Priusfreunde.de

Zitat:
Als genügsamer Lastesel ist der VW Caddy bei Firmen und Familien gleichermaßen beliebt. Dumm nur, dass sein bevorzugter Antrieb, der Dieselmotor, in Verruf geraten ist. Aber es gibt eine Alternative: Fahren mit Erdgas. Wie sich das anfühlt, beschreibt der n-tv.de Praxistest.
- www.n-tv.de/auto/praxistest/Gas-geben-mi...article18201251.html

Grüße, Egon

Ich sehe Erdgas defintiv als Alternative, ich war mit meinem Zafira B CNG sehr zufrieden. Fährt heute noch in der Familie, neben einem Punto Natural Power.

Bei den derzeitigen Spritpreisen ist Erdgas vermutlich nicht ganz so attraktiv, aber die werden vermutlich nicht auf diesem Niveau bleiben. Beim Erdgas sind die Preise hingegen sehr stabil (Änderungen im ct-Bereich und höchstens im Monatsrythmus)

Grüße

Fabian

Erdgas...super, ich fahre ja beruflich einen Touran 1.4 TSI DSG mit Erdgas und bin sehr zufrieden. (225'000km)
Aber, die meisten Hersteller bringen ja gar keine Nachfolgemodelle mehr auf den Markt.
Wenn ich mit Händlern rede in CH - dann ist das Interesse an CNG-Neuwagen auch gleich Null.
Ein VW-Vertreter sagte mir, er habe in den letzten vier Jahren einen Erdgas VW verkauft.
Ein Mercedes Händler sagte mir, er habe einen B-Klasse Erdgaswagen nach drei Jahren im Ausstellungsraum, unter seinem Einkaufspreis verkauft und dies auch nur per Zufall, an einer Veranstaltung des örtlichen Erdgas-Versorgers.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Unterhaltskosten für einen CNG Wagen höher sind als für den gleichen Benziner und viele Leute haben auch Angst vor dem Erdgas (unter dem eigenen Hintern).

Grüsse

Eric

Wie sieht es bei erdgasbetriebenen Autos eigentlich mit den NOx-Werten aus? Bei Dieselautos und auch bei Benzinern kennen wir inzwischen die traurige Wahrheit. Gibt es vergleichbare Messungen an Erdgasautos?

Ich würde zwar vermuten dass das für Erdgas ein eher untergeordnetes NOx-Problem hat (natürlich stoßen alle Erdgasbrenner NOx aus, d.h. auch solche in im Vergleich zum Hubkolbenmotor eher optimierbaren Verbrennungsräumen wie "einfache Brenner" zu Heizzwecken. In der Industrie werden wenn die genehmigten NOx -Werte erreicht sind die Anlagen entsprechend zurückgefahren. Oder man investiert eben in bessere Brenner), aber es kommt ja auf die Flammtemperatur an. Und deren Dauer in der Luft-N mit Luft-O in Verbindung mit Energie (=Temperatur) zu NOx reagieren kann. Der Abkühlungsverlauf ist bei Hubkolbenmaschinen unabhängig vom Rohstoff vermutlich ähnlich und hängt wohl eher mit der Menge an Treibstoff und mit der Drehzahl zusammen, d.h. die Flamme wird schnell kühler.

Dass Erdgas eine Flammtemperatur von knapp 2000 °C hat ist m.E. nicht entscheidend. Für Benzin/Diesel gibt es im Netz wohl keine Werte, diese Treibstoffe sind eben sich andauernd ändernde Stoffgemische.

Gruß alupo

Für NOx braucht es Temperatur, aber auch Sauerstoff und etwas Zeit.

Bei Gasmotoren (Saugrohr-Einspritzer (Benzin/LPG) zähle ich mal dazu, LPG-Direkteinspritzung vermutlich NICHT)
erfolgt die Verbrennung des homogenen Gemisches in einer Flammenfront von der Zündkerze ausgehend.
Sobald die Temperaturen hoch genug sind, um NOx zu bilden, ist so viel Wasserstoff und Kohlenstoff verfügbar, so das kein NOx entsteht.
NOx braucht auch ein bisschen Zeit. und die ist in der Flammenfront knapp.
Am Ende der Verbrennung also unmittelbar hinter der Flammenfront ist beim Lambda=1-Gemisch kein Sauerstoff übrig. Daher kann sich dann kein NOx mehr bilden.

LPG-Saugrohreingasung hatte soweit ich das im Hirn habe, die bereits geringen NOx der Saugrohr-Benzin-Einspritzung nahe an Null gebracht.
CNG ist, aufgrund der sehr kurzen Kohlenwasserstoff-Ketten nochmal einen Tick besser. Am Auspuff würde ich Wasserdampf und CO2 erwarten.

Der Diesel regelt die Leistung über die Kraftstoffmenge, er läuft immer "Mager". Selbst nach Abschluss der Verbrennung ist im Abgas noch jede Menge Sauerstoff. Dieser Sauerstoffüberschuss (Luftzahl) bestimmt auch wesentlich die Ruß-Menge, und die Verbrennungstemperatur.
Hier hat man Sauerstoff, Temperatur und Zeit.
Man versucht über die Abgasrückführung die Luftzahl senkt, also Sauerstoff und Temperatur drückt, was aber wieder mehr Ruß und weniger Druckanstieg bedeutet.


Bei der Saugrohreinspritzung verdampft der Kraftstoff im Unterdruck des Saugrohres, und bei der Verwirbelung des Ansaugens recht vollständig. Es liegt zum Zündzeitpunkt ein recht gleichmäßiges Luft-Gasgemisch vor.

Beim Benzin-Direkteinspritzer erfolgt die Gemischbildung während der Verbrennung. Das Problem ist, das die Tröpfchen nicht gleichmäßig verdampfen/verbrennen. Daher gibt heiße Zonen, an denen noch kein Kraftstoffdampf ist. Dort entsteht dann in aufgrund der kurzen Zeit, nur wenig NOx. Abhilfe schaffen immer feinere Tropfen.

"Verkocht der Tropfen im Feuer" dann entsteht ein winziger Kohlerest. Das ist dann der Feinstaub. Immer feinere Tropfen, produzieren immer mehr, immer kleinere Kohlereste.
Wenn sie nicht mehr Messbar sind, sind sie nicht "Weg" Ihre Gift-Wirkung steigt sogar erheblich, je kleiner die Partikel sind.

Gemessen wird Übrigens PM10, das ist die Gröbste Fraktion, die dem Feinstaub zugerechnet wird. Für die viel gefährlicheren PM2,5 Partikel interessiert sich kaum jemand, für noch feinere Partikel gar Niemand.

Motto: Trinkt klaren Schnaps, den sieht die Leber nicht.

Danke Frankenfrank, für die sehr gute Erklärung der physikalischen Vorgänge.
Ich wusste bisher nur dass Direkteinspritzer bei den Schadstoffen schlechter sind, aber wieso wusste ich nicht.
Das gehört eigentlich ins PriusWiki als Grundlagenwissen für den Stammtisch .

was ist eigentlich aus der Laser-Zündkerze geworden, die wäre ja für CNG eigentlich optimal?

Quelle

Die Antwort auf die Probleme der Verbrenner gasförmiger Kohlenstoffe (LPG + CNG) heißt - ebenso wie beim Benzin - "Toyota hybrid"
www.caranddriver.com/news/toyota-camry-c...d-concept-auto-shows

@frankenfrank
danke für die gute Erklärung. Wieder was gelernt .

Ein bischen NOx bildet sich glaube ich aber dennoch auch bei Benzinern. H. Breuer sagte 2010 in Köln zwar dass diese beim damals relativ neuen P3 nicht meßbar wären. Aber ob das wirklich stimmt oder nur eine "Rundung in Richtung 0" war? Bei den Angeben beim KBA steht glaube ich ein Wert für NOx in den pdf-Dokumenten.

Gruß alupo

Erdgas-Auto beim Tanken explodiert: Wohl technischer Mangel

Beim Betanken eines Autos im ostfriesischen Wittmund ist am Sonnabend der Erdgas-Tank des Wagens explodiert. Der 56 Jahre alte Fahrer, der das Auto betankte, wurde leicht verletzt. Er erlitt Schnittwunden an den Beinen, wie die Polizei mitteilte

www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/old...lloldenburg9244.html

Das müsste jetzt der 5. Touran sein, bei dem der Gastank detoniert ist, Ursache wahrscheinlich wieder rostige Gasflaschen. Nach dem letzten in 2016 gab es meines Wissens einen Rückruf für alle Touran, Passat und Caddy - es stellt sich also die Frage ob der Rückruf bei dem jetzt hochgegangenen Fahrzeug nicht durchgeführt wurde oder ob die Flaschen erneut durchgerostet sind
Ebenso die Frage, warum der Rost nicht bei der inzwischen vorgeschriebenen Sichtprüfung der 2-jährigen Gasanlagenprüfung erkannt wurde - oder ob das innerhalb von 2 Jahren bis zur Detonation verrostet...

Im Nachhinein hab ich den Schritt von CNG zum Prius nie bereut, auch wenn mein Zafira bis 2020 als er die Familie verließ nie probleme mit rostigen Gasflaschen hatte...

Grüße,

Fabian

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es bald kein Gas für den Autoantrieb mer geben wird. Zuerst kommen die Heizungen, Sozialstationen, Krankenhäuser und dann die Industrie. Zum Autofahren kann man andere Energieträger nutzen.

Gerd

hybrid schrieb:

Im Nachhinein hab ich den Schritt von CNG zum Prius nie bereut,....

Das kann ich gut nachvollziehen. Den Umstieg egal wovon auf einen Prius wird man in den seltensten Fällen bereuen, vielmehr begrüßen.

Ein Nachbar fährt schon viele Jahre einen bald 20 Jahre alten Passat Kombi 2.0l Benziner, der seit langer Zeit eine Gasanlage besitzt. Nun musste die Einspritzanlage der Gastechnik erneuert werden, sie war undicht geworden. Das konnte nur eine Firma in Schwerin, zu der er nach Terminabsprache 2mal hingurken durfte, inklusiv netter Stadtbesichtigung, um die Reparaturzeit rumzukriegen. Billig war das Vergnügen nicht. Immerhin hat seine Kiste nun 280.000km auf dem Buckel und sie soll weiterfahren. Es wanderte schon einiges an Instandsetzungskohle in diese Schüssel, damit sie es tut. Das alles muss man mögen, inklusive des Ärgers, den plötzliche Ausfälle hier und dort verursachen können. Alte Autos eben, kein Spezifikum von gasanlagebetriebenen, altwerdenden Autos, nur um diese Komponente als ausfallgegeben erweitert.

Am meisten nervt den Nachbarn, dass sich der Preis für seinen Treibstoff, unfreundlich teuer geworden, wegbewegt hat 'Vom weniger als die Hälfte von E10 kosten'. Auch dieser Preis flitzt ganz schnell derzeit in die Höhe.

Ein gasbetriebenes Auto wäre für mich keine Auto-Alternative. Diese wäre gegenüber einem Prius eh nur sehr schwer zu finden, falls es sie denn überhaupt ansprechend genug gäbe. Das wiederum ist Ansichtssache.

Hier werden in Unkenntnis LPG und CNG durcheinandergebracht!

LPG: Betriebsdruck 3 bis 7 bar, Sicherheitsventil 27 bar, Prüfdruck 35 bar, Berstdruck ca. 50 bar, Sichtprüfung der Anlage mit Tank alle 2 Jahre

CNG: Betriebsdruck 200 bar, Austauschpflicht der Flaschen alle 10 Jahre unabhängig vom Zustand, weiß aber kaum jemand

CNG stimmt nicht ganz, mein Volvo wären die Flaschen länger gültig, glaube min. 15 Jahre sogar, waren Alu-Composit Flaschen also nichts mit Rost.
Aber die meisten stimmt nur 10 Jahre mit Prüfung dann glaube Verlängerung um 5 Jahre, aber das macht keiner zu teuer....