Priusfreunde.de

Ich gebe dir uneingeschränkt recht. Trotzdem klopfen sich Stadtverwaltung und Polizei nach so einer Aktion bei uns immer ganz doll selbst auf die Schulter, wie viel sie jetzt doch wieder für die Verkehrssicherheit der Kinder getan hätten.

Wisedrum schrieb:
Verhaltensänderungen werden erst durch Maßnahmen bewirkt, wenn überhaupt, die 'weh' tun und spürbar sind gestaffelt nach Höhe des Einkommens.

Vielleicht sollten die Klimakleber mal umsatteln und statt sich selbst festzukleben solchen Autofahrern mal nach dem Vorbild russischer Aktivisten mal einen großen Aufkleber mit passendem Slogan auf die Scheibe kleben, der nur mit sehr viel Geduldsarbeit in kleinen Fitseln wieder abzubekommen ist.

Wir haben früher immer in den ersten beiden Wochen des Schuljahres mit den Abgeordneten unseres Kinderparlaments solche Zettelchen vor der Schule verteilt. Wir hatten durchaus Erfolg damit, bis auf ein paar Unbelehtbare. Die üblichen Mitläufer bekommst du damit eingefangen.

Aber: Dann wurde uns bei der Aktion ein Kind fast von einem rasenden Auto angefahren. Seitdem lassen wir es. Mittlerweile ist eine Durchfahrt durch die Straße auch nicht mehr möglich, da eine ranghohe Person zwischenzeitlich sein Kind hier hatte

Servus.

marratj schrieb:
Licht ist Pflicht. Dem möchte ich noch hinzufügen:
- Reflektoren (Vorne+hinten+Speichen)
- möglichst helle Kleidung und in jedem Fall eine Warnweste

Gerade mit letzterem habe ich als Radfahrer gegenüber dem Straßenverkehr eine erhebliche Verbesserung erfahren, da die Autofahrer - auch tagsüber - einen wesentlich besser sehen und schneller erkennen. Das Ergebnis das ich für mich dabei ziehe ist: Wesentlich weniger kritische Situationen bis hin zu einer merklichen Zunahme von rücksichtsvollem Verhalten.

edit: Ich möchte als Radfahrer gesehen werden, also sehe ich mich auch in der Pflicht dafür zu sorgen, daß der andere eine möglichst hohe Chance hierfür hat.


Grüße ~Shar~

Priusbastler schrieb:
Hallo,

ich bin passionierter Rennrad/Tourenfahrer.
ICH sehe sehr stark die RADFAHRER in Verantwortung!

Für mich als Radfahrer gilt:

o ICH bin der Schwächere
o ICH muss mich defensiv verhalten!
o ICH muss nicht NEBEN einem LKW stehen
o ICH muss immer ALLES im Blick haben!
...

marratj schrieb:
Dass du als passionierter Radfahrer hier so eine harte Täter-Opfer-Umkehr betreibst, hätte ich nicht erwartet.

Für PKW- und LKW-Fahrer gilt nämlich:

o ICH bin der Stärkere
o ICH muss mich defensiv verhalten! ICH darf andere nicht gefährden!
o ICH muss nicht NEBEN einem Fahrrad stehen, ich habe KEINEN Überholzwang!
o ICH muss immer ALLES im Blick haben! Ganz besonders als LKW-Fahrer gilt:
o Es gibt KEINEN toten Winkel....

Ich sehe hier weder einen Widerspruch noch eine "Täter-Opfer-Umkehr" (auch, wenn sie gerne zitiert wird).
Erstmal ist der Straßenverkehr kein "Nullsummenspiel", bei dem der eine gewinnt, was der andere verliert. Im Endeffekt verlieren immer beide.
(falls ein Autofahrer eine Medaille bekommt, wenn er einen Radfahrer umfährt, ist mir das bislang entgangen)

Und zum zweiten: Kein Verkehrsteilnehmer ist eine fehlerfreie Maschine, weshalb jeder möglichst sein Bestes zu geben hat, um Unfälle zu vermeiden.
(und trotzdem kommt es bisweilen zu Unfällen, wenn beiderseits Bestes trotzdem nicht gereicht hat)

Man sollte bei solchem Vergleich immer die Folgen eines möglichen Fehlverhaltens im Auge haben.
Der LKW ist das stärkere Verkehrsmittel.
Die Gesetzgebung zB. setzt auf die höhere Verantwortung beim stärkeren Verkehrsteilnehmer.
nehmen wir zB. das Rechtsabbiegen. Da sind LKW über 7.5t verpflichtet im Schritttempo abzubiegen. Um Radfahrer besser zu sehen.
An sich eine gute Idee.
Nützt nur nichts wenn die Radler dem LKW keine Chanche geben ihn auch zu erkennen.
Sei es durch Kleidung, Licht, angepasste Geschwindigkeit.
Wie lange ein 40t Sattelzug zum Rechtsabbiegen im Schritttempo braucht können wir uns nun noch vorstellen. Nun hat man einen e-Biker der mit 28 unterstützten km/h ohne Licht, dunkel und warm gekleidet irgendwie nur nicht auf dem gekennzeichneten Radweg auf die grüne Ampel zufliegt...wer hat da am Ende die größeren Probleme?
Es gibt eben Rechte und Pflichten und es gibt die Verantwortung. Und die habe ich als Radler u.U. auch für mich selbst.

Gestern habe ich das Fehlverhalten schlechthin erlebt.
Nass, dunkel, kalt.
Ich fahre aus einem Kreisverkehr, das Licht der entgegenkommenden Autos spiegelt sich in der nassen Straße. Ich fahre im Kreisverkehr die halbe Runde und blinke zum Ausfahren. Vor mir alles frei, rechts kein Verkehr, Fußgänger o.ä. Plötzlich gibt es eine Warnmeldung und der RAV bremst selbstständig ab. Da ich ca. 20km/h schnell war stand er sofort. Und der Radler von Links (ohne Licht, dunkel gekleidet) konnte seinen Weg ungebremst über den Fußgängerbereich vor dem Kreisverkehr entgegen der Richtung fortsetzen. Und ich bin mir nicht sicher ob diesem Radler bewusst ist in welcher Gefahr er sich mit seinem mehrfachen Fehlverhalten gebracht hat.
Über die Schuldfrage reden wir nicht. Da sind die Rollen klar verteilt.
Aber der Selbsterhaltungstrieb mancher Radler ist erstaunlich niedrig. Obwohl man als Radler dann doch mehr sieht bzw. sehen könnte.

TF104 schrieb:

Nützt nur nichts wenn die Radler dem LKW keine Chanche geben ihn auch zu erkennen.
....
Nass, dunkel, kalt.
...Und der Radler von Links (ohne Licht, dunkel gekleidet) konnte seinen Weg ungebremst über den Fußgängerbereich vor dem Kreisverkehr entgegen der Richtung fortsetzen.....
Aber der Selbsterhaltungstrieb mancher Radler ist erstaunlich niedrig.

Das sind die widrigen Umstände, die ich in einem vorherigen Post erwähnte. Sie sind leider häufiger als nicht Realität im Straßenverkehr. Blöd wird's, wenn's einem nicht gelingt, alle radfahrenden, unsichtbaren Geisterfahrer vorrausschauend abzufangen und zu umschiffen, weil sie einem nicht mal den Hauch einer Chance dafür einräumen. Radfahren schön und gut, gut auch, wenn immer mehr Menschen radfahren, weil sie es wollen oder müssen. Aber bitte nicht so!

Shar schrieb:
marratj schrieb:
Licht ist Pflicht. Dem möchte ich noch hinzufügen:
- Reflektoren (Vorne+hinten+Speichen)
- möglichst helle Kleidung und in jedem Fall eine WarnwesteDa wir in einem Autoforum sind und es durchaus Unkenntnis bei Leser:innen geben könnte, möchte ich folgendes erwähnen:
Plicht sind
- Reflektoren (Vorne+hinten+Speichen) Wobei bei Verzicht auf Speichenreflektoren alternativ reflektierende Reifenmäntel erlaubt sind!

Keine Plicht sind:
- helle Kleidung und Warnweste

Ebenso möchte ich darauf verweisen, dass die allermeisten Fahrzeuge getönte Scheiben aufweisen, welche die Sicht nach außen beeinträchtigen!

Ein Radfahrer und Fußgänger hat z.B. "am frühen Abend" eine ganz andere Helligkeitswahrnehmung als ein Kfz Fahrer:in mit getönten Scheiben.

Als Fußgänger / Radfahrer sieht man bereits "am frühen Abend" mit Abblendlicht fahrende Autos, obwohl es "wirklich noch taghell" ist!

Soweit mir bekannt wird "Abblendlicht an", dann zur Pflicht, wenn die Straßenbeleuchtung innerorts aktiv ist. Vom Kfz-Tagfahrlicht, Regen und tief stehender Sonne an dieser Stelle einmal abgesehen.
Ich denke, das gilt dann ebenso für Radfahrer.

Wem Unfallfreiheit im Straßenverkehr am Herzen liegt, gleich ob Fußgänger:in, Radfahrer:in, Kfz Fahrer:in, wird freiwillig obendrein schützende Maßnahmen vornehmen.

Gruß Hybridfan5

...und bei Nebel/schlechter Sicht langsamer fahren!

Hatte hier schon mal um 5 Uhr morgens einen Fußgänger mit schwarzer Kleidung und Kapuze überm Gesicht plötzlich auf dem Zebrastreifen der von so einer eckligen roten Natriumdampflampe beschienen wurde - war verdammt knapp auszumachen obwohl die die erlaubten Tempo 30 zu dem Zeitpunkt nicht ausgenutzt habe.

Der Fußgänger hat sicher mein Licht gesehen, ging aber wohl nicht davon aus, das ich ihn nicht sehe.

@Wisedrum

Das Problem an meinem Erlebnis ist halt das ich die Gefahr dieser Situation mitbekommen habe da sie mein Fahrzeug erkannt hat. Und er hat (mit) gebremst. Ich halt aus Reflex wegen der Warnung.
Für den Radler stellt sich die Situation so dar. Er fährt (auf der falschen Seite, entgegen der Fahrtrichtung) über einen Fußgängerbereich. Und die Autos halten an. Alle inclusive mir. Also haben wir ihn alle gesehen und sein Fehlverhalten...welches Fehlverhalten...?

Und die Assistenzsysteme an den Fahrzeugen werden immer besser. Selbst das notfallmäßge Anhalten ist nicht wirklich spektakulär im Sinne von quietschenden Reifen o.ä. was der Gegenüber noch wahrnehmen könnte.

Deshalb meine ich Null Unfälle wird es nicht geben. Dafür verhalten sich die Unfallgegener zu sehr unterschiedlich. Während heute PKW auch Fußgängererkennung haben die zuverlässiger funktioniert, werden Ampeln und regeln immer mehr ignoriert. Weil die Technik das schon irgendwie richtet.

Servus.

Hybridfan5 schrieb:
Da wir in einem Autoforum sind und es durchaus Unkenntnis bei Leser:innen geben könnte, möchte ich folgendes erwähnen:
Plicht sind
- Reflektoren (Vorne+hinten+Speichen) Wobei bei Verzicht auf Speichenreflektoren alternativ reflektierende Reifenmäntel erlaubt sind!

Keine Plicht sind:
- helle Kleidung und Warnweste Reflektoren sind, wie Licht gesetzlich vorgeschrieben. Diese zu nutzen ist also eine gesetzlich Vorgabe und gehört damit auch zur Pflicht und, das hatte ich ausgedrückten, helle Kleidung und eine Warnweste sollte gleichermaßen Pflicht sein - ob sie auch gesetzlich vorgeschrieben sein sollten, dazu hatte ich nichts geschrieben. Denn...

Was ist Pflicht?
Etwas, was zu tun jemand als eine (innere, sittliche, moralische) Verpflichtung ansieht, was seine eigenen bzw. die gesellschaftlichen Normen von ihm fordern. [...] Bestimmte Pflichten sind auch im Recht, durch eine politische Verfassung oder allgemein durch eine Satzung im soziologischen Sinne vorgegeben. Ebenso können Pflichten in religiösen Vorschriften kodifiziert sein. Andere rechtlich unverbindliche Pflichten sind durch die gesellschaftliche Moral vorgegeben. Pflicht ist also nicht zwangsläufig eine gesetzlich einzuhaltende Vorgabe.


Grüße ~Shar~

Wie Hybridfan geschrieben hat, sind Speichenreflektoren zwar Pflicht. Alternativ dürfen aber auch Reifen mit durchgängigem Reflexstreifen verwendet werden. Diese erfüllen denselben Zweck. In dem Fall braucht man keine Speichenreflektoren.

Der weiße Reflektor für vorne und rot für hinten sind davon unabhängig aber immer vorgeschrieben.

Wenn man Warnweste und helle Kleidung als “Freiwillige Selbstverpflichtung” ansieht, sollte man aber auch bei Autos entsprechend helle Lackierung in Signalfarben fordern. Autos haben unter einer bestimmten Länge ja nicht einmal die Pflicht für Seitenmarkierungsleuchten. Dunkle Autos sind daher oft auch mit angeschalteter Beleuchtung im Dunkeln von der Seite schwer zu erkennen.

Ich habe mit meinem weißen Corolla damit zwar keine Probleme (und finde dunkle Autofarben eh nicht so schick), aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das in diesem Kontext viel bringt.

Gibt es eine vergleichbare Anzahl an dadurch vermeidbaren Gefahrensituationen/Unfällen, durch (von der Seite) übersehenen Autos mit Radfahrern wie anders herum?

So ein Auto ist doch meist ein ziemlicher & massiver "Humpen", der nicht so leicht zu übersehen ist, wie die meist eher zierlichen & "teildurchsichtigen" Fahrräder.
Außerdem wirkt "helle Kleidung" eigentlich nur durch die starken Autoscheinwerfer - ob ein hellblaues Auto durch eine Fahrradfunzel sich groß von einem schwarzen unterscheidet?

P.S.: "Helle Kleidung" würde ich bei Radlern nicht unbedingt fordern, aber so eine "Sicherheitsweste" bringt unheimlich viel und kollidiert viel weniger mit dem Modegeschmack (man will ja nicht 99% der Zeit mit einer häßlichen Hose rumlaufen, um in 1% der Zeit besser gesehen zu werden ).

Sah gestern in KI zwei Fahrradpolizisten. Mehr Warnsignalkleidung mit befremdlichen Colts an den Hüften geht nicht. Sah sehr, sehr eigenartig aus, um nicht zu schreiben äußerst besch....eiden. Möchte weder deren Job machen noch beruflich so rumlaufen müssen. Die Sache mit der Uniform, zu der es treffende Sprüche gibt.

Make yourself visible, eine Maxime von Reitern, die gerade bei Dunkelheit für alle Verkehrsteilnehmer gelten sollte. Dennoch ziehe ich weder beim gelegentlichen Fahrrad- und häufigerem Motorradfahren Warnfarbenklamotten an. Das überlasse gern allen, die darauf stehen und sich so kleiden möchten. Beim Autofahren schon gar nicht. Der Wagen ist zudem im schicken Schwarz lackiert, die 'Farbe', die mich im Gegensatz zu vielen anderen am wenigsten nervt.

Wie auch immer, "make yourself visible" verstehe ich als, gib anderen eine Chance, dich als jemand, der auch am Verkehr teilnimmt, wahrzunehmen, indem Du beispielsweise nicht überall und jederzeit wie ein Berserker im Tiefflug, ohne nach links und rechts zu schauen, angerauscht kommst wie manch Fahrrad/Motorrad- und bisweilen sogar Autofahrer. Wenn's sein muss, hab eine intakte Lichtanlage! Diese Tage sehe ich sie bei langanhaltender Dunkelheit wieder zu Hauf, die Einäugigen unter'den Blinden' tauchen erneut auf, wodurch Autos von vorne und hinten aus der Ferne betrachtet schnell zu motorisierten Zweirädern verkommen, was vermutlich weder Ordnungshüter noch deren Fahrer zu nerven scheint, aber durchaus das Potential besitzt, Verkehrssituation unnötig und ungünstig durch Fehleinschätzungen zu torpedieren.

Stimmt natürlich: Meisten ist ja Unsichtbarkeit von Radfahrern erst der "Zweitmakel"...

Aber eine kleine gelbe Weste mit Leuchtstreifen kann man schon relativ easy dabei haben (so, wie ja z.B. einen Helm). Und besonders nachts (wenn sie gebraucht wird) sieht man die sonst so schicken Klamotten auf dem Bike sowieso nicht.