Priusfreunde.de

Nach 1/4 Jahr mit dem Toyota Prius Plug-in kann man eines eindeutig festhalten, elektrisch fahren macht Spaß. Mit dem Prius II mal elektrisch einige Meter war ja nicht schlecht, aber der Prius PHEV ist da was anderes!

Hauptproblem ist für mich die Lademöglichkeit zu Hause. Wer keine Garage/Carport und kein Häuschen hat, den erwartet eine lange Odyssee. Fast jeder Antrag bleibt lange liegen. Mir kommt es so vor, als ob jeder froh ist, eine Begründung gefunden zu haben, warum ein Gespräch zu diesem Thema nicht in Betracht kommt. Dabei habe ich ja schon einen Anbieter, der die nötige Infrastruktur errichten und die Abrechnung übernehmen würde. Auch in der selbsternannten Leitmetropole der Elektromobilität in Europa wird es damit nicht leichter.

Aus meiner Sicht wird das Thema "Ladesteckdose für Wohnungsmieter" zukünftig mit die Frage entscheiden, ob die Elektromobilität ein Erfolg wird. Bei allem Hype um öffentliche Ladesäulen, beim e-Smart sollen 83% der Nutzer vorrangig zu Hause laden - an öffentlichen Ladesäulen nur 3%. Nur mit öffentlichen Ladesäulen wird es nicht die 1 Mio. Fahrzeuge bis 2020 geben. Auf jeden Fall werde ich mich melden, wenn alles ein erfolgreiches Ende hatte.

Um mir unnötige Fragen zu ersparen, ich habe mir das Auto auch erst gekauft, nach dem ich einen Parkplatz in einem Parkhaus mit Ladesäule in der unmittelbaren Nähe meiner Arbeitsstelle gemietet hatte. Je nach Temperatur fahre ich mindestens eine Strecke elektrisch. Weiterhin gibt es im und vor dem Handelszentrum in meiner "Nähe" jeweils eine Ladesäule.

Langstreckenerfahrungen habe ich auch. Auch wenn sich in den letzten Wochen viel getan hat, der Weg in das Quartier in Schweden hätte ich rein elektrisch nur mir einem Tesla S mit einem Zwischenstopp in Malmö geschafft, da man auf den Ostseefähren nicht laden kann. Da ist man bei den Fährgesellschaften ohne Not besonders dickfällig.

Prius57 schrieb:
Hauptproblem ist für mich die Lademöglichkeit zu Hause. Wer keine Garage/Carport und kein Häuschen hat, den erwartet eine lange Odyssee. Fast jeder Antrag bleibt lange liegen.
mit erschließt sich dein Problem (bzw. die Fragestellung im Titel) nicht so ganz.

Ich bin seit zwei Jahren nicht mehr Mieter, was es aber vorher 20 Jahre lang (bei ein und denselbem Vermieter).

Wozu braucht man Anträge? Bei Vermietern, die als Einzelperson als Ansprechpartner zur Verfügung stehen (so war es bei mir), sollte eine mündliche Freigabe einer fachgerechten (d.h. von einem Fachbetrieb durchgeführten) Installation einer Lademöglichkeit auf Kosten des Mieters problemlos zu bekommen sein?

Ich als Vermieter hätte damit kein Problem, da mir ja keine Kosten entstehen.

Oder sehe ich das zu sehr Ponyhof-mäßig?

Grüße
Peter

@wagenwinde!

Wenn ein Vermieter an einem Standort mehrere 100 oder 1000 Wohnungen hat, dann kommst Du nur an eine Sachbearbeiterin, die ggf. noch nicht mal die Antwort ihrem Chef/Chefin zeigen muss.

Ich würde Deine für mich verständliche Frage: "Oder sehe ich das zu sehr Ponyhof-mäßig?" bejahen. Gerade diese großen Vermieter mit ihrer Macht haben für die Zukunft einen großen Einfluß. Wenn sie mitmachen, dann werden in der Zukunft auch die kleineren Vermieter einsteigen.

Wo sollen dann eigentlich die Ladedosen hin?
Bei uns gäbe es als Mieter keine Möglichkeit seinen Wagen aufzuladen. Wie ist das bei euch?

Hi Zusammen,
wie einige Wissen bin ich lange Jahre Elektroauto gefahren und hatte dieses Thema Ladestackdosen.

1. Früher bei den Eltern in der Garage wars einfach.
2. Job Lademöglichkeit beim Arbeitgeber (der E-Fzg verkaufte) und gerade um die Ecke von zu Hause war
3. Mietswohnung, TG Stellplatz, Schukosteckdose auf Wohnungszähler vorhanden - so ausgesucht.
4. Mietswohnung, Zwischenzähler in der Sammelgarage und viel Ärger, da niemand den geringen Stromverbrauch geglaubt hat. Das ging so lang bis ich eine Verlängerungsleitung fliegend vom Balkon in die Garage gelegt habe, damit Strom aus der Wohnung und die Möglichkeit die Ladung fern zu kontrollieren.
5. Eigenes Haus mit Einfahrt

Wer heute Wohnung sucht, sollte das Thema Strom am Stellplatz ansprechen.

Ich arbeite an einer VDI Richtlinie zu Ladestationen und wir werden das Thema Vorrüstung E- Fzg Ladestation für Mehrfamilienhäuser (Leerrohre) empfehlen. Häuser baut man nicht nur für 5 oder 10 Jahre... sondern für vielleicht 40 oder mehr Jahre.

Solaris

@Solaris!

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Die Idee mit der VDI Richtlinie für Ladesteckdosen ist für die Zukunft auf jeden Fall sehr hilfreich! Bleib am Ball!

@frufus!

1. Bei dem vorhandenen Bestand an Wohnungen gibt es immer noch die sehr teure Variante, es besteht ein öffentliches Interesse in der Nähe eine Ladesäule zu setzen. Dies ist in meinen Augen nur der letzte Ausweg.

2. Auf dem privaten Parkplatz gibt es ggf. einen Stromverteiler (z. Bsp. für die Beleuchtung), der unmittelbar angezapft werden kann. (Stellplatz muss angemietet und Strom beim Vermieter abgerechnet werden.)

Leider wurden die reservierten Stellplätze für Behinderte gerade da eingerichtet, so dass diese Variante bei mir ausscheidet.

3. Ggf. mit Einschränkungen lässt sich auch jede Leuchte auf dem privaten Parkplatz mit jeweils einer Steckdose aufrüsten. Das Fahrzeug soll über (die ganze) Nacht geladen werden - keine Schnellladung. (Stellplatz muss angemietet und Strom beim Vermieter abgerechnet werden.)

4. Ggf. hat der Vermieter gerade zum richtigen Zeitpunkt beabsichtigt, den privaten Parkplatz umzubauen und legt die Leerrohre bzw. die beantragten Anschlüsse gleich mit. (Stellplatz muss angemietet und Strom beim Vermieter abgerechnet werden.) Scheint bei mir nicht anzustehen. In der Zukunft wird die o. g. VDI Richtlinie helfen.

5. Grundsätzlich gibt es auf öffentlichen Straßen auch eine Straßenbeleuchtung, die mit bestimmten Einschränkungen genutzt werden kann. (Strom muss auch hier erfasst und abgerechnet werden.)

Dazu gibt es in Berlin eine laufende Ausschreibung. Wie die Anschlüsse verteilt werden sollen, ist noch unklar.

Soweit zu der sicherlich unvollständigen Liste, was man alles versuchen kann.

Es muss nicht immer so schlecht laufen:
Unsere Mietwohnung mit Garage haben wir vor vier Jahren bezogen. In den Garagen selbst gab es keinen Strom (ergo auch kein Licht) und sie liegen auf einem Hof ggü. dem Haus.
Die Hausgemeinschaft hat sich jedoch vor einem halben Jahr entschlossen den Hof aufzugraben und jede Garage zu elektrifizieren. Die Leitungen wurden direkt zum entsprechenden Zähler gelegt. Bedingung war einzig: Die Vermieter müssen alle zustimmen. (Am Ende wollte einer doch nicht mitmachen, aber es wurde trotzdem bei allen anderen durchgeführt.)
Heute könnte ich elektrisch laden (nur einphasig bis maximal 16A) und es würde direkt auf meinen Stromzähler landen. Für die Aufrüstung habe ich als Mieter keinen Cent bezahlt.

Ich weiß auch nicht, ob ich es als Mieter komplett tragen würde, immerhin wertet es das Objekt des Vermieters doch deutlich auf. Daher sollte es auch der Vermieter tragen, was in unserem Fall auch so war.
Mein Problem ist nur: Ich kann mir keinen Plugin leisten, auch wenn die Steckdose dafür schon vorhanden wäre.

raffix schrieb:
...
Ich weiß auch nicht, ob ich es als Mieter komplett tragen würde, immerhin wertet es das Objekt des Vermieters doch deutlich auf. Daher sollte es auch der Vermieter tragen, was in unserem Fall auch so war. ...

Grundsätzlich sehe ich das auch so, aber kein Vermieter will nur einen müden Cent in eine Ladesteckdose investieren. Stand heute kann ich froh sein, wenn ich die Erlaubnis für die Installation bekomme.

Wenn der Vermieter gerade eine Modernisierung vor hat, ist mehr machbar, nur kenne ich keinen Termin, ob in 5 oder 10 Jahren der Umbau erfolgen wird.

Auf jeden Fall bleib ich da am Ball. Ohne positive Beispiele wird das Thema nicht von der Stelle kommen.

@Prius57: Ich würde mir da nicht allzu viel Mühe mit machen.
Ein Plugin lohnt sich preislich ggü. einem normalen 3er sowieso nicht.
Von daher würde ich einfach einen normalen 3er kaufen und gut ist.

Zugegeben fährt es sich in einem Plugin doch noch mal ein bisschen anders wg. der größeren Batterie, aber ob man dafür jetzt die Ladedose braucht?!
Anders formuliert: Wer sich den Plugin leisten kann, kann sich auch den Sprit für die paar Kilometer zusätzlich leisten.

Angelas Traum von einer Million Elektroautos muss platzen: Deutsche haben das wenigste Geld in Europa, um sich ein eigenes Heim zu leisten. Selbst Polen steht besser da. Ohne eigene Steckdose ist ein elektroauto illusorisch.
Vorsicht: Strom muss teurer werden, sagte Herr Trittin.
Ohnehin ist der CO2/Spaltproduktausstoß höher, wenn man den Prius nicht mit Benzin fährt.

bernd schlueter schrieb:
Vorsicht: Strom muss teurer werden, sagte Herr Trittin.


TrittIhn.

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
hybridfan5

Verlängerungskabel aus dem Fenster zum PiP-Aussenspiegel, dort dann das Ladekabel dran. So kann auch kein Fussgänger drüber stolpern. Mache ich mehrmals die Woche so.

bernd schlueter schrieb:
Angelas Traum von einer Million Elektroautos muss platzen: Deutsche haben das wenigste Geld in Europa, um sich ein eigenes Heim zu leisten. Selbst Polen steht besser da. Ohne eigene Steckdose ist ein elektroauto illusorisch.
Vorsicht: Strom muss teurer werden, sagte Herr Trittin.
Ohnehin ist der CO2/Spaltproduktausstoß höher, wenn man den Prius nicht mit Benzin fährt.

So ist es. Da doch lieber amerikanische Eigentumsverhältnisse. Lieber wohne ich in einer eigenen Holzhütte als Miete zu zahlen (was ich bisher noch mache...).

Hab ich jemanden gezwungen einen PIP zu kaufen?

Ja, Benzin ist viel zu billig, da die Umweltschäden nicht mit eingepreist sind. Beim Diesel fehlen neben den Umweltschäden auch die Gesundheitsschäden. Die Krebsbehandlungen bezahlt dann die Allgemeinheit und nicht der Verursacher.

Vielleicht können wir wieder zum Thema kommen!

Prius57 schrieb:
raffix schrieb:
...
Ich weiß auch nicht, ob ich es als Mieter komplett tragen würde, immerhin wertet es das Objekt des Vermieters doch deutlich auf. Daher sollte es auch der Vermieter tragen, was in unserem Fall auch so war. ...

Grundsätzlich sehe ich das auch so, aber kein Vermieter will nur einen müden Cent in eine Ladesteckdose investieren. Stand heute kann ich froh sein, wenn ich die Erlaubnis für die Installation bekomme.

Wenn der Vermieter gerade eine Modernisierung vor hat, ist mehr machbar, nur kenne ich keinen Termin, ob in 5 oder 10 Jahren der Umbau erfolgen wird.

Auf jeden Fall bleib ich da am Ball. Ohne positive Beispiele wird das Thema nicht von der Stelle kommen.

Ich komme jetzt mal mit einem positivem Beispiel. Vor dem Kauf des PIPs habe ich natürlich meinen Vermieter angesprochen, ob ich in der Tiefgarage eine Lademöglichkeit bekommen könnte. Ich hätte damals gar nicht damit gerechnet, aber für den Vermieter war dies überhaupt kein Thema. Selbst die Materialkosten wurden übernommen. Ich habe lediglich die Arbeitsstunden für den Elektriker bezahlt und habe jetzt an meinem Stellplatz eine abschließbare Steckdose die direkt auf meinen Zähler geht.