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Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos?
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos?
#293894
Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 12:33 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
Vielerorts wird ein Kampf gegen Autofahrer geführt, um ihnen das Autofahren zu verleiden, oft mit einem Umweltargument. Im Jargon einschlägiger Verkehrsplaner heißt das dann Push- und Pull-Strategie, also versuchen, einerseits ÖPNV und Rad attraktiver zu machen, andererseits den Autoverkehr zu behindern und zu verteuern. Also nicht mehr nur Verkehrsberuhigung in Nebenstraßen und Beschränkungen, die für Verkehrsregelung und Sicherheit sinnvoll sind, sondern praktisch ein "Krieg" gegen Autofahrer, dass man sie an jeder möglichen Stelle gängelt, ärgert und frustriert.

Das fängt damit an, dass man Einrichtungen für ÖPNV oder Radverkehr nicht nur sinnvoll baut, sondern so, dass damit Autofahrer maximal behindert und provoziert werden. Etwa komplette Fahrspuren für Radwege auf jeder Richtung weg markieren, wenn es auch mit nur dem Verlust einer Autospur oder ganz ohne Spurwegnahme gegangen wäre (bei wirklich brauchbaren Radwegen auf der Straße, nicht auf unbrauchbare Bürgersteig-Radwege drängen!). Oder Buskaps, Haltestellen auf der Straße, die nur minimale Vorteile für Busse bringen und vor allem mit der Intention angelegt werden, den Autoverkehr durch haltende Busse zu blockieren.

In den extremeren Formen sollen dann nur noch die Autofahrer mit allen Mitteln tyrannisiert werden, ohne Rücksicht darauf, ob es unmittelbar der Umwelt oder der Verkehrssicherheit schadet. Beispielsweise durch Aufhebung grüner Wellen oder gar gezielte rote Wellen. Das extremste sind Ampeln, die nur für eine Sekunde auf Rot springen, um Autofahrer auszubremsen, und dann sofort wieder auf grün, ohne dass jemand anderes dafür Grün kriegt, was auch definitiv nicht durch überhöhte Geschwindigkeit ausgelöst wird. Auch und gerade außerhalb der Großstädte, wo es überhaupt keine brauchbaren Alternativen zum Auto gibt.

Grundsätzlich ist die Einhaltung von Verkehrsregelungen, wie Ampeln oder Tempolimits, ja davon abhängig, dass Leute ihre Notwendigkeit akzeptieren, auch, wenn die Straße vielleicht mal niedriger beschränkt ist, als ihr Aussehen als angemessenes Tempo vermuten ließe. Wenn solche Regelungen als Schikane missbraucht werden, sogar nur der Eindruck entsteht, dass es diesen Missbrauch gibt, ist es völlig logisch, dass viel mehr Leute Verkehrsregeln brechen - auch da, wo sie nötig sind. Ihre Durchsetzung durch die Polizei erscheint dann nur noch als eine Art Diktatur gegen die Bevölkerung, vergleichbar dem unerträglichen 55mph(88km/h)-Tempolimit auf US-Autobahnen in den 1980er-Jahren.

Logischer Weise versucht man an bekannen Schikaneampeln oben beschriebener Art, entweder noch mit Affenzahn in der letzten Nanosekunde Gelb drüber zu fahren oder erst mal normal weiter zu fahren und im letzten Moment in die Eisen zu gehen, wenn die Ampel nicht wieder grün wird. Solche Schikanepolitik ist also durchaus gefährlich. Dass gerade nachteilige Ampelschaltungen, die möglichst viele, unvorhersehbare und unsinnige Haltevorgänge verursachen sollen, auch die Umwelt belasten, mit Lärm, Abgasen und erhöhtem Verbrauch, ist offensichtlich. Ebenso künstlich erzeugte Staus.

Eine solche Schikanepolitik ohne Rücksicht auf Verluste, die vorgebliche Umwelt- und Sicherheitsziele direkt konterkariert, kann eigentlich nur von völlig verbohrten Ideologen kommen. Gerade im Umfeld von Hochschulen gibt es bedeutende Personenkreise und Gruppen, die das Auto an sich als Feindbild sehen, nicht nur bestimmte Auswirkungen, die es einzudämmen gilt. Die teilweise Mobilität wieder auf das Niveau vor der Industrialisierung zurück bringen wollen, wo man seinen Stadteil oder sein Dorf nur ganz selten verließ.

Ich meine, dass Schikanepolitik grundsätzlich ein falscher Weg ist. Es ist vor allem ein tagtäglicher Angriff auf die Bürger, ohne konkreten Nutzen, oft auch für Umwelt und Sicherheit direkt schädlich. Umweltverbesserungen ja, aber nicht Leute dafür regelmäßig foltern. Die Mobilität darf nicht zurück genommen, sondern nur in Umweltdingen verbessert werden! Es spricht nichts dagegen, die Möglichkeiten für ÖPNV und Rad zu verbessern, aber da muss auch wirklich deren Verbesserung im Vordergrund stehen; sie dürfen nicht nur Vorwand für Behinderung der Autofahrer sein und ansonsten kaum oder keinen Nutzen bringen. Hier scheint eine kleine, aggressive Minderheit gesellschaftliche Schaltstellen zu besetzen und enormen Schaden anzurichten.
bbi2014
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#293909
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 14:10 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
Da Du vom "Krieg gegen das Auto" sprichst will ich nur sagen, dass wir Autofahrer den Krieg ursprünglich angefangen haben. Das kann man aufgrund der Tatsache dass es Autos inzwischen schon ein Menschenleben lang git durchaus vergessen.

Wir machen mit dem Dreck und vor allem auch mit dem Lärm einen Frontalangriff gegen die Gesundheit aller Anwohner. Das kann ich als Autofahrer nicht schönreden.

Daher muss ich für mich schon zugeben dass ich mich dabei nicht nett finden kann und dies dann erst Recht nicht von anderen einfordern kann. Wenn dann der Staat versucht diejenigen etwas zu schützen die sich nicht gegen meinen Dreck und meinen Lärm wehren können oder es gar nicht wissen was sie "trifft", dann erfüllt der Staat durchaus eine seiner Aufgaben.

Und mein Angriff auf meine Mitmenschen läßt sich in keinster Weise damit schönreden, indem z.B. der aktuell von mir geschädigte Anwohner später ebenfalls zum schädigenden Autofahrer wird.

Oder kann man einem Kinderschänder im Gericht zu Gute halten wenn er selbst als Kind mißbraucht wurde? Meine klare Meinung: Nein.

Ich denke, für uns als Autofahrer wäre es schlau wenn wir uns ruhig verhielten. Ansonsten passiert mit uns das gleiche wie mit den Rauchern (nur falls wir mehrheitlich eine verantwortungsvolle Regierung wählen würden).

Weiterhin viel Spass beim Autofahren,

Gruß alupo
alupo
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Gruß alupo

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#293919
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 16:38 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
Hier mal eine Untersuchung zur Schadstoffbelastung (überwiegend durch Verkehr, Lärm kommt in der Untersuchung nicht vor) in Stuttgart und möglichen Gegenmaßnahmen:

www.stadtklima-stuttgart.de/stadtklima_f...tachten-Lohmeyer.pdf

Ich kenne zwar Stuttgart kaum, aber da wurden entweder technische Abgasreinigung (Euro- und Feinstaubklassen), oder ganz radikal komplette Fahrverbote favorisiert, wenn es anders nicht geht. Maßstab waren geltende Grenzwerte.

Negativ fällt dagegen die Bewertung zu Maßnahmen (im Text: Maßnahmen VI und VII) aus, die häufig im Rahmen von Schikanepolitik verhängt werden: Fahrspuren auf mehrspurigen Straßen sperren (vergleichbar Baustellen) und flächendeckendes Tempo 30 auch auf Hauptstraßen. Sie werden als wenig nützlich oder kontraproduktiv erachtet.

Dass Ampelschaltungen, die möglichst viele unberechenbare Stopps und "Rot vor der Nase" verursachen sollen, Verbrauch, Lärm und Schadstoffausstoß in die Höhe treiben, ist offensichtlich. Selbst, wenn man nicht mehr die klassische grüne Welle schaltet, sollten Ampeln zumindest berechenbar sein; dass man an eine nicht-grüne Ampel langsam heran fahren kann und man nicht normal beschleunigt und in die Eisen gehen muss, weil sie vor der Nase auf Rot springt. Auch die klassischen, leider vielerorts verschwundenen Hinweisampeln, die empfohlene (ggf. langsamere) Geschwindigkeiten anzeigen, könnten da helfen.
bbi2014
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#293923
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 17:19 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
Eines hat sich jedenfalls anschaulich gezeigt. Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten. D.h. der weitere Ausbau um weitere Fahrspuren etc. wird innerhalb weniger Jahre durch entsprechend höheres Verkehrsaufkommen kompensiert werden. Beispiele gibt es hierfür genügend.

Es müsste wirklich deutlich mehr Fokus auf den ÖPNV gelegt werden. Wenn ich aber da z.B. sehe, wie lange man in München schon über die 2. Stammstreckenröhre diskutiert, oder der MVV es seit gefühlt 20 oder noch mehr Jahren ablehnt, den Versuch einer Pendel-SBahn zwischen Ostbahnhof und Pasing durchzuführen (die Gleise wären vorhanden!), dann läuft es hier auch alles andere als richtig.

Aber es stimmt schon, als Autofahrer darf man sich wahrlich nicht beschweren, wenn man sieht, was das Auto seit seiner Einführung angerichtet hat. Da sollte man mit dem Wort "Schikane" vorsichtig sein.

Übrigens, man kann getrost "Auto" durch "LKW" ersetzen, dann passt es genauso. Da heißt halt dann die sinnvolle Alternative nicht ÖPNV sondern Schienengüterverkehr. Da aber viele Produzenten ihre Lagerhaltung auf Landstraße und AB verlegt haben (just in time), ist auch hier eine unsägliche Entwicklung eingetreten.

Deutschland wäre wirklich gut beraten, die Abhängigkeit von der Autoindustrie mit der Zeit etwas zu verringern. Auf Dauer kann das nicht gutgehen und je früher man hier korrigiert, umso weniger schlimm wird das böse Erwachen sein.

Will man wirklich solange zuwarten, bis die ersten massiven Fahrverbote kommen MÜSSEN? Die entsprechende Gerichtsbarkeit ist momentan im Aufbau begriffen und das ist auch gut so! Oder ist man bereit, davon Kenntnis zu nehmen, dass man auch Autos bauen kann, die um 2 Größenordnungen weniger Schadstoffe herausblasen als die vollkommen überdimensionierten Diesel-SUVs?

eppf
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#293924
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 17:28 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
Finanzielle Interessen und Schikanepolitik im Einklang:

"Push & Pull - 16 gute Gründe für Parkraummanagement" (PDF)

Da wird zur Abzocke ohne Gegenleistung aufgerufen: Parkgebühren und Appelle an Wucherer-Mentalität: ein knappes Gut besetzen, ggf. künstlich weiter verknappen und dann möglichst viel Geld aus den Bedürftigen rauspressen. (es ist wohl eher nicht zu erwarten, dass die Angesprochenen in erster Linie Umwandlung von Parkraum in Grünflächen betreiben).

Die obige Broschüre wurde wohl schwerpunktmäßig von einer österreichischen Gruppe erstellt. Das Ganze läuft unter einem EU-Projekt:

www.push-pull-parking.eu

Hier die österreichische "Forschungsgesellschaft", deren Mitarbeiter maßgeblich obige Broschüre erstellt haben:

www.fmg.at

wobei auf der Homepage erst mal keine Aufforderungen zu aggressiver Schikanepolitik zu finden sind, sondern eher die üblichen Vorstellungen von nachhaltiger städtischer Mobilität. Die Broschüre, die zu Parkgebühren-Abzocke anstiftet, steht eher für die andere, dunkle Seite nicht weniger derartiger Initiativen.
bbi2014
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#293927
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 30.07.2015 18:32 - vor 8 Jahren, 9 Monaten  
eppf schrieb:
Eines hat sich jedenfalls anschaulich gezeigt. Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten. [...] was das Auto seit seiner Einführung angerichtet hat. Da sollte man mit dem Wort "Schikane" vorsichtig sein.

Mir ist bei diesem Thread die Unterscheidung wichtig, ob eine Einschränkung des Autoverkehrs wirklich nötig (z.B. wegen Überschreitung von Umwelt-Grenzwerten) und sinnvoll ist:

Wenn neue, gut benutzte Radwege entstehen, ist das Opfern einer Autospur durchaus eine Option, ebenso eine ÖPNV-Vorrangschaltung, wenn sie wirklich in erster Linie dessen Beschleunigung bewirkt und die Nachteile für die Autos auf das unvermeidbare Maß reduziert werden (und sie nicht nur Vorwand dafür ist, Autos möglichst oft Rot sehen zu lassen). Ebenso Tempolimits da, wo sie wirklich notwendig sind. Sowas bezeichne ich nicht als Schikane.

Mir geht es bei "Schikane" eher um die Fälle, wo man in erster Linie nur die Autofahrer behindern und foltern will, gegen sie eine Art Generalprävention installieren, sich an ihnen für die Umweltbelastungen des Autoverkehrs rächen will, ohne irgendeinen anderweitigen Nutzen zu erreichen, oft sogar unter Inkaufnahme von Umweltschäden und Gefährdungen. Wenn man beispielsweise auf städtischen Hauptstraßen Fahrspuren oder Parkplätze einfach nur wegmarkiert oder mit Betonkübeln zustellt, ohne dass sie in irgendeiner Weise genutzt werden. Oder Tempolimits, die dem Sicherheitsbedarf und Ausbaugrad der Straßen grob widersprechen und einzig der Verzögerung und dem Ärgern der Autofahrer dienen (und damit auch die Missachtung notwendiger Tempolimits fördern). Oder besagte Ampelschikanen (rote Welle, sekundenweise Rot), die der Umwelt und Sicherheit definitiv abträglich sind.

Dazu kommt natürlich die finanzielle Schädigungs- und Bereicherungsabsicht als Aspekt von Schikanepolitik: Geldschneiderei ohne Gegenleistung, z.B. Parkgebühren, Maut oder Bußgelder durch bewusst provozierte Verkehrsverstöße.

...mehr Fokus auf den ÖPNV gelegt [...] oder der MVV es seit gefühlt 20 oder noch mehr Jahren ablehnt, den Versuch einer Pendel-SBahn [...] durchzuführen [...], dann läuft es hier auch alles andere als richtig.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind Monopolbetriebe und träge Apparate. Sowohl staatliche/kommunale wie auch private Unternehmen schneiden sich da gerne nur die wirtschaftlichen Filetstücke raus. Bei der Bahn haben sich, wohl im Rahmen der Privatisierungsabsichten, zunehmend zwielichtige Abzockpraktiken verbreitet. Da darf man nicht einfach den Wettbewerb verzerren und die Menschen auf schlechte Transportmöglichkeiten zwingen, indem man andere Möglichkeiten künstlich verschlechtert oder verteuert.

Das gilt auch für die Umwelt: als Privatperson kann ich mir einfach einen verbrauchsgünstigen Kleinwagen, ein Hybridauto oder auch ein Fahrrad kaufen, bei öffentlichen Verkehrsunternehmen muss man immer erst warten, was irgendwo zentral beschlossen wird (was oft weder im Sinne der Kunden noch der Umwelt ist).

Übrigens, man kann getrost "Auto" durch "LKW" ersetzen, dann passt es genauso. Da heißt halt dann die sinnvolle Alternative nicht ÖPNV sondern Schienengüterverkehr.

Das ist aber im Moment noch Zukunftsmusik (schon seit Jahrzehnten), und vor allem hat der Schienengüterverkehr noch mehr Probleme mit der Versorgung der Fläche, bzw. letzten Meile. Selbst bei eigenen Gleisanschlüssen ist Schienenverkehr meist wesentlich teurer als LKW-Verkehr. Umladerei, um die letzten Meilen per LKW zu überbrücken, ist nochmal wesentlich kostspieliger.

Da aber viele Produzenten ihre Lagerhaltung auf Landstraße und AB verlegt haben (just in time), ist auch hier eine unsägliche Entwicklung eingetreten.

Sorry, aber das halte ich für eine Legende: Wo wird denn durch JIT-Produktion mehr transportiert als bei klassischer Lagerhaltung? Es werden doch damit nicht mehr Rohstoffe und Bauteile benötigt! Der wesentliche Unterschied ist, dass JIT zeitlich eng integriert ist und die Transporte stundengenau, bei kurzer Entfernung auch minutengenau geplant sind.

Ja, wir haben Umweltbelastungen durch den Autoverkehr. Die Lösung besteht aber nicht darin, die Mobilität auf das Niveau wie um 1900 (Eisenbahnen und Fahrräder) oder gar vorindustrieller Zeit abzusenken, sondern entweder a) das Auto zu verbessern, oder b) besseres als das Auto zu entwickeln - ohne Verlust von Komfort und Geschwindigkeit und nicht teurer.

Will man wirklich solange zuwarten, bis die ersten massiven Fahrverbote kommen MÜSSEN? Die entsprechende Gerichtsbarkeit ist momentan im Aufbau begriffen und das ist auch gut so!

Um welche Gerichtsbarkeit geht es da? Da kann ich gerade nichts mit anfangen. Dass allerdings bei erheblichen Grenzwertüberschreitungen Fahrverbote kommen, wird wohl unvermeidlich sein - wahrscheinlich sind die rechtlichen Grundlagen großteils schon jetzt gegeben. Das ist aber etwas ganz anderes, als Autofahrer einfach nur ständig ohne Anlass und ohne Nutzen ärgern zu wollen, wie es mit genannten Schikanen passiert.
bbi2014
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#299926
Aw: Schikanepolitik ("Push-Strategie") gegen Autos? 19.09.2015 09:15 - vor 8 Jahren, 7 Monaten  
bbi2014 schrieb:

In den extremeren Formen sollen dann nur noch die Autofahrer mit allen Mitteln tyrannisiert werden, ohne Rücksicht darauf, ob es unmittelbar der Umwelt oder der Verkehrssicherheit schadet. Beispielsweise durch Aufhebung grüner Wellen oder gar gezielte rote Wellen. Das extremste sind Ampeln, die nur für eine Sekunde auf Rot springen, um Autofahrer auszubremsen, und dann sofort wieder auf grün, ohne dass jemand anderes dafür Grün kriegt, was auch definitiv nicht durch überhöhte Geschwindigkeit ausgelöst wird. Auch und gerade außerhalb der Großstädte, wo es überhaupt keine brauchbaren Alternativen zum Auto gibt.

Deutlicher kannst du die Bevorzugung des Autoverkehrs kaum beschreiben. Denn was du für Autofahrer als Schikane empfindest, ist für Radfahrer normal :

-Ampeln, die erst nach Druck auf den Knopf grün zeigen
-Kreuzungen, an denen Radfahrer über 2 Ampeln mit unterschiedlichen Ampelphasen warten wenn sie links abbiegen (Autofahrer warten an derselben Kreuzung maximal einmal und haben nur eine Ampel zu beachten)

Insofern ist es richtig, die "Gerechtigkeit" auf der Straße sinnvoller zu verteilen und nicht andere Verkehrsarten ständig zu benachteiligen.
m.zielinski
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