Priusfreunde.de

Vor einiger Zeit bemerkte ich ein Quitsch-Geräusch vorne linkes, welches besonders bei langsamer Fahrt hörbar war. Mal war es da, mal nicht.

Unabhängig davon wunderte ich mich, warum er bei einigen Fahrten einen unnnormal hohen Benzinverbrauch anzeigte.

Gestern Nacht nun löste ich das Rätsel. Frisch getankt fuhr ich mitten in der Nacht, also staufrei, eine große Strecke durch Hamburg und wunderte mich über 6,5 Liter Verbrauchsdurchschnitt. Da konnte etwas nicht stimmen. Außerdem nervte das quietschen vorne links wieder mächtig.

Zuhause angekommen dann ein Griff an die Bremsscheibe vorne rechts - kalt. Dann rüber zur linken Seite - heiß und alles voller schwarzem Bremsstaub.

Nun wird ein Gang zur Werkstatt fällig und ich muss wohl zum ersten Mal hier in Hamburg eine Werkstatt suchen. Doof. Alle günstig gelegenen Werkstätten gehören zu einer Händler-Kette, wo ich nicht hin möchte. Die anderen liegen weit weg und lassen sich schlecht mit dem täglichen Weg zur Arbeit oder anderen Wegen vereinbaren.

Hoffentlich hat die Bremsscheibe noch nicht zu sehr gelitten, sie wurde erst vor ca. 20.000 Kilometern ausgetauscht.

Nach der Reparatur werde ich berichten.

Gruß Holger

Hallo Holger, das ist der Grund, das ich keinen FTH mehr an die Bremsen ran lasse. Da werden eh die Lehrlinge dran gesetzt, anders kann ich mir das nicht vorstellen, bei der Qualität die mir zumindest von dort abgeliefert wurde.

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...limitstart=15#202140

Grüsse Helmut und Dir viel Erfolg!

Suchfunktion "Bremsen qietschen" macht beim PII immer Sinn.
Hauptursache waren in den Führungen des Sattels festgegammelte Beläge!
Bei mir hatte damals die ex "Fachwerkstatt" die Kanten angefast. "Mehr könne mir ned mache" die Worte des Servicemenschen an der Theke. Gereinigt hatten die nichts, wohl aber punktuell Kupferpaste in den Dreck gekleistert. Unfassbare Schlamperei! Für mich hat jemand der so arbeitet nichts mit "Mechanik" in der Berufsbezeichnung verdient!
Daher hatte ich einmal die Bremsen selbst gereinigt, was manche bei jedem Räderwechsel in Frühjahr und Herbst machen. Einmal im Jahr, am Besten nach dem Winter, scheint Pflicht zu sein. Als kürzlich meine Scheiben getauscht wurden, habe ich dem Hinterhofschrauber klare Anweisungen gegeben, was er reinigen soll und wo er wieviel Paste drauf schmieren soll. Er hat sich exakt daran gehalten. Die Werkstatt zuvor (die des Verkäufers) hatte mir das betreten der Werkstatthalle verboten. "Aus versicherungsrechtlichen Gründen". Leider ist der Hinterhofschrauber nicht pünktlich. Aber was er macht, macht er richtig und günstig. Daher kann es für den Folgetermin eben mal zu Verzögerungen kommen. Ich warte lieber gelegentlich eine Stunde bei freiem Kaffee, als wegen einer Reklamation nochmal hin zu müssen.

Wie viel ist der Verbrauch durch die Bremsen bei Dir gestiegen Holger? Ich hatte es Anfang 2011 auf 0,3l/100km geschätzt, was meiner von Anfang an zuviel gesoffen hatte. 5,8l/100km war bis zur Reinigung mein Schnitt. Exakt einstufen kann ich das aber nicht, weil sich zum gleichen Zeitpunkt die Temperaturen erhöhten.

LG
Klaus

Nachdem ich mittlerweile zum zweitenmal wegen des Katzengejammere die Führungen gereinigt habe, wurde ein wenig optimiert.
Fett in den Führungen scheint es noch schlimmer zu machen, da sich da der Bremsstaub anlagert.
Ich habe also alles wieder gereinigt und den Fett-Staubschmodder entfernt. Es sind ja Edelstahlbleche.
Die Beläge saßen aber immer noch recht stramm und unbeweglich. Ich habe die Belägträger leicht mit der Feile kleiner gemacht. Jetzt sitzen sie locker in der Schiene und werden durch die Federbleche klapperfrei geklemmt.
Kein quietschen mehr

Bremsbeläge müssen eher locker in den Schienen sitzen, da sie sich sonst nicht mehr zurückstellen können und schleifen. Das Rückstellen erfolgt ja nur über die Scheibenbewegung. Es gibt ja keine Rückstellfeder, Deshalb müssen die Bekläge locker in den Schienen sitzen. Des weiteren drehen sich die Belägträger bei Hitze aus. Ohne Platz zum Dehnen klemmt es noch mehr. Wenn es also einmal anfängt zu jammern werden durch das Schleifen die Beläge heiß und es quietscht noch mehr....

An meinem anderen Auto habe ich für trackdays Rennsportbeläge. Da ist 2mm Luft zwischen Belag und Führung,...

Anfassen der Kanten dient dazu, dass sich die Beläge nicht mit der Scheibe verkanten und so das Quietschen während des Bremsens zu reduzieren. Beim Priuis ist das Problem aber umgekehrt. Es quietscht beim Fahren und hört auf, wenn man bremst,
Die Ahnungslosigkeit von Werkstätten kann schon echt erschreckend sein.

Mein FTH hat sich beim Abholen des Autos beim Rückruf eine Woche nach dem Kauf geweigert, die Bremse zu machen. "Das können wir jetzt nicht!"

Marko

Zur Frage des Verbrauchs: Genaue Zahlen kann ich schlecht nennen.

Auf einer langen Autobahnfahrt über 400 Kilometer hatte ich das Gefühl, es sind so 0,3 bis 0,4 Liter mehr.

Am Sonntag hatte ich zwei Stadtdurchfahrten von je 20 Kilometern mitten durch Hamburg. Die letzte Betankung war vor 60 Kilometern und der Durchschnitt liegt bei 6,5.

Am Donnerstag kommt mein Prius in die Werkstatt. Eine neue, wo ich noch nie Kunde war. Ich hoffe, die machen das ordentlich und richtig.

Gruß Holger

Bin sicher Du kannst den "Fachleuten" das Problem richtig erklären ...
mfG schwarzvogel

Ich habe die Führungsbolzen ebenfalls in Ruhe gelassen und Plastilin zwischen die Schallschutzbleche und Bremsbeläge gemacht, seitdem ist Ruhe.

ive schrieb:
Nachdem ich mittlerweile zum zweitenmal wegen des Katzengejammere die Führungen gereinigt habe, wurde ein wenig optimiert.
Fett in den Führungen scheint es noch schlimmer zu machen, da sich da der Bremsstaub anlagert.
Ich habe also alles wieder gereinigt und den Fett-Staubschmodder entfernt. Es sind ja Edelstahlbleche.
Die Beläge saßen aber immer noch recht stramm und unbeweglich. Ich habe die Belägträger leicht mit der Feile kleiner gemacht. Jetzt sitzen sie locker in der Schiene und werden durch die Federbleche klapperfrei geklemmt.
Kein quietschen mehr

Bremsbeläge müssen eher locker in den Schienen sitzen, da sie sich sonst nicht mehr zurückstellen können und schleifen. Das Rückstellen erfolgt ja nur über die Scheibenbewegung. Es gibt ja keine Rückstellfeder, Deshalb müssen die Bekläge locker in den Schienen sitzen. Des weiteren drehen sich die Belägträger bei Hitze aus. Ohne Platz zum Dehnen klemmt es noch mehr. Wenn es also einmal anfängt zu jammern werden durch das Schleifen die Beläge heiß und es quietscht noch mehr....


Mein FTH hat sich beim Abholen des Autos beim Rückruf eine Woche nach dem Kauf geweigert, die Bremse zu machen. "Das können wir jetzt nicht!"

Marko

Hallo Marko, gut beschrieben.

Genauso habe ich es auch gemacht und der Zweck heiligt die Mittel.
Nachfolgendes Bild verdeutlich noch einmal wo man abschleifen und damit für genügend Führungsspiel sorgen sollte.



Das immer wieder von den Werkstätten favorisierte Anphasen der Beläge ist keine Lösung.
Wie man sieht sind die Orginalbeläge ja zur genüge schon V-förmig ausgeführt!
Das Bild zeigt die Beläge nach gut 95.000 km und tun es heute immer noch und haben erst kürzlich bei 107.354km den TÜV-Segen bekommen.

Grüsse, Helmut

ive schrieb:
...
Die Beläge saßen aber immer noch recht stramm und unbeweglich. Ich habe die Belägträger leicht mit der Feile kleiner gemacht. Jetzt sitzen sie locker in der Schiene und werden durch die Federbleche klapperfrei geklemmt. ...
Guter Hinweis, das hatte ich auch gemacht, den Rost dort weggefeilt. Meine neuen Beläge haben dort genug Spiel.

Eine Bremse geht selten allein kaputt. Als ich meinen Prius heute Morgen in der Werkstatt abgab, waren beide Räder auf der linken Seite fest und beide Bremsen waren heiß. Das erklärt auch den spürbaren Verbrauchsanstieg.

Eine Erklärung habe ich für den Vorgang:

Bisher fuhr ich mit dem Prius täglich zur Arbeit und fuhr auch sonst viel umher. Dieses Jahr ist alles anders. Seit April fahre ich mit der U-Bahn zur Arbeit, der Prius steht fast nur rum und fährt samstags 3 Kilometer zum Supermarkt und wieder drei Kilometer zurück. Dazu manchmal größere Fahrten. Urlaubsfahrt und Fahrt zum Priusfreundetreffen vielen dieses Jahr ebenfalls aus.

So hatten die Bremsen genug Zeit, zusammen mit dem Winterdreck festzugammeln.

Gruß Holger

Wer rastet der rostet, das gilt ganz besonders für den Prius und für die Traktionsbatterie!
Wenn ich den P2 mal wegen einer Flugreise länger nicht nutze habe ich den Kuhstallgeruch danach.
Wenn ich ihn täglich 60km und mehr fahre dann nicht.

Es ist leider so, die Materialauswahl der Bremsen paßt nicht zum P2-HSD Konzept. Das was schleifende Bremsen an Energie wegnehmen, kann nicht im Geringsten rekupiert und damit kompensiert werden.

Viel Glück mit deinem FTH

Grüsse, Helmut

Gerade kam die Hiobsbotschaft von der Werkstatt:

Bremsen sind wieder gangbar, aber der hintere Bremssattel ist defekt. Er neigt immer wieder zum klemmen und muss ausgetauscht werden.

Als Toyota Originalteil kostet er 400 Euro. Die Werkstatt will mal prüfen, ob es noch eine günstigere Alternative gibt.

Gruß Holger

Holger schrieb:
Gerade kam die Hiobsbotschaft von der Werkstatt:

Bremsen sind wieder gangbar, aber der hintere Bremssattel ist defekt. Er neigt immer wieder zum klemmen und muss ausgetauscht werden.

Als Toyota Originalteil kostet er 400 Euro. Die Werkstatt will mal prüfen, ob es noch eine günstigere Alternative gibt.

Gruß Holger

Hallo Holger!

Das ist natürlich blöd, mein Mitgefühl. Schwacher Trost: das hatten ich und einige im Bekanntenkreis auch schon bei anderen Marken.

Hast Du sehen können, was genau defekt ist? Im Zubehörhandel gibt es viele Teile wesentlich günstiger. Aber das kennst Du ja von der 12V-Batterie bestens.

Bremssattel, was kann daran kaputt gehen? Die Gleitbolzen könnten gammeln, aber in wie fern der Sattel?

Liebe Grüße
Klaus

Das dürfte Korrosion am Kolben sein. Der ist bei den hinteren Bremsen aus Metal.

Habe hier mal von einer ähnlichen Reparatur geschrieben.

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=201880#201905

Es gibt i.A. auch Reparatur/Dichtungssätze, um die Bremszange samt Kolben und Zylinder zu reaprieren. Ist kein großer Akt und deutlich preiswerter!

Das habe ich bei unserem Picnic (Bj.96) auch schon hinter mir, ich habe allerdings den Kolben komplett rausgemacht.

Dann kommt man an alles viiiel besser ran.
Das Problem ist folgendes:
Zwischen Dichtmanschette im Sattel und der Staubmanschette "außen" rostet der Sattel. Beim Bremsvorgang "gleitet" der Kolbern über den Rost und vergammelt ganz langsam.
Hier im Bild schön zu sehen, im vorderen Bereich der Rost, dahinter die Vertiefung, in der die Dichtung des Kolbens sitzt und "weiter hinten" der Bereich in dem der Kolben sitzt.

passaratti.fusseltuning.de/leiche/2011_0...g_bremssattel_08.jpg

Im Extremfall geht der Kolben nicht mehr zurück und die Bremse schleift, oder schlimmer noch, sie ist fest. Das äußert sich dann in einem gewissen Mehrverbrauch.

Ich persönlich bin der Meinung dass das bei nem 2005er Prius, wie ihn Holger sein Eigen nennt, noch viel zu früh für so einen Schaden ist.
Problem ist wohl, dass die Werkstatt lieber einen neuen Sattel verkauft bevor sie den alten Sattel und Kolben entrosten und gangbar machen.

Frag mal nach, Holger.