Priusfreunde.de

cirr_s schrieb:
Übrigens, an die Städte-Umweltzonen glaub ich nicht. Fabrikneue Diesel werden leicht die 5er Plakette bekommen und wir stehen dann mit unseren P2/P3 doof da.
Genau das sehe ich eben nicht so! Im Gegensatz zu Plaketten und Abgaswerten bei Normbedingungen zählt bei der Luftmessung in den Städten nämlich das, was wirklich an Schadstoffen vorhanden ist und nicht das, was theoretisch aus dem Auspuff herauskommen darf.

Die Rathaus-Chefs werden gezwungen sein, hier zu handeln, sonst steigen denen die Bürger per Gerichtsbeschluss auf's Dach. Das kann man dann nicht mehr so einfach mittels Lobbyismus zur Seite schieben.

Der Stadtbürger hat ein Recht darauf, dass die Schadstoffgrenzwerte nicht mehr länger mit Füßen getreten werden, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ansonsten kann es für die Städte sehr sehr teuer werden, wenn z.B. jemand per Gerichtsurteil komplexe Filteranlagen für sein Haus durchsetzt. Das wäre im Prinzip auch nichts anderes, als die Mehrkosten für eine private Kita zu verlangen, wenn kein Platz in einer öffentlichen Kita vorhanden ist.

Man darf nur nicht den Fehler wie neulich bei der Kitafrage machen und Geld verlangen, sondern eine Lösung des Grundproblems!

eppf

Ja, Deutsche tun sich mit Autos schwer, die keine 200km/h fahren können (aktuelles Beispiel: Test Hyundai i20). Ich bin damit, dass ich mir bisher fast immer die Basismotorisierung kaufte, die absolute Ausnahme. Da kann man vor Nachbarn nicht posen - wenn meiner wüsste, dass ich nur einen 316i fahre, würde der auch nicht mehr so neidig, sondern eher mitleidig schauen.

Was können wir tun, damit sich das ändert? Etwas, denn wir haben das, was die (Automobil)industrie will, Geld - die einen mehr, die anderen weniger, tendenziell aber wahrscheinlich mehr als der Durchschnittsdeutsche. Geben wir es dort aus, wo wir es für sinnvoll halten. Sei es beim Autokauf, bei der Kleidung, bei den Nahrungsmitteln.

Nachdem ich mir Volker Pispers' Erklärung der Gesellschaft angehört habe ( ein aktuelleres Video), hat sich meine Sicht auf die Dinge fundamental geändert. Es bestätigt mir, dass verdammt viel schief läuft, zeigt aber, dass wir Mittel haben, etwas zu ändern.

Sorry für das teils politische Posting, aber irgendwie hängt alles zusammen.

PS: Wie kann man einfach einen Links auf Youtube setzen, ohne dass der Videoplayer eingebunden wird?

frufus schrieb:
Achso, noch ein kleiner Zusatz: Die kommende Generation Z interessiert sich kaum noch für Umweltschutz, Individualität und Status wird immer größer geschrieben, das wird sich auch in erhöhtem Desinteresse für alternative Antriebe ausdrücken. Gegensteuern kannst du nur durch Exklusivität a la Tesla.
Kannst du deine zweifelhaften Behauptungen auch belegen?

Ich sehe das ja nicht anders eppf,

aber was genau will die Stadt jetzt machen? Bisher wurden Umweltzonen eingerichtet nach Plakettenfarbe.

Aber wer bestimmt welches Auto, wie motorisiert ein Plakette Farbe X bekommt? Die Stadt wohl nicht.

Bleibt also ein totales Fahrverbot an bestimmten Tagen. Und wie fördert das jetzt einen Prius Kauf zulasten eine TDIs?

Verstehe ich wirklich nicht, außer über die Plaketten.

cirr_s schrieb:
Ich sehe das ja nicht anders eppf,

aber was genau will die Stadt jetzt machen? Bisher wurden Umweltzonen eingerichtet nach Plakettenfarbe.
Indem man ganz einfach unabhängig von der Plakettenfarbe ein Fahrverbot für Diesel einführt. Ok, auch ich sehe hier durchaus rechtliche Probleme, aber dann wäre als nächstes die Citymaut im Spiel. Beides hätte genug Sprengstoff, um einen gewissen Wandel, zumindest zu einer praxisnahen Schadstoffbeurteilung zu kommen.

Sagen wir es einmal so: Wenn die Städte gezwungen werden, die Grenzwerte nicht zu überschreiten, dann kommt Bewegung in das Ganze und es wird zwangsläufig irgendwie als erstes den Diesel mit seinem extrem hohen NOx-Ausstoß treffen.

Da wird wohl auch die Politik nicht mehr umhin kommen, Benziner (darunter Hybride) und Diesel getrennt zu behandeln, sonst bliebe ja nur noch ein gemeinsames Fahrverbot bzw. eine Citymaut für alle und dann wäre die Kacke noch viel mehr am Dampfen.

eppf

Das Problem ist m. E. der Unterschied der Bewertungen. Hier die Messung der tatsächlichen Luftqualität, dort die "normierte" Bewertung der einzelnen Fahrzeuge.

Damit wird eine Ursachenzuordnung unmöglich. Und das ist so gewollt. Schliesslich ist Lobbyarbeit gut bezahlte (und damit erfolgreiche) Arbeit.

gerbre schrieb:
frufus schrieb:
Achso, noch ein kleiner Zusatz: Die kommende Generation Z interessiert sich kaum noch für Umweltschutz, Individualität und Status wird immer größer geschrieben, das wird sich auch in erhöhtem Desinteresse für alternative Antriebe ausdrücken. Gegensteuern kannst du nur durch Exklusivität a la Tesla.
Kannst du deine zweifelhaften Behauptungen auch belegen?

Ich gehöre ja noch zur Generation Y, uns wird ja nachgesagt, dass wir noch relativ involviert und verbesserungswillig sind, aber schon dort merkt man deutlich das abnehmende Interesse für sein Umfeld. Plötzlich ist es sogar wieder cool Pelz zu tragen, das wogegen eine Generation vorher gekämpft wurde wird nun wieder mit Füßen getreten. Es wird kein Müll mehr getrennt "Landet doch eh alles am gleichen Punkt", es wird sich nicht mehr für Nachhaltigkeit interessiert "Ja, dann kann man ja nichts mehr essen". Durch die Komplexität des Alltags setzt ein komplettes Desinteresse für alles um einen rum ein. (es gibt immer Ausnahmen, dabei geht es um Tendenzen einer Generation).

Nun zur Generation Z (1995-2015 geborenen), bei denen ist es noch schlimmer, die Selbstliebe nimmt, dank dem gesellschaftlichen Zwang ununterbrochener Selbstdarstellung, ungeahnte Ausmaße an (Selfiestick lässt grüßen).

Ein Auszug aus einem guten Artikel dazu, da geht es zwar um die Arbeitswelt, beschreibt das "Problem" aber ganz gut:

Generation Z ist anders als ihre Vorgänger: Sie ist hochgradig auf ihre eigenen Ziele konzentriert und definitiv kein Teamspieler.

Quelle: derstandard.at/1325485714613/Future-Work...n-in-der-Arbeitswelt

Generation Z wird sehr wahrscheinlich den Wunsch der Selbstdarstellung auf neue Höhen treiben. Alternative Konzepte müssen da dann ganz extrem auf Individualität und Coolness setzen. Tesla macht das schon ganz gut. Aber ich hör da dann auch gern mal "Ne, das ist zu leise, fällt nicht auf, wenn ich so ein teures Auto fahre, dann soll das auch röhren." Allein "gut für die Umwelt" wird wenige jucken.

hverheyen schrieb:
Damit wird eine Ursachenzuordnung unmöglich. Und das ist so gewollt. Schliesslich ist Lobbyarbeit gut bezahlte (und damit erfolgreiche) Arbeit. Es ist aber das Problem und auch die Aufgabe der Stadtverwaltung, die Ursachen herauszufinden!
Als Bürger hat man das Anrecht auf Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte und zwar der gemessenen. Wenn sich jetzt herausstellt, dass z.B. die NOx-Werte sehr stark von der Frequentierung der umliegenden Straßen abhängt, bleibt der Stadtverwaltung gar nichts anderes übrig, als diese Erkenntnis in ihre Maßnahmen einfließen zu lassen.

Sich im Sinne der Autolobby Alibimaßnahmen einfallen zu lassen, die nichts bringen, können keinen Bestand haben, weil damit die Messwerte nicht heruntergehen.

Wenn jetzt die verschiedenen Plaketten keine ausreichende Differenzierung ermöglichen (es gibt ja Diesel, welche die EURO6-Grenzwerte für NOx auch im Praxisbetrieb einhalten und andere, welche diese um das 10-fache überschreiten), dann werden irgendwann die Fahrzeuge mit normgerechtem Ausstoß in Geiselhaft genommen. Dann könnte es glatt passieren, das die Hersteller gegenseitig aufeinander losgehen, weil manche zurecht nicht einsehen, warum sie trotz Einhaltung der Grenzwerte mitbestraft werden. Sei es durch ein Fahrverbot oder durch eine Citymaut.

Eines ist und bleibt unzweifelhaft. Die Einhaltung der Vorgaben in den Städten muss kommen, sonst steht den Städten eine Klagewelle ins Haus, der sie nicht mehr Herr werden und die ggf. mit vielen teuren Einzelmaßnahmen jeden Finanzhaushalt sprengen werden. Kopf in den Sand geht nicht mehr!

eppf

frufus schrieb:
Generation Z wird sehr wahrscheinlich den Wunsch der Selbstdarstellung auf neue Höhen treiben. Alternative Konzepte müssen da dann ganz extrem auf Individualität und Coolness setzen. Nach dieser Theorie müsste ein i-Car von Apple der absolute Marktrenner werden, egal was es kostet

eppf

eppf schrieb:
frufus schrieb:
Generation Z wird sehr wahrscheinlich den Wunsch der Selbstdarstellung auf neue Höhen treiben. Alternative Konzepte müssen da dann ganz extrem auf Individualität und Coolness setzen. Nach dieser Theorie müsste ein i-Car von Apple der absolute Marktrenner werden, egal was es kostet

eppf

Auch wenn ich kein Applefan bin, aber genau deshalb würde ich den Einstieg von Apple in den Geschäftsbereich begrüßen. Apple ist einfach eine Macht im Marketing, es gibt kein Konzern der es besser kann, ohne Zweifel! Sie schaffen es Produkte mit halben Nutzwert der Konkurrenz, zum doppeltem Preis zu verkaufen, dann können Sie auch entsprechendes Marketing für ein Produkt machen, welches vielleicht tatsächlich einen Mehrwert bietet.
Meiner Meinung nach geht es bei der Einführung der Elektromobilität in erster Linie um Marketing, nicht um Fakten.

frufus, perfekt getroffen! Ich bin derselben Meinung.

frufus schrieb:
Die kommende Generation Z interessiert sich kaum noch für Umweltschutz, Individualität und Status wird immer größer geschrieben, ... ... sehr schnell, sehr viel Geld verdienen ist "in" und damit schliesst sich der Kreis --> bei Gen Z spielt ein Tesla oder i-Car keine Rolex. Auf, auf. Schnell auf die richtige Seite der Schere gelangen.

Gruß
Hybridfan5

frufus schrieb:
Meiner Meinung nach geht es bei der Einführung der Elektromobilität in erster Linie um Marketing, nicht um Fakten.Vollkommen richtig, auch die Hersteller der weltbesten Dampfloks haben wohl seinerzeit versucht, die aufkommenden E-Loks schlechtzureden.

eppf

frufus schrieb:
Nun zur Generation Z (1995-2015 geborenen)
Wie wird das gerechnet, immer in diesem Turnus? Also 1974-1994=Gen.Y und 1953-1973=Gen.X? dann wäre ich Gen.X.

Ich gehöre ja noch zur Generation Y, uns wird ja nachgesagt, dass wir noch relativ involviert und verbesserungswillig sind, aber schon dort merkt man deutlich das abnehmende Interesse für sein Umfeld. Plötzlich ist es sogar wieder cool Pelz zu tragen, das wogegen eine Generation vorher gekämpft wurde wird nun wieder mit Füßen getreten.
Als Jugendlicher und junger Mann war ich so grob 10 Jahre immer mal wieder auf der Straße. Demonstrationen, ein Recht der Bürger in diesem Rechtsstaat! Gegen Atomkraft (Stichwort Tschernobyl) oder Pershing z.B.. Wo sind heute die jungen, starken Kämpfer? Ok, vor nicht all zu langer Zeit vor der EZB. Oder Pegida. Das sind für mich Demos, die rechts oder links winken. Aber wo gab es mal eine Demo gegen den Gestank die Gifte vom Straßenverkehr? Oder irgendwas konkretes mit Hand und Fuß?

... es wird sich nicht mehr für Nachhaltigkeit interessiert "Ja, dann kann man ja nichts mehr essen". ...
Die Argumentation gab es schon von 30 Jahren. Pure Faulheit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Anders kann ich mir nicht erklären, daß wenn man Null Schaden halt nicht verursachen kann, weil man "nicht auf Bäumen leben" will und es somit völlig egal ist, wie groß der angerichtete Schaden ist.
Ähnlich beliebt und traditionell die Ausrede "aber die Industrie ist viel schlimmer". Auch nicht selten verwendet "ich alleine kann nix ändern, also mache ich nichts".

Ich bin froh, daß ich den FP 1919 als Innenraumfilter habe, der filtert vieles raus. Aber gegen manche Diesel unter Vollast hat auch der keine Chance.
Mir sagte mal jemand in einem anderen Forum (nein, nicht Hybrid-Piloten) "mir doch egal, was hinten rauskommt! Ich sitze im Auto, nicht dahinter. Und außerdem hat mein Auto automatische Umluft und einen Aktivkohlefilter.".

LG
Klaus

Menschen impfen auch ihre Kinder, essen Fraß, rauchen, saufen, holen sich Geschlechtskrankheiten, haben Wohnraumschadstoffe und uvm - trotzdem ist die Lebenserwartung recht hoch. Wenn oft auch der letzte Lebensabschnitt mit Krebs, Autoimmunerkrankungen, uvm endet. Nun ja - oft auch ein Jammern auf hohem Niveau.
Der Kommunismus hat "obsiegt" - jetzt braucht es keine "Kämpfer" mehr - bzw. fraß die Revolution wie üblich ihre Kinder