Priusfreunde.de

Guten Tag,
wie könnte der Beifahrer (z.B meine Frau) wenn ich während der Fahrt
plötzlich ausfalle (Herzversagen oder ähnliches) den Prius zum Stehen bringen?
Klaus

durch den Fußraum, an der Mittelkonsole ist ja Platz, auf die Bremse treten und Lenkrad führen.
Das Gas wird bei Bremsbetätigung sofort automatisch weggenommen.
Ich würde es vorher mal auf dem Parkplatz oder geparkt üben.

Naja, auch nicht anders als bei einem herkömmlichen Fahrzeug.
Ich wüsste nicht, was man von der Beifahrerseite aus vernünftig machen könnte, außer das Auto ohne Gang bzw. in Neutral-Stellung ausrollen zu lassen und das Lenkrad zu führen. Ggf. je nach Fahrzeugtyp die Handbremse (falls noch vorhanden) nutzen, um das Ausrollen zu verkürzen.

Wenn man zwingend bremsen müsste, wird es immer schwierig, egal mit welcher Antriebsart.

eppf

Die Frage hatte ich - aus gegebenem Anlass - hier auch schon mal gestellt. Wichtig ist, dass ihr da vorher ausgiebig drüber sprecht und es mal probiert.

Sie kann ganz normal lenken, ausweichen und an der Leitplanke verzögern.
Der Schalter auf B verzögert zwar, sorgt aber nicht für ein sicheres, schnelles anhalten.
Die Parkbremse ist für sie unerreichbar.
Der Parkschalter ist während der Fahrt ohne Funktion.
Es bleibt nur: Sie muss von rechts versuchen, die Fußbremse zu betätigen.

und OHNE dabei das Lenken vergessen.

Unmöglich, zumal die Beine des ausgefallenen Fahren nicht plötzlich weg sind.

In N schalten (Hebel ein paar sec in N-Stellung drücken) und sanft ggf. an der Leitplanke anlegen und damit bremsen. Nicht einfach, aber besser als einen kräftigen Crash gegen ein Hindernis riskieren. Bei Bergabfahrt unbedingt an die Planke oder Mauer oder Hang anlehnen, bevor man zu schnell word und die nächste Kurve nicht bekommt. Von der Beifahrerseite lenken, ohne sich abzuschnallen ist auch nur begrenzt möglich. Und Abschnallen ist in einer solchen Situation ein absolutes NoGo.

Für Autos mit elektronischer Parkbremse (statt normaler Handbremse) gut zu wissen: Drückt oder zieht man den Schalter der Parkbremse während der Fahrt (bei manchen Autos in Mittelkonsole verbaut), bremst das Auto bis zum Stillstand. Die Bremswirkung ist dabei deutlich höher als die einer konventionellen Handbremse. Reicht beinahe an eine ABS-Bremsung heran.

Bei Mercedes ist die Feststellbremse links im Fahrerfußraum, also keine Chance die als Beifahrer zu erreichen. Eventuell hilft den ersten Gang reinzuwürgen.

Wahlhebel auf N drücken und dort halten ist eine ziemlich gute Idee, weil dann der Antrieb weggschaltet wird - selbst, wenn ein bewusstloser Fahrer mit dem Fuß auf dem Gas stehen bleibt.

Andere Methode: Den POWER-Knopf einige Zeit gedrückt halten schaltet das System ab. Damit entfällt ebenfalls der Antrieb, aber leider auch die elektrische Servolenkung. Die bei allen HSD-Modellen mit Joystick automatische Parksperre löst in Fahrt zwar nicht aus, aber weil nach kurzer Zeit die Bremskraftunterstützung ausfallen wird, erscheint das eher als keine gute Idee.

Lenken und das Fahrzeug irgendwie zum Stehen bringen ist der nächste Schritt. Im Idealfall kann man das Auto einfach ausrollen lassen. Wenn das nicht ausreicht, sanft seitlich gegen eine Leitplanke, Mauer oder sonstige Begrenzung lenken. Blechschäden spielen keine Rolle, wenn es um Menschenleben geht

Mit dem Fuß auf die Bremse treten, obwohl da jemand im Weg sitzt - das wird nicht einfach. Mit einem Prius I oder II bestehen für eine solche Aktion sogar noch relativ hohe Erfolgsaussichten, weil keine Mittelkonsole im Weg ist. Aber einfach wird das trotzdem nicht.

Ausführliche Diskussion zum gleichen Thema:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=13&id=111304

Grüße, Egon

Ob beim Abschalten via Startknopf die Bremskraftverstärkung ausfällt ist doch eher nebensächlich, wenn man eh nicht zum bremsen kommt. So schaltet man ab und lässt den Wagen ausrollen.
So gesehen die einfachste Methode. Man muss eben in der Panik nur lang genug drücken. Die 3 Sekunden klingen nicht lang, in der Praxis ist es das schon. Ich habe es bei all meinen Toyota getestet. Es funktionierte überall. Nur war der Kopf beim Versuch abzuschalten schon soweit das der Gedanke kam : Das funktioniert nicht!.
Aber es geht.

Ich meine mich zu erinnern, das auch bei der Notabschaltung während der Fahrt, die Servolenkung und die Bremse weiterhin "leicht" gehen.

Doch da es im Fall der Fälle eh eine gefühlte Ewigkeit dauert bis die Abschaltung kommt, ist der schnellste und einfachste Weg den Vortrieb abzuschalten - einfach auf P drücken und dann das bereits geschriebene zu tun.
Keine Sorge, er würgt da nicht P rein, sondern schaltet auf N

Der Tipp mit der der e-Handbremse ist übrigens auch korrekt! Wer das nicht kennt, wird sich über deren Bremswirkung wirklich erst einmal wundern

...witzigerweise habe ich das gerade mit meinem beifahrenden Sohn thematisiert...mir war ein wenig blümerant, aber nur ein ganz wenig : also , wir haben folgenden Ablaufplan besprochen . 1 .) kurzfristig in das Lenkrad greifen und versuchen Kurs zu halten ( funzt ganz gut - habe ich schön öfters mit meiner Frau geprobt) allerdings schiweriger, wenn Fahrer auf dem Lr liegt 2.) Warnblinker anschalten 3.) Joystick auf N - damit er wenigstens nicht weiter beschleunigt, es sein denn, es geht bergab. und 4.) sich über die Mittelkonsole halbwegs schwingen ( mein Sohn ist noch jung, schlank und beweglich) um das Bremspedal mit dem linken Fuß zu erreichen und die Bremse angemessen kräftig betätigen - wenn man denn sich an den Beinen des außer Kraft befindlichen Fahrers vorbeidrängeln kann ( Ist beim Prius ja ganz gut zu ereichen, da der Fußraum ja auch durchgängig ist!)

Besser is allerdings, wenn nich nötich !

Sofern der ausgefallene Fahrer nicht krampfhaft mit dem Fuß auf dem Gaspedal steht, kann auch ein Schalten in "B" zur Tempoverringerung beitragen, bis zum Stillstand wird das aber nicht führen.

Abbremsen an der Leitplanke halte ich für ungeübte Fahrer (noch dazu von der Beifahrerseite aus) für recht gefährlich. Lenkt man hier zu stark ein, gerät das Fahrzeug in's Schleudern.

</h0uz3>

Claro schrieb:
...witzigerweise habe ich das gerade mit meinem beifahrenden Sohn thematisiert...mir war ein wenig blümerant, aber nur ein ganz wenig : also , wir haben folgenden Ablaufplan besprochen . 1 .) kurzfristig in das Lenkrad greifen und versuchen Kurs zu halten ( funzt ganz gut - habe ich schön öfters mit meiner Frau geprobt) allerdings schiweriger, wenn Fahrer auf dem Lr liegt 2.) Warnblinker anschalten 3.) Joystick auf N - damit er wenigstens nicht weiter beschleunigt, es sein denn, es geht bergab. und 4.) sich über die Mittelkonsole halbwegs schwingen ( mein Sohn ist noch jung, schlank und beweglich) um das Bremspedal mit dem linken Fuß zu erreichen und die Bremse angemessen kräftig betätigen - wenn man denn sich an den Beinen des außer Kraft befindlichen Fahrers vorbeidrängeln kann ( Ist beim Prius ja ganz gut zu ereichen, da der Fußraum ja auch durchgängig ist!)

Besser is allerdings, wenn nich nötich !



Also ich weiß ja nicht, was für tickende Zeitbomben unter euch sind, aber wenn ich mir das hier so durchlese, platzt mir der Kragen! Verantwortungsloser geht es wohl nicht mehr, wenn ich weiterfahre, obwohl es mir offensichtlich so schlecht geht, dass ich schon mit dem Beifahrer besprechen muss, wie er sich verhalten soll, wenn ich während der Fahrt ausfalle!

stell Dir vor, Dir platzt während der Fahrt der Kragen und Du bekommst einen Herzinfarkt vor lauter Ärger.

Und dann?

Wenn ich Dein Beifahrer wäre, wüsste ich was zu tun ist...

Aber dass Dir jetzt schon fast der Kragen platzt, würde ich an Deiner Stelle mal über eigene Verantwortung für das Führen eines KFZs nachdenkten.



In einer solchen Notsituation geht es darum mit möglichst wenig Schaden die Situation zu entschärfen. Wenn dabei der Wagen drauf geht, egal. Hauptsache keinen Personenschaden.


BTW: Herzinfarkt, Schlaganfall usw. kündigen sich nicht unbedingt vorher an.

Loui schrieb:
Also ich weiß ja nicht, was für tickende Zeitbomben unter euch sind, aber wenn ich mir das hier so durchlese, platzt mir der Kragen! Verantwortungsloser geht es wohl nicht mehr, wenn ich weiterfahre, obwohl es mir offensichtlich so schlecht geht, dass ich schon mit dem Beifahrer besprechen muss, wie er sich verhalten soll, wenn ich während der Fahrt ausfalle!
Du wirst auch noch älter, junger Priusfreund.

Zum Thema, ich wiederhole mich, *zack* den B-Modus aktivieren und dann in Ruhe weiter vorgehen. Ruhe ist eh das Wichtigste, das man beim Autofahren braucht. Auch als Beifahrer. Die größte Gefahr scheint mir bei dem Thema, wie so oft, wenn jemand panisch wird bzw. die Nerven verliert.
Vielleicht kann man sowas auf abgesperrten Strecken trainieren, ähnlich Fahrsicherheitstraining? Wer kann schon das Auto abfangen, wenn plötzlich das Rad hinten und kurvenaußen in einer Kurve den Grip verliert? Ist mir z.B. schon im Winter passiert.
Timing ist wichtig. Nicht zu lahm, nicht zu schnell. Also mit Ruhe zügig agieren ist in Notsituationen angesagt. Planen kann man sowas ohnehin nicht. Aber theoretische Überlegungen, erörtern welche Möglichkeiten es geben könnte, ist sehr vernünftig! Sehr vorteilhaft, wenn man im Fall des Falles schnell zwischen verschiedenen Maßnahmen wählen kann, ohne erst über die Möglichkeiten nachzudenken!

LG
Klaus