Hallo liebe Forengemeinde,
wir sind nun seit dem 30.03.2013 stolze Besitzer eines Novaweißen Auris II HSD Start Edition und haben die ersten 1000km hinter uns. Ich wollte auf diesem Weg einen kurzen Eindruck meiner Erfahrungen geben, die ich mit dem Fahrzeug gemacht habe.
Zu allererst aber erst mal eine Dank an die fleißigen Beitragersteller sowie natürlich auch die die fleißig antworten, die hier wesentlich zu meiner Kaufentscheidung beigetragen haben.
Nun zum Auris:
Ich bin in Oberbayern (südlich von München) zu Hause und habe das Fahrzeug im tiefsten Sachsen als Vorführwagen gekauft. Unter anderem da ich für mein altes Fahrzeug dort viel mehr bekommen habe als ich hier in Oberbayern bekommen hätte. Weiterer Grund sind die Wartezeiten bei Toyota, die momentan ein Graus sind (5-6 Monate). Der Preis für den Vorführer mit 850 km in Novaweiß und Navigationssystem hat mich dann, neben der Technik natürlich, schwach werden lassen.
Abholung:
Nachdem uns unser altes Fahrzeug die guten 620 km nach Sachsen getragen hat und wir auf den Gelände des Autohauses gegen 9 Uhr angekommen waren, wurden wir auch schon von einem Mitarbeiter des Toyota Autohauses in Empfang genommen. Nach dem die vertraglichen notwenigen gefühlten Millionen Unterschriften geleistet wurden, ging es auch schon zum Auris. Übergeben wurde das Fahrzeug in einer extra für Auslieferungen angelegten Halle.
Nachdem der Zustand des Vorführers von uns genau inspiziert wurde (bekanntlich sehen 4 Augen ja mehr als 2), sind wir gegen 11 Uhr wieder vom Hof in Richtung Tankstelle zur Erstbetankung. Getankt haben wir ca. 24 Liter, was bei einem 45 Liter Tank wenig im Vergleich zur Tankanzeige ist, die knapp 1/4 Rest anzeigte. Im Handbuch habe ich hierfür später die Erklärung gefunden. So steht dort, dass bei 7,5 Liter bereits die Reserve beginnt. Ein wenig früh wie ich meine, da dieses Fahrzeug schließlich mit einem Verbrauch von 3,9 Liter auf 100km angegeben ist. Bei dem dichten Tankstellennetz in Deutschland hätte man dieses sicher auch auf 5 Liter einstellen können.
Fahrt nach Oberbayern:
Nachdem die Tankprozedur abgeschlossen war, begaben wir uns auf dem Weg zur Autobahn über die eher schlechten bis sehr schlechten Bundesstraßen in Sachsen nach Oberbayern. Erst Möglichkeit das Navigationssystem zu testen. Dies wurde aus Sicherheitsgründen natürlich vom Beifahrer in „Angriff“ genommen. Aussage vom Beifahrer: Display ist ein wenig grob geraten (Auflösung) aber die Routenführung an sich schnell. Auch mit programmierbaren Zwischenzielen ist recht schnell eine Route erstellt. Hierbei lassen sich sowohl eine „schnelle“, „kurze“ und „Umweltfreundliche“ Routenführung planen. Was das Navi sonst so macht, dazu aber später mehr.
Auf den wie oben beschriebenen Straßenzustand hingewiesen kann man sagen, dass der Auris im Vergleich zum alten Fahrzeug (Polo 9N3) unaufgeregter drüber rumpelt. Anders kann man das leider bei dem Zustand nicht sagen. Die Federung ist meines Erachtens nach straff aber nicht unkomfortabel. Schlaglöcher schluckt er ganz gut. Ausgeliefert wurde das Fahrzeug mit der serienmäßigen Sommerbereifung auf 17“ Alufelgen.
An das Fahren mit einem Hybriden war ich bisher nur in einer Probefahrt konfrontiert. Man gewöhnt sich aber schnell an das System auch ohne die knapp !! 700-seitige !! Bedienungsanleitung zu studieren. Schön ist das dahin gleiten auf den Landstraßen und Stadt bei fast unhörbarer Geräuschkulisse von Motor, Wind und Reifen. Straßenbedingt war auf großen Teilen der Bundesstraßen nur Tempo 70 oder 80 erlaubt, so dass bei erreichen der Autobahn ein Durchschnittsverbrauch von 4,3 Liter/100 km (Durchschnittsgeschwindigkeit: 56km/h) auf der Anzeige stand. Ein super Wert für einen Neuwagen bis hier hin wie ich finde.
Also ab auf die Autobahn. Die Anzeige erstmals in das W der Poweranzeige bewegt und ab auf die A4. Sehr schnell die Richtgeschwindigkeit von 130km/h erreicht und Richtung Heimat steuernd, fallen dann auch schon die ersten Blicke der übrigen Verkehrsteilnehmer auf. Ist mir an dieser Stelle nicht unangenehm
. Auffallend auch hier wieder die ruhige Geräuschkulisse im Innenraum. Man kann sich auch bei Geschwindigkeiten um 130, 140, 150 oder 160 noch „normal“ unterhalten. Nach knapp 300km Autobahn sind wir dann wieder auf die Landstraßen ausgewichen. Irgendwie wurde stumpf geradeaus fahren langweilig. Nach der Autobahn hatte sich der Durchschnittsverbrauch auf 5,4 Liter eingependelt. Der Bordcomputer gab eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 123km/h an, auch das wie ich finde ein guter Wert.
Wir also von der Autobahn wieder ab auf die Bundesstraße, welche weiß ich gar nicht mehr. Auf einmal waren wir Richtung Tschechische Republik unterwegs. Das Navi gibt hierüber gar keine Auskunft. Weder Landesgrenzen noch welche Geschwindigkeiten in diesem Land erlaubt sind zeigt es nicht an. Nicht einmal ein Pieps oder irgendwas. Wenn man, so wie wir an diesen Tag, nicht weis was man als Autofahrer bei einer Kontrolle durch hiesige Behörden so alles an Bord braucht, ist man echt aufgeschmissen. Glücklicherweise haben wir Warnwesten, Nothammer usw. alles aus dem alten Fahrzeug mit in den Auris genommen. Dieses Verhalten ist auch bei der deutsch/österreichischen Grenze zu beobachten. Genörgel auf hohem Niveau sicher. Das Navi leitet einen aber auch sicher durch die Tschechische Republik
.
Allmählich nährten wir uns dem Ziel und es wurde langsam Dunkel. Zeit für das Abblendlicht. Nachdem dieses bei Yaris HSD wohl nicht so tolle sein soll, habe ich davor den meisten Dusel gehabt. Die Fahrbahnausleuchtung ist aber in großen und ganzem ok. Die Verkehrszeichenausleuchtung leider nicht so toll. Insgesamt kommt mir das Licht ein wenig zu tief eingestellt vor. Ich werde dies in den nächsten Tagen beim FTH mal nachprüfen lassen.
Zuhause nach 9 stündiger Fahrt und 624km angekommen, wollte ich einfach nur noch unter die Dusche und ins Bett. Der Durchschnittsverbrauch, bestehend aus ca. 55% Autobahn, 30% Landstraße und 15% Stadt, kann sich mit 4,6 Litern/100km durchaus sehen lassen, wenn man noch bedenkt das das Alpenvorland auch über Höhenunterschiede von mehr als 200m aufweist.
Nach der Fahrt ist vor der Fahrt:
Am 01.04.2013 ging es dann zum Tanken nach Kufstein/Österreich. Getankt wurden 31,5 Liter Super zu 1,373 Euro/Liter. Der Bordcomputer gab einen Durchschnitt von 4,8 Litern auf 100km an. Gefahren wurden 674,4 km. Macht einen rechnerischen Durchschnitt von 4,67 Liter/100km.
Seit einschließlich heute waren wir mehrmals mit unserm Auris unterwegs, unter anderem auch nach und in Salzburg. Hier habe ich erstmals die im Forum verschiedenen beschriebenen Fahrtipps ausprobiert. Nach Salzburg hin, knapp 100km mit 4,1 Liter/100km. Klasse für 2°C und Berufsverkehr im Landkreis Rosenheimeinschließlich Stadt und Traunstein sowie einer ehr hügligen Gegend (Durchschnittsgeschwindigkeit: 59km/h). Rückweg von Salzburg über Traunstein nach Irschenberg standen dann nur noch 3,8 Liter/100km auf dem Display. Langsam sind wir sicher nicht gefahren. Kurz vor Irschenberg waren es sogar nur 3,4 Liter aber Irschenberg hat nicht umsonst ein „Berg“ im Namen.
Fazit:
Ca. 1000km geschafft und den Kauf noch nicht bereut. Seit dem Tanken in Kufstein stehen 4,1 Liter auf der Durchschnittsanzeige, kann gerne so weiter gehen. Steuern sind für die Fahrzeugklasse ein Witz. Fahrwerk ist super, wie oben beschrieben. Soundsystem ist brauchbar. Radioempfang gut. Sitze vorne sind gut mit ausreichendem Seitenhalt. Hinten sitzt es sich meiner Meinung nach eher beengt. Vor allem an Beinfreiheit fehlt es und die Dachlinie fällt nach hinten ab, so dass es subjektiv wenig hinten zu sehen gibt.
Weiterhin kritisch sehe ich die Verarbeitung im Kofferraum. Diese günstigen Filze an den Seiten machen samt den eingehängten Taschen keinen guten Eindruck. Alles wackelt und lässt sich eindrücken. Da wurde der Rotstift seitens Toyota zu sehr angesetzt. Weiterhin verfügt das Navi über eine automatische Tag/Nacht Funktion, nutzt diese aber nicht. Manuell kann man es umschalten, die Automatik habe ich aber noch nicht zum laufen bekommen. Vielleicht kennt einer von euch eine Lösung. Ansonsten werde ich das beim 15.000km Service, wie auch die leicht quietschenden hinteren Bremsen, beanstanden.
Ich merke gerade ich habe mich ja richtig ausgelassen beim Schreiben. Ich hoffe euch ist das Lesen nicht zu anstrengend.
Gruß
hopster