brummfondel schrieb:
Rangiert etwa auf der Ebene, Autorennen als "Motorsport" zu bezeichnen. Und Sportwagen ist ja der Hohn als solches, der Fahrer davon hat meist seit der Schule keinen Sport mehr gemacht.
hm, da hast du aber irgendwas nicht so richtig mitbekommen, oder?
warum sind autorennen denn kein motorsport? stösst du dich am wort "sport"?
wenn das der grund sein sollte, dann müssen wir das diskutieren. für mich ist es allein schon unmöglich, in ein f1 cockpit zu steigen. wenn ich dann wieder raus soll, dann wird es richtig lächerlich. gymnastik ist nix dagegen! mir taten hinterher jedenfalls alle möglichen stellen weh. aber ich bin ja auch völlig untrainiert und übergewichtig. aber weiter.
was denkst du, welchen puls hat ein f1 fahrer im rennen? der nicht ganz untalentierte und jahrelang f1 fahrende a. senna hatte z.b. in einem gp über 1,5h werte um 180. wo mag das herkommen, bei dem bischen im kreis fahren?
bist du schonmal mit einem leihkart gefahren? sicher nicht, der umwelt zuliebe... sollte man aber wenigstens einmal im leben gemacht haben. hinterher schmerzen dir muskeln, die du nie in deinem körper vermutet hättest. nicht nur die unterarme, das kann man ja erwarten, der ganze rumpf wird eigentümlich gefordert und blaue flecken gibts noch oben drauf. übrigens, die dinger haben 5,5ps und winzige reifen ohne abtriebshilfen. querbeschleunigung 1g, wenn überhaupt auf dem lackierten hallenboden.
was hat eigentlich ein formel 1 wagen? ups, das sind ja 3,5g, naja, dafür ist der sitz ja auch massgeschneidert. was machts da schon, wenn der kopf in der kurve mit 15kg zur seite gezogen wird. oder wenn einem die bodenwellen die augen aus der richtung schlagen.
aber formelsport ist ein extrem. das ist so, wie mit der tour de france. ich glaube nicht, das auch nur einer der fahrrad-an-den-prius-hänger hier lust verspürt, dort ein paar etappen mitzuradeln. aber wer langsam fährt kommt auch zur stadt. und ins schwitzen. wenn ich auf der niedrigstens denkbaren form der motorsportlichen betätigung, einer freien testfahrt im normalen pkw auf einer rennstrecke, einige minuten am lenkrad gesessen habe, dann läuft mir tatsächlich der schweiss von der stirn. meinem beifahrer meist auch, aber dass hat andere gründe. man hat da wirklich eine ganze menge zu tun, wenn man schnell sein will.
du magst es für blöd bis volkommen bescheuert halten, aber für mich reichen einige minuten im jahr aus, um mit mir selbst und dem restlichen strassenverkehr im einklang zu sein. so spare ich über das jahr gesehen weit mehr kraftstoff ein, als ich auf der rennstrecke verblase. meist ist noch nichtmal die eine tankfüllung sonderlich auffällig.
ganz abgesehen davon, dass auch dein auto längst nicht auf dem technischen stand wäre, den es heute hat, wenn niemand in der vergangenheit motorsportlich tätig gewesen wäre.
und selbst wenn dies alles nicht stimmen oder ausreichen würde, selbst dann wäre autorennen immernoch ein sport. schachspielen ist es schliesslich auch.
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