Priusfreunde.de

Wenn Tesla relativ verbrauchsgünstige Autos baut, heißt das noch lange nicht, dass man absolut gesehen verbrauchsgünstige Autos baut, die auch nur ein bisschen im Zusammenhang mit dem notwendigen Auftrag stehen, der in den meisten Fällen damit beschrieben ist, im Durchschnitt 1.5 Personen von A nach B zu bringen.

Es ist doch unübersehbar, dass das Größenwettrüsten bei BEVs ungehemmt weitergeht und hier wird die E-Mobilität quasi als Alibi missbraucht.

Ich erlaube mir, so etwas wie den ersten Hyundai Ioniq als Verbrauchsmaßstab heranzuziehen und dieser wurde bereits vor 6 Jahren in den Markt eingeführt. In der Zwischenzeit sollte sich eigentlich die Technik im positiven Sinne weiterentwickelt haben.

Der neue Verkaufsplatzhirsch von Tesla, das Model Y, welches bei spritmonitor mit einem Durchschnittsverbrauch von 21.4kWh "glänzt", kann doch wahrlich nicht als effizientes Modell (im absoluten Sinne) angesehen werden.

Einen Fehler hast du ja selbst ins Spiel gebracht, als du von der "leistungsstarken" Flotte sprachst. Wenn das Leistungsangebot zum Overkill führt, läuft doch eindeutig erkennbar etwas schief. Das kann nicht im Sinne bestmöglicher Effizienz ablaufen.

eppf

Wenn die Fahrer das Potential der Technik nicht ausnutzen, dann liegt das Problem nicht bei der Technik.

Verbrauch für meine aktuelle Ladung: 13,7kWh/100km

Der neue Verkaufsplatzhirsch von Tesla, das Model Y, welches bei spritmonitor mit einem Durchschnittsverbrauch von 21.4kWh "glänzt", kann doch wahrlich nicht als effizientes Modell (im absoluten Sinne) angesehen werden.

Das ist immer noch weniger Energie, als die sparsamsten Verbrenner (mit deutlich weniger Leistung, Gewicht und Platzangebot) konsumieren.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Das ist immer noch weniger Energie, als die sparsamsten Verbrenner (mit deutlich weniger Leistung, Gewicht und Platzangebot) konsumieren.Es kann doch nicht der Maßstab sein, was man im Vergleich zur alten Technik verbraucht, sondern was mit der neuen Technik möglich wäre.

Um beim Model Y zu bleiben, warum muss dieses "Familienmodel" von Tesla, das Model 3 scheidet für viele wegen des Kofferraums aus, auf den Millimeter gleich breit sein, wie die aktuelle S-Klasse von Mercedes?

Und weil du auch nochmals die Leistung ansprichst. Wenn jetzt verbreitet BEVs herauskommen, die Beschleunigungswerte aufweisen, die bisher nur den Sportwagenmodellen von Porsche, Ferrari, Lamborghini, etc. vorbehalten waren, dann läuft auf der öffentlichen Straße etwas gewaltig schief.

Man braucht sich auch nur die AWD-Modelle anzusehen. Hier gehen die Hersteller klar nach der Methode vor, insbesondere die Fahrleistungen zu erhöhen, die AWD-Eigenschaft ist quasi nur ein Nebenprodukt.

Das läuft genauso ab, wie z.B. bei den Hybridmodellen der hiesigen Hersteller, wo die Hybrideigenschaft maßgeblich dazu genutzt wurde, eben die Fahrleistungen nochmals zu verbessern, anstelle die Systemleistung des Hybridsystems dorthin zu legen, wo früher die Verbrennerleistung lag.

Sorry, ich kann nur ein wirklich unsinniges Wettrüsten erkennen, das uns noch schwer auf die Füße fallen wird.

E-Autos, wie sie jetzt verbreitet gebaut werden (nicht alle!), haben es zum Teil nicht anders verdient, als bei Stromknappheit mit Drosselungen leben zu müssen, auch wenn ich die E-Mobilität nicht als großen Treiber beim Strombedarf sehe. Nur wer unnötig mehr Strom als nötig verbrät, dem gehört die gelbe Karte gezeigt.

Wir brauchen zwingend Effizienzvorgaben, die sich am machbaren Stand der E-Mobilität orientieren und nicht an der Dinotechnik. So wie es in anderen Bereichen auch der Fall ist.

eppf

eppf schrieb:

...
Sorry, ich kann nur ein wirklich unsinniges Wettrüsten erkennen, das uns noch schwer auf die Füße fallen wird.
...
Wir brauchen zwingend Effizienzvorgaben, die sich am machbaren Stand der E-Mobilität orientieren und nicht an der Dinotechnik. So wie es in anderen Bereichen auch der Fall ist.


Da kann ich nur zustimmen, teile Deine Sicht vollkommen!

Und wem es dann zurecht auf die Füße fallen wird, ist die völlig uneinsichtige Autoindustrie.

Aber meine Hoffnung auf ein Umdenken dort ist minimal.

Gruß!
JoAHa

Ja, die Autoindustrie (vor allem die hiesige) wird es erst dann kapieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und der eine oder andere Hersteller seine Eigenständigkeit verloren hat. Eine eigene Einsicht von Blume und Co. ist nicht zu erwarten.

Wie ignorant muss man sein, sich so zu verhalten und bestmögliche Effizienz in den Wind zu schreiben, wenn gleichzeitig alle anderen Bereiche wie
- Heizungsbau
- Elektrogeräte
- Bauvorschriften
- etc
massiv an der Verbesserung von Energieeffizienz arbeiten und nicht nur im Vergleich zu ganz früher, sondern auch "innerhalb" der neuen Technik.

Wäre der Staubsauger ein Auto, es hätte Mord und Totschlag gegeben, bei dem Versuch, die erlaubte Leistungsaufnahme per EU-Verordnung abzusenken.

eppf

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wenn die Fahrer das Potential der Technik nicht ausnutzen, dann liegt das Problem nicht bei der Technik.
Doch. Zumindest ein Stück weit.

Wenn wir als Gesellschaft ernsthaft an verbrauchsarmen Techniken interessiert wären, würden wir auch die entsprechenden Systeme schaffen können, die verhindern, dass der Verbrauch durch Unwissenheit oder Desinteresse in astronomische Höhen schnellt.

Wenn man will, dass ein System nicht von “menschlichen Fehlern” abhängt, muss man es eben so gestalten, dass menschliche Fehler möglichst geringe Auswirkungen darauf haben.

astronomische Höhen

Das ist jetzt aber mal heftig übertrieben...

@JoAHA und besonders @eppf:

Effizienz scheint euch ja sehr wichtig zu sein. Warum lebt ihr das nicht und fahrt weiterhin Verbrenner (eppf fährt sogar einen größeren als es sein müsste, da das Angebot auch was effizienteres hergab)?

Ja, gleich kommt wieder die Garage, aber wenn das Herz so für Effizienz schlägt, dann sollte man doch an seinen Ansprüchen schrauben und pro Effizienz anstatt pro Kofferraum agieren.

Geht nicht?

OK, warum dann aber hier fordern, dass die Hersteller Dinge wie Raumausnutzung, Sicherheitsaspekte und - JA - auch den Fahrspaß (aufgrund Leistung) der Effizienz hinten anstellen?

Solange Kleinwagen als Verbrenner mehr Energie verschleudern als es die großen, leistungsstarken BEV tun, solange liegt die Kritikwürdigkeit an anderer Stelle als bei den BEV.

Sobald es dann auf den deutschen Straßen nur noch BEV gibt, darf gern wieder über deren Energiekonsum gesprochen werden.

Diese Diskussion ist hier im Thread aber Offtopic...

Interessant, dass Du Dir Deinen Kopf über mein effizientes Mobilitätsverhalten zerbrichst???

Umgekehrt halte ich mich Dir gegenüber da tunlichst zurück!

Ich fahre seit 1973 Auto und habe nie anders als effizienzorientiert diesbezüglich Entscheidungen getroffen und mich verhalten. Das wird auch weiterhin der Fall sein - und deshalb kommen für mich die meisten der heute angebotenen Fahrzeuge, insbesondere deutscher Hersteller, definitiv nicht infrage!

Gruß!
JoAHa

marratj schrieb:


Wenn wir als Gesellschaft ernsthaft an verbrauchsarmen Techniken interessiert wären...[/quote]

Grundsätzlich ist die Gesellschaft am Konsum interessiert.
Wenn wir diesen einschränken würden, wäre viel geholfen. Damit meine ich auch den Autokonsum, denn etwas anderes betreiben wir nicht, egal welche Antriebsart.





Kitt

JoAHa schrieb:
Interessant, dass Du Dir Deinen Kopf über mein effizientes Mobilitätsverhalten zerbrichst???

Weil du und eppf Energieverbräuche kritisieren, welche aber vom eigenen Fortbewegungsmittel niemals erreicht werden können.

Umgekehrt halte ich mich Dir gegenüber da tunlichst zurück!

Seltsam, weißt Du wieder mehr als ich?

Jedes meiner bisherigen Autos hat weniger Energie verbrannt als sein Vorgänger. Ich wüsste nicht, wo du mich in irgendeiner Weise bzgl meiner Individualmobilität, welche auf Kurzstrecke größtenteils von Fuß und Fahrrad abgeleistet wird und auf Mittelstrecken auch mal von der Bahn, kritisieren könntest.

JoAHa schrieb:

Aber meine Hoffnung auf ein Umdenken dort ist minimal.

Gruß!
JoAHa

Das Umdenken muss aber auch bei den Kunden einsetzen. Auch hier bei den Priusfreunden.
So manchem Neukäufer eines SUV wird hier Seitenlang gratuliert.

Einem leibhaftigen Priusfahrer aber, der sich traut von Nachhaltig zu schreiben, wird, auch von so manchem Moderator, versucht mit wirklichkeitsfremden Argumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen.

eppf schrieb:
Wir brauchen zwingend Effizienzvorgaben, die sich am machbaren Stand der E-Mobilität orientieren und nicht an der Dinotechnik.
Du meinst so, wie Verbrenner schon seit 20 Jahren nur 6 l/100km verbrauchen dürfen, weil ein HSD das locker schafft? Ironie beiseite, ich habe keine Idee, wie man sowas vernünftig umsetzen könnte.

LG
Klaus

@Daihatsu-Fahrer
Wenn Du auf jeden Fall die Eskalation suchst, bitte!
Mit mir jedoch nicht!

Gruß!
JoAHa

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Weil du und eppf Energieverbräuche kritisieren, welche aber vom eigenen Fortbewegungsmittel niemals erreicht werden können.Was schlägst du vor?

Soll ich meinen Corolla nur deshalb verkaufen, weil es BEVs mit einem geringerem Energieverbrauch gibt? Dies abgesehen von dem Problem, dass noch kein für mich bzw. für meine Garage passendes BEV auf dem Markt ist.

Oder dass ich schnellstmöglich meine bestehende Gasheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen soll, die dann zwar mit weniger Energie auskommt, mit einer JAZ von 2.5 bis allerhöchsten 3 bei der vorhandenen Bausubstanz aber zu einem Kostengrab mutieren würde?

Ich verstehe immer noch nicht, warum es nicht angebracht sein soll, eine neue Technik zu kritisieren, die in einem erheblichen Maße ihre mögliche Effizienz verfehlt, bloß weil die alte Technik nochmals mehr Energie verzehrt.

Die Autoindustrie verhält sich so, als würde ein Kühlschrankhersteller weitgehend nur Modelle mit Effizienzklasse C herstellen, mit dem Verweis, gegenüber dem altem G ist das schon eine erhebliche Einsparung und bei der lobbyhörigen Politik kommt sie damit durch!

Mein bereits über 10 Jahre alter hoher Küchenkühlschrank mit Gefrierbereich im unteren Teil verbraucht ca. 175kWh/a, ich habe dazu einen eigenen kleinen Hutschienenzähler eingebaut. Wenn man jetzt ein BEV mit typisch 14000km/a fährt, machen 10% Ersparnis, die den Herstellern am Allerwertesten vorbei geht, ca. 1,5 Kühlschränke aus. PKWs gibt es ungefähr ebenso viele wie Haushalte, auf den Gesamtbestand hochgerechnet versenken also BEVs, die um 10% ineffizienter als nötig sind, über den Daumen gepeilt soviel Mehrverbrauch, wie alle Haushaltskühlschränke zusammen verbrauchen.

Bloß weil es Autos sind, ist das aber offenbar sch...egal.

Noch eine andere Vergleichszahl. Mit den 10% Mehrverbrauch bei 14000km/a könnte man einen heute üblichen 900W-Staubsauger über das ganze Jahr hinweg täglich (ohne Sonn- und Feiertage) jeweils eine Stunde lang betreiben, was wohl in den wenigsten Wohnungen der Fall sein wird.

Neue Technik hat, so gut es irgendwie geht, die aktuell mögliche Energieeffizienz zu erfüllen. Warum ist es so schwer sich auf diesen gemeinsamen Nenner zu einigen, ohne den unsäglichen Vergleich mit alter Technik aufzumachen?

Abgesehen davon, dass ich den Zug als bereits abgefahren ansehe, um die Erderwärmung auf ein noch halbwegs vertretbares Maß begrenzen zu können, ist Energieeffizienz der wichtigste Ansatz von allen. Mit weiterer Energieverschwendung, selbst bei neuen Produkten, werden wir keine Chance haben, die Kurve zu kriegen, egal wie stark der Handlungswille ausgeprägt ist.

eppf

Tesla, das Model Y, welches bei spritmonitor mit einem Durchschnittsverbrauch von 21.4kWh "glänzt",
Das sind ca. 150g CO2/km beim jetzigen deutschen Kraftwerksmix.
Nur mal so zum Vergleich: Ich fahre schon lange einen sparsamen Verbrenner (Prius1, wird sicher 40 Jahre alt und mehr) und emittiere im Jahresmittel 117g/km. Nebenbei erspare ich der Umwelt auch die schätzungsweise 12 Tonnen CO2 und 80 Tonnen Müll, die bei der Herstellung eines neuen Autos entstehen. Ich benutze eine vorhandene Infrastruktur, für mich muß keine neue aufgebaut werden (mit weiterer CO2-Emission)...
Merkt denn keiner, daß es so nicht weitergehen kann und darf? Es werden doch nur Scheinlösungen präsentiert, bestes Indiz: Die CO2-Emission steigt immer weiter!
Trotzdem ich eppf's Pessimismus zustimme: Frohes neues Jahr!