Priusfreunde.de

Hallo,

Das wird ja noch richtig spannend hier.
Leider überschreitet die Diskussion meine Fachkenntnisse (Revolver kenn ich, aber bei Resolver bin ich draussen) und ich kann nicht weiterhelfen. Trotzdem viel Erfolg bei der weiteren Fehlersuche.

MfG

bujatronic schrieb:
da am MG1 nichts kaputt war und er auch jetzt noch brav den ICE startet, kann dort kein Fehler sein. Es muß weiter im Zusammenspiel MG2 - Inverter gesucht werden, und das mache ich nächste Woche. Wird schon werden...
Ich habe nicht gesagt, dass der Fehler im MG1 liegt. Das halte ich aucht für ausgeschlossen. Aber dein Hauptargument gegen den möglichen Vertausch von zwei Pasen war doch, dass der MG2 dann in Stellung R vorwärts fahren müsste. Das setzt jedoch vorraus, dass der MG2 sowohl für vorwärts als auch für rückwärts fahren zuständig ist. Das widetlegt dieses Video. Da wird gezeigt, dass der MG1 das Auto sowohl bei stehenden als auch bei laufenden ICE rückwärts antreibt. Dann wird eine Phasenumschaltung nicht benötigt. Dann hätte ein Vertausch der Phasen keinen Einfluss auf den Rückwärtsantrieb, weil MG2 dann strohmlos ist und MG1 das Planetengetriebe rückwärts dreht. Wenn der ICE läuft, dann muß der MG1 sich nur sehr viel schneller drehen um rückwärts zu fahren.

P.S. MG1 ist zusammen mit dem ICE direkt mit dem MG2 verbunden. Wenn der ICE steht und der MG1 gedreht wird, dann muss sich der MG2 drehen. Wenn der ICE sich dreht, und der MG1 angehalten wird
, dann dreht sich der MG1 schneller vorwärts. Wenn der MG1 sich schneller dreht, als der ICE ihn drehen würde, dann dreht sich der MG2 rückwärts.

Yaris Gerd

Hier wie versprochen die Zusammenhänge zwischen Drehzahl der MGs (U/min) und der Geschwindigkeit:
MG2 = 36,71 * v (km/h) - entspricht einer Untersetzung von ca. 3,7
MG1 = 3,6 * ICE - 2,6 * MG2
Ergänzend möchte ich noch mitteilen, daß ich bereits alle möglichen Kombinationen der 3 Phasen von MG2 erprobt habe, ohne Erfolg. Diese Versuche sind durchweg ohne ICE erfolgt, d.h. ich habe (zunächst) abgewartet, bis der warm genug war, die HV-Batt ausreichend geladen hatte und sich abschaltete und dann nur sowenig "Gas" gegeben, daß er aus blieb.
Jetzt ist mir diese Wartezeit zu lange, ich habe das Relais der Einspritzanlage gezogen. Da wird zwar noch brav der Anlaß-Modus aktiviert, also MG1 dreht den ICE ein paar Umdrehungen, und dann ist Pumpe, READY wird nicht angezeigt, aber die MGs werden angesteuert. Das ist dem Zustand vergleichbar, wenn Bezin alle ist, da kann man ja auch noch ein Stück elektrisch fahren.

Ich lagere mal die Beiträge aus, die nicht unmittelbar mit der P1-Reparatur zu tun haben. Rückwärtsfahren, so geht's

LG
Klaus

Entschuldigt, der Haken "Kopie" hat beim Verschieben wohl nicht funktioniert. Das soll auf jeden Fall hier bleiben!

gnutzi schrieb:
Interessanter Thread! Vielen Dank bujatronic für die Beschreibungen und die vielen Bilder.
Wünsche dir viel Glück bei der Fehlersuche! Leider kann ich nichts beitragen, mit Synchronmaschinen habe ich nichts zu tun, bei uns läuft alles asynchron... im Fehlerfall scheinbar deutlich einfacher.

Gruß Frank

Hallo bujatronic,

ich lese hier auch schon eine ganze zeitlang fasziniert mit und bin beeindruckt mit welcher Beharrlichkeit und Stehvermögen Du dem Problem zu Leibe rückst.

Eben ist mir zum Rückwärtsdrehproblem noch eine ganz blöde Idee gekommen (daran hast Du aber bestimmt schon selber gedacht):

Beim Umschalten von "R" auf "D" geht die entsprechende Anzeige im Display schon mit?
Nicht dass beim zerlegen und wieder zusammenbauen des Motors irgendwo das Kabel mit dem Signal vom Schalthebel zur Motorsteuerung einen Knacks abbekommen hat?

Man kann ja nie dumm genug denken, um einen hartnäckigen Fehler zu finden

Grüße und viel Erfolg!
Thomas

Stimmt, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.

Du hast sicher die Anschlüsse im Inverter "getauscht" und nicht den mg2 xmal ausgebaut?
Bei den vielen Möglichkeiten lohnt sich ja schon eine Tabelle damit man nix übersieht...

Hat du klären können ob die Spulen im richtigen Slot liegen und richtig herum gewickelt wurde?

@ttha

In meinem letzte Beitrag, der verschoben wurde, hatte ich auch schon vermutet, dass das Systhem die Schalterstellung des Wählhebels in beiden Stellungen als R wahrnehmen könnte.

Ich bin gespannt, wie Bijatronic das Problem löst.

P.S. Es tut mir leid,dass ich dieses teilweise fehlethafte Video hier reingeszellt habe. Man kann eben nicht alles glauben, was im Internet gezeigt wird. Es kam mir auch merkwürdig vor und widersprach meinen Beobachtungen mit Torque bei meinem Yaris. Aber der Mann etweckte einen kompetenten Eindruck auf mich.

Yaris Gerd

@gcf

Ist es nicht egal, wie rum der Strohm durch die Spulen fließt, weil die Drehrichtung mittels Resolver angepasst wird? Er dreht ja rückwärts einwandfrei. Für mich stellt sich halt nur die Frage, wie genau die Drehrichtung angepasst wird. Ich stelle mir das so vor. Pronzipiell is die Drehrichtung est einmal Zufall. Um diese festzulegen könte der Inverter mit einer Phase anfangn und wenn die Drehrichtung fals ist, durch eine zeitverschbenen Neustart den Sator in die entgegegesetzte Richtung bewegen. Dadurch werschieben sich die Pohle des Sators zu den Pohlen des Sators, dessen Pohle sich ja durch die unterschiedliche Stromrichtung der einzelnen Phasen ändern.

Yaris Gerd

@gfc

Es gibt bei drei Anschlüssen nur sechs Möglichkeiten.

Kabel K1 - K3
Anschluss A1-A3
A1 A2 A3
-----------
1. K1 K2 K3
2. K1 k3 K2
3. K2 K1 K3
4. K2 K3 k2
5. K3 K1 K2
6. K3 K3 k1

Yaris Gerd

Zufall ist da gar nix

6 Möglichkeiten korrekt.

Die Wicklungsrichtung entscheidet bei gegebener Stromrichtung über Nord oder Südpol, FA ist schon recht wichtig da der Rotor ja permanent Magnete enthält.

Bei einem Tesla Motor wäre es tatsächlich egal.

Ja, aber es ist Wechselstrohm mit drei zeitlich gleichmässig verschobenen Phasen (Drehstrom) und der wechselt seine Plarität zweimal pro Amplitude und der Sator ändert mit der Drehung von Slot zu slot seine Polarität. Ich gehe davon aus, dass die Wickelerrei alle Wicklungen gleich gewickelt hat. Sonst würde der MG nicht laufen. Aber ob er mit Nordpohl oder mit Südpohl anfängt ist doch egal, weil die Drehrichtung doch beim Anlaufen mit Hilfe des Resolvers korrigiert wird. Weil der MG2 auch bei manuellen Vertausch der Phasen seine Drehrichtung beibehält, gehe ich davon aus, dass die Korrektur der Drehrichtung funktioniert. Da halte ich im Moment die Idee mit dem Kabel des Schalthebel für plausibel.

P.S. Ich bin auch kein Experte. Ich möchte gerne daraus lernen und freue mich, wenn man mich auf Fehler hieweist. Nur so kann lernen.

Yaris Gerd

Nein, die Polung ist auch nicht egal, die Software erwartet ein bestimmtes Verhalten und wenn das nicht kommt ist alles weitere schwer vorherzusagen.

Besten Dank für die Information. Kannst Du die genaue Funktionweise des Resolvers erklären? Vielleicht in einen anderen Tread?

Danke Yaris Gerd

Hallo
Vorweg, ich arbeite im Maschinenbau und habe von dort mit Servomotoren/Synchronmotoren zu tun.
Generell gilt: Es muss alles zusammenpassen. Also die Drehrichtung darf nicht falsch sein. Des weiteren muss der Resolver (Drehgeber) in der absolt richtigen Position sein (ausser man kann ihn über die Software einstellen).
Der Grund ist recht einfach.Durch die Rückführung der Position kann jede Wicklung exakt richtig bestromt werden.
Ist zum Beispiel die Phasenfolge am Motor falsch, würde der Motor in die falsche Richtung wegdrehen.
Über den Resolver merkt die Steuerung die Richtung ist falsch und würde den Motor noch stärker bestromen und das nätürlich in die falsche Richtung. Das ganze würde mit einem sehr starken Ruck quittiert.
Ist jedoch alles richtig angeschlossen und der Motor dreht in die falsche Richtung, das kann passieren wenn das Auto am Berg zurückrollt, merkt das der Umrichter und durch die höhere Bestromung der richtigen Wicklungen kann so engegen gewirkt werden.
Mit diesem Effekt können im Maschinenbau hängende Lasten ohne mechnische Bremsen in Positon gehalten werden. Synchronmotoren können deshalb bei Drehzahl null bereits das volle Moment bringen.

Ich hoffe ich habs verständlich erklärt.

Gruss Heinz