Ich antizipiere für mich, dass man als Elektroautofahrer auch bald von der Politik genauso übervorteilt dastehen wird wie aktuell die Diesel-PKW-Besitzer.
Warum?
Wie vor ein paar Jahren es sich (für mich) langsam abzeichnete, dass es bei gewissen Fahrzeugen bzw. Motorkonzepten es zu Problemen mit dem Schadstoffaustoß kommen wird, also mindestens bei den Dieselfahrzeugen, habe ich mir entsprechende schadstoffarme Fahrzeuge zugelegt. Vom Hybrid bin ich dann (begeistert) zum Plug-In „weitergefahren“. Der hat sogar ein E-Kennzeichen, was mir auch sehr wichtig war.
Deshalb so wichtig weil das EmoG in 2015 Bevorrechtigungen oder z.B. Ausnahmen von Zufahrtsbeschränkungen oder Durchfahrtsverboten vorsieht.
Man konnte damals also gemäß dem Gesetz absehen, dass (gerade in Städten) bei dicker Luft die Stinker draußen bleiben (sollen) und nur emissionsarmer oder -loser Verkehr erlaubt ist.
Und da die dicke Luft immer schlimmer wurde, wäre ja auch jetzt logisch konsequent der Zeitpunkt die Verursacher zu verbannen und das EmoG anzuwenden - theoretisch…
In der Praxis sieht das ja jetzt ganz anders aus: die (aufgezwungenen) Fahrverbote werden politisch bekämpft, das EmoG und die Intention dahinter scheint keiner in der Politik mehr kennen zu wollen und die neueste Richtung der Politik scheint ja jetzt in eine Richtung zu gehen, die mein Thema erst entstehen lässt:
Der Maut für alle Alle, die in die Stadt oder sonstwo hinwollen.
Sie wird als gerecht und mit Lenkungsfunktion verkauft, mit dem Ziel dadurch den Verkehr und die Emissionen reduzieren zu können. Fahrverbote sollen damit sowieso obsolet werden…
Für mich als Käufer eines nicht ganz billigen Fahrzeugs mit E-Kennzeichen wird nun klar, dass meine Investition in eine vermeintlich zukünftige sorglose Mobilität sich nicht erfüllen wird. Meine spätere Mautausgaben werden wahrscheinlich genauso anfallen, wie für ein normales Fahrzeug. Auf eine Verbilligung will ich jetzt nicht wetten wollen, z.b. wegen der Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer….
Ebenso wahrscheinlich wird es sein, dass Innenstädte dann später, wenn die Maut sowieso nichts geholfen hat, komplett für Privat-Fahrzeuge gesperrt werden, natürlich auch wegen der Gleichbehandlung egal welches Antriebskonzept.
Mein Fazit:
So wie vor ein paar Jahren es für die Allgemeinheit noch verkauft wurde, dass Dieselfahrzeuge für die Umwelt gut und billig sind, so wird es auch für die E-Mobilität sehr unsicher werden, ob diese Antriebsart dann überhaupt noch opportun ist bzw. geduldet wird.
Die Politik lässt hier eine klare durchgängige Marschrichtung vermissen. Was heute hochgelobt wird, wird übermorgen schon wieder geächtet.
Wenn ich mir überlege, welches erhöhte Preisniveau ich bei Fahrzeugen durch die hochgelobte E-Mobilität schon erreicht habe, und dann auch noch ein Wunschdenken der Industrie zur baldigen(?) Brennstoffzelle geäußert wird, die ja dann noch teuer wird, dann komme ich wirklich zum Schluß, dass hier nicht nur die Preisspirale sondern auch der Geduldsfaden kräftig überdreht wird. Wer sich das überhaupt finanziell leisten kann bzw. will mal ganz abgesehen...
Zum Eigenschutz kann man sich hier eigentlich nur eine Investitionssperre verordnen! Bis man abschätzen kann, wo die Reise hingeht… - ja, ich weiß, da kann man lange darauf warten…
Wie seht Ihr die Zukunft der E-Mobilität?