Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

bislang hatte ich mit meinem 2005er Prius 2 (~220.000km) keinerlei größere Probleme abseits von Verschleißreparaturen und ner Lambdasonde vor 8 Monaten.
Nun ist mir vor zwei Wochen ein kleines, aber wohl fatales Missgeschick passiert: die Kofferraumklappe ist nicht richtig eingerastet, und das Keyless-System hat wohl ein paar Stunden rumgepiept. Als ich dann zum Auto kam war natürlich die 12V-Batterie (mindestens 6 Jahre alt / >100.000km) leer, ging nur noch per Notöffnung auf und ließ sich nicht mehr booten.
ADAC gerufen, Starthilfe geben lassen, 45 Minuten gefahren - lief alles bestens.

Das Auto stand dann ca. eine Woche, als ich ihn dann gebootet hab hat das verdächtig lange gedauert und bevor er angesprungen ist, haben sich die Scheibenwischer einmal in Zeitlupe über die Windschutzscheibe und wieder zurück bewegt, ist dann aber normal angesprungen.
Bin dann ca. eine Stunde gefahren, von Landstraße bis Autobahn (auch mal bisschen Gas gegeben, war alles leer....) war alles dabei.

Dann wieder abgestellt, vier Tage später normal angeschaltet, hat ohne Probleme gestartet. Nach ca. einem Kilometer dann Piiiiep - Tannenbaum: rotes Warndreieck, Motorkontrollleuchte (orange), Bremswarnleuchte (orange), VSC (orange), Schildkröte auf MFD und kurz die Fehlermeldung "Problem!" auf dem MFD. Hab dann umgedreht und bin direkt wieder nach Hause, von dort dann ADAC angerufen.
Der hat die Ladespannung des 12V-Stromkreises gemessen (war um die 13,9V, also ok) und Fehlerspeicher ausgelesen.
Dabei kam 2x P3000 "Elektroantriebsbatterie-System", 1x P0A80 "Hybridbatteriegruppe" und noch ein Fehler im ABS raus (stand dann aber nicht auf dem Fehlerprotokoll).
Während der Analyse ging die Hybridbatterie auf zwei Striche runter und hat dann innerhalb weniger Minuten komplett voll geladen gehabt. ADAC'ler hat dann den Fehlerspeicher gelöscht und ich bin dann anschließend zum FTH gefahren, auf dem Weg dahin gingen nach ca. 200m wieder die selben Warnleuchten an. Außerdem ist der Ladestand der Hybridbatterie auf einen Strich gefallen, hat relativ schnell wieder auf grün nachgeladen und ist danach dann ganz normal auf den blauen Bereich und da dann auch relativ normal hin und her gependelt. Er hat sich aber deutlich ruckliger angefühlt beim Umschalten zwischen den Stages.
FTH hat ne neue 12V-Batterie eingebaut, die alte war so fertig dass er damit scheinbar mit seinem Diagnosegerät keine Fehler mehr auslesen konnte.

Anschließend hat er über den Tag verteilt drei Probefahrten von ca. 5km Länge durchgeführt ohne irgendwelche Probleme.
Als ich dann das Auto abgeholt hab, ist er ganz normal elektrisch losgerollt und nach so ca. 300m gings wieder von vorne los.
Hybridakku-Anzeige auf 1 Balken, allerdings ist diesmal diem Leistung drastisch runtergegangen und er ist nur schwer vom Fleck gekommen. Unterschied zu den Probefahrten der Werkstatt: ich hatte an der 12V-Dose in der Mittelkonsole eine Verteilerdose mit zwei Dashcams wieder eingesteckt.

Als ich dann mit nem Mechaniker das Problem angeguckt hab, hat sich der Hybrid-Akku bei laufendem Verbrenner bis zum letzten blauen Strich aufgeladen, dann ging der Verbrenner aus und die Ladeanzeige ging in den grünen Bereich hoch.
Die Werkstatt (Toyota und noch ne andere Marke) hat blöderweise den letzten Toyota-Mechaniker für den Rest der Woche in Urlaub geschickt, so dass sich da nicht wirklich viel herausfinden lässt.
Die wollen morgen mal versuchen nochmal die Fehler auszulesen und prüfen ob das evtl. mit dem 12V-Verbraucher zusammen hängen könnte.

Wie seht ihr das - Hybridbatterie tot und zufällig im Zusammenhang mit der tiefentladenen 12V-Batterie aufgefallen?
Oder kann das ein Marderbiss o.ä. sein?
Hab ich einfach mehr Gas gegeben als die Mechaniker bei der Probefahrt und deshalb ist das Problem wieder aufgetreten? Das passt dann aber eigentlich nicht dazu dass er rein elektrisch losgerollt ist, oder?

Danke schonmal für eventuelle Ideen oder Tips...

Mal vorab meine Meinung. Dein P2 ist 15 Jahre alt. Ich spekuliere, die Hybridbatterie zeigt ihre letzte Stunde an. Sollte sich das herausstellen, könnte Dir Hybridrep aus dem Forum mit angemessenem Preis helfen. Bis jetzt gab es nur positive Rückmeldungen.

MfG Harzbube.

Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Der 12V-Akku ist für alle (un)möglichen Phänomene verantwortlich, der Gedanke war also schon richtig. Die Ladespannung zu messen, macht aber keinen Sinn, stattdessen muss gemessen werden, wie sich der Akku ohne Ladestrom, aber unter Last verhält. Geht er zu sehr in die Knie, ist er hin.

Der P2 piept übrigens nicht ewig vor sich hin, sondern nur ein paar Mal und schweigt dann. Es wird wohl eher die Kofferraum-/Innenbeleuchtung gewesen sein, die dem Akku den Rest gegeben hat.

In deinem Fall mit den ausgeworfenen Fehlermeldungen und den springenden Ladeständen (leer auf voll und zurück in kurzer Zeit) siehts aber wirklich nach einem defekten HV-Akku aus, an einer Reparatur führt da kein Weg vorbei. Der Tipp von Harzbube ist goldrichtig und deutlich günstiger als der Gang zum Toyota-Händler.

Timo

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Habe bereits hybridrep angeschrieben, das Angebot klingt gut - aber leider kann er derzeit aufgrund der geschlossenen Grenze zu Polen nichts machen.

Die Werkstatt hat sich aber auch nochmal gemeldet - die haben mehrere Probefahrten >10km gemacht (auch mit Schnellstraße und ordentlich Gas geben) - keinerlei Probleme.
Als dann aber wieder die (schon jahrelang installierte) 12V-Mehrfachdose mit 2 Dashcams und einem FM-Transmitter eingesteckt wurde, sind die Fehler nach ein paar Metern wieder aufgetreten (beide 12V Dosen im vorderen Bereich wurden nacheinander verwendet).
Das ist dann wohl der nächste Ansatzpunkt: herausfinden ob das 12V-Bordnetz oder einer der Verbraucher nen Schuss hat...

Wie läuft denn die Versorgung der 12V-Dosen ab? Bekommen die ihren Strom direkt vom Inverter? Gibt es da irgendeine Möglichkeit das sinnvoll zu messen ob z.B. im Kabelstrang irgendwo ein Fehler ist, oder ist da einfach ausprobieren mit verschiedenen Verbrauchern angesagt?

Schon interessant, was das für Auswirkungen haben kann...

Kann es evtl auch sein, daß der FM-Transmitter der Elektronik dazwischenfunkt? Lass den mal abgeklemmt und schau, was passiert. Das Gleiche kann man natürlich auch mit den Dashcams machen, alle mal einzeln anschließen. Und selbst die Mehrfachsteckdose ist nicht unverdächtig, Wackelkontakt o.ä..

Timo

Ich hatte auch letztes Jahr im Winter das Phänomen:
Saß im Auto vorm Haus, Zündung an, Radio an, am Rumspielen mit USB-Stecker und einem USB-2fach-Verteiler für die Rücksitzbank und außerdem noch Zigarettenanünder-Doppelsteckdose - was man halt so macht...
Ende vom Lied war, dass es plötzlich leise und tot war. Ging nix mehr. Batterie fertig. Heckklappe natürlich zu Überbrücken half auch nur noch fürs Öffnen der Heckklappe. Also die alte Batterie dann raus, neue (stand bereit seit 3 Monaten aufgrund der hiesigen Einträge) eingebaut und seither läuft alles wieder. Den "experimentellen" alten USB-Kram grade in die Tonne gehauen.

D.h.: Lass besser erstmal den Zusatzkram weg und fahre wie gewohnt weiter. Vermutlich wird sich das damit erledigt haben.
Meiner ist Bj. 2006 und hat jetzt sowas um die 215000 km.

VG,
Michael

Timico schrieb:
Kann es evtl auch sein, daß der FM-Transmitter der Elektronik dazwischenfunkt?
Ui, sind die Dinger eigentlich inzwischen in Deutschland erlaubt? Ich hatte sowas in jungen Jahren mal. Damit konnte ich locker auf 50m Entfernung einem Kumpel eine Durchsage ins Auto machen, wenn wir im "Konvoi" unterwegs waren. Die Dinger waren zumindest damals funktechnisch ziemliche Säue. Gut möglich, daß sie Fahrzeugelektronik stören. Zumal bei einem älteren Auto, bei dem womöglich eine Schirmung bzw. deren Erdung nicht mehr astrein ist.

LG
Klaus

Ein Kollege hat sich just solch einen Transmitter via Amazon besorgt, um in seinem Transporter Musik vom Handy zu streamen, funktioniert angeblich tadellos. Ob der Vordermann auch mithört, ich weiß es nicht.

Was die Störung im P2 betrifft: ich kann mir vorstellen, daß die angeschlossenen Verbraucher (besonders halt der Transmitter) auch über den Stromanschluss ein Störfeuer ins Bordnetz senden können, was dann z.B. dem CAN-Bus oder den Steuergeräten einen Tinitus verpasst.
Deswegen: raus mit dem Krempel und nach und nach durchtesten, wann der Fehler auftritt.

Timo

KSR1 schrieb:
Damit konnte ich locker auf 50m Entfernung einem Kumpel eine Durchsage ins Auto machen, wenn wir im "Konvoi" unterwegs waren. So ein Selbstbauteilteil mit 2 Transistoren war 1983 mein 1. Babyphone

de.fmuser.org/news/fm-transmitter/This-c...-FM-transmitter.html

Hallo zusammen,

danke erstmal für die vielen Antworten und Tips.
Bin gerade nochmal zur Werkstatt, hab natürlich den ganzen 12V-Kram komplett ausgesteckt gelassen. Vor allem nachdem der Mechaniker ja auch beide Varianten versucht hat und es sich dann auf den 12V-Kram einschränken lies. (Und ja, FM-Transmitter sind, mit einer sehr geringen Sendeleistung, inzwischen legal. Der verbaute hat auch ne sehr geringe Leistung und läuft seit gut zwei Jahren problemlos. Aber das nur am Rande).
Genau die selbe Stelle wieder - Piep, Tannenbaum, Notlaufmodus.
Also wieder zurück zur Werkstatt, Mechaniker hat dann Batterie abgeklemmt und kurz danach dann den Fehlerspeicher gelöscht.
Gemeinsame Probefahrt - kein Problem.
Bis mir dann eingefallen ist, dass ich im Gegensatz zu sonst das Abblendlicht nicht anhatte. Mechaniker hatte das bei seinen Probefahrten immer aus.
Habe dann während dem Fahren das Licht angemacht - lief ohne irgendwelche Problem, auch unter Last (Berg hoch+Vollgas).
Haben dann auf dem Hof nochmal erst Licht und dann Zündung angemacht - Zack, Tannenbaum.
Kann das sein dass da irgendwo im 12V-Netz n Kurzschluss ist (z.B. an den Dosen im Innenraum?), der auch dann Probleme macht wenn Beleuchtung angeschaltet wird? (Hab ja keine Ahnung von der Verschaltung)
Oder kann es sein dass der Inverter n Schuss weg hat? :/

Entweder hat der neue 12V auch einen Schuss (wer weiß, wie lang der im Regal lag, der hat eine Sondergröße) oder die Klemmen wurden nicht richtig festgezogen (alles schon passiert) oder irgendeine wichtige Sicherung hat 'nen Wackelkontakt bzw einen oxidierten Sockel.

Timo

Ja, ich hoffe dass es etwas davon ist...unplausibel klingt es auf jeden Fall nicht
Werde die Punkte auch mal an die Werkstatt weiterleiten, danke schonmal!
Falls es davon nix ist: ist das ein typisches Verhalten für einen Defekt am Inverter? Oder passt das gar nicht zusammen?

Montag ist der Toyota-Mechaniker wieder da, mal gucken was der rausfindet.
Ich würde bei der Gelegenheit dann wohl auch gleich die Hybridbatterie testen lassen..

Ich habe mir kürzlich einen praktischen Steckdosenverteiler zugelegt, welcher gleichzeitig auch die 12V-Batteriespannung anzeigt!

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wenn bei "ready" fahrbereit keine Probleme auftreten mit Licht, Fernlicht, Lüfter und Klim an etc., dann funktioniert der Inverter und auch dessen 14V Versorgung mit bis zu 100A.
Die Batterie wird in diesem Betriebszustand nur nachgeladen und macht sonst eigentlich nichts, sprich trägt nicht zur Versorgung irgendwelcher Verbraucher bei.

Man könnte mal mit einem Zangenamperemeter den Ladestrom bzw. den Endladestrom der Batterie vor "Ready" messen, sowie währenddessen die Spannung. Wenn bei "off" und Abblendlicht an die Batteriespannung in den 11.x Bereich sinkt bei geladener Batterie, ist diese nicht OK.
Wenn man dann auch noch das Auto anmacht und sie sinkt kurz in den einstelligen Bereich, ist sie durch.
Ich schließe mich daher der 12V Batterietheorie an.

ive schrieb:
Wenn bei "off" und Abblendlicht an die Batteriespannung in den 11.x Bereich sinkt bei geladener Batterie, ist diese nicht OK.

Bei mir schon länger so, aber im oberen Bereich: 11,8V Aber ich habe bisher keine Probleme. Bei ca. 11,2V geb ich Dir Recht.
Zusätzlich zum Abblendlicht würde ich die Tür auf lassen und alle Innenleuchten auf "Door".



Wenn man dann auch noch das Auto anmacht und sie sinkt kurz in den einstelligen Bereich, ist sie durch.

Das stimmt...