Priusfreunde.de

Hallo zusammen!

Meine Freundin und ich waren auf großer Reise mit dem Prius - Quer durch Deutschland bis nach Kroatien. 14 Tage, 4500 km. Wetter: 25-30 Grad. Campen, 2 Personen, bis unter die Dachkante bepackt. Über: Hamburg - Düsseldorf - Stuttgart - München - Salzburg - Triest - Istrien - München - Düsseldorf - Hamburg.

Wie ist es uns ergangen?
Erstaunlich gut muss ich sagen!

Wie war der Verbrauch?
Unheimlich gut. Da er in den Bergen Österreichs doch einige Kreischorgien hingelegt hat, bei denen ich dachte. "Oh man, gleich hab ich ne 7 vor dem Komma stehen". Aber nichts war, die Anzeige blieb unberührt bei 5,X stehen.
Ich hatte ein wenig Zweifel was der Prius wegschluckt auf den schnellen Autobahn Etappen durch Deutschland und bei den Etappen durch die Berge. Dazu noch voll beladen. Ich hatte mit irgendwas zwischen 6,0 - 6,5 Litern gerechnet.

Unser Endverbrauch auf die 4500 km lag nun bei 5,3 Litern:
www.spritmonitor.de/de/detailansicht/521...amp;edate=20.08.2014

Dabei sind wir selten langsamer gefahren als erlaubt. In Deutschland meist 160 laut Tacho. Im Ausland dann eben die Erlaubten 100-130 kmh. Auf der Hintour haben wir für die Strecke Düsseldorf - Istrien. 1250 km - genau 12 Stunden gebraucht. Inkl. ein paar Pausen (ca. 1-1,5 std gesamt) aber ohne Staus.

Wie war es mit dem Reise-Komfort?
Wie immer, Sitze Top, auch nach 12 Stunden hatte keiner von uns Rückenschmerzen. Motorgeräusche waren in den Bergen nicht immer angenehm. Das muss man klar sagen. Das sind zwar wirklich selten Situationen, aber 2 mal war der Akku durch das ständige wechseln der Geschwindigkeit und dem Harten wieder Hochbeschleunigen, was ich immer gern mache), voll ausgelutscht was zu einem Kreischenden Motor führte dass es schon weh tat, nicht von der Lautstärke her, aber es hört sich einfach nicht gesund an.

Wie war das also mit dem Akku?
Im großen und ganzen unaufällig, ja, bis auf eine Situation in den italienischen Bergen. Ich hab ihn also die Berge rauf und runter geprügel. Akku geladen und entladen in einer Geschwindigkeit wo ich mich schon gefragt hab. "Hoffentlich ist nichts von dem Gepräck vor den Batterielüfter gefallen" (War nicht der Fall). Irgendwann kam also der Akku in den lila Bereich und wollte auch Bergab nicht mehr laden. Er blieb einfach stur auf einem halben lila Balken stehen. Auch bei langsamer Fahrt durch den Tunnel tat sich nichts. Irgendwie hatte ich da dann schon auf eine Fehlermeldung des Systems gewartet. "Achtung, ihr Wagen fängt gleich Feuer" oder sowas...
Unruhig schaute ich also auf die Anzeige, nichts passierte. Dann ging es wieder Bergauf und der Verbrenner schrie sich den Sprit aus dem Leib. "möööööööööööööääääääääääääaaaaaaaa" Aua,Aua! Gefühlt war der Zustand eine Ewigkeit, objektiv waren es wohl nur so 5 Minuten. Dann fing die Batterie wieder an zu laden. Da war es ihm wohl tatsächlich zu warm geworden. Danach war wieder alles gut. Auch auf der Rückfahrt keine ähnliche Situation, erlebt. Vermutlich auch weil die Straßen voller waren und ich ihn nicht mehr so einfach bis ans Limit quälen konnte.
Nach einer Nacht am Ziel öffnete ich morgens die Tür und.... "Puff", war ich mit Kuhmist an den Schuhen in den Wagen gestiegen?!... Ich erinnerte mich an einen Bericht hier und schnupperte mal am Batterielüfter. Bin fast nach hinten weggekippt. Es stank schon sehr stark. Die vermeintliche Erhitzung der Batterie wirkte sich dann doch in einer Geruchsbelästigung aus.

Zufrieden?
Absolut! Mit 1,5 Tankfüllungen von Düsseldorf nach Kroatien?! Kein Problem! Ein Tankstopp mit 3 Balken in München und auf dem Campingplatz in Kroatien mit 4 Balken angekommen.
Langstreckenkomfort ungebrochen. Platzangebot für die Fahrzeuggröße enorm! Zuverlässigkeit, davon müssen wir nicht reden!
Andere Motoren hätten weniger in den Bergen geschrieen. Aber ich habe meinen Zweifel, dass es viele Fahrzeuge gibt die die gesamten 4500 km im Schnitt mit 5,3 Litern geschafft hätten. Und das auf schneller Fahrt! Nicht mit sparsamen Plus&Glide oder sowas!

Gedanken der Reise:



Campen+Hybrid:

Super Mischung, spät abends noch auf den Platz schleichen ohne die Nachbarn aufzuwecken? Kein Problem! Oft wurde ich von unseren, fast ausschließlich deutschen, Nachbarn angesprochen wie unglaublich leise der sei. Ob das ein Elektroauto sei? Irgendwie ist bei vielen noch immer nicht das Wort "Hybrid" angekommen, erstaunlich!
Unsere nächsten Nachbarn fuhren einen Freelander und einen Opel Signum. Beides große Diesel. Nichts gegen die Diesel jetzt hier, aber der Signum war wohl der lauteste Nagelgeselle den ich seit den alten Mercedeszeiten je gehört habe. Dagegen war der Freelander, obwohl sicherlich 10 Jahre älter und mit morgendlichen Startprobleme, der reinste Ohrenschmaus!
Ansonsten wurde viel getuschelt wenn man an den Gästen vorbeirollte. "Guck mal das ist ein Hybrid", "Ist das ein Elektoauto" oder "Was ist das denn für einer"... und ständig wanderten die Blicke hinter dem Wagen hinterher. Das fand ich schon verwunderlich, den Prius gibt es ja nicht erst seit gestern. Auf dem gesamten Campinplatz. (Ca. 5000 Leute) konnte ich nur einen weiteren holländischen Prius entdecken.

Mein Lieblingsauto fürs Campen wäre wohl ein umgerüsteter Toyota Alphard Hybrid oder ähnliches. Aber da muss ich wohl noch lange drauf warten.

Tempolimit:
Da musste ich oft drüber nachdenken. Mal wieder wusste ich unsere deutschen Straßen sehr zu schätzen. Wie schön schnell kann man große Strecken in unserem Land überwinden. Sicher, die Straßen in Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien waren oft besser gepflegt, aber die geographischen Bedingungen erlaubten ein Tempo über 130 eigentlich nie. Oft war es sogar so, dass man langsamer fahren musste als das Tempolimit zuließ. Der Sicherheit zuliebe.
Das ist in Deutschland wirklich ganz anders, bei uns scheint wirklich alles auf das schnelle Fahren ausgelegt zu sein, selbst die Landschaft. Uns hat die Reise wiedermal in der Meinung gegen ein Tempolimit bestärkt, obwohl ich da immer stark geschwankt habe.

Also mit dem Prius reisen? Immer gern wieder!

Viele Grüße!

5,3 Liter Gesamtverbrauch ist natürlich sehr ordentlich bei dem Streckenprofil.

Tja, die Berge sind nicht wirklich sein Revier. Aber die Batterie plattmachen kann man auch schon im Schwarzwald. Der Verbrenner hört sich dann äußerst ungesund an. Man brüllt sich dann mit ein oder zwei Batteriebalken die Berge hoch und von "souveräner Kraftentfaltung" kann dann nicht mehr die Rede sein. So geschehen vor einigen Jahren auf einer Fahrt von Hinterzarten zum Schauinsland hoch.

Ja auf den Strecken nach Kroatien, kann man sparsam fahren. Es geht auch unter 5 Liter mit dem PIII von Filderstadt nach Posedarje bei Zadar. 4 Personen + Gepäck...



Auf der Küstenstraße kann man auch mit einer 3 zumindest einer 4 vor dem Komma fahren.

Viel Spaß weiter mit dem Prius.

Solaris

Im Gebirge ist der P3 wegen des leistungsfähigeren Benziners einfach im Vorteil. Aber der P2 war mir bei einer Probefahrt im Grunde auch schnell genug, man darf sich vom Geräusch einfach nicht irritieren lassen

Schöner Bericht!

Ein ganz toller und informativer Bericht! Vielen Dank! Er dient auch dem Verständnis des Fahrers kürzerer und flacherer Strecken.
verwalter305

Wir haben vor drei Jahren eine Tour nach Istrien mit unserem P II unternommen. Da wir meinen Schwiegereltern im Wohnmobil folgten, haben wir die 1100km mit einer Tankfüllung geschafft. Auch uns erging es ähnlich auf dem Platz, unaufällig mal Abends wegschleichen konnte man vergessen, der Prius fällt auf wie ein bunter Hund.

Unsere Hochzeitsreise vor ein paar Jahren war mit dem Prius 2 über 7000 km durch Deutschland, Tschechien, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz.

Und der Prius hat alles mit gemacht. 3 Wochen lang immer ein Stück weiter gefahren.
Dabei auch von 30° grad and Meer bis rauf auf 2600m bei 2°C.

Alles kein Problem mit dem Prius.

Jaja - der Prius (2) ist doch nicht langstreckentauglich....

.... hörte ich oft. Unsere regelmässigen Fahrten nach Sizilien (1 bis 2 Mal pro Jahr) bewiesen immer wieder das Gegenteil! Pro Reise kamen jeweils ca. 5000 km zusammen, der Verbrauch lag zwischen 5.0 und 5.2 Litern. Und das bei vollbepacktem Auto, zügiger Fahrt und Temperaturen bis 40°C. Komfort und Leistung waren absolut überzeugend!

Gruss
Christian

Guter Bericht, danke!

Nett übrigens, daß Du den Prius passend zum Zelt gekauft hast

LG
Klaus

@gshybrid

Tja, die Berge sind nicht wirklich sein Revier. Aber die Batterie plattmachen kann man auch schon im Schwarzwald. Der Verbrenner hört sich dann äußerst ungesund an. Man brüllt sich dann mit ein oder zwei Batteriebalken die Berge hoch und von "souveräner Kraftentfaltung" kann dann nicht mehr die Rede sein.

Wobei ich da sagen muss, ich finde es noch immer erstaunlich wieviel Power er aus 78 PS zieht. Es klingt zwar übel aber es geht dennoch voran.

@Solaris
955 km bei 4,9 Litern Verbrauch und noch 4 Striche Tank. Hat der P3 einen größeren Tank als der P3. 55 statt 45 Liter?

@Monarch
Im Gebirge ist der P3 wegen des leistungsfähigeren Benziners einfach im Vorteil.

Ja, das höre ich oft. Bei einer Probefahrt kam er mir aber in der Stadt wesentlich lauter vor als mein P2. Insbesondere das Rekupiergeräusch war deutlich zu hören. Der P2 kam mir besser gedämmt vor. War aber auch ein P3 VFL.

@Verwalter305
Danke, freut mich!

@Schrubber
1100 km mit einer Tankfüllung? Da müsst ihr ja tatsächlich 3,9-4,0 Liter verbraucht haben. Man merkt aber tatsächlich sehr deutlich, wie gut der Prius in südlichen Ländern funktioniert. Auf den istrischen Straßen konnte ich ohne Probleme den Normverbrauch von 4,3 Litern erreichen. Man kann verstehen, dass er in Kalifornien so erfolgreich ist.

@Christian
Ja, keine Ahnung wie diese Meinung zustande kommt. Es wird immer so getan als wäre der Prius ein reines Stadtauto. Für mich ist er das absolut nicht. Für die Stadt gibt es bessere Autos. Für mich kommt der Prius schon sehr nah an einen langstrecken Amischlitten. Trotz seiner wesentlich kleineren Größe. Aber er ist schon sehr gemütlich ausgelegt und entspannt auf langen reisen ungemein.

@KSR1

Das Zelt hab ich schon wesentlich länger als den Prius. Ist sogar schon älter als sein Baujahr. War Zufall. Hab mich aber nach dem Aufstellen auch gefreut, wie gut die Farben zusammenpassen!

frufus schrieb:

@Schrubber
1100 km mit einer Tankfüllung? Da müsst ihr ja tatsächlich 3,9-4,0 Liter verbraucht haben. Man merkt aber tatsächlich sehr deutlich, wie gut der Prius in südlichen Ländern funktioniert. Auf den istrischen Straßen konnte ich ohne Probleme den Normverbrauch von 4,3 Litern erreichen. Man kann verstehen, dass er in Kalifornien so erfolgreich ist

Es dürfte sogar noch etwas weniger sein, es war noch ein kleines bisschen Reichweite über. Aber ich muss nochmals betonen, dass wir hinter einem Wohnmobil hergezuckelt sind- Tempo 100 und Windschatten, das liebt der PII!

frufus schrieb:

...
@Christian
Ja, keine Ahnung wie diese Meinung zustande kommt. Es wird immer so getan als wäre der Prius ein reines Stadtauto. Für mich ist er das absolut nicht. Für die Stadt gibt es bessere Autos. Für mich kommt der Prius schon sehr nah an einen langstrecken Amischlitten. Trotz seiner wesentlich kleineren Größe. Aber er ist schon sehr gemütlich ausgelegt und entspannt auf langen reisen ungemein.
...


Genau das ist auch meine Erfahrung - auch wenn es vielfach bestritten wird. Reisen und Rasen muß halt nicht zwangsläufig gekoppelt sein.

Gruß!
JoAHa

Naja, ich wage mal zu bezweifeln, daß der Prius ein geeignetes Auto für Fahrten auf dem Balkan darstellt. Ich würde das nicht machen, schon gar nicht mit meinem eigenen!

Ich war zum letzten Mal Ende 2006 dort. Am Flughafen Split habe ich an der Sixt-Station einen nagelneuen Opel Astra bekommen, der hatte gerade mal 600 km auf der Uhr.

Damit war ich 10 Tage in der Region Zadar, Krajina, Split, Dubrovnik, Mostar, Visoko, Sarajevo unterwegs. Als ich den Wagen zurückgegeben habe, war der mit Steinschlag nur so übersäht und die Reifen waren nach meiner Auffassung auch hin. Komischerweise gab es überhaupt keine Probleme mit Sixt ...

Mit dem Astra hatte ich wegen übelster Schlaglöcher auf geteerten Straßen Reisegeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, auf den Schotterpisten konnte man mit dem Wagen so bis 15 km/h fahren, da knallte es dann aber schon ordentlich in den Radkästen und am Unterboden.

@Datenreisender

Ich glaube, da ist Istrien etwas anderes. Es hat wenig von einem Balkanland eher etwas von einem künstlich erstelltem Vergnügungspark. Die Straßen sind überall nahezu perfekt wie ich es vorher selten im Süden erlebt habe. Man merkt einfach, dass alles auf Touristen ausgelegt ist. Ich hab auf unseren 600 km durch Istrien kein Schlagloch finden können, selbst die Straßen im Hinterland waren perfekt, mir kam das alles irgendwie komisch vor. Das einzige unbefestigte Stück war eine Straße im Naturschutzgebiete die nur mit maximal 20 kmh befahren werden durfte. Aber auch da hat sich der Prius sehr gut geschlafen.
Generell liegt der Prius natürlich zu tief für sowas. Hab trotzdem nicht aufgesetzt.
Übrigens gibt es den Prius auf Mykonos recht oft als Mietwagen, was mich auch gewundert hat. Aber auch dort sehen die Wagen noch erstaunlich gut aus.

Grüße!

@ frufus:
Okay, ich bin auch kein Tourist (das ist übrigens mehr ein Schimpfwort), sondern Reisender.

Mein eigener (neuer) Prius verlässt Mitteleuropa jedenfalls nicht und selbst in den Niederlanden (Drempels) und in Tschechien (Neigungswinkel) habe ich den bisher schon 3x aufgesetzt, es ist aber glücklicherweise nie etwas dabei passiert.

Für unsere Entdeckungstouren in Gegenden mit Glücks- und Überraschungsstraßen (vornehmlich nördliches Skandinavien, Island, Russland, Schottland, Irland) habe ich einen Suzuki Jimny gekauft (der reicht für 2 Personen, wenn ich mehr Platz bräuchte, würde ich über einen Toyota Hilux oder Toyota Landcruiser nachdenken).