Priusfreunde.de

TF104 schrieb:
Zulassungsstrafen gaut und schön. Wen willst du damit treffen?
Ich kenne einige Jeep Cherokee, Audi Q5, Q7, VW Touareg und Porsche Cayenne. Alles diese Zielgruppe. Allesamt aber auch Firmenwagen. Da juckt die Strafsteuer nicht im Geringsten! Und es wird nicht eines von diesen Fahrzeugen verschwinden.
Genau diese von dir aufgezählten Fahrzeuge bzw. deren heftige Zulassungssteuer müsste dann von der Absetzbarkeit von der Steuer ausgenommen werden! Bzw. es müsste unabhängig von der Ökologie schon längst eine Deckelung der Absetzbarkeit bei Oberklassedienstwagen geben.

Was glaubst du wohl, wie die Firmen reagieren würden, wenn eine 5-stellige Zulassungssteuer auf einen Q7 etc. nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden könnte, bzw. alles über spätestens 80k EUR Anschaffungspreis reines Privatvergnügen wäre? Das erklärt sich wohl von alleine!

Meinetwegen gibt es für die oberste Führungsebene nach wie vor die Möglichkeit, einen noch teureren PKW für Dienstfahrten geltend zu machen, was aus Sicherheitsgründen sogar bis hin zu gepanzerten Limousinen führen kann.

Aber bitte nicht für einen normalen Prokuristen, dem man nebenbei ein Steuergeschenk machen will.

eppf

In Österreich werden alle Fahrzeuge und auch "dicke" Autos deutlich höher besteuert. Trotzdem sehe ich jede Menge davon über die Grenze nach FÜS kommen. Bei uns kann man etwas günstiger einkaufen!

Da wird dann die höhere Steuer wieder reingeholt...

Gruß
Martin

weinfux schrieb:
In Österreich werden alle Fahrzeuge und auch "dicke" Autos deutlich höher besteuert. Ich habe jetzt leider auf die Schnelle nur die Zahlen für unterschiedliche Zeiträume gefunden, aber das sollte nicht die große Rolle spielen.

In Österreich lag der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Neuzulassungen von Januar bis Juni 2019 bei 130g/km, in Deutschland im Januar 2019 bei 158g/km.

Das sind knapp 22% mehr, also eine ganz schöne Hausnummer!

eppf

Zitat:
Gebotene Verbote
Echter Klimaschutz wird weh tun

Politiker müssen den Mut aufbringen, ihren Wählern zu sagen: Freiwilliger Verzicht reicht nicht. Viele Menschen werden ihr Leben verändern müssen. - www.sueddeutsche.de/politik/klimawandel-...utz-umwelt-1.4520484


Zitat:
Gutachten der Wirtschaftsweisen
Mieterbund fürchtet Belastungen durch CO2-Steuer

Die Wirtschaftweisen schlagen vor, zum Klimaschutz das Heizen und Tanken zu verteuern. Der Mieterbund sieht die Vermieter in der Pflicht. Verkehrsminister Scheuer warnt derweil davor, "Flugscham zu fördern".- www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/co2-s...ungen-a-1277178.html


Grüße, Egon

Was mir auffällt bei der Diskussion um die Co2 Steuer. Wo es um neue Einnahmen geht ist die Regierung ziemlich emsig beim voran gehen, ganz anders als bei der Begrenzung der Autobahn Geschwindigkeit auf 130 Km/h.

MfG Harzbube.

Es geht nicht um neue Einnahmen, vor allem nicht bei der Spritsteuer. Wenn man diese erzielen wollte, hätte man schon längst das Diesel-Privileg gekippt. Da werden pro Jahr alleine ca. 8 Mrd. verschenkt.

Mir kommt es momentan so vor, dass manche Politiker deshalb so laut über die CO2-Steuer reden, um möglichst viel Gegenwind (Autoindustrie, ADAC, Mieterbund, etc) zu erzeugen, damit man ja nichts großartig ändern muss, weil ansonsten der soziale Frieden gefährdet wäre.

Wo bleibt die eigentlich eindeutig logische Aussage beim Thema Kompensation für die Bürger, dass die EEG-Umlage im Zuge der Einführung einer CO2-Steuer auf alle Fälle VOLLUMFÄNGLICH entfallen wird?

Würde man das zur eindeutigen Prämisse machen, könnte sich hier und jetzt schon jeder Bürger auf Grund seines aktuellen Strombezugs ausrechnen, welche Entlastung dieser einzelne Punkt mit sich bringen würde. Bei einem Verbrauch von 3000kWh wären das 230 EUR (inkl. MWST).

Solche Aussagen in den Raum gestellt, könnte jedoch bedeuten, dass mehr Akzeptanz aufkommt, als man haben will.

Die notwendigen Änderungen im Verkehrsbereich liegen jedenfalls klar auf der Hand:
a) Einführung eines allgemeinen Tempolimits
b) Ende des Dieselprivilegs
c) Einführung einer auf CO2-Basis progressiv gestaffelten Zulassungssteuer, welche NICHT steuerlich absetzbar ist
d) Ende des Dienstwagenprivilegs

Das Tempolimit steht deshalb ganz oben, weil es mit NULL Euro Kosten bereits 3 bis 5 Mio. Tonnen CO2-Ersparnis mit sich bringt (Stichwort "low hanging fruits").

Alle Punkte werden natürlich gegen unsere Autoindustrie nicht durchsetzbar sein, aber an a) und b) führt kein Weg vorbei, wenn man sich klimapolitisch nicht komplett lächerlich machen will. Wenn man selbst a) und b) nicht umsetzt, heißt das eigentlich nur, dass einem der CO2-Ausstoß trotz aller Reden scheißegal ist.

Man sollte sich einen Punkt vor Augen halten:
Bei der Enteignung von Millionen von Dieselfahrern (eingeschränkte Nutzung, Wertverlust) war man ja auch nicht zimperlich. Das hat man auch stillschweigend hingenommen, obwohl die Schuldigen nicht hinter dem Lenkrad, sondern in den Chefetagen der Autohersteller sitzen!

eppf

eppf schrieb:
Es geht nicht um neue Einnahmen, vor allem nicht bei der Spritsteuer. Wenn man diese erzielen wollte, hätte man schon längst das Diesel-Privileg gekippt. Da werden pro Jahr alleine ca. 8 Mrd. verschenkt.Ja klar, gegen die Autoindustrie samt LKW Sparte und deren Lobby.

MfG Harzbube.

@eppf: wann und wo sind denn Millionen von Dieselfahrern enteignet worden?

Und weder dein a noch dein b und auch nicht c und d werden kommen, solange hier die CxU, die SPD oder perspektivisch irgendwelche Alternativen auch nur irgendwas zu melden haben.

eppf schrieb:
Es geht nicht um neue Einnahmen, vor allem nicht bei der Spritsteuer. Wenn man diese erzielen wollte, hätte man schon längst das Diesel-Privileg gekippt. Da werden pro Jahr alleine ca. 8 Mrd. verschenkt...

eppf

Hier ein klarer Widerspruch von mir!
Natürlich will man eine neue Einnahmequelle erschaffen!
Eine verbrauchsabhängige Steuer gibt es bereits. Die Ökosteuer.
Verbrauche ich 5L/100km zahle ich weniger als wenn ich 10L/100km verbrauche. Also genau das, was man bereits hat.
Warum also eine neue Steuer?

Ach und das Dieselprivileg kippen wäre sinnvoll bevor man solch Blödsinn erstellt. Erstmal die Subventionen weg. Das wäre logisch, ABER was wäre die Folge?
Plötztlich würden sehr viele anfangen mitzudenken und auf Benzin umsteigen. Und dann hat man zwar die Subventionen gespart aber keine Möglichkeit mehr Geld einzunehmen.


Ach so zur Luxussteuer. Wenn es so wäre das zB. so ein großes Fahrzeug plötzlich 10000€ mehr kostet...dann gehen die eben auch über die Bücher. Und sollte man das unterbinden (und der Wirtschaft ein weiteres Standbein absägen) würden die Hersteller eben neu einpreisen.
Was sich nicht verkauft wird dann eben mal schnell zugelassen und ist plötzlich deutlich günstiger als so eine Ökokiste.
Ein Bekannter hat einen Firmenwagen gesucht.
Den RAV4 fand er sogar attraktiv. Und als e4x4 sogar für den"kleinen" Anhänger geeignet. Was hat er sich gekauft? Einen Mercedes X der das doppelte ziehen darf aber 10000€ weniger gekostet hat wie das Angebot des örtlichen FTH. Noch Fragen? Selbst mir fällt nicht ein warum er für mehr Geld das schlechtere Zugfahrzeug nehmen sollte.
Höhere Steuern würden nur in ein anderes Budget fließen.

Wenn man etwas lenken will müsste man entsprechende Fahrzeuge fördern . Und as wird mit Sicherheit allein deswegen nicht passieren da die europäischen Hersteller und besonders die Deutschen den Hybridtrend verpennt haben.

Und da ist man schnell beim Beispiel von Norwegen, auch wenn die dortige Förderung an ihre Grenzen stößt. Aber die haben ja auch keine Autoindustrie und verkaufen ihr Erdöl...

Letztendlich funktioniert ein Wandel nur über den Preis. Und so lange umweltfreundlichere Fahrzeuge deutlich mehr kosten (einschließlich Versicherung) wird es schwierig. Der Kunde ist verständlicherweise sehr preissensibel.

Viele Grüße
Benny

Daihatsu-Fahrer schrieb:
@eppf: wann und wo sind denn Millionen von Dieselfahrern enteignet worden?Du magst es vielleicht nicht "enteignen" nennen, aber wie soll man es sonst bezeichnen, wenn das eigene Auto von heute auf morgen nicht wenige Tausender weniger Verkaufserlös bringt und die Schuldigen an dieser Misere politisch gewollt unbehelligt bleiben?

Wie willst du es nennen, wenn einer deiner Besitzgegenstände auf Grund vorsätzlichen Betruges von heute auf morgen deutlich weniger wert ist und die Politik alles daran setzt, dass du als Besitzer auf diesem Verlust sitzen bleibst und der Betrüger ungeschoren davonkommt?

Seit Bekanntwerden des Dieselskandals sind garantiert über eine Million Diesel betroffen, bei denen ein üblicher Fahrzeugwechsel mit einem entsprechenden Verlust beim Verkaufserlös anstand.

Man kann es vielleicht in gewisser Hinsicht relativieren, dass in Anbetracht eines hohen Leasinganteils diese "Enteignung" auch sehr häufig zu Lasten der Leasinggeber ging und sollten diese sich in den Händen der Hersteller befinden, hat es wenigstens hier einmal nicht den Falschen getroffen.

5000 oder gar 10000 EUR Wertverlust durch den Betrug anderer sind der Politik scheißegal, da lässt man den Bürger im Regen stehen, um seine Klientel zu schützen! Aber jetzt beim Thema, wo es um die Zukunftsperspektiven der ganzen Welt geht, wird man auf einmal den kleinen Mann erkennen, dem man keine zusätzlich Last aufbürden darf.

Der Klimaschutz verträgt keine halbherzigen Maßnahmen mehr, hier muss massiv gehandelt werden und vor allem schnell. Auch wenn es dabei unvermeidbare Verwerfungen gibt, aber genau dafür wäre die Politik da, diese Verwerfungen zu dämpfen und nicht diese durch einen halbherzigen (bis gar keinen) Klimaschutz gar nicht erst entstehen zu lassen.

eppf

TF104 schrieb:
Ach und das Dieselprivileg kippen wäre sinnvoll bevor man solch Blödsinn erstellt. Erstmal die Subventionen weg. Das wäre logisch, ABER was wäre die Folge?
Plötztlich würden sehr viele anfangen mitzudenken und auf Benzin umsteigen. Und dann hat man zwar die Subventionen gespart aber keine Möglichkeit mehr Geld einzunehmen.Dir ist schon klar, dass es genau das Dieselprivileg ist, welches den SUVs einen derart großen Verkaufserfolg beschert?

Gerade in diesem Dinosauriersegment werden es sich sehr viele Leute überlegen, alternativ einen Benziner zu kaufen, weil die Tankstellenrechnung, auch ohne weitere Erhöhung der Steuer auf Benzin, dann nicht mehr lustig ist.

Dies gepaart mit einer Zulassungssteuer ähnlich wie der NOVA in Österreich oder der CO2-Abgabe in der Schweiz, das würde schon Zeichen setzen! Jemand, der etwas Verbrauchsarmes wie z.B. einen HSD kauft, wäre wie in Österreich davon befreit, weil mit so einem Auto der untere CO2-Schwellenwert, ab dem die NOVA greift, noch nicht erreicht wird.

Wie ich es eben im Beitrag zuvor schrieb, es braucht schnelle und massive Maßnahmen, die Beliebtheit ist jetzt vollkommen zweitrangig. Man kann natürlich alternativ auch weiterhin jeden neuen wissenschaftlichen Bericht zum Klimawandel in der Schublade verschwinden lassen. Das wird aber ein sehr böses Erwachen geben und genau auf diesem Weg befinden wir uns, leider.

Den Ernst der Lage hat offensichtlich bisher vor allem unsere Jugend erkannt, sonst aber so ziemlich niemand. Wenn die letzten Prognosen der ETH Zürich bezüglich des Jahres 2050 auch nur halb so stark wie berichtet eintreten, dann bereits gute Nacht!

eppf

Zitat:
Klimapolitik
Es gibt jetzt keine Ausreden mehr

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat eine effektive Klimapolitik immer wieder verzögert. Seine letzte Ausrede: Er wollte ein Gutachten der Wirtschaftsweisen abwarten. Das ist jetzt da. Und ziemlich eindeutig.
- www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gutac...-mehr-a-1277096.html

Grüße, Egon

Wir werden gerade medial aus allen Rohren auf eine CO2-Steuer eingestimmt. Die haben wir in Deutschland seit 20 Jahren, nennt sich "Ökosteuer", eingeführt im Jahr 1999. Deren Lenkungswirkung ist aufgrund weitreichender Ausnahmeregelungen für besonders energieintensive Industriezweige gleich Null.

Trotzdem liegt die jährliche Belastung des Steuerzahlers im zweistelligen Milliardenbereich. Eine Zweckbindung dieser Einnahmen gibt es nicht. Wird halt seit 20 Jahren irgendwo verbraten, um Löcher zu stopfen.

Die Annahme, dass auch eine weitere Steuer ähnlich industrieschonend, aber Bürger-belastend ausgelegt wird, liegt nahe. In diesem Fall wird auch die Lenkungswirkung wieder vergleichbar sein.

Grüße, Egon

Danke Egon, so sieht das Ganze aus.
Es geht NICHT um die Umwelt. Nur einfach um Mehreinnahmen. So wie es die ReGIERung seit Jahren macht.

Welche Autobahn ist besser geworden durch die Maut?
Welche Entlastung hat die Maut für LKW gebracht?


@ eppf

Eben deswegen ja ZUERST das Dieselprivileg abschaffen. Dann steht man vor der Wahl welches Fahrzeug mit welcher Technologie man kaufen kann. Der herkömmliche Verbrenner schaut dann gegen echte Hybride eher schlecht aus.
Und wenn ALLE Autos in Deutschland im Schnitt diese 3L/100km weniger brauchen wie ich es bei mir grob berechne, dann haben wir ohne Verzicht schon etliches an Schadstoffen (bewusst nicht co2 gemeint) eingespart.