Priusfreunde.de

Warum bremst der Prius eigentlich leicht, wenn man vom Gaspedal geht? Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn beim Rollen oder Schubbetrieb gar keine Energie gewonnen wird und das Fahrzeug möglichst weit rollt, sondern nur beim Bremsen? Steuerungstechnisch sollte das soch kein problem sein.

Jedes normale Auto fährt bei losgelassenem Gaspedal mit einer leichten Bremswirkung. Genau diesen Effekt wollten die Entwickler beim Prius auch erreichen. Was der Fahrer einmal gewöhnt ist, soll er auch immer vorfinden.

Gruß Holger

Facelift2012 schrieb:
Warum bremst der Prius eigentlich leicht, wenn man vom Gaspedal geht? Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn beim Rollen oder Schubbetrieb gar keine Energie gewonnen wird und das Fahrzeug möglichst weit rollt, sondern nur beim Bremsen? Steuerungstechnisch sollte das soch kein problem sein.
ich vermute mal, dass die Entwickler das Fahrgefühl von einem Auto V1.0 nachahmen wollten. So fällt der Umstieg leichter.

Zum längeren Ausrollen kann man ja entweder etwas auf's Gas gehen oder in 'N' schalten.

Grüße
Peter

Facelift2012 schrieb:
Warum bremst der Prius eigentlich leicht, wenn man vom Gaspedal geht? Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn beim Rollen oder Schubbetrieb gar keine Energie gewonnen wird und das Fahrzeug möglichst weit rollt, sondern nur beim Bremsen?
Manchmal Ja, manchmal Nein, je nach Verkehrssitutation. Wenn ich auf die Rekuperation verzichten und stattdessen lieber leichter und länger rollen möchte, schalte ich gerne auf N. Dasselbe kann man erreichen, indem man gerade soviel Gas gibt, dass auf dem Energieflussdiagramm keine Pfeile mehr zu sehen sind.

Auf N schalten finde ich einfacher. Allerdings läuft oberhalb 70 km/h der Verbrenner mit und braucht zumindest ein bisschen Sprit, weshalb bei höheren Tempi die Gaspedal-Pfeile-Lösung sinnvoller, aber eben auch schwieriger ist.

Steuerungstechnisch sollte das doch kein problem sein.
Ja, natürlich hätte man das auch per Knopfdruck oder sogar standardmäßig realisieren können. Hat man aber nicht. Sehr wahrscheinlich tatsächlich, um die Nordamerikaner nicht durch eine Automatik zu erschrecken, die sich anders verhält als gewohnt. Schlimm genug, dass der Motor ab und zu ausgeht.

Grüße, Egon

Ich möchte mal ausprobieren wie es sich ohne diese Bremswirkung so fährt. Vielleicht wie ein Trabant im vierten Gang, nur viel ruhiger.

Wahrscheinlich wünscht man sich diese leichte Vorbremsung sogar zurück.

Sogar die Tatra-Straßenbahnen waren mit so einer Vorbremsung ausgestattet. Dort jedoch vermutlich aus dem Grund, dass man ohne diese technisch bedingt nur sehr unelegant von Rollen auf Bremsen umschalten konnte.

Gruß Holger

P.S. Für die Leser, welche früher links der innerdeutschen Grenze angesiedelt waren: Der Trabbi hatte im vierten Gang einen Freilauf wie eine Fahrradnabe.

Holger schrieb:

P.S. Für die Leser, welche früher links der innerdeutschen Grenze angesiedelt waren: Der Trabbi hatte im vierten Gang einen Freilauf wie eine Fahrradnabe.

Ja, Wartburg, F8, F9 auch. Ist übrigens ein altes DKW Patent.

MfG Harzbube.

Der Wartburg 353 hatte einen Hebel, da konnte man den Freilauf ein- oder ausschalten für alle Gänge.
Wenn ich mich recht erinnere, war es nicht nötig, beim Runterschalten auszukuppeln.
Ich fand das Fahren im Wartburg wegen des Freilaufs angenehmer als im Trabant oder Skoda.
Verbrauch: 8 bis 10 Liter bei 1000 ccm und 50 PS.

wagenwinde schrieb:
[/quote]
ich vermute mal, dass die Entwickler das Fahrgefühl von einem Auto V1.0 nachahmen wollten. So fällt der Umstieg leichter.

Zum längeren Ausrollen kann man ja entweder etwas auf's Gas gehen oder in 'N' schalten.

Grüße
Peter[/quote]

Naja, meinst du wirklich?
Ich stelle mir einen V1 Fahrer vor, der zunächst, ohne den Schlüssel ins Türschloß zu stecken, die Tür öffnet, anschließend das Zündschloss sucht, bis er den Knopf findet, dann kein Motorgeräusch hört beim Losfahren, sich anschließend über das ungewohnte Motorgeräusch wundert, das irgendwie nichts mit der gefahrenen Geschwindigkeit zu tun hat und währenddessen auf die spacigen Anzeigen in der Mitte der Armaturentafel blickt.
Und dann sagt er sich: "Ey, wenigstens hat das Auto das gewöhnliche Bremsverhalten im Schubbetrieb..."

Maecky, welchen Wartburg meinst Du ?
Wo war der Hebel ?
Ich glaube, außer dem 1. hatten alle Gänge Freilauf. Aber es ist so lange her. Was man von seinem Beruf alles so vergißt. Schrecklich, wie nennt sich dieses Gefühl gleich ? ...

Facelift2012 schrieb:
Naja, meinst du wirklich?
Ich stelle mir einen V1 Fahrer vor, der zunächst, ohne den Schlüssel ins Türschloß zu stecken, die Tür öffnet, anschließend das Zündschloss sucht, bis er den Knopf findet, dann kein Motorgeräusch hört beim Losfahren, sich anschließend über das ungewohnte Motorgeräusch wundert, das irgendwie nichts mit der gefahrenen Geschwindigkeit zu tun hat und währenddessen auf die spacigen Anzeigen in der Mitte der Armaturentafel blickt.
Und dann sagt er sich: "Ey, wenigstens hat das Auto das gewöhnliche Bremsverhalten im Schubbetrieb..."
Genauso ist es. Wovon Du sprichst ist das Startverhalten (geräuschlos), welches während einer Fahrt nur einmal ganz kurz auftritt.

Ich denke, es ist auch eine Art Sicherheitsgedanke dabei. Wenn man als Fahrer plötzlich einen Schwächeanfall (o.ä.) bekommt, "bremst" der Wagen wenigstens etwas ab. Im Leerlauf rollt er und rollt er und rollt er und rollt er...

Ich glaube, ich hätte echte Schwierigkeiten mich an ein Auto ohne diese "Motorbremse" zu gewöhnen.

Des Weiteren wäre ein temporärer Umstieg auf ein anderes Auto (Dienstwagen) dann sehr gewöhnungsbedürftig (und damit "gefährlich").

Grüße
Peter

Ich persönlich fände es sinnvoller, wenn das Fahrzeug bei diesem Punkt ebenso auf minimalen Schadstoffausstoß getrimmt wäre wie das ganze Auto, das wäre konsequent und würde dem Fahrzeugt gut zu Gesicht stehen. Damit wäre die ewige hier schon oft beschriebene Suche nach dem "G-Punkt" des Prius (keine Pfeile auf dem Display) hinfällig.
Es gibt viele Punkte, welche wesentlich mehr Gewöhnung benötigen und bei Fehlbedienung auch wesentlich gefährlicher sind, wie beispielsweise die Automatik. (bei Autobahnausfahrt voll in die Eisen treten).
Für mich wäre es auf jeden Fall ein Punkt, der verbessert werden könnte.

Naja es gibt 2 Aspekte, die betrachtet werden müssen.

1. Die Rekuperation. Diese kann beim Bremsen nicht zu 100% umgesetzt werden. Im Schubbetrieb schon. Der Hintergrund sind gesetzliche Vorgaben, dass beim aktiven bremsen immer zuerst die Hinterachse gebremst werden muss um das Fahrzeug sicher in der Spur zu halten.

2. Und natürlich die schon angesprochene Gewöhnung.

Ich sehe das eigentlich so: Wenn man "Gas" losläßt ist (minimale) Verzögerung A b s i c h t !!
mfG schwarzvogel

@Suhlprius
Ich bin 1978/79 im Grundwehrdienst Wartburg, B1000 und weiteres gefahren, also ein Modell, dass zu dieser Zeit aktuell war.
In meiner Erinnerung war der Hebel für den Freilauf rechts unter dem Lenkrad. Da war auch der Knopf, den man für den Kaltstart ziehen musste.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht Trabant und Wartburg durcheinander bringe.
Den Freilauf sperren musste man z.B. bei der Abfahrt vom Kyffhäuser.
Aber zwischendurch immer wieder mal Gas geben wegen der Motorschmierung

Ich hab sie repariert zu ihrer Zeit.
Davon weiß ich nichts mehr.
Schande auf mein Haupt.