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autogasprius_berlin schrieb:

Bezieht sich das auf Tofu oder Fleischersatz? Oder gar Hülsenfrüchte im Allgemeinen?

Danke -Interessant!

- die Nutrition Skala A-D korreliert die mit den inzwischen im Supermarkt angegebenen Bewertungen über die Nahrhaftigkeit? (Da ist seit kurzem so eine Ampel drauf, schade das nicht auch Überall der Umweltaspekt gleich mit drauf kam)

Wobei im Lidl gesehen: eine 250g Packung Erdnusflips hat D, eine 150g Packung C, wie kommts? Habe dann Bio-Mais-Flips mit "A" gekauft

Nein, der Nutri-Score, den du im Supermarkt auf den Produkten siehst, hat so ziemlich gar nichts damit zu tun.

Die Bewertung nach Nutri-Score kann man sich vorstellen als verkehrt proportional zu Zucker% x Fett%.

marratj schrieb:

Und würzig marinierter und knusprig angebratener Tofu ist bisweilen auch was echt leckeres


Dem kann ich nur zustimmen, da gibt es schon echt leckere Produkte.

Zumal Tofu an sich ja auch kein Fleischersatz oder überhaupt Ersatzprodukt ist. Verwechseln aber viele Menschen, die sich in ihrem Leben keine 5 Minuten mit der asiatischen Küche befasst haben.

Tofu finde ich auch ok, schon oft gegessen, da der Rest der Familie das aber nicht isst, stehts schon länger nicht auf dem Speiseplan.

Bzgl. der Studie: www.pnas.org/doi/epdf/10.1073/pnas.2120584119

Kaffee und Tee haben pro 100g einen höheren GHG-Impact als Cola?

Wie muß man das jetzt interpretieren - 100g trockene Bohnen und Teeblätter vs. 100g trinkfertige Cola?

Und warum sollte "Home baking" einen so viel höheren Wasserverbrauch bedeuten als "from our bakery" ?

Und was ist an Salat so nahrhaft? Die Pestizide sicher nicht.

Wenn ich das richtig verstanden habe, werden dort jeweils 100g des konsumfertigen Produkts verglichen. Also schon 100g trinkfertiger Kaffee vs. 100g Cola und nicht etwa 100g Kaffeebohnen vs. Cola.

Das mit dem Wasserverbrauch beim Backen kann ich mir nur durch Skaleneffekte erklären, so dass in einer größeren Bäckerei der Wasserverbrauch pro Gebäckstück kleiner ausfällt, als wenn ich zu Hause alle paar Tage nur mal ne Kleinserie backe.

Zum Salat: steht leider nicht dabei, was unter "Fresh Salad & Dips" genau zu verstehen ist, ich mutmaße aber, dass damit nicht nur grüner Blattsalat gemeint ist, sondern schon eher Salat im Sinne von einer fertig angerichteten Mischung aus Gemüse und anderen Zutaten (Kartoffelsalat, Krautsalat, Obstsalat, griechischer Salat, etc...).

Tofu und andere Sojaprodukte stehen bei uns regelmäßig auf dem Speiseplan, vor allem unsere große Tochter (8 Jahre alt) liebt gebratene Tofuwürfel. Die hätte sie am liebsten (nebem ihrem heißgeliebten Cheddar) zu jeder Mahlzeit

Da meine Mahlzeiten überwiegend aus Supermarkt-Kantinenmenüs bestehen, hatte ich mit Tofu noch keinen Kontakt und habe deshalb den Begriff gegoogelt. Da bekommt man ja durch die Bank nur Lobeshymnen zu lesen. Aber auch Folgendes:
Die Langzeitwirkung von Sojaprodukten muss umfangreich geklärt werden
In einer Studie mit knapp 1.700 Frauen konnte beobachtet werden, dass diejenigen, die im Baby- und Kleinkindalter Säuglingsnahrung auf Sojabasis erhielten, im späteren Leben häufig starke Regelschmerzen hatten. Andere Langzeitwirkungen von Sojaprodukten sind noch nicht umfänglich geklärt.www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensm...d-sind-sojaprodukte/

Leben nicht in Japan die Menschen am längsten? Schwermetalle im Fisch, nun auch noch ungesundes Tofu?
@autogasprius_berlin: Ich sehe Tofu als geschmacklosen Ballaststoff, wie viele andere geschmacklosen bzw. geschmackarmen Lebensmittel auch. Also verpasst man ihm z.B. durch anbraten u.a. Dingen einen angenehmeren Geschmack und mehr Biß. Gruß Hybridfan5

Also verpasst man ihm z.B. durch anbraten u.a. Dingen einen angenehmeren Geschmack und mehr Biß.

Und jetzt zeige mir bitte den Unterschied zu Fleisch auf...

Ein gutes Steak muss man nicht würzen. Höchstens etwas Salz, muss aber auch nicht.

Guten Tofu auch nicht. Der ist zwar zugegeben etwas leicht im Eigengeschmack, aber nicht so, dass er nach gar nichts schmeckt.

Tofu ist allerdings durch seine Herstellungsweise auch nicht wirklich mit Fleisch zu vergleichen (Asiaten würden sich wundern, warum wir Tofu als Fleischersatz sehen), sondern vielmehr mit Frisch-/Weichkäse. Tofu wird durch das Ausflocken von Sojamilch z.B. mit Zitronensäure und Ausdrücken der übrigbleibenden Flüssigkeit hergestellt, so wie man das auch ganz klassisch mit Frischkäse aus Kuhmilch selbst zu Hause machen kann.

Zu der Sojastudie: das ist eine der wenigen, die tatsächlich einen Effekt gemessen hat. Der wissenschaftliche Konsens sieht anders aus:

Ein technisches Review aus dem Jahr 2021 wertete 417 Studien zur möglichen hormonellen Wirksamkeit von Soja aus. Davon waren 229 Beobachtungsstudien, 157 klinische Studien und 32 systematische Reviews oder Metastudien. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Soja:

sich nicht negativ auf die Schilddrüse auswirkt,
keinen negativen Einfluss auf das Brustgewebe hat,
keinen negativen Einfluss auf den Östrogen-Haushalt von Frauen hat,
keinen negativen Einfluss auf den Testosteron-Haushalt von Männern hat,
keinen negativen Einfluss auf Spermienmenge oder -qualität hat
kein negativer Einfluss der Isoflavon-Aufnahme bei Kindern feststellbar war.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass Isoflavone auf Basis der Daten nicht als Endokrine Disruptoren eingeordnet werden können.[60]
Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sojabohne#Hormonelle_Effekte

Davon völlig unabhängig sind Sojamilch und Tofu und auch viele andere Produkte aus Soja seit gut 1.000 Jahren Grundnahrungsmittel in Asien.

Smoothie schrieb:
Ein gutes Steak muss man nicht würzen. Höchstens etwas Salz, muss aber auch nicht.
Das trifft auch auf anderes Fleisch zu, unabhängig von der Tierart. Aber das weite ich aus: ich verwende grundsätzlich nur Salz, teilweise Pfeffer und selten Muskat. Ein Lebensmittel, das ich mit Gewürzen großartig pimpen muß, ist nichts für mich. Lieber esse ich nur Pellkartoffeln, als "irgend ein Zeug". Ich liebe aber auch den Eigengeschmack von Gemüse, ob Kohl oder Bohnen oder sonstwas. Im Sommer esse ich viel Salat, da ich ihn leicht finde. Um den Bogen von Lebensmitteln zurück zum Thema zu bekommen: ich esse sehr gerne Wurst. Und unterstütze somit Schweinehaltung. Aber auch Rinder, von denen ich gerne Fleisch und Käse konsumiere. Beim Käse greife ich aber auch gern auf Schaf oder Ziege zurück. Lammfleisch auch gerne, Ziege wurde mir noch nie angeboten.
Ich halte es grundsätzlich für sinnvoll, sich bei der Ernährung auf regionale Produkte und saisonal verfügbares zu konzentrieren. Vor 2 Wochen hatte ich einen Anfall und Lust auf Tomaten. Oh jeh, was ein Schrott. Dann lieber ein Käsebrot mit Getreide aus Deutschland und Käse aus der Eifel. Und nach meinem Ermessen sinnvoller, als Soja aus Südamerika. Eiweiß bei Verzicht aus Fleisch: ich mag Bohnen, Erbsen und Linsen. Ebenfalls ohne Gewürz-Tricks. Je nach Gusto nehme ich nocht Zwiebeln dazu, wie auch bei Salat. Ah, und natürlich Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch. Dinge, die man grundsätzlich selbst im Blumentopf ziehen kann.

Verzicht ist für alte weiße Deutsche wie mich nicht einfach. Mir hat früher als kleines Kind der Metzger ein Stück Wurst pur auf die Hand gereicht, etwas das es daheim nie gegeben hätte. Und als nicht mehr ganz so kleines Kind habe ich selbst bei Hausschlachtungen mitgeholfen. Aber das habe ich ja schon oft dargestellt. Reduktionen schaffe ich, aber Verzicht ist schwierig. Ich hatte mal 2-3 Jahre nahezu kein Fleisch gegessen. Aber ich wurde rückfällig. Verzicht auf Pkw in meinem Alltag nicht vorstellbar. Mein Bruder hat kein Auto. Funktioniert super. Aber wenn seine Familie Oma besucht, fährt Oma Ü70 die 20km zum Bahnhof mit ihrem Auto und holt sie ab. Ich reduziere Fahrten bzw. kombinierte Anlässe das Auto zu nutzen.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Um den Bogen von Lebensmitteln zurück zum Thema zu bekommen: ich esse sehr gerne Wurst. Und unterstütze somit Schweinehaltung.
[...]
Dann lieber ein Käsebrot mit Getreide aus Deutschland und Käse aus der Eifel. Und nach meinem Ermessen sinnvoller, als Soja aus Südamerika.
Dazu folgendes: Wurst ist neben Salz und Pfeffer oft noch mit anderen Gewürzen und teilweise auch Geschmacksverstärkern gespickt. Auch die Wurst vom "guten Metzger" enthält bisweilen zusätzliche Geschmacksverstärker neben dem im Fleisch natürlicherweise bereits enthaltenen Glutamat, wie etwa Laktose (Milchzucker). Oft wird für die Konsistenz auch noch ein Bindemittel beigefügt.

Zwischen 70-90 % (da gehen die Schätzungen bisweilen auseinander) der weltweiten Sojaernte enden als Tierfutter, besonders in der Schweine- und Geflügelmast. Die Wahrscheinlichkeit, beim Verzehr einer Wurst daher auch "Regenwaldsoja" auf dem Gewissen zu haben, ist also durchaus gegeben.

Europäische Sojaprodukte für den direkten menschlichen Verzehr rühmen sich dagegen damit, ausschließlich auf in Europa angebautes Soja zurückzugreifen, zumindest die Biomarken. Aber klar, lückenlos nachvollziehbar ist das natürlich auch nicht.