Priusfreunde.de

@KSR

Das was du beobachtest, stellen viele Soziologen auch fest. Meine Mutter ist damals noch bei der Antiatomkraftdemo in Brockdorf von der Polizei zusammengeschlagen worden. Mir hat sie immer vorgeworfen, dass ich nicht demonstrieren gehe, sie hätte wenigstens was getan.
Recht hatte sie!
Mit Faulheit hat das, denke ich, nicht soviel zu tun. Sondern mit totaler Überforderung und einhergehendem Desinteresse an allem.
Gab es früher noch klare Gegner "Böse Atomkraft" weiß man doch gar nicht mehr wo man ansetzen soll. Die Informationsflut ist unerträglich geworden, Flucht, Krieg, Krebs, Atomkraft, Ernährung, Tierschutz, Entwicklungshilfe. Jeder kämpft mit schlechtesten Nachrichten und Bildern um die Aufmerksamkeit der Menschen, mit dem Effekt, dass alles nur noch ein Rauschen wird und man besser gar nichts mehr macht.
Der falsche Weg, keine Frage. Allerdings menschlich, das Hirn schaltet ab, Gleichgültigkeit setzt ein, als Selbstschutz vor Überforderung.
Das was jetzt noch zieht ist positives Lebensgefühl, das greift Apple z.B. auf, verspricht ein leichteres Leben durch die Nutzung ihrer Produkte.

Und genau da müssten auch alternative Antriebskonzepte ansetzen! Verkauf geht nicht über "Soviel sauberer, gut für die Umwelt, nachhaltig". Sondern über: "So cool, so hipp, so anders, so einfach!"

Effektiv regieren ca. 200 der reichsten Familien den Planeten. Per Geld kauft man sich die Medien und Ruhe ist im Schuhkarton. Jene mit Weisheit nicht so Gesegneten spielt man 'Demokratie' vor, damit sie meinen, sie würden mitregieren. Wahrscheinlich wollen jene das auch glauben.
Demonstrationen sind oft regierungs-oder geheimdienstgesteuert - insofern die Demos nicht ideologisch auf Linie sind oder dem Kapital nicht dienlich, könnt ihr demonstrieren wie ihr wollt, das juck jene mit den Billionen und Waffen herzlichst wenig.
Viel wichtiger ist es das Volk zu unterhalten oder künstliche Oppositionen zu schaffen die sich selbst bekriegen. Es scheint nichts einfacheres zu existieren, als Millionen Menschen nach Belieben wie die Puppen tanzen zu lassen.

prius2010 schrieb:
(...) könnt ihr demonstrieren wie ihr wollt, das juck jene mit den Billionen und Waffen herzlichst wenig.


Das ist definitiv nicht richtig und sogar eine gefährliche Einstellung!

Sicher, die Meinung interessiert die Entscheider herzlich wenig. (Es sei denn die Mehrheit, die die Entscheider wählen würden haben eine anderer Meinung) Aber man kann durch Demos dadurch etwas bewegen, dass es unbequem wird indem:

A- es teuer wird - siehe Castor-Transporte
B- es das Image derjenigen, gegen die demonstriert wird, nachhaltig schädigen

Nichts zu sagen, ist auch eine stille Zustimmung und macht diejenigen stark, die die Gegensätzliche Meinung vertreten.
"Juckt die eh nicht" kann also dazu führen, dass eine Minderheit eine Geselschaft lenken kann, weil die Mehrheit geschwiegen hat.

Eigentlich sind wir ja fast zu politisch für ein Auto-Forum. Andererseits ist es naheliegend, bei der Feststellung das ein tolles, umweltfreundliches Auto wenig Interesse hervorruft, zu überlegen warum das so ist.
frufus schrieb:
@KSR

Das was du beobachtest, stellen viele Soziologen auch fest. Meine Mutter ist damals noch bei der Antiatomkraftdemo in Brockdorf von der Polizei zusammengeschlagen worden. Mir hat sie immer vorgeworfen, dass ich nicht demonstrieren gehe, sie hätte wenigstens was getan.
Recht hatte sie!
Ich wurde nie verhauen und wenn Steine flogen habe ich mich auch immer schnell woanders hin begeben. Aber ich war einer mehr, der gezeigt und gesagt hat was er nicht will und der im Weg herum stand.

Mit Faulheit hat das, denke ich, nicht soviel zu tun. Sondern mit totaler Überforderung und einhergehendem Desinteresse an allem.
Gab es früher noch klare Gegner "Böse Atomkraft" weiß man doch gar nicht mehr wo man ansetzen soll. Die Informationsflut ist unerträglich geworden, Flucht, Krieg, Krebs, Atomkraft, Ernährung, Tierschutz, Entwicklungshilfe. Jeder kämpft mit schlechtesten Nachrichten und Bildern um die Aufmerksamkeit der Menschen, mit dem Effekt, dass alles nur noch ein Rauschen wird und man besser gar nichts mehr macht.
Der falsche Weg, keine Frage. Allerdings menschlich, das Hirn schaltet ab, Gleichgültigkeit setzt ein, als Selbstschutz vor Überforderung.
Da mag was dran sein.
Das was jetzt noch zieht ist positives Lebensgefühl, das greift Apple z.B. auf, verspricht ein leichteres Leben durch die Nutzung ihrer Produkte.

Und genau da müssten auch alternative Antriebskonzepte ansetzen! Verkauf geht nicht über "Soviel sauberer, gut für die Umwelt, nachhaltig". Sondern über: "So cool, so hipp, so anders, so einfach!"
Demnach wäre die Marketingabteilung von Toyota schuld. Mich hat der P2 durch sein Fahrgefühl überzeugt. Das er gleichzeitig sparsam und zuverlässig war, hat die Sache komplett gemacht. Ich wurde damals ja zur Probefahrt genötigt. Von einem User, den ich schon vor der Anmeldung hier kannte. Vom Prius selbst habe ich fast nie etwas gehört. Am ehesten wahrscheinlich durch die TÜV- oder ADAC-Statistiken. Das der P2 nur 170 fuhr, das wußte ich und das hat mich eine Zeit lang vom Kauf abgehalten. Wie geil das Fahrgefühl ist, wußte ich nicht. Eine Werbung "gleiten sie jetzt entspannt und völlig ruckfrei durch den täglichen Stop&go zur Arbeit" habe ich nie vernommen. Oder auch "Anlasser, Lichtmaschine Turbolöcher sind von gestern. Heute hat man Drehmoment vom Elektromotor ab 0km/h".

prius2010 schrieb:
... Demonstrationen sind oft regierungs-oder geheimdienstgesteuert ...
Das glaube ich Dir. Aber der Schlußfolgerung schließe ich mich nicht an.

frufus schrieb:
... Aber man kann durch Demos dadurch etwas bewegen, dass es unbequem wird indem:

A- es teuer wird - siehe Castor-Transporte
B- es das Image derjenigen, gegen die demonstriert wird, nachhaltig schädigen
...
Genau.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Eine Werbung "gleiten sie jetzt entspannt und völlig ruckfrei durch den täglichen Stop&go zur Arbeit" habe ich nie vernommen. Oder auch "Anlasser, Lichtmaschine Turbolöcher sind von gestern. Heute hat man Drehmoment vom Elektromotor ab 0km/h".
Richtig, hier könnte Toyota werbetechnisch noch deutlich aufmöbeln. Klar gibt es viele Leute, die mit technischen Details gar nichts anfangen können, aber eine Aufzählung von Teilen, die man häufig mit Defekten in Verbindung bringt, allen voran die LiMa, würde bei nicht wenigen Leuten ein Positiv-Flag setzen.

Ebenso eine Aussage wie "stressfrei Automatik fahren", ohne Mehrverbrauch wie bei der Wandlerautomatik und ohne DSG-Kostenrisiko wäre für viele Leute interessant.

Man braucht sich ja bloß mit technisch versierten Leuten unterhalten, bis hin zu einem KFZ-Meister. Da erkennt man schnell, wie gering das Wissen ausgeprägt ist, was beim HSD gar nicht mehr kaputt gehen kann, da nicht mehr vorhanden.

Wenn es die Leute nicht mitbekommen, die es wirklich wissen wollten, wenn man es ihnen denn sagen würde, dann gibt es offensichtlich ein Informationsdefizit! Wenn man etwas verkaufen will, dann ist Information eine Bringschuld des Verkäufers und keine Holschuld des potenziellen Kunden.

Ich sag's mal provokant: Dass es zwischenzeitlich eine gestengesteuerte Heckklappenfunktion auf dem Markt gibt, hat dagegen zwischenzeitlich der letzte Depp mitbekommen.

eppf

"Juckt die eh nicht" kann also dazu führen, dass eine Minderheit eine Geselschaft lenken kann, weil die Mehrheit geschwiegen hat. Im kleinen Maßstab auf eine Dorf-Gemeinde angewendet kann das mal funktionieren. Nur regiert in der Regel das Geld das Geschehen und dagegen könntest Du nur mit noch mehr Geld kontern.

Eine Mehrheit schweigt nicht nur, sondern wenn sie schweigt ist es ein stilles Einvernehmen mit der Situation, ausgenommen man lebt in einer Diktatur oder Demokratur (BRD zum Teil) - da bedeutet Widerstand (auch allein schon intellektueller) dann Gefängnis oder Tod - da schweigt man dann lieber.

Und nicht zu vergessen, dass Adolf Hitler demokratisch gewählt wurde...

Es gewinnt die Interessengruppe die das Manipulieren und Integrieren am besten beherrscht. Es geht meistens nie um irgendwelche Wahrheiten sondern um Kasten-Denken und die Bewahrung der Kasten-Systeme. Im Fall der Autoindustrie der BRD ganz primitv: BRD-Autos super - der Rest bäh. Wer meint die Herrschenden könnten in Wahrheitskategorien denken ist ein Träumer. Freilich sprechen sie bisweilen Wahrheiten aus, aber allein aus dem Grund sich Zuspruch zu erheischen bzw. Wählerstimmen.

Dr. Merkel war sehr ehrlich als sie sagte:
"Man kann sich nicht darauf verlassen, daß das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt, und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann."

Das Volk will auch ein Stückweit belogen werden.

Zudem muß eingestanden werden, dass die Mehrheit meistens primitiv und dumm ist und sich von allerlei Demogogen stehts führen läßt. Sie lernt in linken oder rechten staatlichen Schulen auch kein kritisches Denken mehr, da die Herrschenden überhaupt kein Interesse daran haben könnten, dass man sie durchschaut! Ziel aller staatlich geförderten Bildung ist meistens das Senken des Bildungs-Niveaus und vor allem die Denkweise vorzugeben wie gedacht werden darf. In dieser Denk-Matrix gefangen ist man gar nicht mehr in der Lage anders zu denken oder käme auf die Idee es zu tun oder will es auch gar nicht mehr. Man lese den Roman 1984. 1984 war schon immer Realpolitik - nur die Propaganda hat sich "verbessert".

eppf schrieb:
Ebenso eine Aussage wie "stressfrei Automatik fahren", ohne Mehrverbrauch wie bei der Wandlerautomatik und ohne DSG-Kostenrisiko wäre für viele Leute interessant.
Ich fahre ja nun eine hochgepriesene 8-Gang-Automatik von ZF. Aber im Stop-and-Go ist sie, hm, verbesserungswürdig. Hängt auch immer mit Start-Stop zusammen. Da bereitet mir die Salzburger Innenstadt nur Frust. Im YHSD (bisher nur zur Probe) war das viel ausgeglichener. Kein Wachschütteln beim Losfahren, keine Rucke (gerade im unteren Geschwindigkeitsbereich), kein Hochdrehen des Motors bei geringen Beschleunigungen. Das, die Sparsamkeit und die Robustheit des HSD überzeugen mich.

Schade, dass Toyota diese Komfort-Schiene nicht konsequent fährt - mit mehr Dämmung, geringere Geräuschkulisse auch bei größeren Beschleunigungen. Vertane Chance.

Könntest ja mal dem 3er ActiveHybrid testen. Würde mich interessieren, wie es sich dort verhält.

Ich bin markenspringender Kunde mit geringen Ansprüchen an Motorleistung. BMW ist mir das geforderte Geld nicht wert.

Mir ging es nur um die Vergleichbarkeit, da deine gemachten Erfahrung im Stadtverkehr auch andere Hybride bieten können, dachte du könntest das mit dem direkt Vergleich mal verifizieren, schade.

bgl-tom schrieb:
[quote]eppf schrieb:

Schade, dass Toyota diese Komfort-Schiene nicht konsequent fährt - mit mehr Dämmung, geringere Geräuschkulisse auch bei größeren Beschleunigungen. Vertane Chance.

Das tut Toyota, durch Lexus. Fahre den CT200h probe, das sollte deinen Erwartungen entsprechen.

Neben dem neuen Prius IV kommt ja auch der neue RAV4 Hybrid raus. Über diesen gibt es ja schon YouTube Videos, in denen ein hoher Komfortlevel ersichtlich ist mit Leder und hellen Nähten. In der Prius IV Pressenmeldung ist zu lesen, dass mit dem Prius IV eine neue Abteilung für das Interieur eingerichtet wurde. Rein technisch ist der Hybridantrieb ziemlich ausgereizt. Um sich abzuheben muss Toyota jetzt mit Design und Interieur aufstocken. Daher hoffe ich auf den 8.9., wenn der P4 das Licht auf der IAA der Öffentlichkeit erblickt.

frufus schrieb:
Das was jetzt noch zieht ist positives Lebensgefühl, das greift Apple z.B. auf, verspricht ein leichteres Leben durch die Nutzung ihrer Produkte.
Und genau da müssten auch alternative Antriebskonzepte ansetzen! Verkauf geht nicht über "Soviel sauberer, gut für die Umwelt, nachhaltig". Sondern über: "So cool, so hipp, so anders, so einfach!" Hmm. Ich bin über Apple seit Mitte bis Ende der 90er nicht mehr auf dem Laufenden. Es soll ja noch Apple Computer geben und auch User. Vom Smartphone einmal abgesehen.
Apple hatte anfangs enorme Visionen von denen viele Realität wurden.
Einige sind aber in absehbarer Zeit immer noch nicht zu verwirklichen. Ganz abgesehen davon, dass leider Windows Mitte der 90er die Spitzenreiterrolle übernommen hat.
Leider kann ich keinen Vergleich zwischen Apple und Toyota vornehmen, da ich nur Autofahrer bin und kein Branchenkenner.
Toyota hat zumindest in der Autobranche die Nase vorn. Vielleicht nur knapp, aber VW und die vielen Töchter ignoriere ich einmal, so wie ich früher Windows ignorierte und Apple den Vorzug gab.
Sollte es einzig und allein am Marketing liegen, dass ein Prius kein Vorbild mehr ist? Dann hat Toyota etwas falsch gemacht.
Ich meine, die Apple Computer der 80er und frühen 90er waren Spitzentechnik. HSD ist auch Spitzentechnik und für den Fahrer ebenso einfach zu handhaben wie ein Applesystem damals. Dennoch gewinnt, bzw. hat der normale Antrieb, mit Handschaltung die Vormachtstellung. Ähnlich wie Windows.
Es kann nicht nur am Marketing liegen, dass sich die altbackenen Konzepte mit all ihren Nachteilen weiterhin behaupten.
Gruß
Hybridfan5