Priusfreunde.de

Da ich mich eben neu angemeldet habe, zunächst ertmal Hallo und viele Grüße von mir. Lese schon seit Jahren mit und fahre ebensolang zu absoluter Zufriedenheit auch von Frau und Kind einen PII sol FL aus 2006.

Fahre aus Experimentierfreude auch öfter mal verschiedene E85-Mischungen und bin da diesmal wohl etwas weit gegangen und an die Motorwarnleuchte gestoßen. Daher folgende Frage:

Weis einer, ob ich ewig mit E85 (jetzt dann halt auch pur) im Notlaufprogramm weiterfahren kann, wenn der Motor rund läuft und anspringt oder ob die Idee nicht so toll ist?

Alle Stages werden wie gewohnt gefahren, Verbrauch scheint auch O.K. - aber was sagt der TÜV dazu?
Geht die Lampe tatsächlich nach einiger Zeit wieder aus, wenn ich auf "Normal" umstelle oder muss ich die womöglich resetten lassen?

Lampe geht nicht von allein aus... mit OBD-Gerät Fehler (Gemisch zu mager) löschen, nachdem wieder Benzin im Tank ist.

Auf Grund des veränderten Dampfdrucks und der anderen Gemischbildung stottert der Motor bei tieferen Temp. bei 60 bis 70% Ethanolanteil. Ein Kaltstart könnte unmöglich werden.

Dauerhaft alkoholfest dürfte der Motor nicht sein... insbesondere bei Kurzstrecke und unseren Temp.

Bei mir ging die Lampe von selbst wieder aus nachdem ich von max. E75 zurück auf E5 gewechselt habe.
Kann aber bis zu 200km dauern bis die MIL wieder erlischt.
Habe dann mein Gemisch so um die E50-60 gehalten und gut war.
Ich habe aber nur 4600km lang experimentiert.

KSR1 kann da besser Auskunft geben der hat 27000km mit Ethanol hinter sich.
Schreib ihn vielleicht mal an.

Gruß
Stilgar

ich habe mal aus Versehen mein Zusatzsteuergerät ausgeschaltet.
Nach 45 km ging dann in der Stadt plötzlich die Lampe an.
Steuergerät wieder an und beim dritten Mal Prius aktivieren ging sie wieder von alleine aus.

Weiterfahren sollte technisch gehen. Es lieht weiter im Regelbereich des Steuergeräts, sobald der Motor warm ist bzw. lambda aktiv ist.

Ich bin mittlerweile bei 60000km auf e85 und das Auto ist noch nicht explodiert.
Das Zusatzsteuergerät hat unter €100 in der Bucht gekostet.
Siehe "Prius wird Alkoholiker" Beiträge.

Ich bin doch schon da, na klar.
Bergfex schrieb:
Da ich mich eben neu angemeldet habe, zunächst ertmal Hallo und viele Grüße von mir. Lese schon seit Jahren mit und fahre ebensolang zu absoluter Zufriedenheit auch von Frau und Kind einen PII sol FL aus 2006.
Das kann ich nachvollziehen.

Fahre aus Experimentierfreude auch öfter mal verschiedene E85-Mischungen und bin da diesmal wohl etwas weit gegangen und an die Motorwarnleuchte gestoßen. Daher folgende Frage:

Weis einer, ob ich ewig mit E85 (jetzt dann halt auch pur) im Notlaufprogramm weiterfahren kann, wenn der Motor rund läuft und anspringt oder ob die Idee nicht so toll ist?
Also, die MIL kommt wegen P0171, "Gemisch zu mager". Der Motor an sich ist recht robust und wird nicht gerade kaputt gehen, wenn die Anforderungen/Randbedingungen nicht extrem sind. Siehe Beitrag von @Ive: sein Zusatzgerät sorgt für eine Erweiterung des Regelbereiches, so daß auch mit E85 pur genug Sprit eingespritzt wird.

Alle Stages werden wie gewohnt gefahren, Verbrauch scheint auch O.K. - aber was sagt der TÜV dazu?
Geht die Lampe tatsächlich nach einiger Zeit wieder aus, wenn ich auf "Normal" umstelle oder muss ich die womöglich resetten lassen?
Die Lampe müsste von selbst wieder ausgehen, nach 3 Bootvorgängen ohne den Fehler. Ich würde um sicher zu gehen zeitnah 10l Super 95 nachkippen, dann bist Du wieder bei E70, im Sommer also im grünen Bereich. Nun noch eine Weile fahren, damit der noch in der Leitung befindliche Sprit verbraucht wird und das neue Gemisch im Brennraum ankommt. Ab da zählen die 3 Vorgänge. Selbst hatte ich das aber nicht so gemacht, sondern den Tank innerhalb weniger Tage leer gefahren. Grundsätzlich sollte man beachten, daß solche großen Sprünge nicht unkritisch sind, weil sich der -das weiß wahrscheinlich Ive besser- LongTermFueltrim nur schrittweise anpasst. Sprich gehst Du von 85pur direkt auf/unter E10, wird erst mal viel zu viel Sprit eingespritzt. Der Motor startet etwas unrund und verbraucht mehr Sprit als nötig. Ist quasi das Gegenteil von "Gemisch zu mager", nämlich zu fett und auch nicht gut.
Der TÜV sagt "AU nicht bestanden". In den 90ern hat man sehr effiziente Magermix-Motoren gebaut. Die Technik hatte man wieder aufgegeben, wegen der Abgasproblematik. Bei mir wurde die AU mal per Messung durchgeführt. Ich war 3 Wochen vor dem Termin auf E10 oder so gegangen und vermute, im Langzeitspeicher stand noch P0171 und/oder man hat gesehen, daß ich den normalen Fehlerspeicher gelöscht hatte. Brennende Warnleuchten machen mich nämlich nervös.

LG
Klaus

Ja, danke.

Ich vermute mal, diese Wechsel haben ihn aus dem Konzept geworfen, weil ich mit leerem Tank durch den Odenwald gegurkt bin und dann Panik hatte ganz ohne Sprit dazustehen. Hab dann 5Liter Super getankt und zuhause (nach 40km) wieder E85 bis zum Rand.

Deshalb kann ich z.Zt. auch nur Schlückchenweise verdünnen, weil ich im Jahr nur 10Tkm fahre. Daß der Motor flöten gehen könnte hab ich keine Befürchtung, weis aber nicht, ob die Steuerung irgendwie Unsinn macht. Ist doch glaub ich "Notlaufprogramm"?!

Was läuft denn da "Not" (technisch gesehen)?

Ich glaube nicht, daß da was "notläuft". Bei mir ging, wie bei Ive, die MIL immer erst nach einer Weile an. Mit warmem Motor und wenn ich mit wenig Gas am Fahren war.
Ich muß aber gerade mal den Sinn hinterfragen, warum tankst Du E85? Wie ist das Nutzungsprofil? Viele Kurzstrecken, bei der niedrigen Jahresfahrleistung? Oder braucht Ihr das Auto einfach nur selten, z.B. unter der Woche mit Öffis und am Wochenende mal eine Tour?
E85 lohnt sich nach meiner Auffassung aus Erfahrung nur bedingt, wenn man schnell fährt oder viele Kurzstrecken. Gerade bei vielen Kaltstarts steigt der Literverbrauch deutlich an. Bis ca. E50 bleibt das noch im Rahmen, siehe @Stilgars Rat oben und @Haribo im genannten Thread.

LG
Klaus

es tritt kein Notlauf im Sinne von eingeschränkter Leistung auf.
Die MIL-Lampe mit dem Magencode ist eine Konvention, eine Festlegung. Wenn der LT fuel trim höher als ich glaube 32.5% wird, wird der entsprechende Fehlercode gespeichtert und die Lage geht an.
DIe lambda-Regelung selber funktioniert weiter. Es geht weder Leistung verloren, noch ändert sich was am Verbrauch.
DIe ECU stellt sich bei recht schnell auf neuen Sprit ein. Beim ersten Mal Gasgehen merkt man, dass der Motor etwas ruhiger klingt und minimal weniger Leistung da ist. Das dauert so 1-2 Sekunden. Danach läuft in dem Drehzahl und Gasbereich alles wieder normal.
Die Breitbandlambdaregelung bügelt das schnell glatt. Es wird dann der short term fuel trimm schnell angepasst. Bei längerer Stabilisierung des STFT wird dan der LTFT angepasst.

Mit Zusatzsteuergerät, einfach 4 Zündkabel anstecken und Masse und 12V verkabeln, tritt das nicht mehr auf.

Einen "Sinn" macht das ganze bei mir nicht. Ist einfach nur Spaß am experimentieren und Unlust, den Scheichs mein Geld hinterherzuwerfen.
Außerdem kann man mit dem Thema triste Stammtischrunden aufpeppen (Stichwort: da geht sofort der Motor kaputt).

Ich fahre tatsächlich fast nur Strecken um die 10km und deshalb nur im Sommer E85 und auch nur, weil der grade recht günstig ist. Zusatzsteuergerät anschließen ist mir zu aufwändig (ich weis, ist ganz einfach und ich bin auch handwerklich begabt, aber doch eher etwas träge). Gibts die Steuergeräte inzwischen auch mit Zulassung?

Allgemein habe ich das Gefühl, daß die Maschine in einem niedrigeren Drehzahlband läuft als bei E5, kann das sein?
Ist das beim Prius nicht die Vorraussetzung für einen optimalen Atkinson-Prozess?
Gestern bin ich mit 4,3! l/100km nach Mannheim gefahren, allerdings mit viel Verkehr und daher recht langsam, aber hinterm LKW ging das gleichmäßig durch. Motor lief dabei extrem niedertourig. A.d. Rückweg wollte ich das verifizieren, aber da waren es plötzlich 4,8l (Rheinabwärts!).

Bergfex schrieb:
Einen "Sinn" macht das ganze bei mir nicht. Ist einfach nur Spaß am experimentieren und Unlust, den Scheichs mein Geld hinterherzuwerfen.
Außerdem kann man mit dem Thema triste Stammtischrunden aufpeppen (Stichwort: da geht sofort der Motor kaputt).
Ähnliche Beweggründe wie bei mir. Die Gespräche auf Stammtischniveau werden besonders witzig, wenn man die Frage "oh, ist für den Prius E85 freigegeben?" beantwortet mit "nein Toyota hat bis E10 freigegeben".

Ich fahre tatsächlich fast nur Strecken um die 10km
und
Gestern bin ich mit 4,3! l/100km nach Mannheim gefahren, allerdings mit viel Verkehr und daher recht langsam, aber hinterm LKW ging das gleichmäßig durch. Motor lief dabei extrem niedertourig. A.d. Rückweg wollte ich das verifizieren, aber da waren es plötzlich 4,8l (Rheinabwärts!).
Mit E85 unter 5l zu kommen ist schwierig. Ich vermute, es war eine lange Tour, weit über den genannten 10km?
Ich pers. würde nicht auf dauerhaft E85 pur gehen, wenn nur sehr selten mal mehr als 10km gefahren wird. Angenommen Du tankst in den 45Liter-Tank 10l Super95 und 35l E85, hast Du nur noch ein Viertel "normales Benzin" gekauft und bleibst unter E70.
"Flußabwärts" muß nichts heißen. Wie waren die andern Bedingungen? Ich z.B. fahre oft morgens, wenn es noch kühl ist, abwärts und nachmittags bzw. abends aufwärts. Die höhere Temperatur am Abend macht mehr aus, als die paar Höhenmeter.

deshalb nur im Sommer E85 und auch nur, weil der grade recht günstig ist.
"Nur im Sommer" ist ein guter Plan, gerade mit viel Kurzstrecke. Wie günstig hast Du denn getankt?

Allgemein habe ich das Gefühl, daß die Maschine in einem niedrigeren Drehzahlband läuft als bei E5, kann das sein?
Drehzahl weiß ich nicht. Ethanol hat mehr Oktan und der Motor klingt mitunter etwas sanfter.

LG
Klaus

Der Motor klingt nicht nur sanfter... er ist es auch.

Der Prius kann hochoktanigen Sprit wirklich gut umsetzen, ob Esso Superplus, Aral Ultimate 102 oder durch einen höheren Ethanolgehalt.

Die hohe Oktanzahl und die etwas langsamere Verbrennung sorgen nicht nur für leiseren Motorlauf, sondern auch für ein sehr hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen... da man nicht zu schnell fahren will, gibt man weniger Gas und der Motor bringt ( aufgrund des höheren Drehmoments) die gleiche Leistung bei weniger Drehzahl.

Gleicher Effekt bei Autogas.

Gleiches Phänomen in Brasilien mit einem Chevrolet Spin Total Flex mit Automatik beobachtet; Vergleich dreckiges schlechtes und gepanschtes brasilianisches Benzin mit gut 90 Oktan zu (fast) ungepanschtem E100: kaum Verbrauchsnachteile... aber die Automatik hat im Stadtverkehr zwischen 300 und 800 (!!!) Touren früher geschaltet! Motor kaum hörbar und fast immer 10 km/h schneller, als ich wollte.

aud e85 hat der Motor etwas mehr Leistung. Das e85 Gemisch (Ethanol-Luft-Mix) erzeugt mehr Energie beim Verbrennen als ein Benzin-Luftgemisch und durch die hohe Verdampfungsenthalphie des Ethanols kommt es durch Abkühlung des Gemischs zu einer Dichtesteigerung. Der Prius spricht darauf recht gut an. Insbesondere auf der Autobahn bei hohem Tempo merke ich die Mehrleistung.

Bei einer Messung einer Uni in den USA mit e85 am Prius wurden 20% oder 13PS (am Rad) Mehrleistung erzielt. Ob es sich um einen P1 oder P2 handelt, ergibt sich leider nicht aus dem Text. Im Modelljahr 2003 gab es beide Fahrzeuge und beide haben 1.5l Hubraum. Beide Motoren sind aber recht ähnlich bezüglich Leistung.
www.ethanol-statt-benzin.de/userfiles/prius-e85.PDF

Danke, das Dokument sollte man kennen, @ive!

E100 würde mich auch ansprechen. Könnte man dann für 80ct/l in der Gitterbox kaufen. Das wäre dann tatsächlich ein Grund, sich das Zusatzsteuergerät zu kaufen. Hat E100 schon mal jemand ausprobiert? Wie ist das mit E100 mit Steuergerät im Winter?

@KSR1: Ähja, logisch. "Mannheim" ohne Entfernungsangabe bringt nix. Von mir aus etwa 100km einfach (aus Rhein-Main). Die 4,3l sind nicht gelogen, ehrlich, aber ich hab erst auf der AB resettet, heiß war es auch (27°) und autogasprius hat die geringere Drehzahl scheints auch beobachtet. "Billig" ist bei mir 99,9 cent der einzigen E85-"Monopoltankstelle" im sinnvollen Umkreis.

Kann man das so pauschal sagen, dass der Atkinsonzyklus umso wirkungsvoller umgesetzt wird, je niedriger die Drehzahl ist?

Kann man das so pauschal sagen, dass der Atkinsonzyklus umso wirkungsvoller umgesetzt wird, je niedriger die Drehzahl ist?

Das weiß ich nicht.

Höhere Oktanzahl (Esso Superplus oder Aral Ultimate 102): günstig bei großem Regelbereich des Zündzeitpunktes und großem Regelbereich der "Aufladung" durch Atkinsonzyklus oder Turbo

Langsame(re) Verbrennung (z.B. durch höheren Ethanolanteil): günstig bei Langhuber und geringer Drehzahl

Beide o.g. Kraftstoffeigenschaften zzgl. hohe Verdampfungskälte verbessern unter o.g. Voraussetzungen die Motorleistung und KÖNNEN unter Umständen einen Teil von Minderleistung durch weniger Verbrennungsenergie pro Liter Kraftstoff (MJ/l) ausgleichen. Diese Minderleistung kann u.U. dadurch ausgeglichen oder sogar überkompensiert werden. Bei einem bestimmten Fahrprofil ergibt sich dann für einzelne Fahrer sogar ein Minderverbrauch, der bei einem anderen Fahrprofil ggf. nicht reproduzierbar ist.