Priusfreunde.de

Lass uns doch an deinen Erkenntnissen teilhaben!
Eines meiner grossen Geheimnisse scheint der Wechsel auf Sommerreifen gewesen zu sein. Leider habe ich jetzt Angst bald in den Klimaanlagen-Gewissenskonflikt zu geraten.

BTW für die Zukunft: Ist Fahren mit offenem Fenster (bei 50km/h und 30°C) sparsamer?

Der P4 hat sich beim Probefahren darüber beschwert, wie ich beschleunige. Der Lehrer ist als blauer Hintergrundbalken in der Hybridanzeige eingeblendet, der seine Größe je nach Fahrsituation anpasst. Man sollte mit seinem Gaspedal innerhalb dieses blauen Balkens bleiben.

Neu für mich war:
- Beim Beschleunigen von 0-50 empfiehlt der Lehrer unmittelbar den rechten Rand des Eco-Bereiches, was quasi dem Eco-Vollgas entspricht. Ein zu sanftes Anfahren ist offensichtlich nicht so sparsam. Ich bin bisher eher elektrisch losgefahren und habe ab ca. 30 den Benziner dazugeschaltet.
- Fährt man dann fröhlich mit 50 Sachen vom Ort auf die Landstraße und möchte nun auf 100 beschleunigen, empfiehlt der Lehrer hingegen nicht "Eco-Vollgas", sondern beginnt bei ca. 60% des Eco-Bereiches und steigert sich mit der Geschwindigkeit langsam auf "Eco-Vollgas". Hier war ich bisher zu "spritzig".

Diese Fahrweise hat beim P4 zu hohen Hybrid-Bewertungen geführt. Weiterhin führt zu hohen Bewertungen, wenn man bei roten Ampeln lange vorher sanft bremst und schön rekuperiert. Das ist aber nicht neu.

Was mir beim P4 aufgefallen ist, dass sich die Bewertung des Hybridstils währen der Fahrt immer mal wieder zurücksetzt, scheinbar nach jeder Ampel. Das konnte ich nicht weiter verfolgen, dafür hatte ich das Auto nicht lange genug und habe es zu spät bemerkt. Habt Ihr sowas auch bemerkt?

mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus

BlauerClaus schrieb:

- Beim Beschleunigen von 0-50 empfiehlt der Lehrer unmittelbar den rechten Rand des Eco-Bereiches, was quasi dem Eco-Vollgas entspricht. Ein zu sanftes Anfahren ist offensichtlich nicht so sparsam. Ich denke, das ist "relativ" zu sehen. Es mag sein, dass dies auf den P4 und im Vergleich zu Deiner bisherigen Handhabung Im P3 auch von Vorteil ist.
Im YHSD ist aber bei "normaler" Gaspedalbetätigung die 30 km/h im EV gar nicht erreichbar. Nach 10 bis 20 km/h greift der ICE ein, obwohl der Eco-Meter Zeiger fast unmittelbar an der Mittelstellung ist. Würde ich (man) bis Ende ECO "Treten", hänge ich dem Vordermann im Kofferraum. Und zuerst abwarten, bis genügend Freiraum herrscht, ist nicht mein Stil in einem Kleinwagen.
Trotzdem Danke ich Dir für die ausführlichen Erklärungen !
Gruß
Hybridfan5

@BlauerClaus

Danke für die Erklärungen. Die befinden sich nun auch in Kopie im Thread "Was zeigt die Hybridanzeige?". Das ist hier:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=49&id=325884

Grüße, Egon

BlauerClaus schrieb:
Mit dem P4 probefahren bedeutet ja, sich dem dort im Display verborgenen Lehrer hinzugeben. Das Gelernte habe ich im P3 umgesetzt und kann plötzlich neue Rekorde aufstellen. Es waren ca. 10 Grad Außentemperatur. Das Ergebnis ist erfreulich. Dieser Lehrer im P4 scheint ein Teil des Spar-Geheimnisses zu sein.

@BlauerClaus,
das sind verdammt niedrige Verbräuche für einen P3Fl, ebenso wie bei ckschwoedi(P3FL) und auch bei MeF mit seinem neuen P4.
Ich gehe mal davon aus dass es keine Bergab- oder Rückenwindfahrten waren . Ich selbst fahre zu deutlich mehr als 50% in der Ebene.

Beim Beschleunigen von 0-50 empfiehlt der Lehrer unmittelbar den rechten Rand des Eco-Bereiches, was quasi dem Eco-Vollgas entspricht. Ein zu sanftes Anfahren ist offensichtlich nicht so sparsam. Ich bin bisher eher elektrisch losgefahren und habe ab ca. 30 den Benziner dazugeschaltetSo mache ich es wenn es geht immer. Nur wenn ich wegen einer nachfolgenden Bergabfahrt einige Wh verbraten möchte beschleunige ich ausgeprägter im E-Bereich. Normalerweise wenn vorne frei ist beschleunige ich ab ca. 10-15 kmh mit dem Verbrenner. Außer ich will die Anwohner schonen. Das kommt aber auch daher, dass ich in der Stadt normalerweise unter chronischem Wh-Mangel leide, d.h. der SoC liegt oft nur um die 50%. Und unter 50% ist eigentlich unschön wegen der darauffolgenden Zwangsladung durch den Verbrenner.
Fährt man dann fröhlich mit 50 Sachen vom Ort auf die Landstraße und möchte nun auf 100 beschleunigen, empfiehlt der Lehrer hingegen nicht "Eco-Vollgas", sondern beginnt bei ca. 60% des Eco-Bereiches und steigert sich mit der Geschwindigkeit langsam auf "Eco-Vollgas". Hier war ich bisher zu "spritzig".Da gehe ich wenn es machbar ist (keine Autos direkt hinter einem, keine Bergauffahrt) eher an die Grenze zwischen Eco- und Powerbereich. Da könnte ich also noch etwas herauskitzeln.

Noch ein paar neue Daten/Grafiken. Der aktuelle Tank zeigt einen BC-Verbrauch von 3,5. Das entspricht meinem üblichen Durchschnittswert für April.
Ich habe inzwischen die SR daraufgemacht und mein WR-Mehrverbrauch sieht wie folgt aus:

Dabei korrigiere ich auch die unterschiedlichen Abrollmaße meiner WR und SR. Das macht immerhin knapp 4% aus, die ansonsten zu einer Beschönigung der WR-Verbräuche führen würde (die gleiche Strecke ist aus Sicht des Autos mit WR eben länger!!!). Dieser geschönte WR-Verbrauch muss daher herausgerechnet werden.

Was ich bisher immer als statistische Ausreißer in meine unterste "Schublade" abgelegt habe scheint sich nun aber zu bestätigen: Der Mehrverbrauch durch die WR steigt ab 10°C an, ab 11°C sogar sehr deutlich. Klar, die Datenbasis ist immer noch nicht berauschend (siehe die blau getrischelte Linie in Verbindung mit der rechten y-Achse) aber ich denke inzwischen dass meine WR-Gummimischung bei >10°C einfach abrupt deutlich weicher wird. Und damit wird der Schlupf größer (=verlorene Energie die wiederum den Reifen noch weiter erwärmt und den Effekt weiter verstärkt, positivee Feedback-Schleife, Rückkopplung) und der Verbrauch steigt.

Ich wage gar nicht daran zu denken wie hoch der Mehrverbrauch durch Winterreifen bei z.B. 15°C oder höher wäre.

Ich denke dass ich mit dem rechtzeitigen WR-SR-Wechsel und meinem späten SR-WR-Wechsel verbrauchstechnisch alles richtig gemacht habe.

Gruß alupo

BlauerClaus schrieb:
- Beim Beschleunigen von 0-50 empfiehlt der Lehrer unmittelbar den rechten Rand des Eco-Bereiches, was quasi dem Eco-Vollgas entspricht. Ein zu sanftes Anfahren ist offensichtlich nicht so sparsam. Ich bin bisher eher elektrisch losgefahren und habe ab ca. 30 den Benziner dazugeschaltet.
- Fährt man dann fröhlich mit 50 Sachen vom Ort auf die Landstraße und möchte nun auf 100 beschleunigen, empfiehlt der Lehrer hingegen nicht "Eco-Vollgas", sondern beginnt bei ca. 60% des Eco-Bereiches und steigert sich mit der Geschwindigkeit langsam auf "Eco-Vollgas". Hier war ich bisher zu "spritzig".
...
mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus
Herzlichen Dank @BlauerClaus, für Deine Ausführungen!
Ich habe diesbezüglich mal mein Ecometer des CT200h (ich nenne es "Powermeter" i.S.v Power=Kraft/Kräfte) mal soweit es im Verkehr ging beobachtet und dabei RPM aus dem OBD im Auge gehabt. Daraus folgere ich, daß es hinsichtlich Verbrauch sehr viel ausmacht, die ICE im Wohlfühlbereich zu bewegen! Ich bin diesbezüglich auf weitere Erkenntnisse in der Zukunft gespannt.
Innerorts bedeutet das bei meinem CT, das ich bei Leistungsanforderung möglichst schnell auf 1.600-1.800U/Min komme. Außerorts hingegen kommt man so nicht über 2.000 bis 2.600. Man bleibt dem Sweetspot um 2.300 nahe. Ich bin sehr gespannt auf die P4-Erfahrungen in der Zukunft! Die Beträge werden vom CT bzw. Gen.3 sicher abweichen.

Ich sehe damit meine ehemalige Praxis im P2 bestätigt, nach Drehzahl zu fahren. Ok, mittels Popometer-Steuerung keinen Schwung verlieren macht natürlich auch viel aus, gell @alupo?

Ich selbst konnte trotz widriger Witterung und nur Kurzstrecken Ende letzter Woche den BC-Verbrauch auf immerhin 4,9l/100km senken, zuvor 5,1. Es gab 2 Kurzstrecken (13km) bei zweistelliger Temperatur und trockener Straße. Froher Dinge resettete ich den "Tagestrip"-Verbrauch nach 340km. Nun, ich konnte seitdem auch mal 2 längere Strecken fahren und den Tanktrip auf immerhin 4,7l/100km nach nun 560km senken. Der Tagestrip zeigt mir nach den 220km 4,3l/100km. Das sind zuzüglich der 6% Beschönigung zwar immer noch 4,6l/100km. Aber es ist ein Licht am Ende des Tunnels.
Edit: meine Wahl von GJR wurde auch bestätigt: letzte Woche 13°, die beiden letzten Nächte Frost.

LG
Klaus

@KSR1: Hallo, ich habe deine Ausführungen zum "Sweetspot" irgendwie nicht verstanden. Da der Prius keinen Drehzahlmesser hat, weiß ich auch nicht, was der Motor gerade macht.

Rein vom gesunden Menschenverstand her würde ich vermuten, dass es besonders sparsam ist, wenn man beim Anfahren zunächst versucht, rein elektrisch die Trägheit der Masse zu überwinden. Wenn man dann rollt, sollte man vermutlich möglichst zügig auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen.

Kann man das so sagen? LG

Meine Kauderwelsch-Übersetzung muß man nicht unbedingt verstehen. Das war nur eine Ergänzung zu dem was @BlauerClaus schrieb. Das ist der Beitrag den es zu verstehen lohnt.

LG
Klaus

Halbstark schrieb:
@KSR1: Hallo, ich habe deine Ausführungen zum "Sweetspot" irgendwie nicht verstanden. Da der Prius keinen Drehzahlmesser hat, weiß ich auch nicht, was der Motor gerade macht. Die Theorie (wenn man Toyota glaubt und das tue ich in diesem Fall) steht im Toyota-P3-Handbuch auf einer halben Seite. Ich habe es auch einmal herausgesucht und hier gepostet. Man läßt sich im P3 den Hybridsystemmonitor anzeigen, entweder auf der Windschutzscheibe eingeblendet oder im mittigen Display. Damit beschleunigt man - wenn man will - im sweet spot des Hybridsystems, d.h. des Verbrenners incl. des e-Systems.Rein vom gesunden Menschenverstand her würde ich vermuten, dass es besonders sparsam ist, wenn man beim Anfahren zunächst versucht, rein elektrisch die Trägheit der Masse zu überwinden. Wenn man dann rollt, sollte man vermutlich möglichst zügig auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen.

Kann man das so sagen? LGIch würde dann davon ausgehen dass in diesem Fall "der gesunde Menschenverstand" täuscht .
Es kommt aber darauf an wie die Fahrt weiter geht. Wenn man 1-50 m sowieso wieder wegen roter Ampel bremsen muß oder sich in einer stop-and-go-Situation mit kurzen Fahrintervallen befindet, dann ja. Ansonsten nutze ich meine wenigen gespeicherten Wh möglichst schonend, d.h. wenn es normal vorwärts geht benutze ich zum Beschleunigen der 1,4 Tonnen den Verbrenner.
Ich mache den Akku eigentlich absichtlich nur leer, wenn ich weiß dass er mir bei der demnächst kommenden bergabfahrt zu klein ist.

Das "Geheimnis" dass ich den P3 im Jahresmittel unter dem Normverbrauch liege liegt daran, dass ich mein Wh aus dem Akku möglichst sinnvoll einsetze und dabei auch den Verbrenner möglichst lange Zeiten abstelle. Leider ist das Abstellen des Verbrenners (ohne passives Mitschleppen) beim P3 auf 70 kmh limitiert, ein echter Schwachpunkt.

Gruß alupo

Mein Prius IV sagt, dass ich spätestens in 63 km tanken soll

Hallo MrF,
das geht sicher noch viel weiter. Bei meinem P 3 steh ich jetzt
schon seit 100 km auf Reserve... allerdings habe ich 5 Liter
im Kanister dabei. Morgen fahr ich zur Tankstelle, nochmal
6 Kilometer!

Gruß Martin

Prius 3 VFL

MrF schrieb:
Mein Prius IV sagt, dass ich spätestens in 63 km tanken soll



du kannst einem aber auch leid tun

MrF schrieb:
Mein Prius IV sagt, dass ich spätestens in 63 km tanken soll

Verkauf das Auto und kauf Dir einen der vollgetankt ist

@ant3k - ich denke der "deutsche" Autofahrer hat da so sein (japanischen) "Feindbilder" unabhängig vom HSD Antrieb. Mit einem Verso S wird man auch an den unmöglichsten Stellen von A3, 1er und tiefgelegten Golfen u.ä. überholt, mit dem CT passiert das deutlich seltener.

Halbstark schrieb:
Rein vom gesunden Menschenverstand her würde ich vermuten, dass es besonders sparsam ist, wenn man beim Anfahren zunächst versucht, rein elektrisch die Trägheit der Masse zu überwinden. Wenn man dann rollt, sollte man vermutlich möglichst zügig auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen.

Kann man das so sagen? LG

Hab ich auch gedacht. Das scheint aber falsch zu sein, auch gegen die Intuition. Meine Interpretation aus den P4-Lehren ist: Der Benzinmotor ist voller Kraft und Energie. Diese wird aber nur in einer Betriebsart wirklich benötigt: beim Beschleunigen. Beim Halten der Geschwindigkeit (50 oder 100 oder gar 130) werden lächerliche 7-15-20 PS benötigt. Das Beschleunigen sollte man also besser dem Benziner überlassen, das Gleiten bei gleicher Geschwindigkeit hingegen der Batterie. Eine Nachrechnung erklärt das: wer von 0-50 beschleunigt, muss seinem Auto m/2*v^2 Energie hinzufügen. Das sind ca. 0,52 kWh, grob ein Drittel der verfügbaren Prius-Batterie.

Der Prius fährt den Benzinmotor bei 0-50 km/h mit schön niedriger Drehzahl, daher ist "Eco-Vollgas" ideal: niedrige Drehzahl und hohe Last - hier erreicht der Benziner seinen höchsten Wirkungsgrad. Das ist der Sweet-Spot.

Beim Beschleunigen von 50-100 km/h hingegen wäre Eco-Vollgas zu hochtourig, daher empfiehlt der Lehrer, die Drehzahlen erstmal niedrig zu belassen. Der Scangauge zeigt, wenn man jetzt Vollgas gibt geht der Verbrauch auf 25l-35/100km hoch, wenn man jedoch dem Lehrer folgt und die Beschleunigung sanft steigert, bleiben bei niedrigen Drehzahlen bei ca. 9.5 l/100km (während der Beschleunigung). Dass man nun länger braucht muss man fair gegenzeichnen, aber unterm Strich ist es ökonomischer.

Mit dem Scangauge kann man die Drehzahl gut verfolgen.

mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus