Priusfreunde.de

Morgen,

auf die Gefahr hin, daß dieses Thema schon behandelt wurde eine Erfahrung von heute 06:00 Uhr.

In der Früh war ich auf einer meiner häufig gefahrenen, kurzen Bergstrecken unterwegs. Es ging von meinem Wohnort (504 Höhenmeter) rauf auf 923 Höhenmeter - und das bei nur 3,5 km Fahrtstrecke - also so mittelsteil. Dort oben ist ein lokaler Selbstvermarkter, der den besten Speck sowie selbstgemachte Würste weit und breit vertreibt.

Mit dem P2 den ich bis September 2013 fuhr, hatte ich oben angekommen kaum mehr als 2 - 3 Balken übrig - des öfteren lud der Prius heftig weiter nach dem Erreichen der Anhöhe, bis die Batterie ihre Mindestspannung hatte.

Heute mit dem Plus sank die Spannung, auch während der Fahrt kaum unter 57 %, oben angekommen war die Batterie recht voll mit über 59 % - der ICE stoppte nach dem Anhalten natürlich sofort.

Die Fahrweise ist auf der kurvigen, engen Straße eigentlich immer die gleiche - eher defensiv und nicht zu schnell.

Ist doch ein gewaltiger Unterschied? Vielleicht können die Techniker eine Erklärung bieten.

lg
Walter

Der P2 entlädt seine Batterie in einigen Situationen stärker als technisch notwendig. Das geschieht in der Regel bei hohen Lastanforderungen, also z.B. beim Beschleunigen bei hohen Geschwindigkeiten oder an stärkeren Steigungen.

Auf der Autobahn beschleunigt der P2 oft mit 100A (20kW) und 4.000/min (40kW) des Verbrenners. Das tut er auch in Situationen, bei denen 50A (10kW) und 5.000/min (50kW) möglich (und verbrauchsgünstiger) währen.
(Der Verbrenner des P2 kann aufgrund der Getriebeübersetzung erst oberhalb von etwa 80 km/h seine max. Drehzahl von 5000/min erreichen.)

Meiner Meinung nach soll beim P2 das das verstärkte Nutzen der Batterie das Hochdrehen des Verbrenners abmildern.

Während dieses Verhalten auf der Autobahn nachteilig für den Verbrauch ist, kann es sich bei Bergfahrten auch positiv auswirken.

Das Verhalten tritt beim P3 nicht mehr auf. Vermutlich, weil der Verbrenner mehr Leistung hat und besser gedämmt ist.

Das Verhalten des P3 dürfte dabei über alle Fahrer effizienter sein. Im Gebirge kann das Verhalten des P2 sinnvoller sein.

Ich versuche bei meinem P2 immer so zu fahren, dass am höchsten Punkt der Strecke der Akku möglichst leer ist um bei der Bergabfahrt möglichst viel Energie rekuperieren zu können.
Aber schon bei für österreichischen Verhältnissen milden Berg/Talfahrten stößt man dabei an die Grenzen der Akkukapazität.

Richtige BEV´s sind da besser dran. Magna hat schon vor Jahren stolz darauf hingewiesen, dass wenn ihr E-Mini mit leerem Akku auf der Franz-Josefs-Höhe gestanden ist, der Akku im Tal wieder halb voll war*

Mittlerweile auch schon ein paar Jahre alt ist die Studie, dass man, wenn man den vorhersehbaren Streckenverlauf in die Hybridregelstrategie miteinbezieht, an die 10% Verbrauchsminderung realisieren könnte. (Im Sinne von da vorne kommt eine Geschwindigkeitsbeschränkung, gleich kommen wir auf die Autobahn, die nächste Ampel steht auf rot; füllen/leeren wir den Akku rechtzeitig)



* Das ist auch der Grund warum die E-Ladestation auf der Franz-Josef-Höhe bei der Wahl zur sinnlosesten Ladestation Österreichs mit einer Top-Platzierung rechnen könnte.