Priusfreunde.de

Cyclopop schrieb:
4) Bei dem "sonstigen Konsum" haben wir beide in etwa die gleichen Werte. Das kann nicht stimmen, weil ja genau hier die Anschaffungskosten für den Tesla berücksichtigt werden müssten....Warum wohl heißt es "sonstiger Konsum"?

Damit sind doch offensichtlich alle Dinge gemeint, die mit den eigens ausgewiesenen Rubriken wie Heizung, Mobilität, Ernährung, etc NICHTS zu tun haben.

Andernfalls wäre ja die Berechnung komplett verfälscht. Stelle dir vor, unter "sonstigen Konsum" fiele auch der Geldbetrag für den Nahrungseinkauf. Da würden dann Leute, die sich von teuren lokalen Bioprodukten ernähren, im Vergleich zu den Discounter-Kunden mit Neuseeland-Kiwis in der Berechnung schlechter dastehen.

eppf

@eppf:

Bitte beachte die Hintergrundinfo im Bereich "Mobilität" des Rechners:

"Im Sektor Mobilität wird nicht die Herstellung und der Unterhalt der Fahrzeuge betrachtet, sondern nur der Betrieb in Form der Kraftstoffe. Die Herstellung der Fahrzeuge ist Teil der Betrachtung im sonstigen Konsum"

Ist ja auch logisch, oder? Der Unterhalt und die Herstellung müssen ja irgendwo berücksichtigt werden, wenn es um eine CO2-Bilanz geht. Und diese Faktoren sind ja ganz erheblich, wenn es sich um einen (BEV)- Neuwagen handelt - insbesondere dann, wenn das betreffende Fahrzeug ein Tesla ist.....

Ok, ist im Prinzip richtig, aber wie soll man da z.B. einen Tesla im Vergleich zu einem BEV anderer Hersteller einpreisen?

Entscheidend ist hier der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Akkuproduktion und viel weniger der Fahrzeugpreis.

Und wie preist man ein Auto überhaupt ein?
Das hat doch der CO2-Rechner überhaupt nicht auf dem Schirm!

Erhöhe ich z.B. für eine Einzelperson die monatlichen Konsumausgabe von 150 auf 900 EUR, erhöht sich die CO2-Bilanz pro Jahr um satte 9.62t.

750 EUR entsprechen in etwa einem Model S für 90000 EUR, das man innerhalb von 10 Jahren auf komplett 0 abschreibt. Das hieße im Umkehrschluss, ein Model S würde bei Berücksichtung des Kaufpreises im sonstigen Konsum mit einer Produktionsbelastung von 96t daherkommen!

Selbst wenn ich ein vollkommen normales Auto für 18000 EUR nehme, würde eine Berücksichtigung des Kaufpreises hier zu ca. 20t CO2 führen. Ein stinknormaler Golf liegt aber in der Herstellung im Bereich von 5t.

Sorry, eine Einpreisung des Autokaufpreises sollte man hier besser vergessen. Hier gehört höchstens das eingepreist, was man sich oberhalb der Grundausstattung gönnt, wie z.B. Breitreifen und sonstiger Schnickschnack.

eppf

@eppf:
Geh doch mal im CO2- Rechner unter "sonstiger Kosum" auf "Hilfe und Infos" und dort auf "Hintergrund-Info". Dort wird dir erklärt, dass unter "Sonstiger Konsum" jeglicher Konsum ausser der Ernährung berücksichtigt wird. Also auch der monatliche Wertverlust bzw. die Abschreibung (gute Idee von dir!) eines Neuwagens.....

Und genau DAS ist der Punkt, auf den ich aufmerksam machen wollte!
Den massiv negativen Einfluss eines (BEV)-Neuwagens auf die eigene CO2-Bilanz!!! Oder anders ausgedrückt: Wir SCHADEN der Umwelt ganz erheblich, egal ob wir uns jetzt alle NEUE Diesel, Benziner oder eben auch BEVs kaufen!!!

Zu deiner Entlastung sei noch gesagt: Die von dir angesetzten 750 Euro für den Tesla (das halte ich für durchaus realistisch) kannst du noch durch die Anzahl der Personen im Haushalt teilen (falls der Tesla euer einziges Fahrzeug ist). Dann relativiert sich das noch ein wenig. Es ist aber immer noch erschreckend, wie groß der Einfluss des Konsumverhaltens ist!

Cyclopop schrieb:
Es ist aber immer noch erschreckend, wie groß der Einfluss des Konsumverhaltens ist!Das Problem ist aber, dass genau dieser Punkt sonstiger Konsum eine extrem große Fehlerquote bei der CO2-Berechnung mit sich bringen kann.

Unter sonstigem Konsum können sich massive CO2-Senken befinden oder auch ökologisch unbedenkliche Produkte.

Deshalb hätten zumindest so teure Produkte wie Autos zwingend in die Mobilität gehört und zwar unter einen eigenen Posten Fahrzeuganschaffung.

Aber auch bei Punkten wie z.B. Kleidung kann dieser Posten massiv verfälschen, weil die Differenzierung zwischen Langlebigkeit, Funktionalität und günstiger Preis viel zu wenig greift.

Der Unterschied zwischen langlebig und billig beträgt hier im Ergebnis lächerliche 10%. Damit ist doch klar, dass Billigkäufer hier implizit immer ein besseres Berechnungergebnis erzielen werden, weil der eingesetzte Konsumbetrag deutlich mehr als 10% unter dem für langlebige Produkte liegen wird. D.h. die können um 50% mehr unnötigen Schrott zum halben Preis kaufen und bekommen immer noch einen besseren CO2-Wert ausgewiesen.

Bei diesem CO2-Rechner sollte man also den Posten sonstiger Konsum am besten zur Seite legen und den Fokus auf Heizung, Strom, Mobilität und Ernährung belassen.
Bei sonstigem Konsum sollte jeder dann sein eigenes Gewissen bemühen, welchen Schrott er sich kauft oder es besser bleiben lässt.

eppf

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht: Ein so großer Posten wie die Anschaffung eines Fahrzeugs und dessen spezifischer Verlauf des Wertverlustes MUSS in eine gesonderte Rubrik unter "Mobilität" und darf nicht unter "sonstiger Konsum" gemeinsam z.B. mit einer Couch und einem T-Shirt "über einen Kamm geschert" werden.

Und außerdem: Wer von uns weiß schon, ob die verwendeten Zahlen und Berechnungsparameter auch wirklich der Realität entsprechen....

Wie dem auch sei: Ich denke, dass da jemand schon entsprechend "Hirnschmalz" investiert hat und da schon Näherungswerte dabei herauskommen.

Und zum "Wachrütteln" und Nachdenken taugt der Rechner allemal und ist sogar uns einen Threat wert........

Man sieht das ja auch an meinem Beispiel:
Würde ich ein Auto über sonstigen Konsum mit 450€/monat einfließen lassen, wären das über die Nutzungsdauer über 70t.
Also wenn man da Zahlen eingibt, sollte man schon checken, ob das Gesamtergebnis (über viele Jahre) plausibel ist.

Der Weißheit letzter Schluß ist so ein Einfach-Rechner nicht.

Man kann sich auch folgendes überlegen:
Die wenigsten Produkte sind beim Preis über die eingesetzte Energie bei >70%, sonst säßen diese Firmen wie die Aluhütten alle in Island.
Das wiederum setzt (zusammen mit den benötigten Rohstoffen) eine obere Plausibilitätsschwelle, aber der man schon prüfen sollte.

Mein Vorschlag:
Man sollte eine europäische Rucksack-Kennzeichnung für alle Produkte einführen, mit einem Default-Wert (z.B. schlechtester bekannter Branchen-Wert mal 2), der so hoch ist, das alle Firmen auch eine eigene Life-Cycle-Analyse gern dazulegen, wer nicht, hat Pech.

Im 2. Schritt könnte man z.B. die Mehrwertsteuer von diesem Faktor abhängig machen. Die Firmen werden sich dann hüten zu bescheißen, weil das wäre dann auch Steuerbetrug und nicht nur Werbung unter Vortäuschung falscher Tatsachen.

gcf schrieb:
Man sieht das ja auch an meinem Beispiel:
Würde ich ein Auto über sonstigen Konsum mit 450€/monat einfließen lassen, wären das über die Nutzungsdauer über 70t.

Der Weißheit letzter Schluß ist so ein Einfach-Rechner nicht.


Ach und deshalb gibst du in deiner Berechnung zur Sicherheit mal gar keine Anschaffungskosten ein? So kann man es natürlich auch machen - die 3,39t lassen einen dann gut schlafen, gell

Ich finde die 450 Euro pro Monat gar nicht so unplausibel. Über eine realistische Nutzungsdauer von 10 Jahren komme ich auf 54t Euro....

Cyclopop schrieb:
Ich finde die 450 Euro pro Monat gar nicht so unplausibel. Über eine realistische Nutzungsdauer von 10 Jahren komme ich auf 54t Euro....450 EUR pro Monat ergeben laut CO2-Rechner in 10 Jahren 55t CO2.

Der Verkehrsclub Österreich geht z.B. bei der Herstellung eines VW Golf von 5.3t CO2 aus und der VCÖ ist alles andere als der verlängerte Arm der Autoindustrie wie z.B. der ADAC, sondern das Österreichische Pendant zum VCD.

Um auf diese 5.3t zu kommen, dürfte man über 10 Jahre lang also nur 45 EUR pro Monat ansetzen. Wo gibt es den Golf für 45 x 10 x 12 EUR = 5400 EUR neu zu kaufen?

eppf

Ich habe dieses Thema zuerst bewußt ignoriert, dann doch mal angesehen und den CO₂-Rechner des Bundesinnenministeriums Bundesumweltministeriums getestet. Also was von der deutschen Bundesregierung, was meine Erwartungen schon mal gedämpft hat.
Das Programm sammelt Daten, die völlig unwichtig sind, z.B. ob ich Mieter oder Eigentümer der Wohnimmobilie bin. Dann konnte ich kein Auto mit Hybridantrieb eingeben, sondern nur PHEV. Nachdem ich meine beachtlich hohen Fahrrad-Kilometer eingegeben habe, blieb der dort stehende CO2-Wert immer noch auf Null. Ja glauben die Ökos denn, daß das Fahrrad ohne Energie vorankommt? Ich merke es ganz deutlich: Wenn ich 15 km auf die Arbeit fahre, dann brauche ich unbedingt was zu essen. Das kostet übrigens etwa genau so viel wie der Kraftstoff beim Prius. Und durch die sportliche Anstrengung erzeuge ich natürlich mehr CO₂. Dann habe ich den Test des Programms beendet, um meine Nerven zu schonen.

eppf schrieb:
450 EUR pro Monat ergeben laut CO2-Rechner in 10 Jahren 55t CO2.
eppf

Wenn ich die 450 Euro in die Berechnung von gcf einsetze, beträgt der Unterschied ca 3 t. Und wenn ich jetzt noch unterstelle, dass die Herstellung eines Golfs und eines Tesla 3 die gleiche CO2-Belastung hat UND die CO2-Belastung für die Herstellung des Tesla-Akkus hinzuaddiere, komme ich dem Wert schon sehr nahe.....

Meine Nutzungsdauer ist mindestens 15 Jahre (immerhin ist der Prius ja auch schon so lange in Benutzung).

Und nein, man schläft nicht besser, aktuell wache ich jede Nacht dreimal auf und hirne rum, u.a. auch wie ich es schaffe auf 2t zu kommen, weniger als 0 wäre mir noch lieber, nur ist das nur mit "Vermeidung bei anderen" möglich.

Oder ich Frage wirklich mal bei Equinor an, ob sie meine ca. 200t co2 Lifetime Emissionen für 70€/t zu verpressen, das wäre noch eine vergleichsweise günstige Möglichkeit.
(Was mich davon abhält ist vor allem, das Pioniere in Deutschland regelmäßig bestraft werden und dann doppelt und dreifach zahlen dürfen:
Z.b.: Wer jetzt eine Wärmepumpe einbaut kriegt von meinen Steuern bezahlt eine Vergünstigung ich musste den vollen Preis bezahlen und wenn ich den vollen Preis über sonstigen Konsum eintrage, kommt dann auch noch ein höherer Wert raus Z:)

Micha schrieb:
... den CO₂-Rechner des Bundesinnenministeriums getestet.
... Ja glauben die Ökos denn, daß das Fahrrad ohne Energie vorankommt? ...
Im Innenmisterium sind "Ökos"? Ich dachte bisher, das seien eher konservative Leute und keine "linken Spinner", "Ökos" oder sowas.

LG
Klaus

Entschuldigung für den Fehler. Steht ja bereits im Ursprugsbeitrag: "Bundesumweltministerium" (und nicht Innenministerium). Womit die Welt diesbezüglich wieder in Ordnung ist. Danke für den Hinweis.

"Der individuelle CO2-Rechner: Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse tatsächlich?"

www.trendsderzukunft.de/der-individuelle...bnisse-tatsaechlich/