Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 13:31 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Eine weitere Studie unterstreicht die fragwürdige Umweltfreundlichkeit von Biokraftstoffen. Raps-Diesel ist demnach fast doppelt so klimaschädlich wie herkömmlicher Kraftstoff. Zum Artikel in der Netzeitung: KLICK
Grüße, Egon<br><br>Posting geändert von: Egon, am: 09/10/2007 13:31
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Egon
Admin
Beiträge: 77259
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 13:48 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Hallo,
das ist eine Seite, die andere Seite ist eine künstliche Verknappung von Lebensmitteln. Was das zu bedeuten hat, merken wir alle jetzt schon im Geldbeutel. Nicht nur Milch und Milchprodukte sind erheblich teurer geworden sondern auch Getreide ist innerhalb eines Jahres fast auf den doppelten Preis angestiegen. Dies hat nicht nur einen erheblichen Ausschlag auf Backwaren, auch Folgeprodukte wie Fleisch und Eier werden sich in die nach oben zeigende Preisspirale einreihen.
Als Schlussfolgerung kann man eigentlich nur sagen,
"Hände weg von Biokraftstoffen"!
MfG Paule
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 14:45 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Noch etwas zu diesem Thema:
Auszug aus einem Artikel aus PHOTON 04/2007:
Organisierte
Verschwendung
Biosprit ist die ineffizienteste
erneuerbare Energie. Stattdessen
gehört die Sonne in den Tank
Im politischen Mainstream gilt plötzlich: Das Autofahren mit Benzin und Diesel hat keine Zukunft. Es wird unbezahlbar, verursacht zuviel Kohlendioxid und ist eine ineffiziente Art der Fortbewegung. In Washington, Brüssel und Berlin folgte daraus bislang: Mehr Biokraftstoffe! Auf zehn Prozent möchte die EU-Kommission ihren Anteil am Spritverbrauch bis 2020 steigern. Das kostet zwar riesige Flächen, bringt aber kaum Sonne in den Tank. Richtig muss die Schlussfolgerung
lauten: Mehr Solarstrom auf die Straßen! Mit Hybridautos und Ladegerät an Bord.
Die genannten Hektarerträge bzw. Kilometerleistungen aus der Treibstoffernte eines Hektars sprechen Bände:
Biodiesel: 21.500km/Jahr
Bioethanol: 22.000km/Jahr
Biomass to Liquid: 60.000km/Jahr
Solarstrom aus 1 ha Freiflächenanlage, damit einen Plugin-Hybrid mit 16kWh/100km betrieben:
3.250.000km/Jahr
Fazit: Den Verbrennungsmotor wenigstens auf Kurzstrecken durch direkten Batteriestrom ersetzen.
Mit dem E-Antrieb des Prius ist der Grundstein dafür gelegt. Die entsprechende Batterie kommt hoffentlich bald auf den Markt.
Der komplette Artikel ist auf
www.umdenken.at/images/Photon_Organisier...wendung-2007-04.pdf
downloadbar.
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Gruß,
Herbert
Prius II
=1,087 Komprex-Einheiten
Mitsubishi i-MiEV
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 15:44 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Full ack.
Der wahre Grund für die Einführung von Biosprit dürfte wohl darin liegen, dass dann weniger Agrarsubventionen für Nahrungsmittel durch eine Konkurrenz mit dem Energiepreis erforderlich werden.
Nahrungsmittel werden teurer (dank Globalisierung weltweit), toll, denn sie werden dann zwar teurer, aber nicht besser. Das ist jedenfalls zu befürchten.
Hinzu kommt, dass der Staat nun Mineralölsteuer (für den Bioanteil) kassiert und gleichzeitig noch ein paar Prozent weniger Öl importiert werden muß.
Die Krönung ist, das durch die stärkere Düngung der Sprit-Äcker noch die Umwelt vergiftet wird (und evtl. sogar N²O als Klimakiller freigesetzt wird).
Dabei reicht die gesamte Anbaufläche Deutschlands sowieso nur für 5% der benötigten Energie - da schneiden ja sogar die paar Windräder, die jetzt schon laufen, besser ab.
BTW - warum verwendet man eigentlich Pumpspeicherkraftwerke als Puffer für konventionelle Kraftwerke und behauptet im gleichen Atemzug, das das Speicherproblem der regenerativen Energie nicht gelöst sei? Offensichtlich ist der Wirkungsgrad (80%) der Pumpspeicherkraftwerke ausreichend für fossile Energie, warum also nicht auch für Regenerative?
Kann dem Pumpspeicher ja egal sein, woher der Strom für die Pumpen kommt und 10-20% mehr Fläche für den Ausgleich des Verlustes kann man auch verschmerzen.
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Da braucht man nicht mal eine neue Batterietechnologie - zumal diese für diesen Zweck ohnehin schon auf dem Markt ist: Vanadium-Redoxflowsysteme (93% W.) - eine Einheit in Größe eines LKW-Anhängers (Notstromaggregate) kann 1 MW erzeugen, müßte man nur hochskalieren. Leider nicht für den mobilen Einsatz geeignet, außer man würde wie bei alten Dampfloks das Betanken mit Wasser (hier Elektrolyt) während der Fahrt ermöglichen
Aber ich schweife ab...sorry.
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 17:03 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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herbhaem schrieb:
Die genannten Hektarerträge bzw. Kilometerleistungen aus der Treibstoffernte eines Hektars sprechen Bände:
Biodiesel: 21.500km/Jahr
Bioethanol: 22.000km/Jahr
Biomass to Liquid: 60.000km/Jahr
Solarstrom aus 1 ha Freiflächenanlage, damit einen Plugin-Hybrid mit 16kWh/100km betrieben:
3.250.000km/Jahr
Fazit: Den Verbrennungsmotor wenigstens auf Kurzstrecken durch direkten Batteriestrom ersetzen.
Mit dem E-Antrieb des Prius ist der Grundstein dafür gelegt. Die entsprechende Batterie kommt hoffentlich bald auf den Markt.
Raps kann ich außerdem nicht auf meinem (wenn ich denn ein Haus hätte) Hausdach anbauen.
Gruß Jan-Erik
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Prius II SOL 08/2006 Verbrauch:
höchster Verbrauch: 7,84 l/100 km
niedrigster Verbrauch: 4,52 l/100 km
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 17:58 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Mit Elefantengras könnte man bis zu 150.000 kWh je ha und Jahr ernten.
Am sinnvollsten ist aber die Verwendung in Biomassekraftwerken, da man daraus nicht wirklich Biosprit machen kann.
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 09.10.2007 18:48 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Vielleicht kommt ja noch einer auf die Idee Algen aus dem Meer abzusaugen und daraus gleich an Bord Sprit zu machen?
Dann ist es nicht mehr weit zum Soilent-Green...
(Aktuell könnte das sogar Sinn machen, denn es gibt wohl Stellen im Meer die wegen Überdüngung an Algenblüte leiden.)
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 00:43 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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gcf schrieb:
[quote]Full ack.
BTW - warum verwendet man eigentlich Pumpspeicherkraftwerke als Puffer für konventionelle Kraftwerke und behauptet im gleichen Atemzug, das das Speicherproblem der regenerativen Energie nicht gelöst sei? Offensichtlich ist der Wirkungsgrad (80%) der Pumpspeicherkraftwerke ausreichend für fossile Energie, warum also nicht auch für Regenerative?
Kann dem Pumpspeicher ja egal sein, woher der Strom für die Pumpen kommt und 10-20% mehr Fläche für den Ausgleich des Verlustes kann man auch verschmerzen.
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Pumpspeicherkraftwerke haben einen Wirkungsgrad von sogar nur 60%. Da in der Nacht weniger Energie verbraucht wird müssten viele Wasserkraftwerke ihren Betrieb einstellen, das nicht benötigte Wasser würde ungenutzt über den Ueberlauf abfliessen. Um dies zu verhindern laufen die Kraftwerke rund um die Uhr. Mit der überschüssigen Energie wird an einem anderen Ort Wasser in ein Becken hochgepumt. Dies steht als Spizenenergie während des Tages zur Verfügung.
Es muss hier erwähnt werden: nicht nur Biosprit ist fragwürdig. Für ein Kilo Rindfleisch werden heute 40 Kg Getreide als Viehfutter verwendet.
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 08:14 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Zu den Pumpspeicherkraftwerken:
75% Wirkungsgrad sind angeblich realistisch.
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Gruß,
Herbert
Prius II
=1,087 Komprex-Einheiten
Mitsubishi i-MiEV
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 08:51 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Man findet auch 80% oder manchmal sogar 90% Angaben, was ich für etwa die Grenze halte - Generatoren können durchaus 95% Wirkungsgrad erreichen, wären Pumpen ähnlich effizient, käme man tatsächlich auf einen round-trip von 90%, die meisten Anlagen sind ja steinalt - für die notwendigen neuen Anlagen könnte man sicher noch was rausholen, was proportional zum Strompreis sicher aus rein ökonomischen Gründen auch passiert.
Auf jeden Fall müßte man das mit anderen Speicherarten erst mal übertreffen:
Schwungmassenspeicher - nur für wenige Stunden geeignet
Akku*Generator - 65-88% je nach Chemie
Wasserstoffherstellung*Brennstoffzelle - höchstens 60%
Chemische Energiespeicher - ??%
Wärme (Nachtspeicheröfen) - 0%
Was bleibt sonst überhaupt noch?
Supraleiter zum Strom speichern?
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 19:36 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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"Supraleiter zum Strom speichern?"
Ja, gibt es auch schon und wird stark zunehmen, ist eine faszinierende Sache!
In einer Supraleitende Spule wird berührungslos (magnetisch) ein starker Strom induziert, der fliesst dann da drin ewig. Wird z.B. bei Kernspintomografen so gemacht. Man kann auch mehrere solche Spulen auf einen Ring anordnen und hat dann nach außen hin wenig Magnetfelder, also ziemlich praktisch. Ein riesen Vorteil auch für die Elektroautotechnik wäre das man solche Speicher in einem Buchteil einer Sekunde laden und entladen kann. Oder langsam, gerade so wie es einem passt. Hohe Energiedichten sind auch möglich, einzig die im Moment erforderlichen tiefen Temperaturen zum aufrechterhalten der Supraleitung ist Mist.
Gruß
Bastian<br><br>Posting geändert von: bfroeba, am: 11/10/2007 19:37
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 20:44 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Hi Bastian.
Wieviel kWh/kg sind mit supraleitenden Speichern möglich?
Grüße und Danke
Malte
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 22:55 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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von einem supraleitendem schwingkreis (eine spule allein reicht nicht) im elektroauto hab ich schon vor fast 30 jahren in einem utopischen roman gelesen, der bestimmt da auch schon einige jahre alt war. die idee scheitert eigentlich nur noch am material. ich weiss nicht genau wie weit man sich mitlerweile vom absoluten nullpunkt entfernt hat, ich glaube zuletzt hatte ich was von 11°K oder so gehört. müsste man direkt man nach googeln.
in einem supraleiter sollten dann aber wesentlich höhere energiedichten zu erreichen sein, als in akkus. theoretisch gäbe es wohl keine grenze für den induzierten strom, oder?<br><br>Posting geändert von: kurzer, am: 11/10/2007 23:02
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kurzer gruss
Prius II Executive, Navachorot
Prius II
Prius I
Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem, der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe.
früher: Prius 1 2001
heute: Prius 2 2007
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 11.10.2007 23:32 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Ein Schwingkreis ist nicht notwendig, einfach eine kurzgeschlossenes Drahtwicklung, minimal gesehen ein supraleitender Ring. Darin Bewegen sich Elektronen im Kreis. Sind eigentlich alles ziemlich alte Ideen aus der Anfangszeit der E-Technik, nur eben die tiefen Temperaturen sind das Problem. Stellt Euch mal das Auftanken vor:
An eine "Tankstelle" wird ein großer Kondensator langsam übers Stromnetz aufgeladen, man parkt über einer Spule im Teer und die Energie im Kondesator wird schlagartig auf den Supraleitenden Speicher magnetisch übertragen, oder man hat gleich in Gewissen Abständen in der Strasse ein paar Ladestationen die schon beim drüberfahren den Speicher aufladen, ziemlich abgefahren, oder?
Rein theoretisch gibt's aber keinen Grund warum das nicht gehen sollte. Energieinhalte sind wahrscheinlich noch zu Bescheiden, Kosten astronomisch und das Volumen/Gewicht im LKW Bereich, aber irgendwann...
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Re: Verheerende Öko-Bilanz für Raps-Diesel 12.10.2007 09:42 - vor 16 Jahren, 6 Monaten
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Man könnte auf diese Weise sogar während der Fahrt "tanken". Alle paar km eine Ladestation unter der BAB - 2km vorher der aktuelle Preis - man drückt auf "yes" und schon gehts ab...
Das Problem mit den Supraleitern ist, das es dennoch einen Maximalstrom gibt - denn der Strom erzeugt ein Magnetfeld und ab einer Grenzfeldstärke bricht die Supraleitfähigkeit schlagartig zusammen - dagegen ist ein explodierender Lithiumakku eine Knallerbse.
Wie es aussieht einen solchen Supraleiterring zu unterbrechen, hat mir mal mein Prof erzählt: Er hatte im Labor vergessen die Stromstärke von 100.000 A runterzufahren bevor der die Leitung auftrennte - der Strom fließt dann trotzdem weiter, er kann nicht anders, er fließt dann durch die Luft in einem herrlichen Lichtbogen wo man besser nicht reinkommen sollte...
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