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Ist Fahren mit Strom sinnvoll?
(5 Leser) Christian H, hoffeck, KSR1, RAV4me, (1) Besucher
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Ist Fahren mit Strom sinnvoll?
#353554
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 15:32 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
0GEEN0 schrieb:
Wirft man einen Blick in die Zukunft und setzt voraus, dass sich Regional- und Bundespolitiker irgendwann einmal von unabhängigen Wissenschaftlern beraten lassen, dann besteht die Hoffnung, dass der Übergang zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Erzeugung elektrischer Energie durch Sonne und Wind in nicht allzu ferner Zeit gelingt - technisch ist das kein wirkliches Problem.
Da gibt es ein paar Gesetze, die auf dem Wege und dem Ziel entgegenstehen. Einige davon noch aus dem 19. Jahrhundert.

BTW ist jemand, der auf der Visitenkarte etwas mit "Elektrotechnik" oder "Energietechnik", gerne in Verbindung mit "Dipl.-Ing.", gleich als abhängig einzustufen? Und wenn ja, dann von wem?
W-Motor
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#353555
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 15:33 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
alupo schrieb:
Hier kommt das bashing von eAutos zusammen mit dem bashing von erneuerbaren Energien. Das ergibt ein Superbashing.
Wie war das noch mal mit dem Glashaus und den Steinen?
W-Motor
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#353563
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 17:10 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Behüten muss man die Stromversorgung auf jeden Fall.

Ohne Strom geht heute nichts mehr. Dabei geht es auch um Dinge wie Wasserversorgung, aber auch Wasserentsorgung, Telefon bzw. Internet. Das gesamte heute bekannte Leben hängt daran.

Ohne Strom hätten wir nach 5 Tagen absolutes Chaos.

Daher finde ich eine möglichst dezentrale Lösung ideal, auch im Hinblick dass es heutzutage immer mehr Verrückte zu geben scheint. Zumindest haben sie mehr Möglichkeiten als früher. Da mußte man schon fast Chemiker sein um mittels U.... und Z.... etwas zu basteln...

Gruß alupo
alupo
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Gruß alupo

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#353564
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 17:14 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
@alupo: Biomasse ist allein deswegen nicht regenerativ weil die nötige Biomasse extra dafür angebaut wird (z.B. Mais). Das für Biomasse eigentlich Abfälle verwendet werden sollten war ursprünglich die Idee die dahintersteckte als man das Konzept entwickelt hat. Bei der Förderung die KWK-Kraftwerke erhalten (haben) lohnt es sich aber eher die Agrarflächen zum Anbau von Energiepflanzen zu verwenden. Da die Bewirtschaftung der Agrarflächen aber eben nicht von selbst erfolgt, ist die propagierte Klimaneutralität bei Biomasse schlicht nicht vorhanden. Elektro-Agrarmaschinen gibt es zur Zeit schlicht nicht, also greift man auf den Diesel angetriebenen Traktor zurück.
Ghost
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#353566
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 17:18 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
0GEEN0 schrieb:

Wirft man einen Blick in die Zukunft und setzt voraus, dass sich Regional- und Bundespolitiker irgendwann einmal von unabhängigen Wissenschaftlern beraten lassen, dann besteht die Hoffnung, dass der Übergang zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Erzeugung elektrischer Energie durch Sonne und Wind in nicht allzu ferner Zeit gelingt - technisch ist das kein wirkliches Problem. Bis dahin werden wir weiterhin CO2 im Übermaß mit Kohlekraftwerken in die Atmosphäre blasen und die so erzeugte elektrische Energie in überteuerter Technologie verschwenden.


Das sich Politiker tatsächlich unabhängig beraten lassen ist nicht zu erwarten. Es geht ja immerhin darum politische Positionen zu vertreten. Deshalb wird im Zweifel ein "Experte" (wer das ist und warum legen die Parteien in Abhängigkeit der Fragestellung selber fest) um Rat gefragt der die eigenen Thesen (und seien sie noch so krude) stützt.
Ghost
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#353568
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 17:31 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Die aktuellen Zahlen der Stromerzeugung in Deutschland sehen ganz anders aus:
www.unendlich-viel-energie.de/media/imag..._Feb16_web_72dpi.jpg

Es gibt genügend Ökobilanzen die zu einem positiven Ergebnis kommen, z.B. TÜV Süd kommt zu folgenden Ergebnissen über eine Lebensdauer von 160.000 km:
- B-Klasse 180: 30 Tonnen CO2
- B-Klasse ED europäischer Strommix: 22 Tonnen CO2
- B-Klasse ED Strom Wasserkraft: 10 Tonnen CO2
www.daimler.com/bilder/nachhaltigkeit/pr...b-kl-ed-dt-15-12.pdf

Umweltbundesamt:
ecomento.tv/2016/06/27/umweltbilanz-von-...m-saubersten-studie/

Das Stromnetz in Europa ist eng vernetzt, Länder exportieren sowie importieren also wieso nicht mit dem durchschnittlichen CO2-Emissionen rechnen. Jeden Tag kommen neue erneuerbare Energien Anlagen hinzu, der Schnitt von 22 Tonnen wird immer weiter abgesenkt.

Eine Cradle to Cralde Ökobilanz aus den USA.
Report: www.ucsusa.org/sites/default/files/attac...rave-full-report.pdf


Ich habe im forum gelesen, der Überseetransport von Autos verursacht mehrere Tonnen CO2. Ein Japan Prius wird das im Autoleben gegenüber dem Auris (Europa) nie mehr reinholen, interessiert niemanden.
Die 16 größten Seeschiffe stoßen mehr Schwefeloxide aus als alle Autos weltweit
www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-...tion-cars-world.html
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Letzte Änderung: 20.08.2016 21:12 von KSR1.Grund: Hotlink entfernt
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#353572
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 17:41 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
@Ghost
Seit wann wird Kuh- und Schweinekacke extra angebaut? Es fällt an und keiner weiß bei unserem Fleischbedarf mehr wohin er es entsorgen kann.

Ich rede hier NICHT von"Bio"diesel oder E10 über Mais/Raps. Ich tanke daher kein E10.

Gruß alupo.
alupo
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#353573
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 18:04 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
0GEEN0 schrieb:
Wenn ich mir da die Abb. 11-1 bis 11-4 ansehe, liegt der mittlere Energieverbrauch des P3 bei ~ 36 kWh/100 km (mit PlugIn) und bei ~ 45 kWh/100 km (ohne). Bei den Kosten ergeben sich entsprechend im Fahrmittel 7,10 €/100 km (mit PlugIn) und 8,30 €/100 km (ohne). Rechnet man das Ganze auf derzeitige Preise herunter (Benzin: 1,10 €/l, Strom: 0,25 €/kWh), so sieht das schon etwas anders aus.
Die Kosten sind dann im Fahrmittel: 6,20 €/100 km (mit PlugIn) und 6,30 €/100 km (ohne). Die Kosten unterscheiden sich also tatsächlich nur marginal, im Gegensatz zu meiner früheren Behauptung - war wohl doch etwas zu sehr "über den Daumen gepeilt".

Wie Du allerdings auf unter 3 € kommen willst, ist mir schleierhaft.

Da vom P3 mit und ohne Plugin die Rede ist einfach mal die Zahlen von meinem aktuellen Prius Plugin und dem P3 Vorgänger:
- 2,42 EUR/100km für Benzin und 2,22 EUR/100km für den PIP seit Juli 2014.
- 7,59 EUR/100km für Benzin beim P3 für den Zeitraum von Juli 2010 bis Anfang Juli 2014.

Dabei zu beachten: Mein Streckenprofil ist seit letztem November günstiger für das rein elektrische Fahren geworden und natürlich waren die Spritpreise während ich den P3 gefahren habe höher.
Und für den elektrischen Anteil des PIP ist zu erwähnen, dass ich seit Anfang 2015 einen Stromtarif habe der zwischen Tag-, Nacht- und Spartarif unterscheidet, ich aber bei Spritmonitor immer mit dem Nachttarif rechne, obwohl der größte Teil des Ladens in den Spartarif fällt (wochentags 1 Stunde am Abend und das ganze Wochenende. Wenn ich die Kosten dafür als nach unten und nicht nach oben abschätzen würde käme der elektrische Anteil für mich nochmals etwas günstiger.

Von daher halte ich Alupos 3€ nicht für unmöglich, wobei er sich ja auch nicht auf ein Fahrzeug festgelegt hat.

Generell zur Frage ob Fahren mit Strom sinnvoll ist:
Ich denke die Diskussion ist teilweise arg theoretisch.
gcf schrieb:
Es werden aber nur 10% der erzeugten gesamt strom Menge für PKW benötigt, d.h. 90% des co2 werden sowieso anderweitig entstehen.
Die dort von gcf angesprochenen 10% gelten erst wenn tatsächlich der gesamte PKW-Bestand elektrisch fährt. Wann soll das sein? Wir werden definitiv 2020 keine Million E-Autos auf den Straßen in Deutschland haben. Wann der gesamte Fahrzeugbestand (was waren das noch? 40 Millionen oder so?) mal elektrisch sein wird, kann derzeit keiner zuverlässig abschätzen. Und wie der Strommix dann aussehen wird, erst recht nicht.

Der heutige Strommix hingegen ist wie er ist, zeigt aber eine klare Tendenz. Aber jedes E-Auto bzw. Plugin-Hybrid geht doch hinsichtlich des Einflusses auf den Strommix quasi im Hintergrundrauschen unter.

Klar kann man diskutieren, wie stark der Kohlestromanteil in einer kWh Strom ist, die man in sein E-Auto lädt, selbst wenn man einen Ökostromtarif gebucht hat, weil die Physik halt im Stromkabel nicht zwischen gutem (grünen) und bösen (anderen) Strom trennt. Aber das wird mir dann doch etwas zu esoterisch.
helo
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#353586
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 19:08 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
alupo schrieb:
Seit wann wird Kuh- und Schweinekacke extra angebaut? Es fällt an und keiner weiß bei unserem Fleischbedarf mehr wohin er es entsorgen kann.
Der Mais-Anteil bei der Biogas-Erzeugung liegt bei fast 50%. Alle anderen Substratarten (Gülle, Mist, Rüben, Gras, Getreide, Zwischenfrüchte usw.) machen zusammen die andere Hälfte aus.
www.landwirtschaftskammer.de/landwirtsch...afik/abb06-input.png

Über ein Drittel der Mais-Produktion in Deutschland wird für Biogas-Erzeugung verwendet.

www.klimaretter.info/ernaehrung/nachrich...skorn-wird-zu-biogas

Beispielsweise in Niedersachsen beträgt der Anteil von Maisanbauflächen über 8%.
www.foederal-erneuerbar.de/landesinfo/bu...anteil_der_flaeche_f
W-Motor
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#353602
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 21:15 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Auch die US cradle2cradle Bilanz ist m.e. zu konservativ gerechnet:

-warum wird dahin ausgegangen das die Produktion eines bev ohne Akku in etwa gleich viel co2 bewirkt? Hat man nicht vergessen das ein bev üblicherweise kein schweres Getriebe keine Kupplung kein abgas system und wesentlich weniger "Motor" benötigen?
Da muss man ja nicht mal mit öko Energie fertigen um das zu unterbieten.
Außerdem ist die Lebensdauer eines bev offenbar 2-3 mal so groß und zwar ohne den Akku zu wechseln. (Öko Fahrzeuge werden von den Besitzern im schnitt sowieso auch länger genutzt gerade weil diesen bewusst ist dass die Herstellung Ressourcen verschlingt.)
gcf
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#353615
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 21:53 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
helo schrieb:
[....] Der heutige Strommix hingegen ist wie er ist, zeigt aber eine klare Tendenz. Aber jedes E-Auto bzw. Plugin-Hybrid geht doch hinsichtlich des Einflusses auf den Strommix quasi im Hintergrundrauschen unter.

Klar kann man diskutieren, wie stark der Kohlestromanteil in einer kWh Strom ist, die man in sein E-Auto lädt, selbst wenn man einen Ökostromtarif gebucht hat, weil die Physik halt im Stromkabel nicht zwischen gutem (grünen) und bösen (anderen) Strom trennt. Aber das wird mir dann doch etwas zu esoterisch.

Esoterisch ist da nix.
Wir haben rund 30% EE-Strom im Netz. Etwas weniger, wenn man die Mais-Biomasse abzieht.

Diese Speisen beliebig in das Netz ein, die Fossilen, sowie die Pumpspeicher müssen das ausregeln.
In Der Folge müssen auch Kohleblöcke Leistung zurückregeln, was aber kaum Emissionen spart, da der Ofen schlecht regelbar ist. MAn braucht ein klein wenig weniger Kohle, und schickt viel Dampf zum Kühlturm, statt zur Turbine.

Damit ist man schnell wieder im Lastbetrieb, wenn man wieder liefern darf.
Das Kling unrentabel, ist es auch, aber bei den niedrigen CO2-Zertifikatspreisen, und dem Kohlepreis ist ein altes, abgeschriebenes Kohlekraftwerk selbst mit dieser Betriebsweise noch imemr billiger als neue Gaskraftwerke, die tatsächlich regelbar wären, aber noch abgezahlt werden müssen.

Die Kohlekraftwerke gehen erst vom Netz, wenn sie Überwiegend Standby stehen, und nur selten, wenig liefern dürfen.
Ich schätze, wenn man zur "richtigen Zeit" etwa 10% weniger Strom braucht, sind die Kohleblöcke unrentabel.

Deshalb hat man ja die Energiewende, vor allem Wind, jetzt hastig abgewürgt. Ginge das so weiter, könnte man die Kohleblöcke im Dezember anheiten und im Februar ausmachen. Sowas will ja keiner haben, solange die "noch gut laufen".


Warum die Kohle am seidenen Faden hängt ist zum einen die beschriebene "Lückenbüßer"-Funktion, in Verbindung mit der schlechten Regelbarkeit.

Verschärft wird es dadurch, das EE und KKW vorrangig einspeisen.
Die machen also immer "alles was geht".
Hänge ich jetzt einen Verbraucher mehr an's Netz, braucht er 100% Kohlestrom.
> + 1kg CO2/kWh
Nehme ich einen bisher existierenden Verbraucher vom Netz, spare ich 100% Kohlestrom,
> - 1kg co2/kWh gesparten Strom.

Wirksam wird das erst richtig, wenn die Mega-Meiler mal unrentabel werden sollten.

Dann wäre auch die Lobby schwächer (weil Pleite), die derzeit Dezentrale Versorgungen verteufelt.

Aus dieser Überlegung heraus sehe ich Elektromobilität kritisch.
Jeder Verbraucher, der neu an's Netz geht, und nicht an anderer Stelle mehr als 1kg co2 pro verbrauchte kwh spart, fördert unnötig die Kohle-Industrie.
Bei Erd-Wärmepumpen macht es also heute Sinn den Kohlestrom zu verwenden.
Man muss natürlich auch da mit Augenmaß rangehen, und nicht auf Teufel komm raus Grundwasserleiter kaputt bohren. Gute Flächenkollektoren sind kaum schlechter als Bohrungen.
Bei Luft-WP lohnt sich der (Kohle) Strom ehr nicht (nur 2,5-3,5 kWh Thermisch / kWh Elektrisch).

Die Frage HSD oder BEV würde ich daher auch (bei 08/15 Streckenprofil) zugunsten des HSD entscheiden.

WENN wirklich Strom über ist, kann man erst mal Ölheizungen&Gas durch WP ersetzen. Das reduziert die CO2 Emissionen erheblich stärker / eingesetzte kWh; und vermutlich auch pro € Invest.
Noch besser (Kohlefeindlicher) ist das Geld in modernen LED-Leuchtmitteln und einem KLEINEN Fernseher angelegt.

So schön das elektrische Fahren auch ist, es rettet nicht den Planeten.
Es KANN sein, das es etwas weniger Emissionen verursacht als ein HSD, ich bin mir aber nicht sicher, ob es überhaupt etwas spart.

Sicher ist: Es rettet den Kohlekraftwerken noch über Jahrzehnte den Hals.

Und nochmal: auch wenn ich Greanpeace-Strom kaufe, dann ist nur klar, das (im Jahresmittel) soviel Strom regenerativ erzeugt wurde, wie ich verbraucht habe. DENNOCH regelt ein Kohlekraftwerk hoch, wenn ich einen Schalter betätige, weil die vorhandenen EE-Anlagen ja immer 100% , und nicht Lastgeführt, in's Netz speisen.
frankenfrank
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Letzte Änderung: 20.08.2016 22:06 von Egon.Grund: Quote-Tags korrigiert.
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#353621
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 20.08.2016 22:43 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Diese Argumentation finde ich sehr gut. Man sollte aber bedenken, dass die Ökostromanteile immer weiter steigen und irgendwann einmal nahezu 100 % betragen sollen. Außerdem bitte bedenken, dass man seinen Tesla bereits heute schon an sonnenreichen Tagen mit der eigenen PV-Anlage zu 100 % laden kann. Auch haben Besitzer von Wasserkraftanlagen oder ähnlich bereits solche Möglichkeiten.
Wenn ich auch solche Möglichkeiten hätte, dann wäre für mich eine Diskussion über BEV ohne Sinn, schon mal aus eigenwirtschaftlichen Gründen.
Aber wie gesagt, man muss natürlich gesamtwirtschaftlich denken und da gibt es noch heftig viel zu tun. Die Kohlestinker müssen auf jeden Fall zukünftig eingestellt werden, allein schon wegen der Quecksilberbelastung der Flüsse. Da tickt eine Zeitbombe.
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#353627
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 21.08.2016 01:02 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Meine PV speist ein, was ich nicht selbst brauche.
Speise ich weniger ein >>> verkaufen die Kohlemeiler mehr Strom.
Daher macht sparen selbst beim eigenen Strom Sinn.

Andererseits sind die Öl Freunde auch nicht ohne.

Langfristig müssen wir vom Öl und der Kohle weg und elektisch fahren, sowie weniger Tonnen-Kilometer fahren.

Aber zuerst gilt für mich: die Mittel möglichst effizient zu nutzen.

Da sehe ich derzeit den HSD vor Kohlestrom-BEV.
Und wie oben ausgeführt laufen BEV mit Kohlestrom, solange der im Netz die Grundlast liefert. Unabhängig vom Ökostrom Tariv.

Wenn EE Strom über weite Teile des Jahres im Überschuss vorhanden ist, oder zumindest Grundlast aus Gas erzeugt wird, dann kann der Prius ins Museum.

Ich hoffe, ich erlebe das noch. Unser Prius sicherlich nicht.
frankenfrank
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#353633
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 21.08.2016 08:10 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
Der unterschied ist aber gering - wenn ich mein bev nur mit Kohle lade werden es 15kg /100km co2 sein mit dem prius2 sind es derzeit 14.8 (5l +10% raffinerieverluste)

Da ich aber vorhabe zu 80% eigenen Strom zu laden sind es nur 3kg Kohle co2.

Das Problem ist: solange alle weiter die klassische Öl/Kohle nutzen passiert da nix.

Politische Massnahmen werden hier wesentlich schneller wirksam werden.
gcf
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#353643
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 21.08.2016 09:08 - vor 7 Jahren, 8 Monaten  
gcf schrieb:
Der unterschied ist aber gering - wenn ich mein bev nur mit Kohle lade werden es 15kg /100km co2 sein mit dem prius2 sind es derzeit 14.8 (5l +10% raffinerieverluste)
Sehr guter Punkt! Dazu eine brisante Info:
Deutschlands größte Raffinerie ist die MIRO in Karlsruhe. Diese ist nicht am öffentlichen Stromnetz angeschlossen, sondern hat eine direkte Stromleitung zum nahe gelegenen Kohlekraft.
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