Priusfreunde.de

Natürlich ist das eine loose-loose Situation, zum Glück kriegen wir noch gas aus NL+N.

Man muss aber auch sagen: es ist keinesfalls so Umweltfreundlich denn bereits bei geringen leckagen wie sie bei der Förderung wohl unvermeidlich sind ist gas schlimmer als Kohle, speziell das russische.

Ebenfalls war gas zuletzt mit nur 5Ct/kWh auffallend günstig. So günstig das man das mit keiner Wärmepumpe geschafft hätte und nochmal:

Es wäre am besten es so schnell wie möglich los zu werden. Wenn dafür ein paar Firmen Pleite gehen wäre das noch das kleinere Übel.

Jeder der Gas nutzt egal ob "freiwillig" oder nicht, ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.

Nur was ist die Alternative, wenn man kein Niedrigenergiehaus mit Fußbodenheizung hat?

Öl sicherlich nicht. Pelletheizung erhöht die Feinstaubelastung und es wird diskutiert diese zu verbieten.

Bleibt nur die Wärmepumpe, die bei hohen Vorlauftemperaturen mit Radiatoren auch viel Energie verbraucht. Und man ohne Tiefenbohrung im Winter einen stark erhöhten Verbrauch hat.

Ja, Gas ist nur die Notlösung. Die Lösung wäre mehr regenerative Energie mit viel mehr Stromspeicher. Aber wir haben ja zu viele Protestler und wollen die Stromspeicher aus Norwegen nicht, weil die ein Bißchen Geld dafür haben wollen. Jetzt zahlen wir eben ein Vielfaches.

Um von Importen unabhängiger werden könnten wir auch Torium Kraftwerke bauen. Dafür braucht es keine Importe. Wasserkraftwerke könnten wir auch nutzen um unabhängiger zu werden. Aber in dieser Situation auch noch Nordstream 2 zu schließen ist dumm. Vielleicht können unsere Minister die zu erwartenden Preise noch bezahlen? Aber für Geringverdiener wid es sehr eng. Man darf nicht vergessen, dass das erst der Auftakt ist. Wenn hier die Lichter ausgehen und die Heizkörper bei größeren Teilen der Bevölkerung ausgeht, und die Energie auch bei unseren Nachbarländer knapp wird, werden die Energiepreise drastisch steigen. Dabei könnten wir Strom ohne Importe erzeugen.

Gerd

Luft-Wasser-Wärmepumpe kann auch bei Bestandsgebäuden eine Option sein. Hier ein Twitter-Thread von einem Prof an der Uni Bayreuth, der sich auf das Thema spezialisiert hat:

twitter.com/holzheustefan/status/1461702045195509770?s=21

Sich das ganze mal durchzurechnen schadet nichts.

Ja, interessanterweise können LWP fast genauso gut sein, wie Sole-Wasser, wenn es so ein milder Winter ist wie dieser.

Nichts desto trotz funktioniert das mit 40..90Ct/kWh Strom nicht, zumal dann auch schon ein paar Millionen Menschen im vergleichsweise reichen Deutschland nicht mehr klar kommen.
Da muß dringend was passieren - massive Zubauten von Freiflächenanlagen (4Ct/kWh in Deutschland), WKA wo es nur geht und Speicher: Entweder PowerToGasToPower (bis etwa 50TWh Gesamtspeicherkapazität wäre erst mal die günstigste Option)
Wenn wir dann dauerhaft mehr Strom produzieren als wir verbrauchen, kann man noch mal nachrechnen ob andere Speichermöglichkeiten nicht günstiger sind - evtl. ein bisschen früher, weil wir haben es ja nicht so mit schnell.

Das Drama wäre deutlich geringer (wir wären viel weiter), wenn die CDU-Politik den Wandel nicht so stark gebremst hätte.

autogasprius_berlin schrieb:
Für 217 TWh Stromerzeugung müssen wir Energieträger importieren. Alleine zur Stromerzeugung! Damit sprichst du genau das Hauptproblem an!

Wir haben uns leider an den Irrsinn gewöhnt, jedes Jahr für 60 bis 70 Mrd. EUR Energieträger zu importieren, bei einem gleichzeitigen Abwürgen des EE-Ausbaus durch Altmaier in den letzten 10 Jahren. 60 bis 70 Mrd., die vollkommen unnachhaltig unwiederbringlich verheizt werden.

Jetzt jammert man, wenn die Preise steigen, vielerorts wird sogar vollkommen irrational die Energiewende als Ursache für die Preissteigerungen ausgemacht.

So als ob es an der CO2-Abgabe liegen würde, wenn die Preise durch die Decke geben. Nein, es ist ganz klar der Marktpreis des Energieträgers selbst, der ungebremst nach oben steigt. Aber für manche Leute gibt es immer nur einen Schuldigen, die Grünen.

Dieser Klima-Podcast bringt es sehr gut auf den Punkt:
www.mdr.de/nachrichten/podcast/kemfert-k...-stream-gas-100.html

Die derzeitige Misere ist ein hausgemachtes Problem, auf Basis vieler Fehlentscheidungen.

eppf

Diese kognitive Dissonanz bekommen so einige Kolumnenschreiber von diversen Zeitungen gut hin.

Erzählen in der ersten Hälfte ihres Artikels wie doof doch die Grünen sind und dass wegen der Energiewende die Preise jetzt so stark steigen, um dann im letzten Absatz in einem Nebensatz zu erwähnen, dass die Gas-, Öl-, Benzin-, Diesel- und Holzpelletpreise auch so stark gestiegen sind.

Die geistige Transferleistung, dass die erneuerbaren Energien mit ihren ach so bösen Windrädern dann vielleicht nicht komplett ursächlich für die gestiegenen Energiepreise sind, überlassen sie ihren Lesern. Welche, wenn man deren Kommentare dann so sieht, dazu scheinbar nicht allzu oft in der Lage sind.

Die Grünen haben das nicht verursacht! Ich werfe ihnen nur vor, dass sie die Realität nicht wahrnehmen. Das Problem wurde von der Groko geschaffen. Wenn man Russland droht, müssen man auch etwas haben, womit sie drohen kann. Es besteht für unser Land die Gefahr, dass Russland jetzt im Winter das Gas abstellt. Dann haben wir ein erhebliches Problem. Warum soll Putin dann noch Angst davor haben, dass wir Nordstream 2 geschlossen halten?

Hier noch ein Video zu dem Thema.

youtu.be/NkANCN5-pX4

Gerd

Wo läge wohl der Strompreis, wenn wir keine PV- und Windkrafterzeugung hätten? Da müsste man etwa 170TWh/a anderweitig erzeugen. Selbst ohne Abschaltung der 3 AKWs Ende 2021 und der noch 3 folgenden Ende 2022 gäbe es eine so drastische Stromlücke, wo die gestiegenen fossilen Preise extrem zuschlagen würden.

Nimm z.B. ein Gaskraftwerk. Je nach Bauart liegt hier der Wirkungsgrad zwischen 40 und 60%. D.h. bei einem Erdgaspreis von 10ct/kWh kostet alleine der Brennstoff für ein Gaskraftwerk ca. 20ct/kWh!

Alleine hier offenbart sich die Schnapsidee, Gas als nachhaltig einzustufen. Wenn hier etwas nachhaltig ist, dann die damit verbundene Geldvernichtung.

Wenn wir weiterhin den Strom noch bezahlen können wollen, egal ob jetzt privat oder gewerblich, dann bleibt uns gar nichts anderes übrig, als massenweise Windräder und PV-Anlagen zu pflanzen!

Wie sich hier die Union, allen voran die CSU verweigern kann, verstehe ich ganz und gar nicht, so wie man eine (angeblich) wirtschaftsnahe Partei sein will. Mit dieser Politik sägt man gewaltig am Ast, auf dem man sitzt.

Was man nie vergessen darf, sind die auf CO2 basierenden Umweltkosten, die man derzeit mit ca. 200 EUR/t CO2 taxiert. D.h. jede kWh Kohlestrom verursacht ca. 20ct Umweltkosten, beim Gas sind es immerhin noch ca. 7ct.

Es führt kein Weg vorbei, diese Umweltbelastung in absehbarer Zeit mit einzupreisen, ansonsten bekommt man Jahrzehnte später eine ungleich höhere Rechnung auf Grund der Folgeschäden präsentiert.

eppf

www.br.de/nachrichten/wirtschaft/lufthan...rlaubssaison,SxJb8Jh

Lufthansa und TUI melden hohe Buchungszahlen für Urlaubssaison
Nach rund zwei Jahren Pandemie zieht die Nachfrage nach Urlaubsreisen wieder an. Die Lufthansa und der Reiseveranstalter TUI melden hohe Buchungszahlen für Ostern, Pfingsten und den Sommer.

Auf der einen Seite sind die Sprit- und Gaspreise zu hoch, auf der anderen Seite vermelden Fluggesellschaften eine massiv gestiegene Nachfrage nach Urlaubsflügen.

Der CO2-Preis ist definitiv noch lange nicht in einem Bereich angekommen, in welchem er den "richtigen" Leuten genug wehtun würde, um irgendein Umdenken zu bewirken.

marratj schrieb:

Der CO2-Preis ist definitiv noch lange nicht in einem Bereich angekommen, in welchem er den "richtigen" Leuten genug wehtun würde, um irgendein Umdenken zu bewirken.

Neidisch?
Oder willst Du nur vorschreiben, was richtig und falsch ist?
Fast vergessen, letzte Frage:
Wer sind den die "richtigen" Leute, bei denen irgendein umdenken bewirkt werden muss?

Eine Frage, die sich mir stellt: Bellen getroffene Hunde?

Lieber @Marratj
die Sinnhaftigkeit deiner vorstehenden Frage ist mir verschlossen.

Erklärung für die geneigten Mitleser:
Mit meinen Fragen an @Marratj möchte ich für mich nur klären, ob wir hier eine Neiddebatte oder eine Diskussion zu den Gas & Strompreisen führen.

@jotwe:
Was wäre z.B. falsch an dem Ansatz, bei quasi nicht überlebenswichtigen Dingen einen CO2-Preis einzuführen, mit dem die Umweltkosten abgedeckt sind?

Wobei man in einem ersten Schritt nicht gleich so weit gehen muss, dass es den tatsächlichen Umweltkosten entspricht. Es wäre schon viel geholfen, wenn es einmal einen Einstieg in diese Richtung gäbe.

Nimm z.B. den Flugverkehr. Als Beispiel ein USA-Flug FRA-LAX. Nehmen wir einen wirklich niedrigen Verbrauch von 3.5l Kerosin pro Passagier und 100km an. Das ergibt dann 700l Kerosin, oder umgerechnet etwa 2t CO2 vor RFI-Faktor. Mit RFI-Faktor liegt man bei etwa 5t CO2-Äquivalent.

Bei 200 EUR/t wäre das ein Aufschlag von 1000 EUR auf das Return-Ticket in der Holzklasse. Bei höheren Klassen infolge des deutlich größeren Platzbedarfs pro Person entsprechend mehr. Das fordert im ersten Schritt wohl nicht einmal die DUH. Aber es zeigt auf, wie man heute um Lichtjahre von einer angemessenen Bepreisung der Umweltkosten entfernt ist.

Jedenfalls wäre es deutlich mehr angemessen, zuerst beim Flugverkehr die wahren Umweltkosten zu bepreisen, als vergleichsweise beim Grundbedürfnis beheizte Wohnung.

Es sollte nicht so schwer zu erkennen sein, dass die allgemeine Steuerbefreiung bei Flugbenzin ein ganz gewaltiger Webfehler im System ist, den es zu beseitigen gilt.

eppf

Diejenigen, die 20 oder 300 Tonnen Marinediesel im Bauch ihrer Yacht bunkern, tanken sowieso steuer- und abgabenfrei in einem Überseehafen. Denen ist es im doppelten Sinne egal, ob der Liter Diesel an einer deutschen Straßentankstelle 1,709 oder 1,999 kostet.