Priusfreunde.de

Nachdem die Bundesregierung in ihrer letzten Klausurtagung heftig den Klimaschutz in den Vordergrund geschoben hat, habe ich mir erlaubt, meinen Bundestagsabgeordneten mal diesbezüglich anzuschreiben.
Hier der Kernteil der Email:
Sehr geehrter Herr xxx,
erfreut habe ich zur Kenntnis genommen, dass die Bundesregierung weitere Schritte zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes unternehmen will.
Sie können gerne zur Kenntnis nehmen, dass ich mit einem Anteil von 50% dabei bin. Ich habe mir ein Hybridfahrzeug (Toyota Prius) bestellt, das mit 5 Litern Kraftstoff auf 100 km auskommt (Praxiswerte). Werkseitig angegeben sind 4,3 Liter und 99 g Kohlendioxid.
Was mich nun wieder sehr traurig stimmt, ist, dass es so ziemlich das einzige Auto dieser Art ist (Honda hat noch ein ähnliches Modell). Die deutsche Autoindustrie hat den Trend und die technische Herausforderung wohl verschlafen und baut lieber "Klimaschweine".
Wenn man dann noch hier nachschaut: www.priuswiki.de/wiki/KFZ-Steuer
und sieht, welche Erleichterungen fast alle europäischen Länder geben, dann wird es höchste Zeit, dass Sie mal bei den Kollegen Finanzminister, Umweltminister, Wirtschaftsminister und Verkehrsminister vorsprechen und ähnliche Anreize für Käufer und damit für die Automobilindustrie schaffen lassen.

Hallo,

eine sehr gute Idee.

Um den Effekt zu vervielfältigen würde ich vorschlagen, dass wir hier einen Standardtext bereitstellen und alle interessierten Forumsmitglieder schicken diesen Text an ihren "zuständigen" Bundestagsabgeordneten.

Unter http://www.bundestag.de/ kann man sich das "zuständige" MdB suchen.

Viele Grüße
Peter<br><br>Posting ge&auml;ndert von: wagenwinde, am: 26/08/2007 19:26

Finde ich auch, super Idee.
Hab meinen Abgeordneten leider nicht gefunden und der CO2-Ausstoß des Prius ist bei Normverbrauch 104 g CO2/km.

Gruß Jan-Erik

@janmann666, Ulrich Adam heißt er.

Heidelerche schrieb:
@janmann666, Ulrich Adam heißt er.

Dankeschön, mit deiner Hilfe hab ich jetzt meinem Abgeordneten auch mal geschrieben. Ein paar Zeilen habe ich aus deinem Anschreiben übernommen und hoffe, dass du nichts dagegen hast.

Also, auf dass weitere Anschreiben folgen.

Gruß Jan-Erik

Ich finde das eine sehr gute und mutige Idee, die entsprechenden Abgeordneten persönlich anzuschreiben und sie auf den Stand der Dinge aufmerksam zu machen. Viele sind technisch (Hybridantrieb)gar nicht richtig informiert, entsprechend unrichtig sind ihre Entscheidungen.

@Muenzel, wo ist da der Mut? Abgeordnete sind Vertreter des Volkes und sollen Volkes Stimme vertreten, also müssen sie die auch hören.
Ein Schreiben an ein Mitglied des Umweltausschusses hat sogar eine Antwort ergeben:
vielen Dank für die umfangreichen Informationen.
Sicherlich wird es Sie freuen, dass ich ebenfalls einen Prius fahre, wenn ich im ländlichen Raum von Baden-Württemberg unterwegs bin. Grundsätzlich bevorzuge ich allerdings die Bahn.
Gegenüber der Bundesregierung habe ich schon des öfteren in Ihrem Sinne &quot;vorgesprochen&quot;, allein der Wille scheint innerhalb der großen Koalition nicht gegeben, sofortige und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.
So stehen beispielsweise wesentliche Klimaschutzprojekte unter Finanzierungsvorbehalt, d.h., sollten die geplanten Mehreinnahmen nicht kommen, wird beim Klimaschutz gespart. Aus meiner Sicht ist der Bundeshaushalt &quot;reich gesegnet&quot; mit Ausgaben, deren Kürzung sinnvoller wäre.
Persönlich möchte ich mich ausdrücklich für Ihren Einsatz für den Klimaschutz bedanken. Bitte motivieren Sie auch Freunde, Bekannte und Verwandte, die Zukunft unserer Kinder wird heute entschieden!
Ihre
Sylvia Kotting-Uhl

Heidelerche schrieb:
@Muenzel, wo ist da der Mut? Abgeordnete sind Vertreter des Volkes und sollen Volkes Stimme vertreten, also müssen sie die auch hören.


Ich wills mal so formulieren,

wer glaubt das Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

Hier noch eine weitere Antwort.
Sehr geehrter Herr hmhmhm,

die neuesten Studien zum Klimawandel unterstreichen, dass schnelles und
konkretes Handeln erforderlich ist. Dabei ist die Initiative jedes Einzelnen
gefragt und ich freue mich immer wieder sehr, engagierten Bürgerinnen und
Bürger wie Ihnen zu begegnen, für die Klimaschutz nicht nur ein
Lippenbekenntnis ist, sondern die in ihrem Lebensalltag tagtäglich
Klimaschutz im Kleinen betreiben.

Hinsichtlich der Kfz-Steuer wurde bereits im Koalitionsvertrag von CDU, CSU
und SPD vereinbart, dass zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs von Fahrzeugen
und der Verminderung von CO2-Emissionen im gesamten Straßenverkehr wirksame
Anreize für die Einführung hocheffizienter Antriebe durch eine am CO2- und
Schadstoffausstoß orientierte Kfz-Steuer geschaffen werden muss.

Eine Überlegung, die häufig aufgebracht wurde, war z.B. die Abschaffung der
Kfz-Steuer und eine entsprechende Erhöhung der Mineralölsteuer. Dies scheint
auf den ersten Blick durchaus interessant. In diesem Zusammenhang ist aber
auch zu sehen, dass durch die Erhöhung der Mineralölsteuer der Tanktourismus
zunehmen und Berufspendler belastet würden. Zudem haben sich die
Kraftstoffpreise bereits kürzlich durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum
1.1.2007 und die Beimischungspflicht für Biokraftstoffe verteuert.
Kraftfahrzeugsteuerliche Änderungsgesetze bedürfen zudem der Zustimmung und
Mitwirkung der Bundesländer, die derzeit die Steuereinnahmen aus der
Kfz-Steuer erhalten. Im Rahmen der anstehenden Föderalismusreform II könnte
die Übertragung der Kfz-Steuer von den Ländern auf den Bund aber ein Thema
sein.

Die Fördermodelle aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland, wie
sie Ihrem Link zu entnehmen sind, sind bekannt und nicht uninteressant. Es
muss aber auch beachtet werden, dass verschiedene Fördermodelle auch immer
auf das Steuer- und Finanzsystem des jeweiligen Landes abgestimmt und
demnach nur sehr schwer eins zu eins zu übertragen sind. Dennoch, und da
gebe ich Ihnen Recht, können sie als Anregungen dienen, die wir gerne
aufnehmen werden.

Anstatt eine Förderung für Hybrids zu wünschen, würde ich eher vorschlagen, man solle die Abgeordneten dazu animieren, wenigstens dafür einzutreten, das Dreckschleudern nicht mehr steuerlich begünstigt werden. Die KFZ-Steuer ist dabei fast irrelevant - es geht vor allem um die stark unterschiedliche Besteuerung fossiler Kraftstoffe. Seltsamerweise war man schnell bereit, erneuerbare Kraftstoffe mit Steuern zu belegen (Bsp. Mineralölsteuer für Bio-Kraftstoffe) macht aber umgekehrt, bei Steuerbegünstigungen wie für Diesel und Erdgas keinen gleichermaßen konsequenten Schritt - z.B. eine CO²-Emissionsproportionale Mineralölsteuer. Bei der KFZ-Steuer könnte man gleichermaßen argumentieren, das ein Auto das 10mal soviel Schadstoffe/km (mit Ausnahme von CO² da bereits von der Mineralölsteuer erfaßt) ausstößt, auch eine 10mal so hohe Steuer zu entrichten hätte (da wäre das Fahrzeuggewicht bereits implizit mit erfaßt).

Man kann sich nun überlegen, ob man die Steuer für den Prius bei 100 läßt und dafür die Diesel auf 1000 erhöht oder den Prius auf 10Euro/Jahr reduziert - fairerweise sollte die Anpassung aufkommensneutral sein - dann hätten sowohl die Länder als auch die Bürger zumindest im Durchschnitt keine Einbußen.

Allerdings müßte die Steuer dann vermutlich ständig erhöht werden, damit die Einnahmen nicht sinken, weil die Leute tatsächlich zu immer saubereren Fahrzeugen greifen würden. Selbst das wäre noch fair - denn der Einzelne kann noch immer seine Kosten selbst bestimmen.

Was mich wütend macht ist eigentlich die Tatsache, daß die Quelle der vielen großvolumigen Dreckschleudern eigentlich die Firmenflotten sind.
Diese Fahrzeuge werden nach der Leasinglaufzeit abstoßen und so dem Markt zugeführt, wo dann so mancher unterbelichtete Zeitgenosse zu seiner PS-strotzenden Traum-Dreckschleuder kommt.
Der Aberwitz ist, daß durch die Abschreibungsmöglichkeiten die Finanzierung dieser Dreckschleudern noch steuerlich begünstigt wird !
Das heist das Steuersystem unterstützt diesen Wahnsinn.

Hier müsste eigenlich der Hebel angesetzt werden !

Je höher die Emmissionswerte, desto geringer müsste der finanzielle Anreiz sein.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: hardy, am: 05/09/2007 12:06

Was mich wütend macht, ist die Tatsache, dass in diesem Forum immerwieder Leute als dumm oder unterbelichtet bezeichnet werden, die PS-starke Autos favorisieren. Das ist zum Teil sehr intollerant und beleidigend. Jedem seine Sache, wie er über andere urteilt.

Meine Meinung bleibt, wenn jemand Sportwagen als Hobby hat, dann kann er trotzdem ein Umweltfreund sein.

Wo fängt PS Geilheit an. Ab 1 PS mehr als der Prius hat?!?

Back to Topic, was ich ungerecht finde, ist dass bei der KFZ-Steuer kein Unterschied zwischen Euro 3, Euro 4 und 3-Liter-Auto gemacht wird. Und höhere Klassen noch gar nicht eingeführt sind. Hier sollten Anreize geschaffen werden, damit sich der Verbraucher überlegt, welche Schadstoffklasse bei ihm von Vorteil ist.

Also Autos als Hobby, vor allem das Fahren davon, ist schon ein komische Hobby. Rangiert etwa auf der Ebene, Autorennen als &quot;Motorsport&quot; zu bezeichnen. Und Sportwagen ist ja der Hohn als solches, der Fahrer davon hat meist seit der Schule keinen Sport mehr gemacht.

PS-Geilheit ist es z.B. wenn jemand, der 90% der Zeit mit dem Auto zur Arbeit fährt und dabei auch nur durch die Stadt oder vielleicht Landstraße, dazu soviel PS braucht, wie LKWs es vor 20 Jahren nicht hatten.

Eigentlich ist es das sogar schon, wenn ein PKW umgerechnet aufs Gesamtgewicht pro Tonne mehr PS hat als ein 40 Tonnen LKW. Aber dann müßten alle mit Pferden reiten, das ist also etwas zu krass.

Ihr wißt aber schon, daß in England - als einzigem Land der Welt wohl - sparsame Firmenwagen gefördert werden und durch diese Regelung inzwischen Firmenwagen sparsamer als Privatautos sind.

STVO §1 Abs. 2: Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Daraus folgt für mich: Autos als Hobby haben keinen Platz im öffentlichen Straßenverkehr.

Was mich wütend macht, ist die Tatsache, daß in diesem Forum immerwieder Leute als dumm oder unterbelichtet bezeichnet werden, die PS-starke Autos favorisieren.
Ich habe selbst den Entscheidungsprozess &quot;BonzenKarre&quot; vs Prius hinter mir.
Man ist weder unterbelichtet noch dumm, wenn man einen PS-starken Wagen fährt.

Man ist schlicht arrogant und rücksichtslos. Ich wollte das nicht länger sein

Grüße
Malte<br><br>Posting ge&auml;ndert von: sirup, am: 05/09/2007 14:42

brummfondel schrieb:
Also Autos als Hobby, vor allem das Fahren davon, ist schon ein komische Hobby.

Bei über 500 Posts hier, interessierst du dich auch sehr für den Prius. D.h. für mich dein Auto ist auch ein Hobby von dir, wenn auch &quot;ein komisches&quot;

brummfondel schrieb:

Rangiert etwa auf der Ebene, Autorennen als &quot;Motorsport&quot; zu bezeichnen. Und Sportwagen ist ja der Hohn als solches, der Fahrer davon hat meist seit der Schule keinen Sport mehr gemacht.


Das ist wieder ein Klischeedenken von dem ich weg möchte.

brummfondel schrieb:

PS-Geilheit ist es z.B. wenn jemand, der 90% der Zeit mit dem Auto zur Arbeit fährt und dabei auch nur durch die Stadt oder vielleicht Landstraße, dazu soviel PS braucht, wie LKWs es vor 20 Jahren nicht hatten.

Wieso mit dem Auto zur Arbeit fahren, wenn es mit dem Fahrrad und Bahn auch geht?

Wenn ich mir nen Sportagen kaufe, weil ich Spaß daran habe, kann ich immernoch ein Umweltfreund sein.