km/h ist bei offenem Fenster, ruhiger Umgebung und elektrischer Fahrt gut zu hören. Radbremsen machen leichte Schleifgeräusche. Ist bei jedem Auto so, geht aber im allgemeinen Lärm unter.

ganz einfache richtlinie, nur wenn der akku am berg mehr als voll wird, wäre der einsatz von B überhaupt u.U. sinnvoll. wird er übervoll, dann könnte B trotzdem noch unnötig sein, wenn man dann mit der automatischen motorbremse auskommt. erst wenn am ende die mechanischen bremsen sehr stark belastet werden, wäre der einsatz von B im früheren verlauf der bergabfahrt sinnvoll. eine leichte bis mittlere bremsbelastung ist zwar möglicherweise der lebensdauer der bremse abträglich, könnte aber den typischen unterforderungsproblemen ohne zusätzlichen kraftstoffverbrauch vorbeugen. (die allermeisten priusbremsen werden wegen rost ersetzt.)

Also als (noch) nicht Hybridbesitzer stelle ich es mir so vor:
Ich würde natürlich möglichst viel über den Generator bremsen. Zusätzlich aber in gewisser Regelmäßigkeit auch kräftig auf's Pedal drücken, damit die Scheiben "geputzt" werden.

Das Problem mit gammelnden Scheiben, insbesondere hinten, kenne ich auch von anderen Fahrzeugen. Z.B. mein Corolla E11 war da eine Katastrophe. Damit bekam ich das Vergammeln der hinteren Scheiben fast gar nicht in den Griff, weil ich zu 99% alleine ohne weitere Zuladung unterwegs war. Da bekam ich so gut wie keine Bremswirkung auf die Hinterachse geregelt.

Solange es nur bei den Scheiben bleibt, geht es ja noch. Mit dem 2. Scheibenersatz hinten waren aber auch die Sättel nicht mehr zu retten. Ohne günstige Drittfabrikate, die es zum Glück für den Corolla gab, wäre es dann arg teuer geworden.

eppf

kurzer schrieb:
ganz einfache richtlinie, nur wenn der akku am berg mehr als voll wird, wäre der einsatz von B überhaupt u.U. sinnvoll.

Jawoll, weil B=verbrannte Energie. Btw. läuft bei Dir auch der Benziner mit und hat einen Verbrauch, wenn die "wenn man dann mit der automatischen motorbremse auskommt." aktiv ist?

... eine leichte bis mittlere bremsbelastung ist zwar möglicherweise der lebensdauer der bremse abträglich, könnte aber den typischen unterforderungsproblemen ohne zusätzlichen kraftstoffverbrauch vorbeugen. (die allermeisten priusbremsen werden wegen rost ersetzt.)

Scheinbar nicht zu unterschätzen, auch meine Scheiben wurden letzte Woche wegen Gammel getauscht. Knapp 65.000km. Die neuen Scheiben werden länger halten, da ich mehr fahre, als die Vorbesitzer.

LG
Klaus

Ich hatte von 2007-2011 einen Prius II.

Den habe ich bei sachten Bergabfahrten ganz sanft mit der Bremse gebremst in der Annahme, dass hierbei nur der Ladestrom der Generators erhöht und damit eine Bremswirkung erzeugt würde.

Nach 80tkm waren die Scheiben vorne dann runter. Der Meister der Toyotawerkstatt erklärte mir dann, dass IMMER bei betätigen des Bremspedals auch die Sättel an die Scheiben angelegt würden, um auch im Notfall ein schnelleres Ansprechen der Bremse zu gewährleisten.

Wenn also das loslassen des Gaspedals eben grade nicht ausreicht: Bremse streicheln oder "B"? Das Tauschen der Scheiben liegt immerhin auch bei 400-500€.

tobibu

eppf schrieb:
Also als (noch) nicht Hybridbesitzer stelle ich es mir so vor:
Ich würde natürlich möglichst viel über den Generator bremsen.
Dann brauchst Du unbedingt eine Möglichkeit, Dir den Ladestrom anzusehen.

Zusätzlich aber in gewisser Regelmäßigkeit auch kräftig auf's Pedal drücken, damit die Scheiben "geputzt" werden.

Guter Plan, man muß sich nur seine Punkte suchen, die man regelmäßig passiert und die geeignet sind.

Das Problem mit gammelnden Scheiben, insbesondere hinten, kenne ich auch von anderen Fahrzeugen. Z.B. mein Corolla E11 war da eine Katastrophe. Damit bekam ich das Vergammeln der hinteren Scheiben fast gar nicht in den Griff, weil ich zu 99% alleine ohne weitere Zuladung unterwegs war. Da bekam ich so gut wie keine Bremswirkung auf die Hinterachse geregelt.

Die PIII-Fahrer haben den Vorteil, daß die Feststellbremse auch auf die hinteren Scheiben wirkt. Wichtig ist, daß neben geringer Geschwindigkeit und niemand dahinter man auch darauf achtet, während der Fahrt das Pedal das rastende Pedal sofort nach dem ersten Klick noch einmal tritt und so die Sperre deaktiviert. Dann kann man bei Bedarf noch etwas fester treten. Alles auf eigene Gefahr!

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Die PIII-Fahrer haben den Vorteil, daß die Feststellbremse auch auf die hinteren Scheiben wirkt. Wichtig ist, daß neben geringer Geschwindigkeit und niemand dahinter man auch darauf achtet, während der Fahrt das Pedal das rastende Pedal sofort nach dem ersten Klick noch einmal tritt und so die Sperre deaktiviert. Dann kann man bei Bedarf noch etwas fester treten. Alles auf eigene Gefahr!

Sorry, wenn ich hier eine Nachfrage in der falschen Fahrzeugkategorie starte, aber es passt genau zum Problem der gammelnden Scheiben. Wenn ich mir einen Hybrid kaufe, dann einen Auris, der hat ja noch einen Handbremshebel, da könnte man deine beschriebene Aktion gefahrloser durchführen. Weiß jemand, ob diese Handbremse direkt auf die hinteren Scheiben wirkt, oder hat der in den hinteren Scheiben wie beim Prius II eine kleine Trommel verbaut? Falls letzteres der Fall ist, kann man über die Feststellbremse natürlich keine Scheiben putzen. Ich hoffe natürlich, dass man die Lösung vom Prius III übernommen hat und nicht wie beim Prius II weitergemacht hat.

eppf

Der Auris hat keine Bremstrommel, die Handbremse wirkt hinten auf die Scheiben, Bremsenputzen geht.

Meine Erfahrungen mit dem B-Modus beim P2 kann man hier nachlesen:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=165197#165197

Zum "Freibremsen" der Scheiben nehme ich lieber die unspektakuläre Variante. Bei einer scharfen Bremsung könnte die meiste Bremskraft vorne liegen, aber hinten möchte man ja auch frei bekommen:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=300#199565

Und zur Fragestellung des TE hatte ich hier schonmal mein Halbwissen zum Besten gegeben:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...limitstart=30#188491

ScanGauge oder Torque vorausgesetzt kann man es noch näher betrachten: Den Batteriestrom (BTA) bekommt man selbst in der Stadt problemlos auf hohe Werte beim Bremsen (z. B. -75 A), ich vermute dass allerspätestens bei < -100 A die mechanischen Bremsen mitbenutzt werden, evtl. auch viel früher. Also versuche ich lieber im Bereich um -30 A zu bleiben, das wäre ein Weg das einzuschätzen. Dann ist mir gerade noch eingefallen, dass es für den P2 Custom PIDs für Drehmoment und Leistung der Bremsen gibt: Mast Cyl Torq, Regen Brake, Brake Pad, F-Brake Power siehe docs.google.com/spreadsheet/ccc?key=0AkF...E&hl=en_US#gid=0 Möglicherweise gibt es was ähnliches für den P3. Dann könnte man genau sehen, wann die mechanischen Bremsen anfangen.

@tobibu: Wie steil und wie hoch sind Deine Berge denn? Sind 80tkm für einen Satz Bremsscheiben auf der Strecke evtl. gar nicht so schlecht?

Hi proprius,

ich wohne in Stuttgart. Und fahre daher oft in den Kessel auf der einen Seite hinunter und auf der anderen wieder hoch...

Naja, beim Yaris hatten sie 120tkm gehalten. Und der kann ja bekanntlicherweise nicht regenerativ bremsen...

tobibu

Stuttgart kenne ich ein wenig, z. B. vom Schattenring die B14 runter in die Stadt. Da muss ich mit dem P2 ab und zu ein klein wenig auf die Bremse gehen um bei 80 km/h nicht schneller zu werden. Der Ladestrom liegt aber in einem Bereich, wo ich gedacht hätte, dass die mechanische Bremse nichts macht (ca -30 A). Es ist aber wirklich nur ein ganz kleiner Hauch mit dem man die Bremse betätigt und dann gleichmäßig hält bis man anfängt langsamer zu werden, spürbare Verzögerung hat man dabei nicht, aber der Tacho geht in 1 km/h Schritten runter. Ohne Stromanzeige vermutlich schwierig zu treffen. Nebenbei: Stuttgart ist für den Verbrauch ein gutes Terrain, wenn die Staus nicht wären: Es sind nicht zu viele Höhenmeter, so dass der Akku nicht zu voll wird und dort wo es etwas flacher wird kann man immer noch sehr lange gleiten. Und dort wo es hoch geht ist der ICE wenigstens in einem guten Wirkungsgrad.

Bremsen mit höherer Verzögerung, evtl. noch bergab, geht aber sicherlich auch auf die mechanischen Bremsen. Das Stopp-und-go in der Stadt wird auch nicht gut sein.

Wenn Du bergab viel bremsen musst, dann könntest Du es auch mal mit Modus B versuchen, dürfte sich kaum negativ auf den Verbrauch auswirken. Details dazu siehe meinen verlinkten Erfahrungsbericht im letzten Beitrag.

Ich dachte es gäbe sowas wie eine Schubabschaltung in B und der Motor würde mitdrehen (äh - mitgedacht werden) aber ohne Kraftstoff einzuspritzen? Das gäbe ja nen Nullverbrauch, oder?

*neugierigfragweilnetbesserweiss*

LG
smö

Schubabschaltung wird oberhalb einer bestimmten Drehzahl, ca. 1200-1300 U/min des Motors aktiv, wenn kein Gas gegeben wird. In der Tat, wenn der Motor ohne Gas höher dreht, z. B. bergab, hat man die Motorbremse und Kraftstoff wird nicht verbrannt, da nicht eingespritzt. Erst kurz vor Leerlaufdrehzahl wird wieder Kraftstoff zugeführt, damit der Motor nicht ausgeht.

Smörebröd schrieb:
Ich dachte es gäbe sowas wie eine Schubabschaltung in B und der Motor würde mitdrehen (äh - mitgedacht werden) aber ohne Kraftstoff einzuspritzen? Das gäbe ja nen Nullverbrauch, oder?
Ob du in B oder in D den Berg runterfährst, macht grundsätzlich für den Momentanverbrauch keinen Unterschied. In beiden Fällen wird durch den Verbrenner nix eingespritzt. In D steht der Verbrenner bis 70 km/h still, darüber läuft er langsam mit. In B wird dagegen der Verbrenner immer voll mit "durchgenudelt".

Allerdings wird in D mehr rekuperiert, da man mehr bremsen muss, damit der Wagen bergab nicht zu schnell wird. In B wird der Wagen durch den Verbrennerwiderstand stärker abgebremst; es wird also Bewegungsenergie "mechanisch" vernichtet. Energetisch ist es daher günstiger, bergab in D zu bleiben, bis die Batterie "voll" ist. Ab diesem Zeitpunkt geht er dann automatisch in B; man sieht es nur nicht in der Gang-Anzeige und es ist nicht so laut wie beim "echten" B.