Priusfreunde.de

harzbube schrieb:
[quote]altvolta schrieb:




Wir erhalten minderwertigeren Sprit für den gleichen Preis.
Du mußt jetzt mal ganz tapfer sein, Harzbube. Ich habe heute ein Interview (Spiegel?) mit einem Herrn vom Mineralölverband gelesen. E10 gibt es ab Februar und zwar zu einem H Ö H E R E N Preis als gewöhnliches Benzin. Mehr Preis, weniger Leistung oder "Leistung muß sich wieder lohnen".

PriusfannL_HY schrieb:
Bisher habsch noch an keener Tanke des E10 gesehen. Noch nichma a Schild.
In Halle gibt es an einer Tankstelle schon seit zwei Jahren "E10". Allerdings verbrigt sich dahinter ein Premium-Kraftstoff mit einer Oktanzahl jenseits von notwendig, der Preis liegt passend im Premium-Bereich.

Bin damals extra zu dieser Tankstelle gefahren, da ich das E10 dort im Internet entdeckt habe und ausprobieren wollte. Als ich dann entdeckte, dass es ein Gemisch aus Alkohol und teurem Sinnlos-Sprit ist, machte ich ohne zu tanken kehrt.

Gruß Holger

wo kann man den zündzeitpunkt des prius eigentlich mechanisch verstellen? nach meiner beobachtung wirkt sich die zusätzliche klopffestigkeit des ethanols bei mir nicht wirklich auf den zzp aus. selbst e80 nicht. die vermutung liegt nahe, das der regelbreich bereits ausgeschöpft ist. bislang hab ich jedoch ausgesprochen positive erfahrungen mit zusätzlicher frühzündung gemacht, zuletzt beim daihatsu, beim mx5 und auch beim santamo, der erst dadurch überhaupt so richtig wie ein auto fuhr.

Bei aktuellen Autos kann man nirgendwo die Zündung mechanisch verstellen, wozu auch. Das Motorsteuergerät erhält über einen Kurbelwellensensor eine Information darüber, in welcher Position (Drehwinkel) die Kurbelwelle gerade steht. Im einfachsten Fall dergestalt, dass jedesmal beim Passieren von OT ein kurzes Signal erzeugt wird und über eine Signalleitung an das Motorsteuergerät gesendet wird. Aus der Zeitdauer zwischen zwei Signalen kann man so die Drehzahl bestimmen und das Steuergerät kann so durch bestimmen des Zeitintervalls zwischen Zündung und OT den Zündzeitpunkt festlegen.

Gründe für ein manuelles Eingreifen sehe ich nicht. Es hat sicher seinen Grund, wenn bei der Motorenentwicklung teure und lange Stunden auf Prüfständen experimentiert wird, damit für alle Kombinationen aus Drehzahl und Last der beste Zündzeitpunkt ermittelt wird - das sind Möglichkeiten, die vermutlich keiner von uns Forumsteilnehmern hat. Insofern kann manuelles Eingreifen hier eher nur Schaden als Nutzen stiften.

Läuft ein Auto mit der Werksteinstellung (so diese denn wirklich und nachprüfbar vorliegt) subjektiv oder objektiv nicht ordentlich, hat dies immer besondere Gründe, die erst zu ermitteln sind, bevor Veränderungen vorgenommen werden. Das ist die richtige Vorgehensweise.

Grüße,
OlliMK

@ OlliMK
Die Erklärung ist prinzipiell vollkommen korrekt.
Der Kurbelwellensensor ist fast immer als Induktivgeber ausgeführt, der eine gezackte Scheibe (stirnseitig oder auch kupplungsseitig) abtastet. In diesen Zacken befindet sich eine Lücke, bzw "Überbrückung" als Bezugspunkt, jedoch nicht an der OT Stelle, meistens viel vorher. So ergibt sich am Sensorausgang eine Sinusähnliche Spannung mit einem "Aussetzer" je Kurbelwellenumdrehung.
Der Zündzeitpunkt ist in einem Kennfeld im Steuergerät abgelegt und wird innerhalb bestimmter Grenzen immer soweit nach früh verlegt, bis über den Klopfsensor eine leicht klopfende Verbrennung erkannt wird. Dann wird der ZZP sofort um einige Grad zurückgenommen und das Spiel fängt von vorne an. So wird der ZZP immer in der je nach Betriebszustand frühest möglichen Position gehalten.

Eingreifen kann man da nur sehr schwer: entweder in die Software oder theoretisch durch Verlegen der Sensorposition oder manipulieren der Impulsgeberscheibe. Dadurch würde die berechnete KW-Position verfälscht. Wie gesagt, theoretisch. Wäre ein Aufwand, der garantiert nichts verbessert, im Gegenteil.
Ich weiß aber nicht, wie die Klopffestigkeit von E10 gegenüber E5 oder reinem Super ist und ob sie überhaupt relevant anders ist.

Ich selber werde den vermutlich teureren E10 solange es geht boykottieren, weil ich a: Geld sparen will und b: den Nutzen für die Umwelt nicht sehen kann. Das Sparen macht mir auch meine geringe Entfernung nach Österreich (Umweg ca 2 km) und die dortigen Preise möglich
Grüße

Der Artikel war wortgleich in der örtlichen Zeitung. Also wohl eine von einer gewissen Mineralölfirma lancierte Mitteilung, über dpa (deutsche "propaganda" agentur) verteilt.

Abgesehen davon wird man wohl Normalbenzin entgültig verschwinden lassen, die entsprechenden Tanks reinigen, die Zapfsäulen und Zapfpistolen kennzeichnen, Anzeigemasten ändern, Kassen und Bons programmieren. Bei Kälte und Schnee verzögert sich das, vielleicht auch die Lieferung von E10. Oder ist da als Biosprit Eiswein drin?
Natürlich müssen auch Webseiten wie Clever Tanken, Spritmonitor usw. umprogrammiert werden.

Schoettker schrieb:
... Abgesehen davon wird man wohl Normalbenzin entgültig verschwinden lassen, die entsprechenden Tanks reinigen, die Zapfsäulen und Zapfpistolen kennzeichnen, Anzeigemasten ändern, Kassen und Bons programmieren...

Hallo Schoettker,

stimmt, ich habe gerade getankt und festgestellt, dass kein Normalbenzin mehr zur Verfügung stand.

Es gab allerdings an den Zapfpistolen, für Lernresistente, künftig auf Superkraftstoff umzusteigen, weil dieser Kraftstoff ohnehin der Bessere sei.

Eine Frage der Zeit, bis dort der E10 Kraftstoff angeboten wird.

MfG Paule

Hi all,

Danke an Schrauber1 für die Ergänzungen zu meinem Beitrag. Es mag noch ältere Steuergeräte im Einsatz geben, die eventuel mit einer etwas primitiveren Positionserkennung unterwegs sind, aber meistens ist es so, wie du es beschrieben hast.

E10 wird nach den derzeit bekannten Meldungen langfristig als Ersatz für Super gesehen und wird eine Oktanzahl von ebenfalls 95 haben - die Klopffestigkeit ist dann nicht anders als beim bisherigen Super.

Dass das Normalbenzin verschwindet, war lange abzusehen und ist auch sinnvoll, weil es nur noch eine verschwindend kleine Anzahl Fahrzeugtypen gibt, die dafür ausgelegt sind. In vielen anderen europäischen Staaten ist niederoktaniges Benzin schon vor Jahren vom Markt genommen worden.

Es ist einfach auf Dauer zu teuer, Logistik und Lagerhaltung für eine Sorte zu betreiben, die nur eine geringe Minderheit der Autofahrer in der Praxis verwendet. Ich habe bereits um 1992, 1993 (damals als studentische Aushilfe an verschiedenen Tankstellen) beobachtet, dass sich Super (Super bleifrei 95 Oktan, auch Eurosuper genannt) einen Anteil von mehr als 60% am Umsatz mit Ottokraftstoffen erobert hatte, und dass Normal bereits damals auf weniger als 10% des Gesamumsatzes an Kraftstoffen kam. Es gab zu der Zeit Normal bleifrei 91, Super bleifrei 95, Super Plus bleifrei 98, Diesel und das überflüssige verbleite Super mit 98 Oktan.

Grüße,
OlliMK