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Seit diesem Sommer verkauft die Handelsfirma gebana ag über die Tankstellenkette Migrol in der Schweiz biologischen und fair gehandelten Treibstoff:

http://www.gebana.com/htm/treibstoff_produkt.htm

Die Bauern in Brasilien produzieren biologisch und nachhaltig Soja als Nahrungsmittel. Von den anfallenden Abfällen wird Sojamethylester hergestellt und der Firma Migrol verkauft. Ueber das Link kommt man an die Studie ,welche aufzeigt, dieser Treibstoff rund 70% der treibhausrelevanten Emissionen reduziert und nachhaltiger angebaut wird, als alle andern sog. Bio-Treibstoffe.
Der Treibstoff wird virtuell von gebana gekauft: zu 0.60 CHF pro Liter (bei grösseren Mengen Rabatt). Migrol kauft dann die gleiche Menge ein. Ich tanke ganz normal bei Migrol die entsprechende Menge. Das Verfahren ist also das gleiche wie beim Oekostrom.
Nach meiner Rechnung bezahle ich für Sprit mit diesem nicht kleinen Aufpreis von 60 Rappen pro Liter etwa gleich viel pro Jahr wie vorher mit meinem alten Fiat Tempra.
zur Nachahmung empfohlen! Bin interessiert an Rückmeldungen.

So ganz verstehe ich das nicht. Was für ein Treibstoff wird da verkauft? Welche Eigenschaften muss ein Auto haben, um diesen Treibstoff fahren zu können?

Oder bekommt man ganz normales Erdöl-Benzin uns muss nur einen Ökoaufschlag zur Förderung des Projektes bezahlen?

Gruß Holger

Hallo,

nachdem ich gelesen habe (ob das auch stimmt kann ich nicht nachvollziehen), das bei der Herstellung eines Liters Biokraftstoffs fast 5000 Liter Wasser benötigt werden, bin ich vorsichtig mit der Wahl des Kraftstoffs.

MfG Paule

Weiterhin bin ich prinzipiell skeptisch zu Produkten die aus landwirtschaftlicher Produktion stammen. Da nämlich der Bauer mit Dollarzeichen in den Augen die Produktion nur für die Industrie umstellt und der Lebensmittelmarkt somit eine Teuerungsrate durchmacht. Wie geschehen in Dtl. mit dem Biodiesel aus Raps und ich denke mal mit dem Prinzip in A wie in Hollabrunn vorgestellt Kunststoffe aus Mais zu produzieren ist es nicht anders. Warum soll es nun mit dem Bio Sprit hier anders sein?

Übrigens wenn ich mir mal überlege wo heute überall Bio vorsteht wird mir ganz schlecht!

Paule schrieb:
Hallo,

nachdem ich gelesen habe (ob das auch stimmt kann ich nicht nachvollziehen), das bei der Herstellung eines Liters Biokraftstoffs fast 5000 Liter Wasser benötigt werden, bin ich vorsichtig mit der Wahl des Kraftstoffs.

MfG Paule

Dazu wüßte ich allerdings erst mal ne vertrauenswürdige Quelle, soviel regnet es doch gar nicht und warum sollte man soviel Wasser in den Prozess tun? (Bei den Mengen dürfte ein Kreislaufprozeß ohnehin obligatorisch sein.)

Nichts desto trotz besteht in der Tat die Gefahr, das der Preiskampf der Energiebranche sich auf die Lebensmittelbranche überträgt:

Zum einen durch Rohstoffverknappung bei Verwendung als Biosprit zum anderen (unvermeidlich) durch den nicht gerade geringen Energiekostenanteil in der Lebensmittelproduktion, welcher sich natürlich auf die Preise durchschlägt.

Die Frage ist also: Wieviel kWh (und Liter Wasser) werden zur Herstellung von einer Beutel-Fertigsuppe aufgewendet?
Antwort: Auf jeden Fall viel zu viel!

Einen Acker zu bestellen um damit Lebensmittel zu produzieren, kann man bei den Hektarerträgen (in Euro) geradezu als Altruismus bezeichnen.

Aus dem Grund werden wohl auch so hohe Subventionen bezahlt - die man sich sparen könnte, wenn der Bauer ein paar Euro mehr mit Biosprit verdienen würde.

Augenauswischerei ist es aber dennoch - Deutschland hat selbst unter Idealbedingungen mit genetisch adaptierten Energiepflanzen 20mal zu wenig Fläche um seinen Energiebedarf damit zu decken, auch hier also Abhängigkeit von Importen.
(Das ist aber vielleicht gar nicht so schlecht, immerhin wollen wir ja auch was exportieren und das können wir nur, wenn vorher jemand Geld von uns bekommen hat, also wir was importiert haben.)

Dumm nur wenn dabei der Planet aus reiner Geldgier zugrunde geht, der Schöpfer klopft sich auf die Schenkel ob so einer Idiotie und dabei schimpft man auch noch überall über die sprichwörtlichen Schildbürger...

PS: Bei der Herstellung von einem Liter Benzin werden sogar ca. 1.4 Milliarden km³ Wasser benötigt: Damit der Öltanker übers Meer fahren kann

Im vorliegenden Fall handelt es sich nicht um eine Umstellung von Nahrungsmittelproduktion zur Industrieproduktion. Neu zur Produktion von Bio-Soja als Nahrungsmittel kam eine Verwertung der dabei entstehenden Nebenprodukte=Abfälle zu Sojamethylester. Die Sojaproduktion erfolgt ohne Urwaldrodung, ohne künstliche Bewässerung, ohne Kunstdünger und Pestizide und unter Verwendung von gentechfreien Sorten. Im gebanalink kann man eine 33 seitige Doku herunterladen, erstellt von Carbotech im Auftrag des schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Es lohnt diese Unterlagen zu studieren, bevor ein vorschnelles Urteil gefällt wird.

Es handelt sich um das Zweite. Man bezahlt einen Oekoaufschlag mit welchem man das Projekt eines fairen und biologischen Landwirtschaftens befördert. Man ermöglicht aber ganz real die Abfallverwertung, resultierend aus dem Anbau von Bio-Soja. Diese Affallverwertung erforderte Investitionen der Biobauern.