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Zitat:
Fahrradfahrer überholen: Diese Regel kennt kaum ein Autofahrer – Bußgeld droht

„Seit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung im April 2020 müssen Kraftfahrzeuge beim Überholen außerorts mindestens zwei Meter und innerorts mindestens 1,5 Meter Seitenabstand zu Radfahrern halten“

Doch was passiert, wenn ein Autofahrer nun dennoch überholt? Dann drohen Bußgelder bis zu 100 Euro sowie ein Punkt.
www.echo24.de/leben/auto/fahrrad-fahrer-...gesetz-92504983.html

Gruß Ulli

Das Problem wird sein den geringen Sicherheitsabstand zu beweisen .
Geht Eigendlich nur über Dash Cam .

Ich habe mich mal mit einem Autofahrer in Haste angebrüllt.
Der wurde erst ruhiger , als ich ihm sagte , dass er mich auf der Höhe der Verkehrsinsel überholt hat ! Und da konnte er den Sicherheitsabstand gar nicht einhalten .
Ich zückte mein Handy und wollte ihn , Verkehrsinsel und sei Auto photographieren.
Da wurde er auf einmal ganz lieb und reichte mir die Hand mit Entschuldigung!

Aber erst eine dicke Lippe gehabt !

Gruß Heinz !

Dann drohen Bußgelder bis zu 100 Euro sowie ein Punkt. Das Problem mit der „neuen“ Regel für den Seitenabstand beim Überholen von Fahrradfahrern: Kaum jemand weiß es, was auch Verbände bereits kritisierten.
Das Problem mit der neuen Regel ist eher ein anderes: Kaum jemanden interessiert es, auch wenn die Regel bekannt ist.

Solange bei einem Überholvorgang mit zu geringem Seitenabstand kein Unfall passiert, drücken sich die Behörden mit aller Macht vor einer Verfolgung. Wenn man solche Fälle bei der Polizei anzeigt, kommt in der Regel die Antwort, dass man sich die Anzeige doch am besten gleich wieder aus dem Kopf schlagen sollte, "weil ja nichts passiert ist".

Selbst wenn man dann darauf besteht, dass die Anzeige trotzdem aufgenommen wird, wird in aller Regel das Verfahren mangels öffentlichem Interesse eingestellt und von der Erhebung eines Bußgelds abgesehen, wenn kein Unfall passiert ist.

Solange selbst die zuständigen Behörden die StVO nur als gut gemeinten Katalog von Vorschlägen begreifen, wird § 1 StVO ein ewiger Wunschtraum bleiben.

Gestern habe ich mein Handy getestet, ob es als Dashcam taugen könnte. So wie ich es montiert habe, natürlich nicht, da ist die Halterung im Weg. Aber ich wollte einfach kurz einmal Bildausschnitt, Qualität etc. checken.
"Lustigerweise" hatte ich genau auf dieser Fahrt - übrigens zum 1. Mal in meinen bald 6 Jahrzehnten als Autofahrer - ein unerfreuliches Zusammentreffen mit einem Radfahrer. Zum Andenken daran habe ich nun ein Video, das ich euch gerne zeigen möchte.

Folgende Situation:
Ich fahre in einen Kreisverkehr ein, um diesen bei der 2. Ausfahrt wieder zu verlassen. Nach dem Einfahren: Radfahrer von rechts. Da ich rechts abbiegen will und davon ausgehen muss, dass der Radfahrer im Kreisel weiterfährt, halte ich vor dem Abbiegen an, um ihn passieren zu lassen.
Worauf der Radfahrer rechts von mir ebenfalls anhält (was die Kamera nicht erfasst) und mich aufs Wüsteste und in ordinärer Weise lautstark beschimpft.

Leider (oder Gott sei Dank?!) habe ich die Aufnahme ohne Ton laufen lassen. Abgesehen von den Kraftausdrücken ging es inhaltlich darum, dass ich ihn nicht überholen sollte (eigentlich habe ich es so gesehen, dass er dazu ansetzte, mich rechts zu überholen), wenn ich rechts abbiege und jetzt nicht da herumstehen und endlich abhauen soll.

Da kann ich nur sagen, setz dich nicht mehr aufs Rad, du seniler Querulant (mach ich ja auch nicht mehr)!

www.dropbox.com/scl/fi/njfxx62z4i9ycxf7p...bqlu7cyog2s&dl=0

Zumindest an der Mosel hat sich das Verhalten nach meinem Eindruck merklich geändert. Mal sagen, statt > 2/3 Autofahrer fahren mit unverminderter Geschwindigkeit viel zu dicht vorbei, fahren nun noch < 1/3 zu dicht vorbei.
Für mich als Autofahrer sind diese seitlichen Abstände schwer zu schätzen. Ich glaube, im Sinn des Gesetzes zu handeln, nämlich mit der Intention die Radfahrer zu schützen. Neben der Berührung (körperlicher Kontakt) ist m.E. die Druckwelle beim Vorbeifahren gefährlich. Ob es nun 1,5 oder 2,0 Meter seitlicher Abstand sind: wir im Forum wissen doch wegen Verbrauchsbetrachtungen, wie sich Windwiderstand und diese Dinge auswirken. Ich bremse halt herunter und fahre dann außerorts nur mit 60 oder 70 km/h vorbei, wenn ich denke es ist etwas zu eng. Und genau das ist möglich, seit es diese neue Regelung gibt, ohne das es die meisten nachfolgenden Autofahrer als "Kriegserklärung" auffassen, wenn da vorne so ein Idiot nicht mit mindestens 100 km/h sehr dicht am Radfahrer vorbei ballert.
Rücksicht und Gefahrenreduzierung sind mein Ansinnen. Ob ich dann nun 200 cm seitlichen Abstand habe oder nur 180 cm weiß ich nicht. Ich weiß, das ich individuell versuche niemanden zu gefährden. Was manchmal auch bedeutet, das ich nicht überhole und auf der Bundesstraße außerorts auch mal eine Weile mit 15 km/h hinter wackeligen Radlern her fahre. Was ich grundsätzlich auch vor der Neuerung schon gemacht habe. Seit ich Priusfreund bin, muß ich nicht mal zurückschalten.

Liebe Grüße
Klaus

Smoothie schrieb:
...
Folgende Situation:
...
Der hat dir einfach ganz trocken beim Einfahren in den Kreisverkehr die Vorfahrt genommen.
So ein typisches Beispiel dafür, dass die "passt doch noch"-Einstellung auch bei Radfahrern durchaus verbreitet ist.

Ist in beide Richtungen Scheisse.

@ PMueller

Du hast vollkommen Recht!

Ich finde aber, dieser Thread geht nicht weit genug.

Irgendwie reiben sich hier nur Fahrradfahrer an Autofahrern und umgekehrt, es werden Vorurteile bedient und gegenseitige Fehler aufgezeigt.

Ich bin recht viel unterwegs, viel mit dem Auto, als Fußgänger und in meiner Freizeit auch als Radfahrer. Immer häufiger fällt mir auf, dass Verkehrsteilnehmer immer rücksichtsloser und egoistischer werden. Dabei spielt das Verkehrsmittel überhaupt keine Rolle, ich bin als Fahrradfahrer auch selber schon von anderen Radfahrern ausgebremst, geschnitten oder abgedrängt worden, im PKW passiert mir sowas in Verbindung mit anderen Autofahrern auch oft. Als Fußgänger erlebe ich es, dass Fahrrad / E-Roller-Fahrer ohne ein Wort zu sagen oder zu klingen von hinten kommend an einem vorbei "rauschen" und das oft mit zu geringen Abstand.

Aktuell häufen sich bei uns im Landkreis Unfälle mit E-Rollern, die Tage erst haben zwei Mädchen (12 oder 13) auf nur EINEM Roller einem Wagen die Vorfahrt genommen und einen Unfall verursacht. Sie sind danach einfach abgehauen.

Beinahe wöchentlich lese ich in der Tageszeitung, dass PKW/Fahrrad/E-Rollerfahrern, welche unter Einfluss von Alkohol oder Drogen waren, von der Polizei angehalten wurden.

Ich kann ein Lied singen von bescheuerten Autofahrern die nachts in unserer Ortschaft auf der 4 Spurigen Bundesstraße Ampelrennen fahren...

Ich könnte noch viele Beispiele nennen.


In Anlehnung an einen andern Thread würde ich eher fragen:

"Haben wir eine Verkehrs(nutzer)krise?"

MfG, Ilsefit.

Ich würde da noch weiter gehen: Unsere Gesellschaft befindet sich (schon länger) in einer Krise! Oberflächlichkeit, Hedonismus, Ellbogenmentalität, Bezogenheit auf sich selbst, Wegschauen, Duckmäusertum, Populismus, Mitläufertum, unreflektierte Mediennutzung, Konsumorientierung, uvm. Das Ganze entwickelt sich schon seit Jahren mit einer erschreckenden Eigendynamik voran! Man kann es wunderbar auch im Straßenverkehr beobachten.

Das Schlimme dabei ist, wenn man versucht in solchen Situationen auch nur ein Mindestmaß an Zivilcourage zu zeigen und die Betreffenden auf ihr Verhalten anspricht oder (bei besonders rücksichtslosen Zeitgenossen) das sogar zur Anzeige bringt, man direkt als "Denunziant" oder noch schlimmeren Begriffen beschimpft wird.

Und das nicht nur von den jeweiligen Verkehrssündern, sondern teilweise von völlig Unbeteiligten, die einfach ihrem Beißreflex nachgeben.

Aber wehe, solche Leute fühlen sich selbst mal ungerecht behandelt. Dann wird direkt nach der vollen Härte des Gesetzes gerufen.

Und ich gebe dir recht: Das betrifft nicht nur den Straßenverkehr, sondern lässt sich leider auch in vielen anderen Bereichen beobachten.

Ja, so sind sie, die Leute. Weggucken und schimpfen, wenn jemand sich traut, was zu sagen. Aber wenn ihnen was widerfährt, hauen sie um sich...Traurig!

Man sollte halt anfangen dass man mit aufgenommenen Videos von Verkehrsvergehen Anzeigen ohne Datenschutzprobleme machen kann. Am besten noch online hochladtbar, dann sinkt die Hemmschwelle.

Erst wenn diese ganzen Rücksichtslosen realisieren dass es nicht eine Polizeistreife oder einen Blitzer braucht um ihr Benehmen zur Anzeige zu bringen, dann nimmt das auch ab.

Bei Radfahrer ist es halt ein Problem bzgl. der Identifizierung, festnehmen darfts ja niemanden nur weil er dir die Vorfahrt genommen hat und du mit dem Auto gestoppt hast und so den Unfall verhindert hast.

Gerade jetzt im Sommer an den lauen Abende finde ich es auch teils ziemlich gefährlich wenn die ganzen überambitionierten Sportradler (Rennradler und Mountainbiker mit oder ohne FakE-Antrieb) mit ihren sündhaftteuren Superleichträdern herumheizen wo die paar Gramm für eine Beleuchtung aber eingespart werden. Wenn die dann noch dunkel gekleidet sind hast als Autofahrer ja kaum eine Chance so einen Lebensmüden rechtzeitig zu erkennen.

Du scheinst ja richtig etwas gegen Radfahrer zu haben .
Fahre mal selber mit dem Rad , dann weißt du wovon wir hier reden .
Gruß Heinz !

heinz die speiche schrieb:
Du scheinst ja richtig etwas gegen Radfahrer zu haben .
Fahre mal selber mit dem Rad , dann weißt du wovon wir hier reden .
Gruß Heinz !

Meinst du mich?

Bezüglich Anzeigen wg Nötigung hab ich kürzlich schier den Koller gekriegt:

Jemand hat mit Video-Beweis und erkennbarem (wichtig) Fahrer eine Anzeige gestellt (sicher nicht zum Spaß) - Verfahren wurde eingestellt weil es ja keinen Unfall gab und die Polizei hat es nicht geschafft, die Ordnungswidrigkeit in der nötigen Frist zu stellen.

Lerneffekt für den Verkehrsraudi, gewollt?

Unser Anwesen liegt Meter genau an einem Sportplatz, mit seinen ganzen Belästigungen jeglicher Art.
Heute ein Spiel und ein parkender Mercedes läuft eine halbe bis dreiviertel Stunde mit eingeschalteter Klimaanlage. Drinnen ein ca. 45jähriger Zeitgenosse auf der Rückbank schlafend.
Ich hab ihn geweckt und sein unzulässiges handeln angemerkt. Darauf, Zündung aus und keine Widerrede.