Aw: Klartext zum Klimawandel 11.06.2024 16:24 - vor 6 Monaten
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KSR1 schrieb:
Die Menschen wurden gewarnt, nicht zu lange in der Sonne zu bleiben. Wie machen das Menschen, die wegen des Berufs wie Briefträger oder Polizei und Rettungsdienst draußen arbeiten müssen? In diesem Zusammenhang "freue" ich mich schon wieder auf die Murmeltiertag-Diskussion am Ende der Sommerzeit, wenn Leute immer noch der Meinung sind, man müsse dauerhaft zur "Normalzeit" zurückkehren.
Wenn jetzt in Griechenland die Schulen ihre Kinder um 11:30 heimschicken, dann müsste man das ohne Sommerzeit schon um 10:30 tun.
Da man vergessen kann, dass es am Nachmittag rechtzeitig abkühlt, um quasi ohne Hitzschlag weiterarbeiten zu können, müssen Draußenarbeiter irgendwann zwangsläufig mit der Arbeit früher beginnen, um ein Mindestpensum zu schaffen. Da sollte dann auch der Briefträger seine Runde vormittags beenden können.
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass sich die Hitzeperioden zukünftig auf immer mehr Tage pro Jahr erstrecken werden, da sollte man für Außenarbeiten wirklich verstärkt die frühen Morgenstunden nutzen (können).
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 11.06.2024 17:31 - vor 6 Monaten
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eppf schrieb:
Da man vergessen kann, dass es am Nachmittag rechtzeitig abkühlt, um quasi ohne Hitzschlag weiterarbeiten zu können, müssen Draußenarbeiter irgendwann zwangsläufig mit der Arbeit früher beginnen, um ein Mindestpensum zu schaffen. Da sollte dann auch der Briefträger seine Runde vormittags beenden können.
Lässige Worte. Wenn man um 11 Uhr fertig sein muß, sind es abzüglich 8 Stunden Arbeitszeit und 0,5 Stunden Pause 2:30 Uhr Arbeitsbeginn! Ich arbeite 24h Schicht. Es gibt Menschen, die gerne um 6 Uhr anfangen. Es gibt Menschen, die um 3 Uhr ins Bett gehen. Ich kenne keinen, der freiwillig um 3 eine Schicht beginnen würde, nicht mal ich Frühaufsteher. Da erübrigen sich auch Diskussionen über den Nutzen von Sommerzeit.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Aw: Klartext zum Klimawandel 11.06.2024 18:27 - vor 6 Monaten
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Ab einer gewissen Hitze schafft man schlichtweg keine 8h mehr, dann muss man die Zeit nutzen bis es zu heiß wird.
Das erlebte ich bereits vor 3 Jahren, als ich bei mir am Haus Außenarbeiten machen ließ. Da wurde ich von den Handwerkern gefragt, ob sie anstelle um 8:00 bereits um 7:00 aufschlagen dürfen, weil sie spätestens um 12:00 ihre Arbeit einstellen, da es danach nicht mehr erträglich ist.
In diese Richtung wird es während der Hitzeperioden gehen müssen, um noch halbwegs Zeit zur Verfügung zu haben, mit der anstehenden Arbeit weiterzukommen. Ohne Sommerzeit fällt jedenfalls nochmals eine wertvolle Stunde weg. Ob man wie derzeit bei Beginn um 7:00 noch 5h zumutbare Arbeitszeit hat, oder ohne Sommerzeit nur noch 4h, weil es dann bereits um 11:00 brütend heiß wäre, das ist ein sehr nennenswerter Unterschied.
Ich kenne diverse Handwerker, die würden bei Hitze am liebsten schon um 6:00 anfangen, wenn sie denn Lärm machen dürften.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 06:09 - vor 6 Monaten
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Ab einer gewissen Hitze schafft man schlichtweg keine 8h mehr
Was dann in der Folge bedeutet, daß das Einkommen in manchen Berufen so angepasst werden muß, damit die Menschen mit 5 Stunden Arbeitszeit an 5 Tagen, max. 6 Tagen pro Woche, gut über die Runden kommen. -> 25-30 Stunden pro Woche werden eine "Vollzeitstelle" sein müssen. Dann werden wir nicht mehr überlegen, ob man statt 5*8 Stunden nicht auch mit 4*9 Stunden Arbeit gut leben könnte, bei 3 freien Tagen pro Woche. Wir müssen also bereit sein, diesen Leuten deutlich mehr pro Stunde zu zahlen und müssen überlegen, wie wir die gleiche Arbeit rationeller erledigen können oder wo wir das nötige Mehrpersonal her bekommen.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 10:01 - vor 6 Monaten
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Alles gut.
Es gibt doch die Partei, die den Klimawandel einfach wegleugnet.
So einfach ist das.
Gruß
Helmut
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Ich werde meinen Adblocker nicht abschalten und folge deshalb nicht jedem Link
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 11:48 - vor 6 Monaten
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Ja, für das Problem des Arbeitens bei der Hitze draußen haben die Republikaner in Florida eine "charmante" Lösung:
Dort hat Gouverneur DeSantis letzten Monat ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, das es den lokalen Behörden vor Ort verbietet, Hitzeschutzmaßnahmen für Unternehmen und deren Mitarbeiter zu erlassen, die über die staatlichen Regelungen in Florida hinausgehen.
Der Clou bei der Sache: in Florida gibt es keinen staatlich geregelten Hitzeschutz.
Außerdem hat DeSantis ein weiteres Gesetz unterzeichnet, das es Behörden in Florida verbietet, Maßnahmen und Auflagen mit dem Klimaschutz zu begründen.
Gleichzeitig ziehen sich Versicherer immer weiter aus Florida zurück, weil ihnen das Risiko einfach zu groß wird.
Wer also wissen möchte, wie das unter einer Regierung mit der AfD oder BSW bei uns aussehen würde, muss nur einen Blick über den großen Teich in den Sunshine State wagen.
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Letzte Änderung: 12.06.2024 11:51 von marratj.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 13:22 - vor 6 Monaten
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KSR1 schrieb:
Was dann in der Folge bedeutet, daß das Einkommen in manchen Berufen so angepasst werden muß, damit die Menschen mit 5 Stunden Arbeitszeit an 5 Tagen, max. 6 Tagen pro Woche, gut über die Runden kommen.Du meinst also, die Hitzewellen haben wir 365 Tage im Jahr?
Damit es sich rechnerisch besser ausgeht, angenommen, wir haben 20 Hitzetage im Jahr, wo dann ein paar Arbeitsstunden wegfallen. Wäre es dann wirklich egal, wenn 20 x 1 weitere Stunde wegfällt und somit eine weitere halbe Woche Arbeitszeit in Außenberufen wegfällt?
Bei Außenarbeiten fallen immer wieder einmal witterungsbedingt Arbeitszeiten flach, im Sommer und im Winter. Nur nochmals etwa eine halbe Arbeitswoche draufzusetzen, weil man es eine Stunde früher heiß werden lässt?
Das ist weniger eine Frage des Einkommens, sondern vielmehr eine der verfügbaren Arbeitszeit. Hitzetage sind leider nicht statistisch über's Jahr gestreut, sondern treten meist im Pulk auf. Wenn da gerade wichtige unaufschiebbare Arbeiten anstehen, ist JEDE verfügbare Stunde wertvoll.
Zum Glück sind wir noch nicht soweit, wir haben derzeit noch durchschnittlich gut 10 Hitzetage pro Jahr, noch! Sehr warme Tage, bei denen man für Außenarbeiten aber am liebsten so früh wie nur möglich beginnen will, garantiert mehr. Die gesetzlich vorgeschriebene Nachtruhe orientiert sich aber nicht am Sonnenstand bzw. der Temperatur, sondern an einer fest vorgegebenen Uhrzeit.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 13:50 - vor 6 Monaten
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Und wie ist es mit Schlaf? Wenn in den besten (kühlsten*) Stunden gearbeitet werden soll?
Und komme man mir nicht mit klimatisierten, abgedunkelten Wohnungen - in solchen leben die am härtesten draußen Arbeitenden üblicherweise nicht.
*Bei uns (Rhein Main) dann 26 Grad Außentemperatur 5-6 Uhr morgens; für eine Stunde maximal, dann wieder wärmer; draußen vor der Stadt auf der grünen Wiese gemessen (DWD Meßstationswert);
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Letzte Änderung: 12.06.2024 13:51 von cirr_s.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 14:07 - vor 6 Monaten
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Du meinst also, die Hitzewellen haben wir 365 Tage im Jahr?
Dieses Jahr 366 Tage.
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KSR1
Moderator
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 14:39 - vor 6 Monaten
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cirr_s schrieb:
Und wie ist es mit Schlaf? Wenn in den besten (kühlsten*) Stunden gearbeitet werden soll?Du meinst, die Arbeit dann ganz einstellen, wäre die bessere Alternative?
Man wird längerfristig nicht darum herumkommen, massiv in den Gebäudesektor zu investieren, sowohl beim Heizen als auch beim Kühlen.
Jetzt kommt wohl gleich die Frage "wer soll das bezahlen?"
Tja nach jahrzehntelangem Irrglauben, es könne alles so bleiben, wie es ist, wurde der nötige Finanzbedarf zugegeben bereits utopisch hoch, aber es wird keine andere Wahl bleiben, als zu handeln und wenn es noch so teuer kommt.
Im Prinzip zeigt diese Diskussion auf, dass wir den Wettlauf mit dem Klimawandel bereits uneinholbar verloren haben.
Einem Land, das bis vor 5 Jahren in Neubauten noch zu ca. 50% Gasheizungen verbaute, ist irgendwie auch nicht mehr zu helfen.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 15:48 - vor 6 Monaten
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Selbst heute werden Gemeinschaftseinrichtungen für vulnerable Gruppen (also vor allem Kindergärten, Schulen und Altenheime) in Deutschland noch ohne Klimaanlagen neu gebaut.
Mir völlig unverständlich.
Der (ehemalige) Kindergarten von unseren Kids, der 2016 neu gebaut wurde, hat riesige Glasfronten, im Sommer hat es sich da trotz Verdunkelung teilweise extrem aufgeheizt.
Altenheime genauso. Ich sehe hier kein Altenheim, das irgendwie klimatisiert wäre, die Bewohner dürfen im Sommer regelrecht in ihrem eigenen Saft kochen. Aber vielleicht ist das ja auch der Trick, um die Ausgaben der Renten- und Pflegeversicherung möglichst gering zu halten...
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Letzte Änderung: 12.06.2024 15:48 von marratj.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 16:10 - vor 6 Monaten
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Darauf wollte ich hinaus. Wer einen Bauarbeiter zwingen will an einem 38 Grad Tag (schwül) von 3...11 zu arbeiten soll ihm auch einen klimatisierten, dunklen und ruhigen Ort für 14-22 einrichten an dem er seine 8 Stunden Schlaf holen kann.
Selbst ich, der eine Klimaanlage selbst bezahlen könnte und will, ...ich darf es nicht, WEG!
Vor ein paar Jahren hieß es, wir haben zwei Wege:
a) Weiter so! Dafür Kompensationsinvestitonen (Klimafolgen technisch abfangen). CDU, FDP : Ja wir nehmen das
b) Was dagegen tun und dafür kommt kein Klimawandel, es muss nix investiert werden. Grüne SPD(???): Ja, das nehmen wir!
Rausgekommen ist
c) Wir machen weiter! Und wir tun nix! Alle: Ja, Spitzen Idee!
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Letzte Änderung: 12.06.2024 16:11 von cirr_s.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 16:11 - vor 6 Monaten
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Aber in einem Auto mit 3 Kubikmeter Fahrgastraum ist eine Zweizonenklimaanlage heute ganz normal. Da sieht man einmal, was wichtig ist und was nicht.
eppf
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Aw: Klartext zum Klimawandel 12.06.2024 16:31 - vor 6 Monaten
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Schule:
Bei uns gegenüber ist, eh ... war eine schöne Grundschule, unklimatisiert.
meine Kinder gingen dort hin, ein Glück - damals!
Schöner großer Pausenhof mit 6 gewaltigen schattigen Bäumen. Schöner Spielplatz, Bolzplatz, Auslauf im Schatten ohne Ende. Teich sogar. Schulgelände ist umringt von Wohnhäusern.
Und daneben eine Tagesstätte für den Nachmittag wenn man nicht weiß wohin mit dem Kind während der Arbeitszeit. Sehr praktisch. Ideal geradezu!
Eines Tages vor ca. 4 (oder 5?) Jahren. Kommt ein großer Bagger. Reißt die Tagesstätte ab. Dann weitere Maschinen, Sägen alle alten mächtigen Bäume ab. Alle! - "Mein Freund der Baum" summte es in meinem Ohr während ich entgeistert zusah.
Alles planiert, Kinder haben einen mickrigen Pausenplatz eingezäunt bekommen, jetzt sonnig, Rest ist Baustelle. Die Südfront der alten schule hat keinen Schattenspender mehr die Baujahre. Ein fast doppelt so großes (Volumen) Zweitschulgebäude wird jahrelang hoch gezogen in der "Baulücke". Lärm die ganze Zeit für die Kinder, Fenster zu weil Lärm. 4 oder sogar 5 jahre lang. eine ganze Grundschulgeneration.
Jetzt werden sie bald fertig. Schönes Gebäude, muss ich sagen (und das sage ich selten bei heutigen Neubauten). Modern, Wärmepumpen (ob auch klimatisierend weiß ich nicht). Aber kein Platz auf dem Schulhof mehr. Schülerzahl wird verdreifacht, der Pausenplatz (Stein, Schotter, Sand, alles sehr hell) gedrittelt.
Ein paar alibi Besen (Bäumchen) hat man rein gesteckt die vermutlich in einem besonders heißen Sommer in spätestens 5 Jahren tutti kompletti eintrocknen werden. Schatten? Zero! Luftdurchzug? Nahe Nil!
So geht Kindersorge bei uns in der Stadt! Aber ich bin sicher bald haben wir ein schönes Presse Event und schöne Fotos von Schulleitung, Bürgermeister und wer weiß - ist sicher gefördert, einem Landes-Kultusministerialen (Hessen) ... Es gab ja auch eines vor Baubeginn... Die Herren und Damen werden genau zwei mal an diesem Desasterort gewesen sein.
Was hätte man besser machen können? Das ist eine komplette große eigene Schule der Neubau. Die Stadt hat riesige Areale an Entwickler gegeben. Nix Privatfamilien. Von da her kommen die neuen Schüler demnächst und dort hin hätte die Schule hin gehört. Hätte man halt ein Hektar weniger verkloppen sollen!
Bei mir hat das zur Verweigerung von Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl geführt. Alles zwecklos.
Rant over.
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Letzte Änderung: 12.06.2024 16:39 von cirr_s.
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Aw: Klartext zum Klimawandel 13.06.2024 08:24 - vor 6 Monaten
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Klimakiller Lachgas überfordert Stratosphäre
Lachgas ist das Stiefkind unter den Treibhausgasen. Es ist fast 300 Mal so klimaschädlich wie CO2. Eine große Studie liefert jetzt neue Zahlen. Haupttreiber ist die Landwirtschaft.
www.zdf.de/nachrichten/wissen/lachgas-tr...usgas-klima-100.html
LG
Klaus
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KSR1
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