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Bin gespannt. Nachdem ich mich diese Jahr einige Zeit mit der Planung einer Solaranlage beschäftigt habe: Da gibt es eine Menge von Hindernissen:
- Zugelassene Komponenten zu bekommen, die Dir Dein Versorger erlaubt an das Stromnetz anzuschließen ohne Abnahme eines Elektrikers, wird nicht einfach. Deine Anlage wird ein Elektriker abnehmen müssen, was nicht billig ist. Also wird es eher eine Inselanlage.
- Glaube kaum, dass Du eine Anlage ohne Akku als Puffer hinbekommst. Da reicht eine kleine Wolke und die Ladung bricht ab und die Ladung wird nicht mehr automatisch neu gestartet. Da brauchst Du die Akkus, BMS, Load-Balancer, etc.
- Zugelassener Wechselrichter, Kabel, Sicherungen, Befestigungsmaterialien und 4 PV-Module sprengen Dein Budget von 1.000 EUR bei weitem.

Mein Fazit wird sein, dass ich mir eine Inselanlage mit Solarpanelen auf dem Carport sowie entsprechend ausreichendem Akku aufbauen werde. Die wird allerdings ein mehrfaches kosten.

Mag mich aber irren. Würde mich freuen. Dann probiere es aus und stelle hier Deine Lösung vor. Wird sicherlich viele interessieren.

Gibt es inzwischen nicht eigentlich solche Lösungen als Fertigprodukt?
Also ein Carport mit Solareindeckung und Lademöglichkeit.
Sicher ist das alles eine Frage des Preises aber ein Freund von mir der hat dies mal so erwähnt. Er hat eine Schlosserei und überlegt dies in seine Angebote einzubeziehen da es mehr und mehr gefragt wird.
Unterstellmöglichkeit mit eigener Tankstelle.

Ein Carport (was man eigentlich nicht bräuchte) machts ja nicht billiger, wenn man das Geld übrig hat und einen Investitionshorizont von >20 Jahren akzeptabel findet, ok.

Komischerweise dauert der ROI um so länger, je größer/aufwändiger man das System zu Hause dimensioniert, während Großanlagen umso günstiger werden je größer.

Bei Akkus die derzeit um die 80$/kWh Tendenz sinkend hergestellt werden, macht es einfach noch keinen Sinn den Herstellern >300$/kWh hinterherzuwerfen.

Da ist die Sion-Idee ja gar nicht so weit weg - das Auto muß auch mit zeitweiliger Verschattung umgehen können und den Ladevorgang neu starten.

heinz die speiche schrieb:
Hallo!
Mal eine Frage an die Elektro Spezialisten:
Könnte ich mir eine Mini PV Anlage, mit zum Beispiel 1 Kw,auf das Garagendach bauen und damit nur das E Auto laden?

Wenn die Garage eine Steckdose hat und ans Hausnetz angeschlossen ist, könnte man ein 600W Balkonkraftwerk, auch Guerillaanlage genannt, auf dem Dach installieren. Der Strom von dort reduziert den Strombezug aus dem Netz für das Haus und die Garage. 600W sind zwei Module zusammen mit einem Wechselrichter, der einfach in die Steckdose gesteckt wird und den Strom dort einspeist. Je nach Jahreszeit und Sonnenscheindauer wird dann auch das E-Auto mit einem kleinen Anteil Strom vom Dach geladen. Der größere Rest kommt aus dem Stromnetz. 600W ist das in Deutschland erlaubte Maximum. Da im Haus immer eine Grundlast vorhanden ist, spart die PV mehr für das Haus als für das E-Auto, das nur selten und dann mit größerer Leistung geladen wird.

Ich habe jetzt mal bei NetzeBW angefragt und folgende Infos per email bekommen:

1. der Tausch vom Ferraris-Zähler zum einer Modernen Meßeinrichtung (2-Richtungszähler, der selbstverständlich phasensaldierend sei) kostet 100€, bei 2 Zählern auf einmal 2*69€, die monatlichen Gebühren bleiben gleich.

2. eine 600W-Mini-PV-Anlage kann pro Zähler (!!) installiert werden, ich hatte explizit gefragt, ob ich auch an meinem WP-Zähler noch eine solche anschließen darf, offenbar ja.

3. die 600W beziehen sich auf den Wechselrichter und es können mehr Module installiert werden (wie erwartet)

Man kann also (wenn man 2 Zähler hat), auch 1200Watt einfach so anschließen - müßte dann aber die Wallbox etwas ungewöhnlich anschließen oder eben nur dann laden, wenn irgendwas gerade 600Watt zieht.

Womit wir beim Kern des Problems angekommen sind:
Laden tue ich ja meist nur 1-2mal pro Woche für ein paar Stunden (und irgendwann ist der Akku halt voll).

Wesentlich sinnvoller erscheint mir da, den Strom gar nicht erst fürs Auto zu verwenden, sondern damit eher das Haus zu betreiben.

Kurioserweise brauche ich dafür 90%* des Tages nicht mal 200Watt (*24h wären das 5kWh pro Tag, derzeit verbrauchen wir 7kWh insgesamt ohne die WP versteht sich), d.h. die 600 Watt MiniPV wären bereits eine Verschwendung oder zumindest eine Schenkung an den Energieversorger. Könnte man jetzt mit einem Akku die 200Watt permanent einspeisen, hätte ich mehr davon...

*bin gerade dabei das genauer zu erfassen

Die 600 Watt sind keine Verschwendung, da meistens weniger als 50%, d.h. 150 Watt pro Modul, eingespeist werden.

Hier ein Ertragsbeispiel: youtu.be/7FNTvXW-5JI

Ja natürlich, wenn man nur 2 Module nimmt...

Ich plädiere ja gerade dafür mehr Module zu nehmen und die so auszurichten, das möglichst lange am Tag der Grundverbrauch des Hauses gedeckt ist, was ich daran festmachen würde, das der Wechselrichter möglichst lange etwas mehr als den Grundverbrauch einspeist.

Mehr Module macht Sinn, wenn der 600 W Wechselrichter das technisch erlaubt und der Platz vorhanden ist. Die Grundlast wird trotzdem nicht immer gedeckt sein. Jetzt gerade erzeugt meine 4,8 kWp Ost-Anlage mit 12 x 400 Watt Modulen bei grauem Himmel gerade einmal 47 W. Bei blauem Himmel und Sonnenschein waren es vor zwei Tagen immerhin schon 800 Watt. Der Winter ist das Tal der Tränen, aber es geht langsam wieder bergauf. Nur im Frühling werden die 4,8 kW in wenigen Momenten erzielt. Sonst sind es in Norddeutschland mit Ostausrichtung eher um die 3 kW bis 3,5 kW. Und natürlich schwankt es mit Bewölkung ständig.

Von PV-Strom im Winter träume ich ja noch nicht mal

Spannend finde ich halt, das man (in meinem Falle) eigentlich mit 200Watt zeitlich gesehen bereits eine sehr hohe Autarkie hin bekäme.

...und einen jenseits Aufwand treiben muß (3ph*4kW Wechselrichter, 6kWp) um bezogen auf die kWh dann von 50 auf 60 oder 70% zu kommen.

Diese WR langweilen sich den ganzen Tag und die Nacht (binden Ressourcen) und amortisieren tut sichs erst nach 10..15 Jahren mit Einspeisevergütung.

Schon die im verlinkten Video gezeigte 600W Anlage mit zwei Modulen erzielt eine 14%tige Autarkie. Die Anlage amortisiert sich bereits nach 7 Jahren, lohnt sich also immer auch ohne Einspeisevergütung. Aufstellen, in die Steckdose stecken und fertig.
Größe Anlagen wie meine brauchen doppelt so lange. Die Einspeisung ist nicht so wichtig, ich bekomme nur noch 7,69 Ct/kWh. Entscheidend ist der Eigenverbrauch, also die Stromersparnis, die in meinem Fall mindestens 2/3 zur Amortisation beisteuert. Je höher der Strompreis, desto höher die Ersparnis. Idealerweise kombiniert man die PV dann noch mit einem E-Auto oder einer Klimaanlage und schaltet größere Verbraucher wie Waschmaschine oder Geschirrspüler möglichst bei Schönwetter an.