Priusfreunde.de

Hallo haribo,

danke für die prompten, konkreten und äußerst sachdienlichen Antworten. Da nun alle mein Problempunkte, auch dank deiner/eurer massiven Mithilfe geklärt sind, kann ich mich um die nächsten Schritte kümmern.

Heute habe ich die Bremsen kontrolliert:
Vorne: Scheibe ~ 1 mm Verschleiß/Seite, Belag ~ 4 mm, gleichmäßiges Bremsbild
Hinten: Scheibe ~ 0,2 mm Verschleiß/Seite, Belag ~ 7 mm, ungleichmäßiges Bremsbild

Die Vorderbremse ist am Ende und muss in den nächsten 2 Monaten gewechselt werden, das wie muss ich noch sehen. Danach, wie in den letzten Jahren üblich, auf nach Hamburg-Farmsen, die Verwandtschaft beglücken. Es verbinden mich viele, sehr schöne Erinnerungen an den Norden (Hamburg - eine wahre Perle des Nordens, Sylt, Cuxhaven, Bad Segeberg, Katamaranfahrt HH - Helgoland,...).

Viele Grüße,

degdi

Moin

@degdi
Ich warte noch auf eine Antwort. Wenn du den zitierten Post ganz gelesen hast, Haribo kommt auch darin vor, dann wirst du gemerkt haben das ich keine einzige Anleitung wollte, und auch keine bekommen habe, wie ich die Bremse zerlege.
Es ging um ein Fehlerbild, und um die deaktivierung der automatischen Bremse.

Aber auch ich bekam damals als erste Antwort: Nicht an der Bremse spielen.

Also nochmal, da du so große Augen machst, auf behalten, ganzen Thread lesen und denn den Unterschied merken. Wäre nett von dir.

Da du aber gar nicht auf sowas reagierst, fühle ich mich bestätigt.

Moin
Björn

Seit gut 20.000km sind meine Bremsen im P2 toppfit und ich danke nochmals dem TE für seinen fachlich gut geschriebenen und bebilderten Beitrag

Bald ist wieder Sommerreifenwechsel angesagt und ich werde bei der Gelegenheit vorne wie hinten die Bremsbelagführungen im Bremszangenträger reinigen und leicht fetten.
Gut gängige Beläge ist die halbe Miete für ein langanhaltendes gutes Tragbild der Bremsscheiben, vor allem auf der hinteren Fahrzeugachse.

Grüsse, Helmut

Hallo @Friesel,

ich hänge mich hier mal dran, da meine Fragen allgemein sind. Demnächst möchte ich die vorderen Bremssättel runter nehmen und wegen des schlechten Tragbildes nachsehen.
Falls nötig habe ich mir
diese hierzur Vorsicht gekauft.
1) Das Paket enthält zusätzlich 4 Blechplatten mit Klebefolie auf der Innenseite. Diese werden auf die Rückseite der Bremssteine aufgeklebt. Richtig? Ist Dir das bekannt.
2) Keramikpaste kommt auf die Führung der Bremssteine im Bremssattel. Richtig?
3) Keramikpaste auch auf die Rückseiten der Bremssteine? Das hieße auch auf den Bremskolben? Falsch oder richtig?
Hab mir dieses Langzeitfett besorgt, für Führungsbolzen wenn vorhanden.
Ich hoffe ich habe Dir genug Löcher in den Bauch gefragt. Ich habe mich ansonsten ausgiebig informiert, aber möchte doch alles perfekt bewerkstelligen.

MfG Harzbube.

Moin
Nun, Harzbube, du mußt mein Unverständniss verstehen. Bei aller Löblichkeit das du dich ausreichend informieren möchtest um alles richtig zu machen, so bin es nicht ich der hier eine Anleitung verfasst hat.

Ich bin nur derjenige welche, der sagt das man insbesonder bei Bremsen, vor allen bei Zweifeln, vorsicht walten lassen sollte.

Aber das hast du sicher auch so gelesen und du wolltest dich in die Reihe der Ironiker einreiehn, welche dies auch nicht verstanden haben.

Lassen wir es doch endlich gut sein.

Moin
Björn

Kleine Bremsenwartung Vorderachse P2:

Der Bremssattel wird komplett abgeschraubt und dann herausgenommen. Wenn es schwer geht, Schraubenzieher als Hebel benutzen. Den Bremssattel am besten mit einem Draht vorläufig an der Fahrwerksfeder befestigt, damit der Bremsschlauch nicht kaputt geht.

Dann den Belagträger komplett abschrauben. Wenn die Bremsbeläge freigängig sind, kann man sie herausnehmen. Ansonsten einfach den Belagträger mit verklemmten Bremsklötzen herausnehmen. Bremsklötze können jetzt mit leichten Hammerschlägen ganz einfach herausgeschlagen werden. Funktioniert auch bei extrem festen Klötzen. Bleche aus den Führunggsschienen herausnehmen. Führungschienen mit einer Feile metalisch blank feilen. In schlimmen Fällen darf auch eine Flex mit Drahtbürste genommen werden. Aber aufpassen, dass man mit der Drahtbürste der Flex kein Material am Anfang und Ende der Führungsschiene abträgt. Manschette des Führungsbolzen kontrollieren, Führungsbolzen herausnehmen, abwischen, prüfen, mit viel neuem Fett einsetzten, zusammendrücken, dabei heraustretenes Fett abwischen.
Die Edelstahlbleche alle sauber machen.

Anti-Quietschbleche von den Bremsbelägen abnehmen. Bremsbelag leicht abschleifen (Rost weg), wo er in die Führung des Belagträgers rein geht. Dann ordentlich Keramikpaste auf das Vollblech, Gitterblech drauf und das ganze dann auf den Bremsklotz clipsen.

Bremskolben zurückdrücken, Belaghalter anschrauben, Keramikpaste in die Führungsschienen, Bleche einsetzten, Keramikpaste auf die Gleitfläche für den Bremsklötze. Bremsklötze einsetzen. Auf die Rückseite der Bremsklötze zu den Kontakstellen von Kolben und Bremszange Keramikpaste auftragen. Bremssattel aufsetzten und festschrauben.

Wer das ganze pro Seite in weniger als 15 min schafft, darf Mechaniker werden

Und immer aufpassen, dass kein Fett/Keramikpaste auf die Bremsscheibe oder auf die Vorderseite der Bremsbeläge kommt. Von der Bremsscheibe kann man es ja notfalls abwischen, beim Bremsbelag schauts schwieriger aus.

Danke @alexauto321 für Deine ausführliche Beschreibung. Ich hab mal hier 2 Bilder von den Belägen eingestellt. Ich habe zu den Belägen eine bebilderte Einbauanleitung erhalten, aber ohne diese Bleche.


Mir ist nicht klar, warum diese Bleche extra aufgeklebt werden müssen.
Hab das Schutzpapier ein wenig angehoben.
Weisst Du mehr darüber? Andere Meinungen dazu werden gern angenommen.

MfG Harzbube.

Moin
Sicher das es klebe ist? Oftmals ist dort nur eine AntiQuitsch Paste drauf, die wie ein Kleber wirkt.
Ohne Anspruch auf richtigkeit, bei mir ist da Paste drauf quitscht nichts, und Bremse funktioniert.

Moin
Björn

Friesel schrieb:
Moin
Sicher das es klebe ist? Oftmals ist dort nur eine AntiQuitsch Paste drauf, die wie ein Kleber wirkt.
Ohne Anspruch auf richtigkeit, bei mir ist da Paste drauf quitscht nichts, und Bremse funktioniert.

Moin
Björn
Ist mit Sicherheit Kleber. Danke Harzbube.

harzbube schrieb:
Friesel schrieb:
Moin
Sicher das es klebe ist? Oftmals ist dort nur eine AntiQuitsch Paste drauf, die wie ein Kleber wirkt.
Ohne Anspruch auf richtigkeit, bei mir ist da Paste drauf quitscht nichts, und Bremse funktioniert.

Moin
Björn
Ist mit Sicherheit Kleber. Danke Harzbube.

Hab noch mal nachgeschaut. Bin mir jetzt nicht mehr sicher. Klebt schon ein wenig, aber so wie gewohnt klebt die Beschichtung nicht.
Doch Antiquitschpaste?
Meine Fragen stelle ich nur um alles besser verstehen zu wollen. Warum, weshalb, wieso.
An technischem Verstand und Fertigkeiten alles zu de- und wieder zu montieren, fehlt es mir nicht.

Danke @Friesel.

MfG Harzbube.

Ich habe Beläge von TRW verbaut, aber gestattet den Hinweis bzw. die offene Frage: bei meinen Belägen ist bereits auf dem Belagträger ein runder Anti-Quietsch-Belag angebracht, auf den der Bremskolben wirkt. Die Bleche hat der Mechaniker nicht mehr verbaut und mir erklärt, daß es verschiedene Systeme gibt. Da nun Harzbube eine Anleitung ohne Bleche hat frage ich mich, ob die beigelegten Bleche überhaupt gebraucht werden. Ich bin immerhin 14Mm seitdem gefahren und es quietscht nichts und bremst gut.

LG
Klaus

alexauto321 schrieb:
Kleine Bremsenwartung Vorderachse P2:
Der Bremssattel wird....

Danke für die tolle Beschreibung!

Ich vermute dass dies auch für den P3 so ähnlich abläuft?

Auch die Hinweise Anderer bezüglich der Sicherheitsrelevanz des Eingriffes ist - wenn auch meines Erachtens etwas hart formuliert - gerechtfertigt. Es betrifft ja auch die anderen Autofahrer.

Gruß alupo

Moin

Antiquitschpaste weil: einige nutzen noch, trotz verbot, ohne Probleme, ihre Kupferpaste, andere hingegen nutzen Keramikpaste. Auf den gezeigten Flächen wirkt diese Vibrationen entgenen, eben "antiquitsch". Nur zum Verständniss.

An allen anderen Flächen kann sie als Schmiermittel genutzt werden, mit dem schönen Nebeneffekt das sie ein festbrennen verhindert. Fett auf offenen Führungen wird sich im Sommer bei öfteren Bremsen verflüssigen und verschwinden, in geschlossenen Führungen kann man dies aber einsetzen. Ich nutze an der Bremse nur Paste.

@alupo
Die Bremse im Prius baut auf Uralter Schwimmsatteltechnik, vorne wie hinten, auf. Die Trommel ist ebenfalls ein Uraltes Prinzip. (Handbremse am P2)
Hat man eine begriffen, dann versteht man vom Grundsatz jede andere dieser Art. Es ändern sich dann nur noch Befestigung und eventuell Drehmomente.

Also, ja, auch der P3 ist ähnlich aufgebaut, auch wenn ich noch nie einen gemacht habe.

Moin
Björn

Moin
@KSR
Quitschende Bremsen kan verschieden Ursachen haben. Die häufigste ist billige Komponenten. Dort schwingt dann quasie der Belag beim Anlegen schon so stark, das die Zange gat nicht anders kann als mitschwingen, quitschen.
Hier hilft es oftmals, wenn man die Kanten der Beläge auflaufend etwas schräg anfeilt. Gute Beläge haben meist eh eine Fase an den Kanten, vor allem aber besseres Material iin den Belegen.

Zweite Ursache ist eine verschlissene Bremse. Zunächst quitscht dann gerne der entstandene Rand an den Scheiben, insbesondere wenn Man die Bremse mal zerlegt hat ohne zu erneuern.

Richtig schreien tun dann noch gerne die Verschleißanzeiger, wenn diese dank abgenutzter Bremse aufs Eisen der Scheibe kommen.

Erst als letzter Punkt kommt fehlende Paste an den Belägen.

Moin
Björn

Der P2 hat vorne Schwimmsattel. Hinten hatte er anfangs Festsattel und später dann Schwimmsattel. Unbedingt vorher nachschauen was verbaut ist, die Bremsbeläge sind selbstverständlich komplett anders.

Als Anti-Quietsch gibt es verschiedene Systeme. Beim P2 wurden standardmäßig Bleche verwendet. Also Reihenfolge: Bremsbelag, Gitterblech mit Paste, Vollblech. Bei den meisten anderen Fahrzeugen werden Bremsbeläge verwendet, die auf der Rückseite einen aufgeklebten Dämpfungbelag haben. Man muss vor der Montage das Schutzpapier entfernen. Der Belag klebt dann.

Das System mit klebenden Blechen kannte ich bisher nicht. Da die Bleche aber die Befestigungshacken haben, bleibt als einzige Möglichkeit die Bleche auf die Bremsbeläge zu kleben. Hat dann den gleichen Effekt wie die Originalbleche mit Paste dazwischen. Auf keinen Fall die Originalbleche und die Zubehörbleche montieren. Entweder oder!

Achso noch etwas: Niemals Fett in offene Führungen. Da gehört nur Paste drauf. Das Fett wird nur für die mit Gummitüllen verschlossenen Führungsbolzen verwendet.

Keine Kupferpaste auf Aluteilen verwenden. Es kommt zu einer elektrochemischen Reaktion die die Aluteile anfrisst.