Priusfreunde.de

Hallo bujatronic,

auch von mir Großen Dank ! Wieder viel gelernt über den Prius, auch wenn es die Generation -I ist. Ich hoffe beim P-II ist das Design verbessert worden. Man wird sehen...

Das geht hoffentlich ins Priuswiki? Wäre schade wenn es in den Tiefen des Archivs verschwindet.

Schöne Grüße und Guten Rutsch morgen!
Walter

Hallo @bujatronic,

ich habe deinen Bericht mit großem Interesse gelesen, vielen Dank dafür. Und vor allem viel Glück, dass die Statorreparatur gelingt.

Bei einem YouTube der Luscious Garage, als auch bei deinem priuschat Link wird ein defekter O-Ring (Rohrverbindung auf dem Weg zur Ölpumpe) gezeigt. War der O-Ring in deinem Fall auch defekt?

Was mich immer wieder wundert ist, dass (wie auch in deinem Fall) kein Öl den Stator nennenswert benetzt. Oder hast du den Stator gereinigt, bevor du den zum Fotografieren auf einen sauberen Lappen gelegt hast?

Das das Getriebeöl über die Ölpumpe und der Hohlachse den Rotor kühlt und die Lager nebst PSD schmiert ist mir klar, auch wird es sich niederschlagende Öldämpfe in den MG1/MG2 Gehäuse geben.
Aber das fließendes Öl die Statorwicklungen kühlt, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Dann müssten an den Rotormagneten kleinste ölverschmierte Metallablagerungen haften, so wie ich es bei meinen Getriebeölwechseln am Magnet der Ölablassschraube haften hatte.
Ich kann hier aber nur von meinen P2-Erfahrungen ausgehen.

Viel Glück bei der Reparatur, mit danach noch sehr vielen HSD-Kilometern.

Gruß, Helmut


PS.
Zu den Kupferperlen habe ich eine mögliche Erklärung.
Über welche Ursachen auch immer, geht die Isolation innerhalb von Wicklungsteilen verloren.
Dann wirkt das so, wie Kurzschlussringe in einem Trafo. Alle noch intakten Statorwicklungen wirken dann transformatorisch auf die Kurzschlussringe.
In den Kurzschlussringen fließen dann so große Ströme, dass das Kupfer sich verflüssigt und ausperlt.

cirr_s schrieb:
Das geht hoffentlich ins Priuswiki? Wäre schade wenn es in den Tiefen des Archivs verschwindet.
Das finde ich auch!
@bujatronic und @gcf: Ich habe mal Eure Threads im Priuswiki verlinkt, www.priuswiki.de/index.php?title=MG#Defekte_des_MG2
Dort habe ich den Threadtitel und Euren Usernamen genannt, damit man die Threads auch wiederfinden kann, wenn die Forenstruktur geändert werden sollte und die Links nicht mehr stimmen.
Gebt bitte Bescheid, ob Ihr einverstanden seid oder nicht.

LG
Klaus

P.S.: ich habe diesen Thread mal oben angepinnt. Falls jemand weitere Threads als "Wichtig" markiert haben möchte macht mir bitte Vorschläge.

ich habe kein Problem damit, es kann ins Wiki.
Die O-Ringe an der Ölpumpe wechsele ich selbstverständlich, waren aber auf den ersten Blick ok.
Der ganze Raum des MG2 war wirklich richtig ölig, allerdings liegen zwischen dem Ablassen des Öls und dem endgültigen Ausbau 2 Tage (ich hatte etwas Probleme mit dem Handgelenk und mußte daher pausieren). Da das Öl recht dünnflüssig ist, ist es in dieser Zeit weitestgehend abgelaufen. Aber schaut Euch z.B. das Foto vom Deckel innen (Winkelgeber) an, in etlichen Vertiefungen hat sich deutlich Öl gehalten. Auch in den 3 Schraubenköpfen von den Wicklungs-Anschlüssen U-V-W sieht man Öl, und die sind ja ziemlich weit oben außen.
Auch war der Stator noch ziemlich ölig, der Lappen darunter hatte dann riesige Flecke.
Euch allen vielen Dank für das Interesse und einen guten Rutsch!

So, jetzt geht es an den Zusammenbau.
Erst mal muß ich was richtigstellen: Der blaue Pfeil (siehe Bild vorige Seite) ist nicht der Saugraum der Pumpe, sondern der Ölsumpf. Die Pumpe saugt durch das Röhrchen rechts daneben an, am anderen Ende ist ein Sieb. An das kommt man nur ran, wenn man unten die Ölwanne des Getriebes abnimmt. Ist bei dieser Gelegenheit ratsam, da auch mal sauber zu machen. Die Druckseite geht über die hohle Antriebswelle ins Getriebe. Aber nur, wenn ICE läuft, d.h. bei geringer Last (wenn man rekuperiert oder mit sanftem Gasfuß rein elektrisch fährt, also < ca.7,5 - 9kW - hängt nach meiner Erfahrung von Ladezustand und Temperatur der Batterie ab) reicht wohl das Öl, was sich noch so im Getriebe befindet. Und natürlich hat die Pumpe ein Überdruckventil. Überschüssiges Öl läuft in den Sumpf zurück.
Beim Saubermachen (es versteht sich ja wohl von selbst, daß hier peinlichste Sauberkeit gefragt ist) fiel mir noch eine üble Falle auf, die mir den Zusammenbau wohl unmöglich gemacht hätte. Der Zahnkranzflansch, der den Kraftschluß zwischen MG2 und dem Planetenzahkranz herstellt, ist nicht weiter gesichert und fällt beim Entfernen des Rotors zusammen mit dem Lager ab. Man muß vor dem Zusammenbau das Ding erst wieder einfädeln, was aber nicht schwierig ist: Nadelrollenlager mit einem kleinen Schraubenzieher etwas anheben und den Flansch reinfummeln. Der Mitnehmer für die Ölpumpenwelle (Mitte) muß ca. 5mm überstehen, dann klappt's auch mit dem Rotor...
Im Bild die Situation vorher (der Lagerring ist oben zu sehen):

Hallo, leider gibt es nichts Gutes zu berichten. Nachdem alles wieder ordentlich zusammengesetzt war, habe ich den Prius wieder in Betrieb genommen. Erst noch aufgebockt, gestartet (keine Fehlermeldungen) und einen kurzen Probelauf gemacht, nur mal kurz "R" eingelegt, die Räder drehten sich, keine abnormen Geräusche, die HV-Batterie wurde geladen, es kam schon Freude auf.
Dann Räder angebaut, die Garageneinfahrt vom Schnee frei geschippt, erneut gestartet, und dann wollte ich mit Schwung rausfahren (es geht bergauf). Also erst noch einmal warm laufen lassen, auch damit sich Öl im Getriebe richtig verteilen kann, "D" eingelegt und Gas gegeben (rein elektrisch, zum Glück war der ICE warm und hatte sich schon abgeschaltet).
Rums - saß ich an der Rückwand der Garage (aber fast keine Schäden).
Der Wagen fährt (in R und D!) nur noch rückwärts!! Erste Idee: Vertauschen von Phasen (am Inverter), hat nichts gebracht, so fährt er überhaupt nicht, aber üble Geräusche lassen vermuten, daß da die Komponenten gegeneinander arbeiten.
Zweite Idee: Stator ist falsch gewickelt - Die Wickelei weist das natürlich zurück, und beweisen kann ich nichts. Daher die Frage: Liegt evtl. irgendwo noch so ein Stator rum (kann auch defekt sein), damit ich die Wicklungen vergleichen kann? Oder hat jemand das Wickelschema schon mal aufgenommen?
Vielen Dank!

Sch....
Aber auch erstaunlich, ich hätte alles erwartet nur nicht sowas.

Mein Stator liegt noch im keller.

Das kann aber wirklich nur sehr falsch gewickelt sein.

Zuerst einmal Glückwunsch, überhaupt soweit gekommen zu sein.

bujatronic schrieb:

[ ... ]

aufgebockt, gestartet (keine Fehlermeldungen) und einen kurzen Probelauf gemacht, nur mal kurz "R" eingelegt, die Räder drehten sich, keine abnormen Geräusche, die HV-Batterie wurde geladen, es kam schon Freude auf.


Es ist schon sehr erstaunlich, wenn MG2 In R-Stellung rückwärts unauffällig läuft und in D-Stellung die Drehrichtung nicht ändert.
Hier sollte doch der Winkelgeber/Resolver eindeutige Signale zur Steuerung bzgl. Drehzahl und Drehrichtung melden bzw. auch einen Fehler ausgeben.

Ist der Stator evtl. um einen Slot versetzt neu gewickelt worden und das Phasensystem (Stator, Rotor, Resolver) paßt nicht mehr zueinander?

Hat die Wickelei das Wickelschema aus dem defekten Stator hergeleitet oder hatten die Vorgaben?

Mal eine blöde Frage. Kann man den Stator falsch rum einbaien? Und wenn ja, könnte das zur Problemen bei der Synchronisation mit der Trägerfrequenz führen? Muß der Winkelgeber/Resolver neu eingestellt werden? So weit ich weis würde ein Wechsel/Drehstrohm Motor in beide Richtungen lauhfen, wenn er in eine Richtung angeschoben wird. Durch Verschiebung der Phase, wird die Anlaufrichtung vorgegeben. Vielleicht ist ja auch durch das rückwärtsgefälle der MG2 rückwärts angelaufen? Ich habe mich vor ca.40 Jahren damit ausgiebig beschäftigt. Vieles habe ich bereits vergessen.

Yaris Gerd

Mein Anfahrversuch war auf ebener Fläche, die Steigung geht erst draußen los. Das scheidet also als Ursache aus...
Wie schon gesagt, die Wickelei sagt, sie habe den Stator 1:1 gewickelt. Einbau ist nur in einer Position möglich, wegen der Länge der Anschlüsse. Allerdings hat sie die Anschlüsse etwas anders herausgeführt, weil von Hand gewickelt anders gehe als automatisch. Ich habe dem aber beim Einbau keine besondere Bedeutung beigemessen. Ich habe aber genau nachgesehen, wegen der Einfräsungen im Blechpaket denke ich, daß die Einbaulage die selbe ist. Natürlich kann ich aber nicht sagen, daß die Wicklungen genau wieder an der selben Stelle liegen wie vorher.
Ich fürchte auch, daß ich nun an den Resolver ran muß...

Habe mir mal das Wickelschema vorgenommen. Es müßte so sein:
8 Magnetpole (Dauermagnete grau im Rotor), 48 Luftspaltfelder, jede Einzelwicklung überspannt 6 Lücken. D.h. die Teilung ist 7,5°. Im Bild ist die Stellung gezeichnet, wo ein Einschalten von U (rot) den Rotor um ein Feld nach links drehen würde.
Wenn nun die neuen Wicklungen auch nur um ein Feld versetzt wurden, stimmt natürlich das Signal vom Resolver (der der Hybrid-ECU die Position meldet) nicht mit der tatsächlichen Lage überein. Ich werde mal versuchen, ihn um 7,5° zu versetzen. Mehr als alles kann ja nicht kaputt gehen...

Falls es hilft gerne ein foto von meinem, da kannst du sehen wo welcher wicklungsanfang u,v,w in den slot eintaucht. (Die Teilung ist scheinbar auch 6slots, die wicklungsanfange sind aber 4slots auseinander, komisch.)

Das Wickelschema ist plausibel und die Wickelarbeit sieht professionell gemacht aus.
Bevor du an den Resolver gehst (wegen evtl. Wicklungsversatz um einen Slot [360/48=7,5°]), prüfe bitte ob alle 3 Phasen da sind und aktiv arbeiten. z.B. mit einem Drehfeldmessgerät oder 3 Haushaltsglühlampen in Sternschaltung.

www.amazon.de/edi-tronic-Elektrotester-D...hfeld+messger%C3%A4t

!!!Aber bitte nur mit entsprechender Vorsicht!!!

Sollte eine Phase fehlen bzw. inaktiv sein, kommt @YarisGerd Ansatz zum Tragen. Dann wird der MG2 zum 1 Phasen Motor, da ja die Sternpunkte aller Wicklungen galvanisch hoch liegen.
Dann könnte durchaus der MG2 eine Vorzugsdrehrichtung haben und das es die R-Stellung ist, ist dann reiner Zufall!

Viel Glück!!!!


PS.
Wenn du einen Drehstromstelltrafo auftreiben kannst (evtl. bei der Wicklei), kannst du den MG2 losgelöst vom Inverter im eingebauten Zustand prüfen.

Dazu die Drehstromphasen R,S,T mit u,v,w des MG2 verbinden und den Stelltrafo langsam hochdrehen.)
Die Räder (Fahrzeug hochgebockt)beginnen dann zu drehen. Dann den Gegenversuch mit 2 getauschten Phasen...., dann sollte sich die Drehrichtung umdrehen!!!
Wie gesagt, das alles ohne den Priusinverter bzw. dem ICE!!!

Bei 50Hz müßten die Räder in etwa mit einer Geschwindigkeit von 25km/h drehen.

Bei diesem Versuch, ist ein evtl. Slotversatz der neuen Wicklung ohne Auswirkung, ich würde aber den Stecker zum Resolver bei dem Versuch abziehen, um nicht die Auswerteelektronik im Prius zu gefährden.

Dieser Versuch geht aber nur, wenn der Stift (P-Stellung) das Reduktionsgetriebe nicht blockiert!!!!

gcf schrieb:
Falls es hilft gerne ein foto von meinem, da kannst du sehen wo welcher wicklungsanfang u,v,w in den slot eintaucht. (Die Teilung ist scheinbar auch 6slots, die wicklungsanfange sind aber 4slots auseinander, komisch.)

Für den P2 habe ich mal diese Werte im Netz gefunden.

forums.aeva.asn.au/forums/forum_posts.as...ius-mg2-stator#44482

Nun, ich hatte unter anderem vermutet, das die Stecker der einzelnen Wicklungen vertauuscht sein könnten. So weit ich weis sind die drei Phasen versetzt. Könnte das so einen Effekt bewirken?

Yaris Gerd