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Die Presse über den Prius, die Hybridtechnik, den Toyota-Konzern und andere interessante Themen.
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THEMA: Wo bleibt der europäische Hybrid?
#31790
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 09:07 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
Hallo,

Ihr schreibt hier immer so Sachen wie "eine ganze Industrie hat in die falsche Richtung entwickelt".
Das mag zwar aus der Umweltsicht stimmen, aber die ganzen Firmen stehen finanziell so gut da wie noch nie (Audi 2006 bestes Ergebnis in der Firmengeschichte als ein Beispiel). Und was zählt heute??? Umweltschutz oder Beschäftigungszahlen, Umsatzzahlen, Shareholder Value??? So "falsch" haben die nicht entwickelt, das sind alles wirtschaftlich denkende Menschen. Und ich denke die Firmen bieten genau das an was der Kunde nachfragt, deswegen verkaufen die überhaupt Auto's. Allein die Verkaufszahlen von Toyota sprechen doch Bände, Prius-Käufer (auch ich) sind absolute Freaks die rein gar nichts mit dem Durchschnitt, geschweige den mit der Masse der Autokäufer zu tun haben. Ihr seid alle Sonderlinge (mich eingeschlossen) für die es sich einfach wirtschaftlich nicht lohnt ein Auto zu entwickeln. Hoffentlich (und die Verkaufszahlen des Prius zeigen das ja schon ein bischen) ändert sich das bald, aber so lange muß man einfach sagen Audi, BMW, Mercedes und Porsche machen alles richtig was man aus wirtschaftlicher Sicht (Und aus Verbrauchersicht) richtig machen kann.
bfroeba
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#31794
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 10:22 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
bfroeba schrieb:
Hallo,

Ihr schreibt hier immer so Sachen wie "eine ganze Industrie hat in die falsche Richtung entwickelt".
Das mag zwar aus der Umweltsicht stimmen, aber die ganzen Firmen stehen finanziell so gut da wie noch nie (Audi 2006 bestes Ergebnis in der Firmengeschichte als ein Beispiel). Und was zählt heute??? Umweltschutz oder Beschäftigungszahlen, Umsatzzahlen, Shareholder Value??? So "falsch" haben die nicht entwickelt, das sind alles wirtschaftlich denkende Menschen. Und ich denke die Firmen bieten genau das an was der Kunde nachfragt, deswegen verkaufen die überhaupt Auto's. Allein die Verkaufszahlen von Toyota sprechen doch Bände, Prius-Käufer (auch ich) sind absolute Freaks die rein gar nichts mit dem Durchschnitt, geschweige den mit der Masse der Autokäufer zu tun haben. Ihr seid alle Sonderlinge (mich eingeschlossen) für die es sich einfach wirtschaftlich nicht lohnt ein Auto zu entwickeln. Hoffentlich (und die Verkaufszahlen des Prius zeigen das ja schon ein bischen) ändert sich das bald, aber so lange muß man einfach sagen Audi, BMW, Mercedes und Porsche machen alles richtig was man aus wirtschaftlicher Sicht (Und aus Verbrauchersicht) richtig machen kann.



Das unterschreibe ich zu 100%!

Ergänzen möchte ich noch folgendes:
Es wäre vieles einfacher wenn sich nicht jeder so furchtbar wichtig und ernst nehmen würde und für sich selbst behauptet ohne ihn und seine Weisheit geht die Menscheit kaputt. - Mit ihm auch!
aubroehr
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#31798
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 11:31 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
Natürlich ist alles eine Frage der Sichtweise. Ob ich ein Thema aus Sicht der Umweltverträglichkeit oder aus wirtschaftlicher Sicht betrachte, ändert zwangsläufig das Ergebnis. Ich persönlich sehe das eben mehr aus ökologischer Sicht und darf von daher offensiv die Ansicht vertreten, dass ich die Diesel-Strategie der deutschen Automobilindustrie für einen Irrtum der Geschichte halte. Die deutsche Automobilindustrie sieht das naturgemäss anders, so ist das eben.

Und wie sie das Thema Hybrid-Fahrzeuge sieht, lässt sich ganz gut im aktuellen Jahresbericht des VDA (Verband der Deutschen Automobilindustrie) nachlesen, und zwar hier: Jahresbericht zum Download, 4 Mbyte. Dort weist man u.A. auch an mehreren Stellen darauf hin, dass die "Hochvolt-Technik" der Hybriden eine enormes Gefährdungspotenzial birgt. Da bin ich ja froh, dass es die vergleichsweise harmlose Wasserstoff-Technik gibt (wird in dem Bericht übrigens auch erwähnt). Natürlich sollte man - der Fairnis halber - die folgenden Zitate in diesem Bericht im Zusammenhang nachlesen, aber als erster Überblick reicht es:

Zitat Und wir bieten Modelle an, die einem Hybrid aus japanischer Fertigung nicht nur beim CO2-Wert überlegen sind, sondern darüber hinaus auch noch einen Preisvorteil in fünfstelliger Höhe bieten.

Zitat Der Hybrid ist im Übrigen für die deutschen Hersteller eine Option unter mehreren. Auf der IAA Pkw im September in Frankfurt werden zahlreiche Modelle hierzu zu sehen sein. Im Stop-and-Go-Verkehr hat der Hybrid durchaus seine Vorteile, doch bei längeren Strecken hat der Clean Diesel die Nase vorn. Wir sind da, wenn der Markt danach verlangt. Derzeit liegt der Marktanteil von Hybrid-Pkw allerdings noch bei lediglich 0,3 Prozent. Da wurde nichts verpasst!

Zitat Die fossilen Energieträger werden tendenziell immer knapper und zunehmend teurer. Die deutsche Automobilindustrie verfolgt daher die Strategie „weg vom Öl“ und setzt auch auf den Einsatz von CO2-freundlichen Biokraftstoffen und Pkw mit alternativen Antriebsarten. Hierbei dominieren die gasbetriebenen Pkw, von denen 2006 (einschließlich bivalent) fast 16.000 Einheiten neu zu gelassen wurden, von Fahrzeugen mit Hybridantrieb waren es mit 5.300 Pkw lediglich ein Drittel.

Zitat Die beabsichtigte Produktion von Hybridfahrzeugen verändert die Strategien und Maßnahmen im Arbeitsschutz in den Werken. Durch die Verwendung von Hochvoltsystemen entstehen technologisch bedingt elektrische Gefährdungen der Werker, denen einerseits durch technische und andererseits durch organisatorische Maßnahmen, wie z. B. Qualifikation des Personals, begegnet wird. Dies betrifft sowohl Montage als auch Wartungs-, Instandsetzungs-, Service- und Prüfarbeiten an diesen Systemen. Die Automobilindustrie hat einen einheitlichen Standard für Schulungskonzepte und Qualifizierungsbausteine erarbeitet, der zurzeit mit den zuständigen Berufsgenossenschaften abgestimmt wird.

Zitat Gleichwohl sollte man die Minimalverbräuche im Stadtfahrzyklus nicht überbewerten. Es kommt auch immer darauf an, welchen Verbrauch ein Fahrzeug im realen Straßengebrauch realisieren kann, denn beim Hybrid muss die Batterie immer wieder unter Energieeinsatz geladen werden. Die Umweltbehörde EPA in den USA hat dies bereits aufgegriffen. Nach Beschwerden von Verbrauchern, dass der tatsächliche Verbrauch von Hybridfahrzeugen beim Alltagsbetrieb die Angaben erheblich übersteigt, hat EPA den Kraftstoffnormverbrauch dieser Fahrzeuge nachgemessen und deutliche Abweichungen festgestellt. Sie plant diese neu einzuordnen. Die deutschen Automobilhersteller sehen deshalb neben dem wichtigen normierten Fahrzyklus auch immer den Kunden mit seinem individuellen, nicht normierbaren Fahrverhalten als Maßstab.Auf Langstrecken ist der Clean Diesel mit seiner Ausdauer, Fahrdynamik, Sparsamkeit und CO2-Bilanz weiterhin im Vorteil. Unter anderem bei Vergleichs tests quer durch die USA mit unterschiedlichen Strecken- und Fahrprofilen ging der Diesel als Sieger hervor. Auch in Deutschland hatte der Diesel bei Testfahrten die Nase vorn. Modernste Otto-Antriebe können ebenfalls durchaus mithalten. Allen Hybridkonzepten gemeinsam ist die Kombination zweier Energiespeicher: Kraftstofftank einerseits und elektrischer Energiespeicher andererseits. Letzterer ist in Form einer Batterie oder auch eines Kondensatorsystems möglich. Es sind zwei Antriebsarten kombiniert, der Verbrennungsmotor sowie ein oder mehrere Elektromotoren. Durch den zusätzlichen Bauaufwand ergeben sich Nachteile hinsichtlich des Gewichts und der Kosten, die nur teilweise ausgeglichen werden können. Dennoch werden die Chancen zu nutzen sein, insbesondere dort, wo die entsprechenden Rahmenbedingungen gegeben sind, dazu gehört eben insbesondere das Fahren mit hohem Stop-and-go-Anteil. Den Hybridantrieb als Allheilmittel einzu stufen, wäre allerdings nicht sachgerecht. Ein alternatives System wäre grundsätzlich auch der Elektroantrieb, gleichwohl stehen dem derzeit noch zu geringe Energiedichte der elektrischen Speicher und damit die geringe Reichweite der Fahrzeuge entgegen. Bei Fahrzeugen mit Hybridtechnik, die zumindest als so genannte Full-Hybrid als Vorstufe zum Elektroantrieb angesehen werden können, spielen der Speicher und der elektrische Antrieb eine herausragende Rolle.

So also denkt der VDA und damit die Deutsche Automobilindustrie zum Thema Hybriden und Diesel. Nicht weiter verwunderlich, aber gut zu wissen. Die Freiheit, beides anders zu bewerten als der VDA, der die Hybrid-Technologie bewusst oder unbewusst verpennt hat, nehme ich mir auch weiterhin.

Die gebetsmühlenartig wiederholte Aussage, ein Elektro-Benzin-Hybrid würde nur im Stadtverkehr etwas bringen, ist und bleibt eine Propaganda-Lüge. Allenfalls, wer seinen Diesel permanent über die Autobahn prügelt, wird einen Verbrauchsvorteil herausfahren können - vielleicht. Und selbst wenn, wird sich dieser etwa im Bereich des höheren Diesel-Energiegehalts (Faktor 1.2, bezogen auf das Sprit-Volumen) bewegen, wahrscheinlich aber darunter.

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 30/08/2007 13:41
Egon
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#31811
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 16:48 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
Der große und sicher nicht unbewusste Denkfehler ist, dass alle möglichen Antriebe ohne Hybrid mit solchen mit Hybrid (derzeit vorwiegend Superbenzin) verglichen werden. Wobei peinlichst darauf geachtet wird, die überwältigende Wirkung des Hybridantriebes in Vergleich zu hybridlosen Benzinern zu vermeiden. Nachher würden die Menschen verstehen und noch mehr Menschen würden die einzigen Hybridautos kaufen, die man derzeit kaufen kann. Nur darum geht's. Und so wird's auch bleiben, bis...

Denn sobald die Franzosen ihre C4/307 Diesel oder die Deutschen ihre schweren Kisten hybridisiert haben werden, gehen den Kritikern selbst ob der teils vergleichsweise simplen Hybridtechnik die Gegenargumente aus.

Hier wurde gesagt, die alten Diesel stinken? Das stimmt. Aber fahre derjenige mal auf dem Motorrad, bevorzugt an einer Steigung, hinter einem modernen Diesel her. Da denkst man nur noch ans Überholen. Abstand halten hilft da nicht mehr.

Have a clean Hybrid!
Holger<br><br>Posting ge&auml;ndert von: coupéspace, am: 30/08/2007 16:51
coupéspace
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#31814
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 18:38 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
Ich frage mich schon seit Jahren was an der Entwicklung enes Hybridantriebes so schwer sein kann??? Da ist sicher die Erforschung eines Grippeimpfstoffes spannender.

Planetengetriebe gibt es schon lange und sind Patentfrei. Selbiges gilt für Elektromotoren. Nicht anders sieht es bei Hochleistungsakkus aus.

Inverter und Co ist auch nicht wirklich Zauberei. Sowas baut jeder bessere Hobbyelektroniker in wenigen Stunden zusammen.

Einzig der Computer, der die Sache steuert, ist etwas entwicklungsintensiv. Aber sicher auch nicht viel mehr wie ein PS2 Spiel.
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#31835
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 22:23 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
ThomasBernhard schrieb:
... Weder im Stand noch beim Anfahren und Beschleunigen ist etwas dieseltypisches hör- oder sichtbar. Was für ein Fortschritt!...

Hallo Thomas,

im wahrsten Sinne des Wortes!

Vor ca. 4 Wochen stand genau so ein Geschoss, links neben mir, an einer Ampel in Kassel. Ich hätte vermutlich überhaupt nicht auf ihn geachtet, wenn nicht an beiden Kopfstützen ein Flachbildfernseher lief. Vermutlich kannte er das Beschleunigungsvermögen eines Prius und startete daher (völlig unnötig:P ) mit Volldampf, als die Ampel wieder Grün wurde. Dabei konnte ich den wirklichen Stand der Dieseltechnik Life sehen! Der Audi hinterließ eine riesige Qualmwolke die einen alten Henschel HS12 oder HS16 vor Neid erblassen lassen würde.

MfG Paule
Paule
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#31837
Re: Wo bleibt der europäische Hybrid? 30.08.2007 23:16 - vor 16 Jahren, 8 Monaten  
Die Hybrid-Mechanik ist nicht das Problem, sondern die Elektronik, Steuerung, Software und Batterie, die Toyota streng patentiert hat und deshalb nicht kopierbar ist. Andere Systeme müssen zuerst entwickelt werden.

Dies bestätigt der folgende Artikel den ich heute im Tages-Anzeiger gelesen habe:

VW spricht mit Apple über einen iCar: Der amerikanische Computerkonzern und Volkswagen planen eine Kooperation beim Bau von Fahrzeugen. Apple-Chef Steve Jobs und Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn trafen sich vor wenigen Tagen zu konkreten Gesprächen in Kalifornien.
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