Priusfreunde.de

aureto schrieb:

Selbstverständlich wirken sich Außentemperaturen auch bei konventionellen Fahrzeugen aus. Aber ich bin bislang noch kein Fahrzeug gefahren, bei dem sich die Außentemperaturen so stark auf den Verbrauch auswirken wie beim Prius (wahrscheinlich entsprechend bei anderen HSD-Fahrzeugen), und nochmal deutlicher beim PIP.

Und Deine Temperatur-Verbrauchskurve scheint diesen Eindruck für den YHSD zu bestätigen.

Hallo aureto,
ich wollte ausgedrückt haben, dass ich keinen großen Unterschiede bzgl. Temperaturempfindlichkeit meines YHSD im Vergleich zum Vorgänger (Polo 6R, 1,2L, 3-Zyl.; 51 kW) sehe.
Für die selbe Strecke hatte ich auch 71 Trips mit dem 6R notiert, hiermit sollen diese nun auch mal zur Auswertung kommen. Für den 6R wurde nur ein Temperaturbereich von -3 bis 26°C erfasst, somit wird hier auch nur dieser für den YHSD betrachtet.
In Interpolation gesetzte Parameter: auch 26 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und mittlere Streckenlänge von 6,3 km. Höhendifferenz war und ist 100 m.
Parallele Darstellung YHSD zu 6R:



A. Man erkennt die recht parallelen Verläufe der Verbräuche über der Kaltstarttemperatur
B. Setzt man diese nun jeweils relativ zur ca. mittleren Temperatur (hier 11,4°C), erkennt man, dass der YHSD bei höheren Temperaturen im Vergleich zum 6R immer weniger stark profitiert. Bei niedrigeren Temperaturen steigt er dafür steiler an
C. Dies führt bei Darstellung der Verbräuche relativ zur hier erfassten Höchsttemperatur (26,2°C) dazu, das die YHSD-Kurve im Vergleich zur 6R-Kurve durchhängt und somit eine geringere Temperaturabhängigkeit des YHSD über einen Bereich von ca. 0 - 23°C erkennen lässt.
D. Hierzu passt sehr gut die Darstellung des YHSD-Verbrauchs relativ zu dem des 6R...die höchste Einsparung in % scheint der YHSD auf dieser Strecke bei 9°C zu liefern.

Der relativ steilere Anstieg des YHSD bei niedrigeren Temperaturen sollte / könnte mit der Verwendung der Heizung zusammenhängen, um die Scheibe zumindest bei Fahrtbeginn freizuhalten (besonders bei < 0°C). Ansonsten war Heizung wie auch Klima immer aus. Dies war beim 6R auch der Fall, allerdings sollte die Verwendung der Heizung beim YHSD mehr auf den Verbrauch durchschlagen. Der 6R hatte keine Start-Stopp-Automatik, bei wärmeren Temperaturen habe ich den an der Ampel bei zu erwartenden Wartezeiten von > 10 sec. aber ausgemacht (ab Absinken des Verbrauchs im Stillstand auf 0,7 L/h).
So sieht es also wohl in etwa beim YHSD vs. einen vergleichbaren konventionellen Benziner aus....Edit: zumindest auf innerstädtischer Kurzstrecke von 6,3 km mit 100 m Höhendifferenz
Gruß
mpg2001

mpg2001 schrieb:
ich wollte ausgedrückt haben, dass ich keinen großen Unterschiede bzgl. Temperaturempfindlichkeit meines YHSD im Vergleich zum Vorgänger (Polo 6R, 1,2L, 3-Zyl.; 51 kW) sehe [...] zumindest auf innerstädtischer Kurzstrecke von 6,3 km mit 100 m Höhendifferenz
Danke mpg2001 für den Vergleich und die Details! Sehr interessant - und überraschend.

Nun habe ich keine Erfahrung mit dem YHSD und nur punktuelle Erfahrungen mit dem "normalen" Prius mit verschiedenen Leihfahrzeugen.
Die Temperaturempfindlichkeit des PIP ist durch die größere Traktionsbatterie und den dadurch bedingten höheren EV-Anteil eindeutig größer. Vielleicht spielt auch die unterschiedliche Akku-Technologie eine Rolle.
Aber subjektiv hatte ich tatsächlich auch bei den geliehenen Prius Hybriden den Eindruck, dass sich die Außentemperaturen relativ stark auf den Verbrauch auswirken. Allerdings bin ich keine Kurzstrecken unter 10 km gefahren.

Es würde mich interessieren, wie dies andere HSD-Fahrer wahrnehmen.

die auswirkungen der temperatur erkennt man bei normalen autos nicht so deutlich. die grafische aufbereitung im prius ist da unerbittlich. bei MB wurden sogar die BC angaben beim kaltstart gezielt manipuliert, damit die fahrer nicht mit der wahrheit konfrontiert werden.

schon mit den ersten verbrauchsanzeigen, trat dieses problem auf. sach ma, einmal quer durch anklam, hat mein corrado (g60) 60l durchschnittsverbrauch, kann dat stimmen!!? kann nicht nur, stimmt tatsächlich.

Ich möchte nochmals auf den Ausgangspost hier im Thread zurückkommen.

Vorausgeschickt, ich will garantiert niemanden den Plug-In ausreden oder gar madig machen, aus Kostengesichtspunkten bestätigt aber der Ausgangspost genau meine bisherige Annahme.

16kWh pro 100km kosten selbst bei 100% Ladewirkungsgrad ca. 4 EUR, also so viel wie 2.5l Benzin. Jetzt setze ich beim normalen Hybridbetrieb meinetwegen sogar 5l/100km an, da rechnet es sich leichter.

Damit ergibt sich bei 1441km EV-Betrieb 2.5l x 14.41 x 1.6 EUR = ca. 58 EUR, welche bisher eingespart wurden.

Das bezogen auf eine Gesamtlaufleistung von 5715km. D.h., um den Aufpreis des Plug-In hereinzubekommen, muss man bei diesem EV/HV Verhältnis knapp 800000km weit fahren. Selbst wenn man den Strom an freien Ladenstationen immer geschenkt bekäme, bräuchte es noch fast 400000km. Diese Laufleistungen erhöhen sich noch, wenn man im Hybridbetrieb unter 5l bleibt.

D.h. bei einem Nutzungsgrad von lediglich 25% EV-Betrieb ist die Kosten/Nutzenrechung des Plug-In wirklich jenseits von Gut und Böse und es bleibt nur noch der Idealismus übrig, den ich wie gesagt garantiert niemanden negativ auslegen werde.

eppf

Noch ein Nachtrag:
Vergleichweise hat der normale Hybrid seinen Aufpreis gegenüber dem Benziner nach ca. 100000km eingefahren, wenn man ohnehin ein MMT-Getriebe wollte, bereits nach ca. 50000km.

Rein rechnerisch ist vielleicht richtig!
Aaaber...Leute, die sich einen PiP genehmigen, rechnen nicht so.

Der Preis des PIP ist relativ hoch, keine Frage. Man kann aber die gleiche Summe z.B. in ein besser ausgestattetes SUV à la VW Tiguan oder Ford Kuga stecken - und bekommt dafür nicht unbedingt mehr Auto, keine innovative Technik, aber höhere Betriebskosten & Emissionen. Wann "amortisiert" sich ein SUV oder ein 08/15 Mittelklassewagen??
Auch ein PIP wird sich kaum amortisieren. Amortisation war jedoch nicht meine Motivation bei der Kaufentscheidung.

Der Besitz eines Autos ist grundsätzlich Luxus, finde ich. Wenn man sich einen PIP oder ein besser ausgestattetes SUV bzw. Mittelklassefahrzeug anschaffen will und kann, ist dass gewiß etwas mehr Luxus. Die Entscheidung letztendlich ist aber eine Frage der Vorlieben & Prioritäten.

Ich bin bereits vor einigen Jahren durch erste Probefahrten in Honda Insight II und Prius II von der Hybridtechnik infiziert worden. Aber gekauft habe ich zunächst ein anderes Fahrzeug. Auch mehrere Fahrten im Prius III konnten später die Faszination zwar verstärken, aber begeistert haben mich dann erst zwei Fahrten im PIP - endlich genug, um einen durchschlagenden Kaufreiz auszulösen ...

fahren mit dem PIP macht Spaß, rechnen tut es sich überhaupt nicht

Woody schrieb:
Rein rechnerisch ist vielleicht richtig!
Aaaber...Leute, die sich einen PiP genehmigen, rechnen nicht so.

Dann hatten diese Leute keine Mathematik in der Schule

Hallo,

eppf schrieb:
Ich möchte nochmals auf den Ausgangspost hier im Thread zurückkommen.
...
16kWh pro 100km kosten selbst bei 100% Ladewirkungsgrad ca. 4 EUR, also so viel wie 2.5l Benzin.
....

das würd mich mal als Nicht-PiP Eigner mal interessieren. Wie hoch sind diese Verluste denn in der Realität? Also die Differenz aus dem Stromzähler an der Hauswand (für den man bezahlen muss) und dem E-Tank Zähler (den man verfahren kann)? Sprechen wir über 5% oder 50%?

Wie rechnet ihr den e-Verbrauch (im Sprittmonitor), nach BC oder nach Hauszähler?

Gruß,
Walter

cirr_s schrieb:
Wie hoch sind diese Verluste denn in der Realität? Also die Differenz aus dem Stromzähler an der Hauswand (für den man bezahlen muss) und dem E-Tank Zähler (den man verfahren kann)? Sprechen wir über 5% oder 50%?
Wie rechnet ihr den e-Verbrauch (im Sprittmonitor), nach BC oder nach Hauszähler?
Der Verbrauch gemäß meinem Ladestromzähler liegt durchschnittlich 11% über den Bordcomputerangaben. Selbstverständlich verwende ich die Werte des externen Ladestromzählers auch für Spritmonitor - allerdings bezogen auf die Gesamtfahrleistung. So kommt der in meiner Signatur genannte Wert (z.Zt. 6,6 kWh/100km) zustande.

Bezogen auf reine EV-Strecken liegt mein Stromverbrauch seit April zwischen 12 und 14 kWh/100km (gemäß externem Zähler)! Ich kann also die von eppf zitierten (Bordcomputer-)Verbrauchsangaben von graf nicht bestätigen.
Allerdings fahre ich im EV-Modus meist nicht schneller als 75 - 77 km/h (Tacho), die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt lt. Bordcomputer um die 35 km/h.

Nur im Winter bei Frosttemperaturen lag der E-Verbrauch bei meinem PIP mit 17 bis 19 kWh/100km deutlich höher.

Das Gesamtpaket stimmt – noch nie war ich so zufrieden mit einem Auto. Der Verbrauch entspricht meinen Erwartungen, mit denen ich den PIP vor einem Jahr gekauft habe: Der Gesamtverbrauch liegt bei 2,9 l/100km und 6,5 kWh/100km (laut Tankquittungen & externem Stromzähler).

In der Praxis lassen sich bei meinem Fahrprofil auch immer wieder Kurzstreckenverbräuche von unter 1,5 l/100km (!) über mehrere 100 km realisieren. Dies ist möglich, weil der Anteil von Strecken unter 30 km zwischen zwei Stromladungen bei mir meist relativ hoch ist. Bei Außentemperaturen über 25°C konnte ich meine tägliche Pendelstrecke von 25 km hin und wieder auch rein elektrisch zurücklegen.

Jedoch selbst auf Langstrecken ohne Stromnachlademöglichkeiten stehen durchschnittlich nur 4,6 l/100km an – trotz des Mehrgewichts durch den größeren Akku. Genial! Dabei ist das Fahrzeug auf Grund des Fahrkomforts und des niedrigen Geräuschniveaus im spacigen Innenraum ausgesprochen langstreckentauglich. Und es bietet genug Platz für 3 bis 5 Personen nebst Gepäck. Es macht Spaß, entspannt & ruhig über die Straßen zu gleiten, mal im Elektro-, mal im Hybridmodus.

Wo Licht ist, findet sich natürlich auch Schatten: Der Wohlfühlfaktor im Prius ist zwar insgesamt OK. Dennoch wäre bei Innenraumgestaltung, Materialwahl und Verarbeitung etwas mehr Audi schon klasse. Doch das 100% Auto gibt’s ohnehin nicht für mich. Wie gesagt: das Gesamtpaket stimmt!

EDIT: "Langstrecken" soll hier heißen Strecken >150 km mit Autobahnanteil >70%.

Übrigens wegen einiger Langstrecken in den letzten Tagen steigt mein Durchschnittsverbrauch an Benzin gerade - bei entsprechend fallendem Stromverbrauch, versteht sich ...

Kann mich aureto nur anschließen, bisher (11000 km) voll zufrieden!

Auch ich kann mich nur anschließen. Habe 16000 km und bin voll zufrieden.