Priusfreunde.de

Nein. Es werden schon jetzt zu viele Anbauflächen zurEnergiehewinnung verwendet. Dabei werden die Böden durch Monokulturen intensiv genutzt und ausgelaugt, was eine intensive Düngung notwendig macht. Auf Dauer werden die Felder dadurch unbrauchbar. Zudem gehören Lebensmittel auf den Teller, nicht in den Tank! Mich stört schon die Pflichtbeimischung von 5%.

natürlich gehören Lebensmittel auf den Tisch, aber die Überproduktion und Vernichtung der Lebensmittel, die weder verschifft, noch sonst wie dem Hunger auf der Welt ein Ende setzen können gehören genutzt. Und zeigen, das wir zu viele Anbauflächen insgesamt nutzen.

Also sollten Bioabfälle (und meinetwegen auch gezielt angebaute) zu nutzbarer Energie verarbeitet werden.

Und damit ich nicht missverstanden werde. Damit meine ich nicht den Raubbau an der Natur in den Drittweltländern und die damit verbundenen Schäden an Mensch, Tier und sonstiger Umwelt. Und die Frage der Düngung kann man stellen (und muss man auch) und chemische Düngung auch umweltverträglich ersetzen, wenn man denn wollte (und auch das Endprodukt zahlen könnte - mittlerweile gibt es zu viele, die sich gute Lebensmittel nicht leisten können, hier bei uns in Europa).

Ansonsten haben wir noch Probleme, die über den m.M. nach unsinnigen Disput über Biokraftstoffe hinausgehen.

Ich habe manchmal den Eindruck, das wir hier in den Industrieländern mit solchen und ähnlichen Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt werden, um von den wichtigen und uns besonders betreffenden Themen abzulenken.

@hverheyen:
Ich denke, Du hast schon die richtige Einstellung, aber eine kurze Anmerkung:
1) In Afrika verbrennen sie Kuhmist. Hat sicherlich viele Vorteile, aber eben auch nicht nur einen Nachteil!
Der Naturdünger fehlt der Dünger, dem Mistkäfer die Nahrung usw. und die Luftverschmutzung steigt.
2) Früher wurden Schweine zu Hause mit Lebensnmittelabfällen gefüttert.
Heute ist das alles verboten. Heute gibt es eine Futtermittelindustrie.
Ich denke, diese zwei Anmerkungen reichen für viele gedankliche Anstösse.

Ich sage, alles gehört der Natur und nicht der gnadenlosen (Energie etc.) Ausbeutung des Menschen.
Hybridfan5

Der Mensch und sein Hunger nach Energie ist auch Natur.

Ich bin zutiefst überzeugt - das alles regelt sich von selber. Ob es uns (Menschen) dabei gut geht oder wir gar überleben werden, steht auf einem anderen Blatt.

Allerdings ist der Mensch als Spezies mittlerweile so weit, das er immer wieder zur Lösung von Problemen (die ja wirklich nur gespiegelt an uns als solche bezeichnet werden können) findet.

Aber solange wir als Gesellschaft nicht systemisch zu denken und handeln gelernt haben, ist das alles meist unreflektierter Aktionismus und erzeugt nur immer wieder neue Probleme.

Hi,

Angesichts der massiven Ernteeinbußen bei Getreide + Mais 2018 - was passiert eigentlich mit der Ethanol Beimischung in Europa in diesem Jahr? Hat einer eine Idee, einen Bericht?

Sollte ja mal ausgesetzt werden, finde ich.

Nein.

Ich tanke in D E10, in S gibt's kein E10. Bin jetzt kein E10 Fan, aber da E10 günstiger ist und sich bei meinem Fahrprofil verbrauchsseitig kein Vorteil von E5 oder irgendwelchem "Super Duper" ergeben hat, eigentlich rational. Zum ökologischen Aspekt, ich bin kein Chemiker aber Ethanol konkret Bio-Ethanol lässt resp. liesse sich aus beliebigen Pflanzenresten also auch bspw. aus Stroh, Holzresten oder Grünschnitt gewinnen. Bleibt noch die CO2 "Problematik" des "normalen" Super Treibstoffs und der eigentliche Grund wieso es E10 überhaupt gibt.

Ja

Nur

cirr_s schrieb:
was passiert eigentlich mit der Ethanol Beimischung in Europa in diesem Jahr? .Ich habe einfach mit Stichworten gegockelt...
Es geht u.a. um THG. Treibhausgas Minderung.

Zitat aus einem Abschlußbericht BP Europa 2016:Die Nachfrage nach E10 stagniert seit geraumer Zeit und dessen relativer Anteil am Benzinabsatz ist seit Anfang 2015 sogar ein wenig rückläufig. Demzufolge konnte allein durch das Beimischen von Standard-FAME (Fettsäuremethylester/ Biodiesel) und Standard-Ethanol mit je 50-60 % Treibhausgas (THG)-Einsparung die gesetzliche THG-Minderungsquote von 3,5 % nicht erreicht werden. Es bedurfte der Beimischung weiterer Komponenten bzw. des Einkaufs von Biokraftstoffen mit signifikant besserem THG-Minderungspotenzial, damit die BP ESE die Bioquote für das Jahr 2016 in Deutschland erfüllen konnte. In den Niederlanden, Österreich und Polen hat die BP ESE die gesetzlich geforderte Bioquote erreicht. - www.moneyhouse.de/BP-Europa-SE-Hamburg/J...luss/2016/2017-09-25

und ein wiki zum Biokraftstoffquotengesetz
de.wikipedia.org/wiki/Biokraftstoffquotengesetz
und
Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung
Zitat:
verpflichtet die Vermarkter, eine Treibhausgasreduktion von mindestens 35 % gegenüber fossilem Kraftstoff nachzuweisen (ab 2017: 50 %), de.wikipedia.org/wiki/Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung

und ab 1.1.2018 sind 60% THG Minderung der Kraftstofferzeuger nachzuweisen.

Ich wüsste nicht, warum man jetzt die Leine locker lassen sollte.
Sollen sie doch nichts mehr dergleichen produzieren und auf andere und bessere Technologien wechseln.

Sollen noch mehr einfach nur die Hände aufhalten, so wie es die Landwirtschaft seit vielen, vielen Jahren einfach macht ?

Ca. 30% Subvention des Jahreseinkommen eines jeden Landwirts in der EU, bei gleichzeitiger Naturzerstörung und mehr oder weniger Tierquälerei.

Gruß Hybridfan5

Energie verbrauchen im größeren Maßstab ist nie umweltfreundlich. Ob es jetzt um den Treibstoff für Millionen PKW geht, Gebäudeheizung oder Stromerzeugung. Von nix kommt nix.

Ok, es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Braunkohlekraftwerk/AKW und Solarzelle/Windrad, wie groß die Auswirkungen sind. Komplett "umweltfreundlich" ist aber auch Wind- und Solarstrom nicht, er ist nur weniger schädlich als Kohlestrom.

Beim Sprit liegt das viel näher beisammen. Benzin aus toten Dinosauriern ist klimaschädlich, Benzin aus Energiepflanzen macht andere Probleme (und komplett CO²-neutral ist es durch Herstellung und Transport auch nicht).

Es bringt in meinen Augen wenig, über die Wahl zwischen "Pest und Cholera" bzw. E10 und Super95 zu diskutieren. Beides ist ziemlich umweltschädlich. Dann kann man auch das billigere Zeug tanken. Und dafür schauen, möglichst wenig davon zu brauchen. Indem man Prius statt S-Klasse fährt. Oder Fahrrad statt Prius.

Martin

Hi,

mein Gedanke war ja rein logistisch. Das Ethanol sollte doch aus Europäischem Anbau her kommen. Als es los ging (ab da hab ich mich abgeklemmt) hieß es noch man erzeugt den Alk aus 'Lebensmitteln' - vornemlich Korn und Mais (und Zuckerrüben?).

Damals OK, weil ja reichliche Produktion. Jetzt haben wir aber durch den Sommer eine Minderung von 30% in der Ernte. Europa weit. Das wird nicht reichen für Futter und Tank, würde ich von ausgehen.

Wenn natürlich Ethanol nur noch aus Nicht-Essen produziert wird, aber selbst dann - schaut Euch die traurigen Mais Stengel an...

Also muß man doch teuer aus dem Ausland was her schaffen über die Ozeane?

Den Sinn zu diskutieren, will ich mal in diesem Therad nicht neu anfachen.

Nur interessehalber: Wo kommt wohl ab Herbst 2018 das Ethanol für E10 her?

Ich tanke Super E10 bei Shell, weil es 4 Cent preiswerter als Super E5 ist.
Außerdem habe ich seit geraumer Zeit den Verdacht, dass die Konzerne an Ihren Tankstellen Super E5 an Stelle Super E10 verkaufen.
Bei meinem Fahrprofil Stadtverkehr und Landstraßen selten Autobahn(120 km/h) im Mittelgebirge gibt es keinen messbaren Verbrauchsunterschied zwischen den beiden Sorten.

Gruß Ulli

Ja das war ein wenig mein Sparfuchs Gedanke . Es wird ein wenig gemogelt und E5 in die E10 Großtanks abgefüllt.

Dann kann ich ja doch auf Zeit auf E10 umsteigen. Ich habe es bisher unterlassen, denn ich dachte es relativiert sich eh durch geringeren Energiegehalt. Und außerdem hatte ich ein wenig Angst vor der Entmischung, denn manchmal reicht meine Tankfüllung über viele Wochen.

Wenn ich dieses PDF (www.bdbe.de/application/files/2415/3018/..._2017_2018_06_28.pdf) richtig interpretiere, dann wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Tonnen Bioethanol für Kraftstoffbeimischungen (E5, E10) verbraucht. Insgesamt stellte Deutschland aber nur 670.000 Tonnen her. Wo die fehlenden 530.000 Tonnen aus dem Ausland (plus der Menge für andere Anwendungen) genau herkommen, steht leider nicht drin.

Wenn wir aufgrund der Dürre weniger herstellen, kommt mehr aus dem Ausland.
Vielleicht landen aber auch die Kartoffeln, die wegen der Trockenheit zu klein für die Norm-Pommes der Burgerkette mit dem goldenen M geraten sind, im Biosprit.
Oder die Beimischungsquote sinkt. E10 heißt ja nur "bis zu 10% Ethanol" und nicht "es-sind-immer-genau-10%-drin".

Martin