Priusfreunde.de

Hier ist eine ausführliche Analyse des Gasmarkts (bullish in Europe), leider in Englisch. Die 3-4 fachen Preise werden wir demnach bis April 2023 dulden müssen. LNG ist und bleibt teuer, wegen der weltweiten Nachfrage und Auffüll-Markt nach strengen Wintereinbrüchen in USA, Kanada, Japan, ... und China will auch zunehmend von Kohle auf Gas umstellen...etc. Also bullish, nix Gutes für den Endverbraucher und ja auch für "unsere" Strompreise. Auch hier setzt rot-grün ja massivst auf Gas die nächsten 20-30 Jahre. Ich erinnere: "kompletter Kohleausstieg 2030 WENN MÖGLICH"

www.reuters.com/markets/europe/asian-lng...concerns-2022-02-18/

happyyaris schrieb:
Aber deshalb Krieg zu führen und dieses Land zu annektieren, ist kein Akt der Verteidigung, sondern des eines Aggressors. Da helfen auch Rußland keine theoretischen Planspiele, was passieren würde, wenn Mexiko russische Waffen stationieren würde. Wir reden hier um eine reale Situation in der Ukraine.Gehe davon aus, dass die USA im Zweifelsfall ebenfalls kriegerisch handeln würde.

Es geht hier um geopolitische Machtinteressen, da gehören solche "Spielchen" leider mit dazu, auch wenn es einem überhaupt nicht gefällt.

Außerdem, wie viele Kriege wurden schon aus geopolitischen Interessen geführt, von Ost UND West, weit abseits der eigenen Landesgrenzen? Und da soll es verwundern, wenn man die geopolitische militärische Gegenpartei an der eigenen Landesgrenze unbedingt vermeiden will?

Putin kann es gar nicht akzeptieren, dass die Ukraine in die NATO kommt, das wäre für sehr viele Russen ein Trauma und Putin sähe sich mit Hardlinern konfrontiert, die ihn noch deutlich zum Schlechteren hin übertreffen.

Insofern ist der Planspielvergleich mit Mexiko alles andere als abwegig, wenn es um eine Beurteilung geht, was man strategisch gesehen einfach nicht mehr akzeptieren kann. Es gibt einfach rote Linien, bei deren Überschreitung es knallt, das ist sicherlich den US-Militärs auch bewusst, aber aus dem Gefühl der unangreifbaren Stärke drängt man gerne seinen ungeliebten Gegenüber an die Wand.

Wenn man meint, aus der Stärke heraus einmal das System Putin ablösen zu können, erreicht man eher nur das Gegenteil. Despoten an die Wand drücken zu wollen, hat es in den letzten Jahrzehnten meist nur noch schlechter gemacht, als es vorher war.

Vor allem war es, wie schon öfters gesagt, ein totaler Irrsinn, die Abhängigkeit von solchen Despoten immer noch weiter zu erhöhen.

eppf

schrubber schrieb:
... Die Separatisten werden die Ukraine jetzt solange angreifen, bis die Ukraine sich wehrt. Und sie wird sich wehren, weil es zivile Opfer geben wird, denn davor schrecken die Separatisten bekanntlich nicht zurück...
Bist du sicher, dass du die Lage gut genug kennst um sie so einschätzen zu können?

eppf schrieb:

Wenn man meint, aus der Stärke heraus einmal das System Putin ablösen zu können, erreicht man eher nur das Gegenteil.
Mit Schwäche erreicht man eher das Gegenteil.

Putin ist wie ein kleines Kind, dass immer mehr will. Und keine Eltern hat die ihm sagen, dass er etwas nicht bekommen kann. Wenn da niemand einschreitet, ist zu befürchten, dass er nach und nach die ehemaligen Staaten der Sowjetunion zurückert und dabei Kollateralschäden in Kauf nimmt.

Was ist die Alternative zu den geplanten Sanktionen, sofern Putin den Krieg gegen die Ukraine beginnt bzw. so tut als würde er pro-russische Separatisten vor den bösen Ukrainern retten? Sollte die Nato ebenfalls an den Grenzen der Ukraine aufmarschieren und Putin drohen die russischen Truppen anzugreifen, wenn diese in die Ukraine einmarschieren? Nein, lieber nicht. Da sind mir Sanktionen lieber.

Nur weil man Kriege aus geopolitischen Interessen in der Vergangenheit immer wieder geführt hat, muss man das ja nicht ewig so weitermachen. Insbesondere, wenn es wie bei Putin um einen Angriffskrieg geht.

Bloß haben die Sanktionen der letzten Jahre Russland bisher überhaupt nicht geschadet! Russland steht finanziell besser da als sämtliche Euro Länder.
Die Währungsreserven sind seit 10 Jahren stetig gestiegen und sind Dollar befreit, d.h. keine Anlagen in US $.
Ca. 40 Prozent in Euro, 30 % in Yuan, 20 % in Gold und der Rest in £ und Yen. Flankiert wird das Ganze durch zahlreiche neue Verträge über Gas und Öl Lieferungen nach China und Asien. Es stehen genug Kunden bereit, die sich über umfangreiche Energielieferungen freuen...

Gruß
Martin

Putin akzeptiert nur stare Öeute. Wet ihm im Weg steht wird, wen möglich aus den Wec geräumt. Wie ist egal.

weinfux schrieb:
Bloß haben die Sanktionen der letzten Jahre Russland bisher überhaupt nicht geschadet! Russland steht finanziell besser da als sämtliche Euro Länder.
Ist das wirklich so? Sanktionen nützen eher Russland als zu schaden?

Wenn das so sein sollte, braucht Putin ja keinerlei Angst vor Sanktionen haben und wird ohne zu zögern in der Ukraine einmarschieren. Er lacht vermutlich, dass die NATO so blöd ist und keine Truppen an den Grenzen zur Ukraine mobilisiert.

Dann können wir uns auf weiter steigende Gaspreise einstellen.

Die Sanktionen bisher waren m.E. bisher halbherzig und auch nur wenige Bereiche beschränkt. Das Gas floss beispielsweise weiter nach Europa. Nordstream 2 wurde weiter gebaut und sollte in Betrieb gehen. Russische Oligarchen konnten weiterhin in Europa und den USA Geschäfte in großem Ausmass machen und weiter im Luxus leben.

Du bist also eher für militärische Aktionen der NATO, weil alles andere Putin nicht beeindruckt, sondern ihm eher nützt?

Wurde das schon erwähnt?

ARD-Archiv: Genscher & Baker "keine Nato-Erweiterung in den Osten & DDR"

youtu.be/aiF9dFNnrE8

Was hat das damit zu tun, dass die russischen Truppen vor der Ukraine stehen?

Putin wurde klar gemacht: Souveräne Staaten entscheiden selbst, ob sie Mitglied der NATO sein wollen. Ihm wurde nicht versprochen, dass die Ukraine niemals Mitglied der NATO wird.

Scholz hat das unmißverständlich klar gemacht.

happyyaris schrieb:
Mit Schwäche erreicht man eher das Gegenteil.Es geht nicht darum, auf seine Stärke zu verzichten, sondern diese nicht dazu einzusetzen, um jemand zu massiv in die Enge zu treiben, bis hin zu irrationalen Handlungen.

Man ist zwischenzeitlich bei einem Punkt angekommen, an dem Putin nicht mehr ohne Gesichtsverlust aus der Nummer herauskommt und das ist bei einem Menschen wie Putin eine äußerst prekäre Situation.

Wenn solche Typen mit dem Rücken zur Wand stehen, kommt oft nichts Gutes heraus.

Andere können sich dagegen ungestraft erlauben, was sie wollen. So kuschen z.B. alle Weltkonzerne vor Xi Jinping, weil sie es nicht einmal wagen, die Vokabel "Taiwan" in den Mund zu nehmen.

Ebenso kuscht quasi die ganze EU vor dem Despoten Erdogan, vor lauter Angst, er könne wieder Flüchtlinge durchwinken.

Bei der aktuellen Russlandkrise denkt man dagegen nicht ansatzweise daran, bezüglich der NATO-Frage einmal einen Tag kein Öl ins Feuer zu gießen.

Das ist doch alles nur ein Messen mit zweierlei Maß.

Putin wurde klar gemacht: Souveräne Staaten entscheiden selbst, ob sie Mitglied der NATO sein wollen.Das glaubt du doch nicht wirklich? Nochmals, Russland wird es nicht kampflos (was nicht kampflos auch immer bedeuten wird) akzeptieren, dass selbst auch noch die Ukraine der NATO beitritt und wenn ich vieles bis hin zu fast allem von dem, was Putin macht, nicht verstehe, das verstehe ich!

Es ist schon interessant, bei der NATO-Frage werden immer nicht vorhandene Verträge als Argument ins Spiel gebracht. Sind dagegen wie in Hong Kong Verträge aber vorhanden und werden gebrochen, interessiert sich dagegen kein Schwein dafür, weil man es sich mit Xi Jinping nicht verderben will.

Eines ist für mich klar, beim ganzen Streit um die Ukraine gibt es jemand, der sich die Hände reibt, nämlich Xi Jinping. Je nachdem, wie es hier laufen wird, nimmt er das ggf. zum Anlass, in Taiwan einzumarschieren. Man streitet sich leider momentan mit dem falschen Diktator.

eppf

Bemerkenswert eppf, fast meine eigene Gedanken und ganz insbesondere der vorletzte Satz.

Bei allem Recht Gehabe, wir dürfen die Möglichkeit "Mad Man" bzw. "Irrer Iwan", manche sagen auch "Bär in die Enge getrieben" nicht auslassen. Und ganz ehrlich gesagt wundert es mich stark, daß man Schröder nicht enger in die Beratungen zieht, sondern auf ihn medial rein drischt. Ich denke wenn Einer hier im ganzen Westen den Putin einschätzen kann, dann dieser Mann. Taktisch klug ist das nicht. (Außer er ist heimlich doch überall dabei.)

eppf schrieb:
Das glaubt du doch nicht wirklich? Nochmals, Russland wird es nicht kampflos (was nicht kampflos auch immer bedeuten wird) akzeptieren, dass selbst auch noch die Ukraine der NATO beitritt
Putin führt also einen Krieg gegen die Ukraine, weil er es nicht akzeptieren kann, dass diese in der Zukunft eine Entscheidung fällen könnte, die ihm nicht gefällt?

Dann ist ja jetzt alles klar. Dann hat er halt keine Wahl einen Krieg zu beginnen.

happyyaris schrieb:

Wenn das so sein sollte, braucht Putin ja keinerlei Angst vor Sanktionen haben und wird ohne zu zögern in der Ukraine einmarschieren. Er lacht vermutlich, dass die NATO so blöd ist und keine Truppen an den Grenzen zur Ukraine mobilisiert.

Du bist also eher für militärische Aktionen der NATO, weil alles andere Putin nicht beeindruckt, sondern ihm eher nützt?
Ich bin weder für militärische Aktionen der einen Seite noch der anderen. Wenn ich nach Aussagen des Handelsblatt gehe, dann ist Russland militärisch ein Riese, wirtschaftlich aber eher ein Zwerg. Russland liefert in erster Linie Rohstoffe und finanziert sich damit sehr gut. Ein Krieg würde aber die Zukunft des riesigen Landes auf Jahre hinaus verspielen und ein Krieg kostet auch viel Geld. Der Rubel und die Börse in Russland ist in den letzten Monaten schon unter Druck gekommen, ein Krieg würde da zu großen Turbulenzen führen.
Im übrigen ist die Ukraine durch Waffenlieferungen der USA und den Briten schon länger aufgerüstet worden. In den Medien und speziell von Seiten der USA wird momentan viel zu viel Geschrei gemacht.
Da bin ich froh, dass unsere Regierung eher besonnen reagiert hat und die Tür noch offen gelassen hat...

Gruß
Martin

Von wegen Madman, schau mal her, "vor 7 Stunden":

Erneutes Militärmanöver - Russland testet atomwaffenfähige Raketen
www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-...tin-belarus-102.html

Ich sage, die spielen auf "All in!"

Kleiner Vorgeschmack einer Propaganda (Kriegsbegeisterung)?
RT Deutsch
de.rt.com/meinung/131868-raketentruppenu...kalation-im-donbass/

Erinnert etwas an den Schul-Geschichtsunterricht, Thema: 1914, so ein Schreiberling.

happyyaris schrieb:
Putin führt also einen Krieg gegen die Ukraine, weil er es nicht akzeptieren kann, dass diese in der Zukunft eine Entscheidung fällen könnte, die ihm nicht gefällt?Geopolitische Interessen, die jedes Land einer gewissen Größe verfolgt, blendest du leider immer wieder aus.

Ist zwar jetzt eine ganz andere Hausnummer, aber war es nicht die souveräne Entscheidung von Kuba, seinerzeit die Russen reinzulassen? Hätten nicht die USA die Atomraketen auf Kuba dulden müssen, oder gab es da irgendeinen international gültigen Vertrag, der dies nicht erlaubte?

Ich verurteile garantiert nicht, dass die USA seinerzeit heftigst reagierte, genauso wenig verurteile ich Russland, wenn es quasi seinen Erzfeind NATO nicht verstärkt direkt an seiner Grenze haben will.

Dass die NATO mit Recht, Gesetz und Werten ziemlich wenig am Hut hat, erkennt man heute auch anschaulich daran, dass die Mitgliedschaft der Türkei immer noch nicht ruht und die Nummer, die man seinerzeit im Balkankrieg abgezogen hat, war auch nicht gerade ein Glanzstück!

Bezüglich der Türkei sind geopolitische Interessen um Welten wichtiger, als Menschenrechte, die Freiheit der Presse, die Unabhängigkeit der Justiz. Aber Putin streitet man jetzt ab, solche Interessen haben zu dürfen, bloß weil man es vor 30 Jahren verpennt hat, eine diesbezügliche Einschränkung in einen Vertrag aufzunehmen, den die NATO sicherlich schon längst gebrochen hätte.

Wie wäre es mit dem folgenden, ganz einfachen Ansatz, den die NATO verfolgen könnte, um Druck vom Kessel zu nehmen: Jeder darf einen Aufnahmeantrag stellen, ob dieser aber bewilligt wird, hängt von den möglichen Verwerfungen ab, die sich dadurch ergeben könnten.

Warum spricht die NATO nicht folgenden Klartext in Richtung Ukraine, nämlich dass ein Aufnahmeantrag innerhalb der nächsten 10 Jahre nicht ansatzweise bewilligt werden kann, alleine wegen der landesinternen Spaltung mit den Separatisten im Donbass?

So wie man sich jetzt äußert, könnte auch die CDU sagen, sie schließe einen Beitritt von Björn Höcke nicht aus, weil er könnte sich ja in nächster Zeit wandeln.

eppf