Priusfreunde.de

Loui schrieb:
Also ich weiß ja nicht, was für tickende Zeitbomben unter euch sind....

Sich mit solchen "Planspielen" zu beschäftigen ist durchaus klug, denn nur was man vorher schonmal irgendwann durchdacht hat, fällt einem in solch einem (oder Ähnlichem) Moment wieder ein. Das Thema offen anzuschneiden finde ich auch gut, nicht zuletzt fahre ich in unserm großen in der Regel entweder nur mich, oder noch vier bis 6 weitere Menschen mit mir rum.

Nicht zuletzt wäre auch Mein Leben nennenswert betroffen, je schneller jemand Hilfe holen kann und nicht die ganze Fahrt am Baum in der Kurve endet...

Ich würde so vorgehen: Lenkrad sichern, und Spur halten, Griff unter den Fahrersitz und Sitz möglichst weit nach Hinten schieben. (Beine vom fahrer aus der Reichweite der Pedale) Fahrstufe "B", wenn das nicht reicht mittels Leitplanke Bremsen.
Beim P+ hat man natürlich wegen der durchgehenden Mittelkonsole null Zugriff auf die Pedale.... auch das der Power Button keinerlei notbremsefunktion hat finde ich unter diesem Aspekt fast Nachlässig.

Gruß, Axel

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man einen Herzinfarkt nicht kommen spürt und die - im nachhinein logischen Symptome - im Vorfeld einer anderen Ursache zuschiebt. Aufgrund dessen fiel mir sofort auf, dass das Thema im Prius zu einem Problem werden kann.

Über die tickenden Zeitbomben da draußen mache ich mir weniger Gedanken als über die Helden, die aus Ahnungslosigkeit über ihren Zustand zur Dunkelziffer zählen.

War ja klar, dass wieder jeder die Verantwortung von sich schiebt und davon ausgeht, ihm würde nichts passieren, da der Beifahrer zielgerichtet und besonnen eingreift!

Ihr fahrt ja alle nur max. 30 km/h und da bleibt dem Beifahrer genug Zeit sich von seinem Adrenalinschub zu erholen und sich daran zu erinnern, was irgendwann mal über solch eine Notsituation gesagt wurde - sofern er dann gerade an Bord ist!

Wie gesagt, ich kann da nur mit dem Kopf schütteln! Gerade, wenn hier davon die Rede ist, dass konkretes Unwohlsein einen zu solch einer Absprache geführt hatte und trotzdem weiter gefahren wurde! Entweder bin ich fahrtüchtig, oder nicht (plötzlich eintretende Fälle mal ausgenommen). Wenns mir aber schon nicht gut ist, dann gibts nur rechts ran fahren und Pause machen und/oder es gleich bleiben lassen ...

Die Bequemlichkeit des Einzelnen geht aber in unserer Gesellschaft wohl einfach über das Wohl des anderen!

Loui schrieb:
War ja klar, dass wieder jeder die Verantwortung von sich schiebt und davon ausgeht, ihm würde nichts passieren, da der Beifahrer zielgerichtet und besonnen eingreift!

Ihr fahrt ja alle nur max. 30 km/h und da bleibt dem Beifahrer genug Zeit sich von seinem Adrenalinschub zu erholen und sich daran zu erinnern, was irgendwann mal über solch eine Notsituation gesagt wurde - sofern er dann gerade an Bord ist!

Wie gesagt, ich kann da nur mit dem Kopf schütteln! Gerade, wenn hier davon die Rede ist, dass konkretes Unwohlsein einen zu solch einer Absprache geführt hatte und trotzdem weiter gefahren wurde! Entweder bin ich fahrtüchtig, oder nicht (plötzlich eintretende Fälle mal ausgenommen). Wenns mir aber schon nicht gut ist, dann gibts nur rechts ran fahren und Pause machen und/oder es gleich bleiben lassen ...

Die Bequemlichkeit des Einzelnen geht aber in unserer Gesellschaft wohl einfach über das Wohl des anderen!


Hältst du die Einweisungen der Flugbegleiter auch für Unsinn? Klaro, denn helfen tun die ja doch nicht. Auf den Co-Piloten die Verantwortung abschieben geht ja schon einmal gar nicht. Soll doch der Chefpilot rechts ran fliegen.
Ein Tipp, es gibt Situationen welche nicht vorhersehbar sind und sich nicht ankündigen. Schüttel den Kopf nicht all zu sehr, nicht das sich ein Blutgerinnsel löst und keiner da ist der bei dir in das Geschehen eingreifen kann.
Schönes Wochenende !

Du liest aber schon, bevor du was schreibst??

Mir ging es hauptsächlich um den Eintrag, wo schon wegen akutem Unwohlsein das Thema angesprochen und trotzdem einfach weiter gefahren wurde! Wer in so einem Fall weiter fährt ist nicht besser, als ein Drängler oder sonstiger Raser!

Wenn du schon mal bei einem Unfall dabei warst, wo einer am Steuer an einem Herzinfarkt gestorben ist und nur mit viel Glück gerade niemand an der Fußgängerampel stand, wo er reingerauscht ist, würdest du wohl anders denken! Wenn man dann noch mitbekommt, was er für eine gesundheitliche Vorgeschichte hatte, würde man sich wünschen, dass so einem frühzeitig der Schein genommen wird ...

So, und jetzt kommt wieder mit an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen und Argumenten:

Moin

Hältst du die Einweisungen der Flugbegleiter auch für Unsinn? Klaro, denn helfen tun die ja doch nicht. Auf den Co-Piloten die Verantwortung abschieben geht ja schon einmal gar nicht. Soll doch der Chefpilot rechts ran fliegen.

Schlechtes Beispiel, oder? Mir ist nicht bekannt, das die Flugbegleiter den Passagieren erklären, wie sie im Falle eines Herzinfarktes des Piloten, die Maschine vom Copilotensitz sicher landen können.

Die Flugbegleitereinweisung wäre im PKW wohl eher die Erklärung, was zu tun ist, wenn der Wagen vor einem leider gerade an meiner Frontscheibe angekommen ist, und der Airbag mich freundlich in den Sitz drücken möchte.


Im Ernst, wie ich einen Wagen von der Beifahrerseite aus lenke, oder gar bremse, das ist eine Geschichte, welche wohl nur einmal in einer Million Fällen tatsächlich auch klappt.

Der benannte Herzinfarkt kündigt sich kaum an, bzw. wird ignoriert. Das stimmt. Aber setzt er ein sind dies zerstörerische Schmerzen. Der Patient macht dann eine Menge, aber er lenkt nicht weiter gerade aus. Mit Glück läst er rechtzeitig das Lenkrad los, mit Pech verreist er es aber im Todesschmerz. Dann ist meist eh essig, weil dann erst der Beifahrer reagieren kann, Schrecksekunde plus Reaktionszeit: Baum erwischt bevor der Beifahrer auch nur nen Finder krumm gemacht hat.


Gleiches gilt für Synkopen jedweder anderen Art. Der Patient verliert die Kontrolle über seinen Körper, oftmals aber nicht überall und komplett. Die Hand, die das Lenkrad hält, wird dann gerne noch genutzt, um sich irgendwo fest zu halten, am Lenkrad. Sackt der Patient jetzt in sich zusammen, siehe oben.




Versteht mich nicht falsch, ist ja ein gut gemeinter Tip, aber zur Anwendung kann er nur rechtzeitig kommen, wenn der Beifahrer den Fahrer dauerhaft beobachtet, sein Wegtreten sofort auch als solches erkennt, und das möchte/macht wohl keiner, über Stunden seinen Fahrer zu beobachten / beobachtet zu werden.


Ich habe mehr als einen Unfall gesehen, in dem die Ursache wegtreten aus oben benannten Gründen (Auch Schlaganfall) oder aber auch einfaches einschlafen waren. Immer haben die Fahrer plötzlich in den Baum, oder in den Gegenverkehr gelenkt. Die Resultate waren nicht immer schön.

Die Fälle, in denen der Beifahrer auch hätte eingreifen können, die endeten meist vorher im aufwachen, im Busch/Graben, oder irgendwo an der Laterne, in die der Wagen ohne Gas noch rollte.


Würde dies im Straßenverkehr wirklich eine Rolle spielen, PKWs hätten (zumindest Busse) ein zweites Lenkrad verbaut.


Daher nochmal der Hinweis auf das schlechte Beispiel mit der Fliegerei.

Passagiermaschinen nennen Begegnungen von um 500 Meter (Nicht aufeinander zu, auch aneinander vorbei) einen Beinahe-Unfall

Auf der Straße fahren wir jeden Tag tausende Male unter einem Meter an entgegenkommenden PKWs mit einer Annäherungsgeschwindigkeit von teils um 250 kmh vorbei, niemand würde davon sprechen das es hier ein "Beinaheunfall" wäre.

Und einen Meter nach links ziehen, das passiert im Bruchteil einer Sekunde, da kann man den Beifahrer noch so gut briefen. Das klappt nicht.


Moin
Björn

Friesel schrieb:
...
Im Ernst, wie ich einen Wagen von der Beifahrerseite aus lenke, oder gar bremse, das ist eine Geschichte, welche wohl nur einmal in einer Million Fällen tatsächlich auch klappt.
...
Und einen Meter nach links ziehen, das passiert im Bruchteil einer Sekunde, da kann man den Beifahrer noch so gut briefen. Das klappt nicht.


Moin
Björn
Dann wäre ich was Besonderes, weil ich es mir zutraue.

LG
Klaus

Zutrauen und machen sind zweierlei paar Schuhe!

Loui schrieb:
Zutrauen und machen sind zweierlei paar Schuhe!
Stimmt, denn beim Tun spielen Gedanken keine Rolle, man macht einfach. Damit das funktioniert ist es m.E. hilfreich, wenn man fertige Pläne im Hinterkopf hat.

KSR1 schrieb:
Friesel schrieb:
Dann wäre ich was Besonderes, weil ich es mir zutraue.


Und sämtliche Fahrlehrer. Die müssten vom Beifahrersitz aus ein Auto rückwärts einparken können.

</h0uz3>

**Planspiele leben von der Bereitschaft der Teilnehmenden, sich auf offene Lernprozesse einzulassen. Das Ergebnis der Simulation bestimmen die Spielerinnen und Spieler daher selbst. Planspiele ermöglichen selbst gesteuertes und kreatives Arbeiten und Lernen. Dafür muss im Planspiel die Komplexität der realen Welt notwendigerweise auf das Wesentliche reduziert werden.

Planspiele ermöglichen dabei den Mitspielern das Ausprobieren in unterschiedlichen Rollen ohne Schaden und sind eine bewährte Methode des „Action Learning“. Der handlungsorientierte Ansatz von Planspielen kann bei den Teilnehmenden neben einem Zugewinn an Faktenwissen auch zu einem tieferen Verständnis ..(ges.)Prozesse führen. Gleichzeitig kann das Eindenken in möglicherweise ungewohnte Positionen zur Reflexion eigener Ansichten beitragen!**
aus Wikipedia

LG

Moin

Dann wäre ich was Besonderes, weil ich es mir zutraue.

Oh, es ging nicht ums Zutrauen. Ich bin nichts besonderes, habe aber schon Autos vom Beifahrersitz aus abgefangen. Da war man dann aber mehr oder minder darauf vorbereitet, es standen keine Bäume im Weg, Und Gegenverkehr gab es auch keinen.

Auch traue ich mir, mit und ohne briefing, zu einen Jumbo oder ähnliches zu landen, wenn der Pilot ausfällt, du dir sicher auch.

Der Unterschied ist der Faktor Zeit. Die Straße ist gut 6-10 meter breit, lenkt dein Fahrer mit der rechten Hand, dann ist sie keine 50 cm breit, dann kommt mit Glück der Graben. (Hier geht es aber nicht darum schnellstmöglich zu sterben, sondern den Wagen vorher ab zu fangen, ihn ohne große Eigengefährdung zu lenken und stoppen)

Im Graben braucht man nicht mehr lenken, zutrauen hin oder her.

Warum rechte Hand, sollte klar sein, er hält sich im Zusammensacken dann mit eben dieser fest, leknt den Wagen damit in einer solchen Situation in den Graben.

(Also dem entsprechenden Fahrer vorher auch noch sagen, mit welcher Hand er den Wagen lenkt, zum Glück die meisten mit der linken)

Glück? Ausgerechnet dort befindet sich der Gegenverkehr, welcher aber mit Glück gerade nicht vorhanden ist, wenn du ins Lenkrad greifen sollst.


Also nochmal, Tempo 100, als um die 30 meter die Sekunde. Der Fahrer sackt in sich zusammen, und zwar ohne Vorwarnung, sonst hätte er eventuell vorher noch eine Notbremsung einleiten können (Hier wäre also ein briefing des Fahrers Sinnvoller)

Der Beifahrer schaut ihn nicht dauerhaft an, auch befindet sich kein Monitoring im Fahrzeug, welches darauf hinweist. Also muß der Beifahrer erstmal merken das was nicht stimm. Eine Sekunde? Dann den Schrecken weg stecken das der Wagen plötzlich aus dem Kurs kommt, eventuell in den vorhandenen Gegenverkehr, um dann Maßnahmen, welche vorher geübt und angesprochen wurden, zu ergreifen.

2-3 Sekunden? Denke das ist eine realistische Zahl vom Eintritt des Ereigniss bis zur Maßnahme. Oder eben gut 100 Meter.



Es kommt nicht auf ein Planspiel oder ein briefing hierbei an, der Faktor Zeit und Strecke ist hier einfach viel zu unverhältnismäßig, um richtig zu reagieren.



Einzig der Fahrer lenkt geradeaus weiter wäre eine Situation, welche vom Beifahrer zu managen wäre. Ja, dann kann man weiter lenken. Bevor man nun versucht die Sitzverstellung zu erreichen, wer schaut in der Zeit auf die Straße??? würde ich dann das Bein des Fahrers an der Hose hoch ziehen, das dürfte zum Gas weg nehmen reichen. Und dann wie beschrieben, Zündung aus, Gang raus, Leitplanke, etc.



Planspiele haben eine ganz andere Sinngebung. Hier soll das große Ganze geübt werden, Zusammenhänge aus der Vogelperspektive erkennen, falsche Entsscheidungen anhand der Folgen durchspielen können.

In keinem Planspiel beschäftigt man sich, z.B. bei einem Autounfall, um den einzelnen Feuerwehrmann, oder den Patienten als solchen, eine Ablage wird eingeplant, der Rettungsmittelhalteplatz und seine Probleme, etc.

Ein Planspiel ist auf längere Erkenntnisse ausgelegt, überzeichnet meist einen Zeitraum von Stunden oder Tagen.

Kein Pilot der Welt hat ein Planspiel durchgespielt, in der ein Triebwerk ausfällt, das hat er in einem Simulator durchgeübt, in welchem er vorher gebrieft wurde, die Situationen wurden tausendmal geübt.


Ist ja schön das man hier über solche erreignisse Diskutiert, und hofft eine Lösung zu finden, aber einen Reifenplatzer zu meistern, dies zu üben ist weit aus Sinvoller in meinen Augen, schon alleine weil deren Häufigkeit öfter ist.


Moin
Björn