Priusfreunde.de

kurzer schrieb:
Also unsere Nachbargemeinde verliert große langjährig landwirtschaftlich genutzte Flächen. Nicht nur unsere Kartoffeln sind dort gewachsen.
Da handelt es sich dann aber um klassische Freiflächen-PV. Diese sehe ich durchaus auch kritisch, sofern sie wie von dir geschildert, auf guten Ackerflächen errichtet wird. Der Clou der Agri-PV ist es ja gerade, dass weiter z.B. Kartoffeln auf den Feldern angebaut werden können. Die PV-Module würden nach dem mir für diesen Fall sinnvollsten bekannten Konzept vertikal in langen Reihen wie früher Heckenstreifen aufgestellt. Dafür setzt man dann sogenannte bifaziale Module ein, die Licht von beiden Seiten verwerten können. Die Reihen haben einen so weiten Abstand, dass der Bauer mit seinem Traktor weiterhin arbeiten kann. Es geht dabei auch Fläche verloren, aber nur in einem vglw. geringen Umfang.
Und nur weil es möglich ist, sinnvolle Kombinationen herzustellen, ist das wahrscheinlich eher die Ausnahme als die Regel. Hier jedenfalls ist keine Rede von gemeinsamer Nutzung, die Flächen fallen weg.
Genau das war mein letzter Punkt im vorherigen Post: Aus praktisch allen Ecken wird gegen eine sehr sinnvolle und entscheidende Lösung angekämpft bzw. die widrigen Umstände in Gesetzen und Verordnungen nicht beseitigt.
Auf der anderen Seite werden klassische Freiflächenanlagen gebaut, wo es nur irgend geht, ob sinnvoll oder nicht. Sowie Energiepflanzen in intensiver Landwirtschaft auf über 2 Millionen Hektar besten Ackerlands angebaut.
Und riesige Parplätze in der nächsten Stadt sind noch nicht genutzt. Genau die Stadt, die die Oberhoheit über diese Gemeinde vor kurzem übernommen hat.

Ich finde das falsch.
Auf jeden Fall sollte man alle Optionen nutzen, die eine verträgliche und wirtschaftliche Installation von PV ermöglichen.

Und @Klaus: Ich wollte dich nicht kritisieren für das Einstellen des Artikels. Seine Schlagzeile und Inhalt gehen für mich jedoch in die immer wieder vorgetragene, falsche Richtung. Das finde ich sehr schade, denn siehe oben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für Greifvögel eine relevante Gefahr durch PV-Anlagen gibt, auch bei klassischen Freiflächenanlagen. Die Reihen stehen doch meist mehrere Meter auseinander, um Verschattungen zu minimieren. Mit Sicherheit dürfte sich das Nahrungsangebot für Greifvögel durch die PV-Anlagen vergrößern.

Da handelt es sich dann aber um klassische Freiflächen-PV. Diese sehe ich durchaus auch kritisch, sofern sie wie von dir geschildert, auf guten Ackerflächen errichtet wird.
Das ist äußerst verwerflich! Fruchtbarer Mutterboden ist selten und ein hohes Gut! Deshalb ist eppf Ausführung über Agrarflächen und irgendwelche Prozentrechnung auch so eine Sache. Wie geschildert ist bei uns der Boden recht steinig. Auf unserem Grundstück z.B. hatten meine Eltern es versucht, den Boden zu kultivieren zwecks Gemüseanbau. Sie haben es aufgegeben und den Garten auf einem anderen Landfleck angelegt.

LG
Klaus

"Klassische" PV-Flächenanlagen haben aber mit Agri-PV heute nichts mehr zu tun.

Diesen "klassischen" Flächenverbrauch sehe auch ich als durchaus kritisch an.

eppf

Agri-PV, so wie es zum Teil bebildert war, entspricht sicherlich weitgehend nicht dem derzeitigen Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen. Ich denke da an Gülle Ausbringung1
Gülle Ausbringung2 und Erntemaschinen wie Mähdrescher bzw. einzigartige Konstruktionen, wie manch angebautes geerntet wird. Z.B. Kohl. Auf die schnelle fand ich dazu kein Bild. Es geht aber grundsätzlich um die benötigte Breite bzw. um die vorliegende Breite von eingesetzten Fahrzeugen. Von solch umfangreichem maschinellen Platzbedarf ist bei "Fraunhofer" nichts zu erahnen, wo Freianlagen eher an die Organisation in spanischen Gewächshäusern erinnern.

Gruß Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
bzw. einzigartige Konstruktionen, wie manch angebautes geerntet wird.Ich füge kurz 50 Meter pro Stunde: Die Ernte der berühmten Spreewaldgurke hinzu. video 5 Min, die ersten 10 Sek. reichen jedoch. Hybridfan5

Zitat:
PV-Besitzer baut Solarzaun: Die Kosten sind verschwindend gering

Solarzäune sind ein Hybrid aus der traditionellen Funktion eines Zauns und moderner Solartechnologie. Die frei stehende Konstruktion macht es möglich, ungenutzte Flächen für die Energiegewinnung zu nutzen. Auf der X-Plattform berichtet ein Ingenieur von der Installation im Garten.
efahrer.chip.de/news/pv-besitzer-baut-so...ndend-gering_1018677

Gruß Ulli

Danke für die Veranschaulichungen, Hybridfan5!
Ich erinnere mich, das bei meinem Urlaub in MV landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs waren, deren Räder gefühlt doppelt so hoch waren, wie mein CT. Bei uns im WW sind nicht alle Felder und Wiesen so breit, wie die Ausleger dieser Gülle-Fahrzeuge. In meiner Kindheit waren Wagen mit Prallkopfverteiler üblich, 1. Beispiel hier: www.agrarheute.com/technik/ackerbautechn...lche-verboten-519164 Allerdings mit vielleicht 2000 Litern im Faß, laß es 5000 gewesen sein. Will sagen, bei uns ist es kleinteiliger.

Ich glaube, man sollte nicht die Bilder vom Fraunhofer ISE 1:1 auf die Flächen "vor seiner Tür" übertragen. Ich würde es als schematische Skizzen zur Anregung nehmen. Meine Vorstellungen mögen naiv sein, aber ich kann mir einige Anwendungsfälle vorstellen. Natürlich kann man nicht beliebig vertikale Solarpaneele stellen wie ein Lattenrost. Ich verstehe das als Anregung, Aufzeigung zusätzlicher Möglichkeiten.

Ah, ich weiß nicht ob schon erwähnt: ich bin auch gegen eine "Solarpflicht für Privatleute" oder sowas in der Art!
Grundsätzlich sollte vor Allem ohnehin versiegelter öffentlicher Grund aufgerüstet werden. "Rathausdach". das spricht aber nicht gegen eine freiwillige, zusätzliche Alternative.

Liebe Grüße
Klaus

KSR1 schrieb:
Ah, ich weiß nicht ob schon erwähnt: ich bin auch gegen eine "Solarpflicht für Privatleute" oder sowas in der Art!Bei Neubauten oder zumindest in Neubaugebieten wäre ich aber klar dafür, aber wir haben es hierzulande noch nicht einmal geschafft, bei Neubauten keine Öl- und Gasheizungen einbauen zu dürfen. In Frankreich ist das seit 2022, in Dänemark sogar schon seit 2013 eingetütet.

Frankreich hat im letzten Jahr eine Solarpflicht für Parkplätze ab 80 Stellplätzen beschlossen. Auch Bestandsparkplätze müssen in einer Übergangsfrist von mehreren Jahren nachgerüstet werden, sonst drohen empfindliche Geldbußen.

Ich bin überzeugt, "wir" schaffen es noch, von vielen EU-Staaten überholt zu werden. Sei es bei PV oder bei den Heizungen.

Klar darf man die Pflichten nicht überziehen, dass aber Freiwilligkeit alleine nicht ansatzweise zum Erfolg führen wird, das pfeifen die Spatzen schon seit einem Jahrzehnt von den Dächern.

Wir sind als klimapolitischer Geisterfahrer auf die Autobahn aufgefahren und nehmen immer mehr Fahrt auf. Wir befassen uns mit sinnbefreiten AKW-, H2-Ready- oder total hanebüchenen E-Fuel-Diskussionen, anstelle das zu tun, was schnell und wirkungsvoll möglich wäre.

Eine PV-Pflicht beim Neubau wäre das Mindeste, was man umsetzen müsste, das ginge ohne größere Verwerfungen, im Gegensatz zum Heizungsproblem, wo man sich den Karren derart in den Dreck gefahren hat.

eppf

Vogtländer schrieb:
Zitat:
PV-Besitzer baut Solarzaun: Die Kosten sind verschwindend geringGibt's auch mit Solarthermie.

Aber bei PV-Modulen kann ich mir nicht vorstellen dass das hier erlaubt ist. Glas-Zäune sind normalerweise aus Sicherheitsglas. Der Fußweg ist öffentlicher Bereich. Wenn da einer besoffen gegen den Zaun fällt (oder ein ungeschicktes Kind mit dem Fahrrad dagegen knallt) und die PV-Module splittern - autsch!

Zitat:
Thalheim: Solarhersteller Meyer Burger hält vorerst an Standort fest

In Freiberg in Sachsen macht der Solarhersteller Meyer Burger sein Werk mit 400 Mitarbeitern Ende April dicht. Am Standort Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen will das Unternehmen mindestens bis Ende 2024 festhalten, wie eine Sprecherin jetzt erklärte.
www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/de...er-thalheim-100.html

Nun wird die Solarindustrie in Deutschland nach 2012 zum zweiten Mal platt gemacht.

Gruß Ulli

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Schließung nicht nur auf fehlende Förderungen zurückzuführen ist, sondern auch so passiert wäre. Meyer Burger scheinen ja schon deutlich teurer gewesen zu sein als bspw. Heckert Solar:
www.photovoltaik4all.de/solarmodul/meyer-burger-white-400
www.photovoltaik4all.de/heckert-solar/he...2-80-m-400-black-mc4

SMA Solar in Niestetal feiert kräftiges Plus
Der Solartechnikhersteller SMA Solar hat Umsatz und Ergebnis 2023 unter anderem dank einer hohen Nachfrage kräftig gesteigert.
www.hessenschau.de/wirtschaft/sma-solar-...v1,kurz-sma-110.html

LG
Klaus

Zitat:
"Beobachten Schäden an Dächern"
Beschwerdeflut über falsch montierte Solaranlagen

Beim Solarausbau verzeichnet Deutschland 2023 ein Allzeithoch. Doch der Wunsch nach einer eigenen Anlage hat für viele Eigenheimbesitzer buchstäblich Schattenseiten. Verbraucherzentralen registrieren einen rasanten Anstieg der Beschwerden. Auch Dachdecker berichten von Installationsdramen. - www.n-tv.de/wirtschaft/Beschwerdeflut-ue...article24851475.html

Grüße, Egon

Vielleicht sollten sich die Dachdecker fragen, warum sie nicht selber rechtzeitig auf den Zug aufgesprungen sind, um Montagen von PV-Anlagen anzubieten?

Mein Dachdecker hat sich sogar geweigert, dass die PV-Monteure parallel neben ihm auf dem neuen Dach arbeiten. Er bestand darauf, "sein" neues Dach komplett abzuschließen, bevor da irgendjemand sonst Hand anlegt.

So wird das nichts...

Gruß Thorsten

Das ist aus Gewährleistungsgründen aber absolut nachvollziehbar!

Warum sollte der Dachdecker für Murks von den PV-Muggels gerade stehen wollen...

Auch wenn das gemeinsam bearbeitete Gewerk sinnvoll ist.